Odershausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Odershausen
Koordinaten: 51° 5′ N, 9° 6′ OKoordinaten: 51° 5′ 16″ N, 9° 6′ 26″ O
Höhe: 363 (360–393) m ü. NHN
Fläche: 7,26 km²[1]
Einwohner: 1331 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 183 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34537
Vorwahl: 05621
Das ehemalige Feuerwehrhaus
Die Kirche
Fachwerkhaus in Odershausen

Odershausen ist ein Stadtteil der Stadt Bad Wildungen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg und staatlich anerkannter Erholungsort.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Odershausen liegt südlich der Kernstadt Bad Wildungen im östlichen Teil des Naturparks Kellerwald-Edersee in Nordhessen. Durch das von Wald umgebene Dorf verlaufen der Kellerwaldsteig und der Lulluspfad. Am südöstlichen Ortsrand treffen sich die Bundesstraße 253 und die Bundesstraße 485.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf im Jahre 1309. Damals lautete der Ortsname „Ortishusen“. Hügelgräber lassen auf eine Besiedlung in der späten Bronzezeit schließen.

Im Jahre 1927 gehörte Odershausen zum Amtsgericht Bad Wildungen und zum Finanzamt Korbach. 1933 hatte das Dorf insgesamt 453 Einwohner.

Am 8. Mai 2016 wurde mit einer Ansammlung von 1430 Oldtimer-Traktoren ein neuer Weltrekord aufgestellt.[3]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Odershausen Zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Stadt Bad Wildungen eingemeindet.[4][5] Für Odershausen wie für alle im Zuge der Gebietsreform nach Bad Wildungen eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Odershausen angehört(e):[1][7]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Odershausen 1197 Einwohner. Darunter waren 21 (1,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 219 Einwohner unter 18 Jahren, 525 waren zwischen 18 und 49, 252 zwischen 50 und 64 und 201 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 534 Haushalten. Davon waren 198 Singlehaushalte, 132 Paare ohne Kinder und 165 Paare mit Kindern, sowie 39 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 102 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 390 Haushaltungen leben keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1620: 33 Häuser
• 1650: 12 Häuser
• 1738: 23 Häuser
• 1770: 28 Häuser, 192 Einwohner
Odershausen: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
  
192
1800
  
?
1834
  
272
1840
  
274
1846
  
293
1852
  
303
1858
  
286
1864
  
291
1871
  
276
1875
  
289
1885
  
294
1895
  
319
1905
  
349
1910
  
349
1925
  
409
1939
  
471
1946
  
690
1950
  
694
1956
  
584
1961
  
609
1967
  
729
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
1.197
2015
  
1.289
2020
  
1.331
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: bis 1967[1]; Stadt Bad Wildungen[9][2]; Zensus 2011[8]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885: 319 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
• 1961: 555 evangelische (= 91,13 %), 43 katholische (= 7,06 %) Einwohner[1]

Sehenswürdigkeiten und Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jägersburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Nähe des Ortes befand sich einst die Jägersburg, ein 1718 von Fürst Friedrich Anton Ulrich von Waldeck-Pyrmont erbautes und 1862 wieder abgebrochenes kleines Jagdschloss. Heute ist der ehemalige Schlossgarten als flächenhaftes Naturdenkmal Jägersburg ausgewiesen; der Bereich dient als Vogelschutzgehölz.

Lebendiges Museum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeichnung des Silos auf dem Museumshof

Das Lebendige Museum[10] wurde von 1991 bis 1997 mitten im Dorf in zwei großen, nebeneinander liegenden Scheunen zweier Bauernhöfe eingerichtet. Eine von ihnen gehört zu den ältesten Gebäuden des Ortes, errichtet in 1741, und war jahrelang Teil des Bauernhofes von Familie Meyer. Die andere Scheune, die bereits 1758 in alten Aufzeichnungen erwähnt wird, war Teil des Hofes von Familie Debes und über 200 Jahre in deren Besitz.

In diesen über 250 Jahre alten Scheunen mitten im Dorf sollen traditionelle, landwirtschaftliche Arbeitsweisen und alte Handwerksberufe aus früherer Zeit vorgestellt, gepflegt und damit vor dem Vergessen bewahrt werden.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Odershausen gibt es eine Grundschule, einen Kindergarten, eine Wassertretanlage, eine Grillhütte und eine Freiwillige Feuerwehr.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Odershausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wildungen) und Verwaltung.
  2. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Bad Wildungen.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Odershausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerzahlen und Entwicklung. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021.
  3. HNA: 1430 Oldtimer-Schlepper knacken Weltrekord bei Fahrt durchs Waldecker Land
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 5. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 408.
  6. Hauptsatzung. (PDF; 14 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, abgerufen im Dezember 2022.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 44 und 100, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  9. Einwohnerzahlen. Haput- und Nebenwohnsitze. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im September 2020.
  10. Das Lebendige Museum ist ein alter Bauernhof: Dort wird das frühere bäuerliche Leben dargestellt.