Niederheid

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Niederheid
Koordinaten: 50° 59′ N, 6° 6′ OKoordinaten: 50° 58′ 58″ N, 6° 6′ 20″ O
Höhe: [1] 90 (88–92) m
Einwohner: 993 (30. Sep. 2022)[2]
Postleitzahl: 52511
Vorwahl: 02451
Karte
Lage von Niederheid in Geilenkirchen
Ortsbebauung in Niederheid
Ortsbebauung in Niederheid
Kapelle in Niederheid

Niederheid ist ein Ortsteil der Mittelstadt Geilenkirchen im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niederheid liegt etwa eineinhalb Kilometer nördlich der Kernstadt Geilenkirchen heute an der Bundesstraße 56. Die Straße wird als Umgehungsstraße um den Ort und die Stadt herumgeführt. Den eigentlichen Kern des ehemals kleinen Weilers bildeten wenige größere Höfe, die in der Art eines Waldhufendorfes[3] an der Südseite der von der „Landstraße“ rechtwinklig abgehenden heutigen Von-Humboldt-Straße lagen, einem Weg, der Schloss Trips über Niederheid mit Gillrath verband, ergänzt durch den Dorfteich auf der Nordseite. Hinter den Höfen lag im Hofstreifen eine eingezäunte Wiese, dann schloss sich das Feld an (Heyder Feld). Einige der ehemaligen Streifenfluren lassen sich noch anhand der Wege in der Tranchotkarte erschließen. Das Gelände nördlich der Straße wird auf der Tranchot-Karte als Heide (Bruyères, Br) bezeichnet durchsetzt mit Moor-Gelände (Marais, M), daher auch die vielen ehemaligen Wasserlöcher, die beim Torfabbau blieben. Heute hat sich das Gesicht des Ortes verändert. Das Heideland begünstigte die Ansiedlung von Militär und Industrie. Der Ort ist heute von drei Industriegebieten umgeben. Der entsprechende nordöstliche Geilenkirchener Ortsteil Hochheid hat seinen Charakter weitgehender bewahren können.

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Starkregen und bei Schneeschmelze fließt das Oberflächenwasser aus Niederheid und Rischden zum Kötteler Schar (GEWKZ 282894). Der Bach führt vorbei an Uetterath, durch Dremmen und mündet nach einer Länge von 9,498 km[4] bei Grebben in die Wurm.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hatterath Rischden Tripsrath
Gillrath Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Müllendorf
Nierstraß Bauchem Süggerath

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niederheid auf der Tranchotkarte 1803–1820

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1498 op der Heyden
  • 1590 auff der Heyden
  • 1666 Dorff Heydt
  • 1820 Nieder Heyde

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niederheid gehörte früher zum Jülicher Amt Geilenkirchen. Der Ort gehörte auch zum Gericht und zur Pfarre Geilenkirchen.

Niederheid hatte 1828 insgesamt 115 Einwohner, 1852 waren es 239 Einwohner. Im Zuge der Gebietsreform zum 1. Januar 1972 blieb Niederheid bei der Stadt Geilenkirchen.

Kirchengeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Katholiken. Der Ort gehört zur Pfarre St. Mariä Himmelfahrt, Geilenkirchen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß § 3 (1) h) der Hauptsatzung der Stadt Geilenkirchen ist Niederheid ein Stadtbezirk. Dieser wird durch einen Ortsvorsteher im Stadtrat der Stadt Geilenkirchen vertreten.[5]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Industriegebiet
Selfkant-Kaserne
Kaserneneingang
Feuerwehrhaus und Bushaltestelle
Selfkantkaserne 1988, Flugkörpergeschwader 2
  • Es existieren in Niederheid drei Industriegebiete, in denen zahlreiche Firmen mit folgendem Branchenmix vertreten sind:[6]
    • Ausbaugewerbe
    • Automobilzulieferer
    • Baugewerbe
    • Bauinstallation
    • Dienstleistungszentrum
    • Eisen- und Sanitärgroßhandel
    • Gastronomieausstattung
    • Handelsbetriebe
    • Kfz-Handel
    • Kunststoffverarbeitendes Gewerbe
    • Metallverarbeitung
    • Softwareentwickler
  • Der Kindergarten Die Waldwichtel ist in der Selfkant-Kaserne an der Quimperlestraße.[7]
  • Ein Spielplatz in Niederheid befindet sich an der Von-Humboldt-Straße
  • Der Ort hat Anschluss an das Radverkehrsnetz NRW.
  • In der Selfkant-Kaserne in Niederheid befindet sich das Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr.
  • Löschzug der Freiwillige Feuerwehr Geilenkirchen, Löschgruppe Niederheid

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die AVV-Buslinien 434, 437, GK1 und GK2 der WestVerkehr verbinden Niederheid wochentags mit Geilenkirchen und den Nachbarorten. Abends und am Wochenende kann der Multi-Bus angefordert werden.[8]

Linie Verlauf
434 Geilenkirchen Bf – Bauchem – Niederheid – Hatterath – Gillrath – Birgden – Schierwaldenrath Bf – Langbroich – Schümm – Brüxgen – Breberen – Saeffelen – Heilder – Höngen
437 Geilenkirchen Bf – Bauchem – Niederheid – Hatterath – Gillrath – Stahe – Niederbusch – Gangelt – Hastenrath – Kleinwehrhagen – Großwehrhagen – Höngen
GK1 (Geilenkirchen Loherhof – Hünshoven –) Geilenkirchen Bf – (Burg Trips →) Bauchem – Niederheid
GK2 (Geilenkirchen Bf – Bauchem) / (Gillrath – Hatterath) – Niederheid (– Rischden – Tripsrath – Hochheid)

Straßennamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Dorfteich, Am Forsthaus, An Fürthenrode, Aufm Brunk, August-Thyssen-Straße, Borsigstraße, Daimlerstraße, Dieselstraße, Einsteinstraße, Fort-Sill-We, Friedrich-Krupp-Straße, Gutenbergstraße, Hansemannstraße, Huntsville Weg, Junkersstraße, Kapellenweg, Landstraße, Leopold-Hoesch-Straße, Matadorstraße, Ottostraße, Pater-Esser-Weg, Pershing Allee, Quimperlestraße, Richtweg, Röntgenstraße, Sankt-Barbara-Straße, Von-Braun-Straße, Von-Humboldt-Straße, Zeppelinstraße

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bischöfliches Generalvikariat Aachen (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen. 3. Auflage. Kühlen, Mönchengladbach 1994, ISBN 3-87448-172-7, S. 702–704.
  • Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg: ihre Namen, Topographie und Geschichte (= Kreis Heinsberg [Hrsg.]: Schriftenreihe des Kreises Heinsberg. Band 7). Kreis Heinsberg, Heinsberg 1993, ISBN 3-925620-13-3, S. 133.
  • Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830, OCLC 165725051

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Niederheid – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. Geilenkirchen überschreitet „magische“ Einwohnerzahl von 30000. In: geilenkirchen-lokal.de. Volker Kirschbaum, 13. Oktober 2022, abgerufen am 30. Juli 2023.
  3. Die wenige Kilometer nördlich verlaufende K 4 von Straeten nach Tripsrath heißt Waldhufenstraße
  4. http://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/wasser/pdf/Gewaesserverzeichnis%20GSK3C.xls
  5. Hauptsatzung der Stadt Geilenkirchen (Memento des Originals vom 23. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geilenkirchen.de
  6. Die drei Gewerbegebiete. Gewerbegebiet Niederheid. In: esc-geilenkirchen.de. ESC GmbH Geilenkirchen, abgerufen am 9. Februar 2021.
  7. Die Waldwichtel. In: die-waldwichtel.net. Archiviert vom Original am 6. September 2013; abgerufen am 9. Februar 2021.
  8. Karte Multibusbetrieb im Kreis Heinsberg