Monte Rogòria

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Monte Rogòria

In der Bildmitte am Horizont: Der Monte Rogòria von Südosten

Höhe 1184 m ü. M.
Lage Kanton Tessin, Schweiz / Provinz Varese, Italien
Gebirge Vareser Voralpen
Dominanz 0,42 km → Cücch
Schartenhöhe 67 m ↓ Forcola / Passo di Monte Faëta
Koordinaten, (CH) 46° 1′ 22″ N, 8° 49′ 15″ O (707031 / 97730)Koordinaten: 46° 1′ 22″ N, 8° 49′ 15″ O; CH1903: 707031 / 97730
Monte Rogòria (Tambogruppe)
Monte Rogòria (Tambogruppe)
pd2

Der Monte Rogòria, auch Monte Rogorio oder Motto Croce genannt, ist ein Berg (1184 m ü. M.) in den Vareser Voralpen, die Teil der Luganer Voralpen sind. Er befindet sich im Grenzgebiet zwischen dem Tessin (Schweiz) und der Lombardei (Italien) am Fusse des Monte Lemas.

Links am Horizont: Der Monte Rogòria, vom Lago Maggiore aus fotografiert

Lage und Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gipfel und der grösste Teil des Monte Rogòrias befinden sich auf dem Gebiet der politischen Gemeinde Astano (Schweiz).[1] Die am Rogòriahang auf knapp über 1000 m ü. M. gelegene Alpe di Monte liegt teilweise in Astano und teilweise in einer Exklave der politischen Gemeinde Bedigliora (Schweiz), wurde historisch aber primär von Astano landwirtschaftlich genutzt.[2] Noch heute sind die Immobilien auf der Alp mehrheitlich im Besitz der Bürgergemeinde Patriziato di Astano.[3] Weitere Teile des Bergs liegen in den Schweizer Gemeinden Curio und Novaggio. Die Staatsgrenze zu Italien ist rund 330 m Luftlinie und etwa 135 Höhenmeter in nordwestlicher Richtung vom Gipfel entfernt. Das Gebiet auf der italienischen Seite gehört zur Gemeinde Dumenza.[1]

Der Südhang des Monte Rogòrias ist zunächst sehr steil, flacht dann aber ab circa 1100 m ü. M. deutlich ab und weist auch ein flaches Gipfelplateau auf. Nordöstlich des Gipfels sinkt das Gelände bis zur Forcola beziehungsweise zum Passo di Monte Faëta auf 1117 m ü. M. ab, von wo aus es dann wieder bis zum Cücch auf 1518 m ü. M. und anschliessend bis zum Monte Lema auf 1619 m ü. M. ansteigt.[1] Der Monte Rogòria ist bis zum Gipfel mehrheitlich bewaldet, wobei die Vegetation unter rund 900 m ü. M. von Edelkastanien und darüber von Buchen sowie Eichen dominiert wird. Er ist wasserreich und entwässert auf der Schweizer Seite über die Lisora in die Tresa und auf der italienischen Seite über den Rio di Colmegna in den Lago Maggiore.[4]

Auf der Spitze bietet sich eine gute Aussicht. So sind im Osten beispielsweise der Monte San Salvatore, der Monte Generoso und der Luganersee sowie im Westen der Lago Maggiore mit den Borromäischen Inseln, das Monte-Rosa-Massiv und bei guter Sicht sogar die Spitze des Matterhorns zu sehen.[5]

Routen zum Gipfel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Süden ist der Monte Rogòria mit einem weiss-rot-weiss markierten Bergwanderweg (Schwierigkeitsgrad T2 gemäss SAC-Wanderskala) erschlossen, der im Nordwesten des Dorfes Astano beim Restaurant Elvezia auf rund 640 m ü. M. beginnt und anschliessend bis zu einer Weggabelung auf 926 m ü. M. ansteigt. Von dort aus umgeht ein Wanderweg den Gipfel im Osten über die Alpe di Monte, während ein zweiter, etwas anspruchsvollerer im Westen unter dem Gipfel vorbeiführt. Die beiden Wege kommen nordöstlich des Gipfels bei der Forcola auf 1117 m ü. M. wieder zusammen, von wo aus weitere Bergwanderwege auf den Monte Lema, nach Miglieglia oder nach Italien führen. Der Gipfel selber ist nicht mit markierten Wegen erschlossen.[6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis um die Mitte des 20. Jahrhunderts war der Berg über rund 900 m ü. M. kaum bewaldet und bestand in dieser Höhe mehrheitlich aus Weideland.[7][8] Im Jahr 1850 sollen auf dem Monte Rogòria beispielsweise noch gegen 4000 Ziegen geweidet haben, während die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner Astanos mit 395 Personen rund zehn Mal tiefer war.[9][10]

Ein Abschnitt der früheren Grenzsperranlage «la Ramina», die der italienische Staat ab den 1890er-Jahren zur Bekämpfung des Schmuggels errichtete, verlief über die Westflanke des Monte Rogòrias. Sie befand sich vollständig auf italienischem Staatsgebiet und reichte bis auf den Monte Lema. An manchen Stellen sind die Überreste der Stacheldrahtzäune bis heute gut zu erkennen.[11][12][13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Monte Rogoria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Bernardino Croci Maspoli: Astano. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  3. Le nostre baite (Memento des Originals vom 5. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.patriziatoastano.ch auf der Website des Patriziato di Astano. Abgerufen am 5. März 2018.
  4. Helmut Fritz Etter: Das Malcantone. Ein Beitrag zur Landeskunde des Sottoceneri. In: Geographica Helvetica. Band 18, 1963, (Digitalisat), S. 128, 135–138, 174, 190.
  5. Monte Rogoria auf www.peakfinder.org. Abgerufen am 27. März 2018.
  6. Monte Lema da Astano auf https://www.hikr.org. Abgerufen am 9. März 2018.
  7. Samuel Suter, Louis Rychner, Fritz Müllhaupt, Eidgenössisches Topographisches Bureau, Istituto geografico militare: Sessa. (= Topographischer Atlas der Schweiz. Blatt 540). Eidgenössisches Topographisches Bureau, Bern 1891.
  8. Samuel Suter, Louis Rychner, Fritz Müllhaupt, Eidgenössische Landestopographie, Istituto geografico militare: Sessa. (= Topographischer Atlas der Schweiz. Blatt 540). Eidgenössische Landestopographie, Bern 1938.
  9. Paul Imhof: Ein Denkmal in schwarz-weiss, ein Hotel und la gioconda. In: GEO Schweiz. Heft 7, 2014, S. 9.
  10. Bernardino Croci Maspoli: Astano. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  11. Peter Jankovsky: Mussolinis Maschendrahtzaun. In: Neue Zürcher Zeitung, 11. Juni 2013, S. 11.
  12. Rolf Amgarten: Von guten und schlechten Schmugglern. In: Tessiner Zeitung, 13. Mai 2011, S. 5.
  13. Paul Imhof: Ein Denkmal in schwarz-weiss, ein Hotel und la gioconda. In: GEO Schweiz. Heft 7, 2014, S. 6.