Nationaltanz
Ein Nationaltanz ist ein Tanz, der als beliebt und Teil der kulturellen Identität einer Nation oder als Nationalsymbol anerkannt ist. Normalerweise erfolgt die Erklärung des Nationaltanzes durch eine zuständige Behörde eines Landes, wie zum Beispiel ein Kulturministerium.
Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Nationaltanz enthält in seiner Zusammensetzung, wie das Tempo und die Tanzschritte, unverwechselbare und charakteristische Elemente einer nationalen, subnationalen oder ethnischen Gruppe. In einigen Fällen ist ein traditioneller Tanz aus einer bestimmten geografischen Region weithin zum nationalen Symbol im Tanz geworden.[1]
Wenn es keine offizielle Anerkennung durch einen Staat oder eine Regierung gibt, werden einige Tänze aus einer bestimmten Region auch im Volksmund (inoffiziell) anerkannt und somit als Teil der Kultur eines Landes. Ein Beispiel hierfür sind allgemein anerkannte Volkstänze.[2]
Die Existenz eines Nationaltanzes stärkt die Ideen des kulturellen oder völkischen Nationalismus, der sowohl im Sinne der nationalen Einheit als auch für Propaganda eingesetzt werden kann und daher auch unterschiedliche Interpretationen haben kann, die sich in positiven und negativen Konnotationen niederschlagen.[3] Für einige Regierungen ist die offizielle Erklärung eines Nationaltanzes eine Maßnahme, um die Traditionen eines Landes zu schützen und zu verhindern, dass sie nicht mehr getanzt werden.[4]
Liste der Nationaltänze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Amerika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nordamerika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Kanada: Kanadischer Stepptanz (inoffiziell)
Mexiko: Jarabe Tapatío
Vereinigte Staaten: Swing und Square Dance (inoffiziell)
Mittelamerika und Antillen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Costa Rica: Punto guanacasteco
Dominikanische Republik: Merengue
Guatemala: Baile de la Conquista
Kuba: Danzón und Rumba
Panama: Tamborito
Südamerika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Argentinien: argentinischer Tango
Chile: Cueca
Ecuador: Pasillo
Kolumbien: Vallenato und Cumbia
Peru: Marinera
Venezuela: Joropo
Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dänemark: Les Lanciers
Finnland: Finnischer Tango und Jenkka
Frankreich: Gavotte, Branle, Farandole, Tambourin, Cancan
Griechenland: Syrtos, Syrtaki, Zeibekiko, Pyrrhichios, Serra, Pentozali, Kalamatianos, Tsamikos, Ballos, Sousta
Kroatien: Linđo
Norwegen: Halling
Österreich: Walzer
Polen: Polonaise
Portugal: Vira
Serbien: Kolo
Spanien: Flamenco, Pasodoble, Sardana
Schweiz: Ländler
Tschechien: Polka
Afrika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Asien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Radboud Koop: Volkstanz - gut für die Gesundheit - sonst nichts? In: Choretaki.com. 20. Januar 2015, abgerufen am 9. Dezember 2023.
- ↑ Lexikon: Volkstanz. In: Wissen.de. Wissen Media Verlag, abgerufen am 9. Dezember 2023.
- ↑ Irene Loutzaki: Folk Dance in Political Rhythms. In: Yearbook for Traditional Music. 33. Jahrgang. Cambridge University Press, 2001, S. 127–137, JSTOR:1519637 (englisch).
- ↑ Kulturministerium Aserbaidschans: The first Music Forum held in our country ended, 1. November 2023. Abgerufen am 9. Dezember 2023 (englisch).