Modenbach

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Modenbach
Buschmühle im Modenbachtal

Buschmühle im Modenbachtal

Daten
Gewässerkennzahl DE: 23788
Lage Pfälzerwald und Vorderpfalz (Rheinland-Pfalz, Deutschland)
Flusssystem Rhein
Abfluss über Speyerbach → Rhein → Nordsee
Quelle Nördlich von Ramberg an der Ostflanke des Hermeskopfes
49° 17′ 29″ N, 8° 0′ 37″ O
Quellhöhe ca. 438 m ü. NN [1]
Mündung In Hanhofen in den SpeyerbachKoordinaten: 49° 18′ 28″ N, 8° 21′ 6″ O
49° 18′ 28″ N, 8° 21′ 6″ O
Mündungshöhe ca. 107 m ü. NN [1]
Höhenunterschied ca. 331 m
Sohlgefälle ca. 11 ‰
Länge 29,8 km[2]
Einzugsgebiet 84,132 km²[2]
Rechte Nebenflüsse Bruchbach
Durchflossene Stauseen Stauweiher an der Buschmühle, Schlossteich Edesheim
Gemeinden Flemlingen (nur Buschmühle), Hainfeld, Edesheim, Großfischlingen, Freimersheim, Freisbach, Hanhofen

Der Modenbach ist ein knapp 30 Kilometer langer Bach und rechter Nebenfluss des Speyerbachs in Rheinland-Pfalz.

Verlauf

Der Modenbach entspringt im Pfälzerwald östlich der Pfälzischen Hauptwasserscheide in etwa 460 m Höhe. Die Quelle liegt einen Kilometer südlich des Forsthauses Heldenstein an einem Bergsattel zwischen dem Steigerkopf (613,6 m) im Osten und dem Pfaffenkopf (566 m) im Westen.

Zunächst in südöstlicher, später östlicher Richtung fließt der Modenbach durch das nach ihm benannte Tal der hügeligen Rebenlandschaft an der Deutschen Weinstraße entgegen. Diese erreicht er oberhalb der Gemeinde Hainfeld, nachdem er den Mittelgebirgsrand zwischen dem Teufelsberg (rechts; 597,6 m) und dem Blättersberg (links; 613,2 m) durchbrochen hat. Unterhalb von Hainfeld wendet sich die Laufrichtung nach Nordosten. Mit der Passage von Edesheim verlässt der Bach die Hügellandschaft und fließt durch den Westteil der Rheinebene. Drei Kilometer unterhalb von Freisbach nimmt er von rechts seinen stärksten Zufluss, den Bruchbach, auf.

Nach weiteren fünfeinhalb Kilometern mündet der Modenbach am Südostrand der Gemeinde Hanhofen von rechts in den Speyerbach.

Verkehr

In Edesheim wird der Modenbach gekreuzt durch die B 38 LandauNeustadt und die zwischen beiden Städten verlaufende Bahnlinie der Pfälzischen Maximiliansbahn. Einen Kilometer östlich überquert die A 65 KarlsruheLudwigshafen den Bach. Sonntags führt die die Linie 506 vom Bahnhof Edenkobendurch das Modenbachtal.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Bauwerke

Sehenswert im Bereich des oberen Modenbachs sind die Ruine der Burg Meistersel rechts des Modenbachtals und die zur Gemarkung von Weyher gehörende Buschmühle.

Die Buschmühle wurde 1603 erstmals urkundlich erwähnt und als Mühle bis in das Jahr 1958 betrieben. Das klassizistische Hauptgebäude der Buschmühle, im Jahr 1838 im Stil eines Herrschaftshauses erbaut, wird seit dem Jahr 1900 als Speiserestaurant und heute außerdem als Aus- und Weiterbildungszentrum für die Gastronomie genutzt.

In Edesheim stehen die Kirche St. Peter und Paul, das kleine, aus dem späten Barock stammende Schloss Kupperwolf und das im Mittelalter errichtete und später umgebaute Wasserschloss des Fürstbischofs von Speyer. Dieses beherbergt heute die Edesheimer Schlossfestspiele, die auch Open-Air-Aufführungen auf der Seebühne am Schlossteich, der vom Modenbach gespeist wird, veranstalten.

Aussichtspunkte

Der Gebirgsrand nördlich von Hainfeld bietet Aussichtspunkte aus 600 Meter auf die Rheinebene hinunter, so den Ludwigsturm auf dem Blättersberg oder die Rietburg, auf die eine Sesselbahn hinaufführt. Unterhalb der Rietburg wurde im 19. Jahrhundert für den bayerischen König das Schlösschen Villa Ludwigshöhe erbaut. Zur Wallfahrtskapelle St. Anna am Südosthang des Teufelsberges führen von Burrweiler aus Prozessionen der Katholischen Kirche.

Luftfahrtgeschichte

Das obere Modenbachtal war im 18. Jahrhundert Schauplatz der Luftfahrtgeschichte. Johann Andreas von Traitteur entwickelte parallel zu den berühmten Brüdern Montgolfier einen Heißluftballon. Nur ein Jahr nach der ersten Ballonfahrt der Franzosen startete er 1784 im Modenbachtal bei seinem Elternhaus, der Buschmühle, zu seiner ersten Fahrt, die über mehr als zehn Kilometer führte und bei der einige Bergrücken überquert wurden.

Einzelnachweise

  1. a b Topografische Karte 1:25.000
  2. a b Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz