Olivia Trummer

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Olivia Trummer (* 12. Juni 1985 in Stuttgart) ist eine deutsche Jazzmusikerin (Piano, Gesang, Komposition).

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trummer wurde 1985 in Stuttgart in einer Musikerfamilie geboren. Mit vier Jahren begann sie ihre klassische Klavierausbildung und entdeckte zeitgleich ihre Neugier, sich auch über Improvisation und Komposition auszudrücken. Sie studierte Jazzpiano und klassisches Klavier an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, schloss beides mit Auszeichnung ab und setzte ihr Jazzklavierstudium mithilfe eines Stipendiums des DAADs an der „Manhattan School of Music“ in New York fort.

Insbesondere mit dem „Olivia Trummer Trio“ machte sie auch als Sängerin auf sich aufmerksam, die Jazz und Songwriting miteinander verbindet, wobei sie den Jazzgesang „durch aberwitzige Melodiesprünge und kühne Scat-Koloraturen in den Kunstliedbereich vorantreibt.“[1]

Der Brückenschlag zwischen Jazz und klassischer Musik spiegelt sich in ihrer Projektreihe „C2J – Classical to Jazz“ wider: Ihre Jazz-Arrangements von Werken von J.S. Bach, W.A. Mozart und D. Scarlatti führte sie vielfach bei klassischen Festivals im Duo mit dem Schweizer Vibraphonisten Jean-Lou Treboux auf.

Seit 2018 spielt Trummer regelmäßig Konzerte als Solistin und seit Herbst 2018 auch mit der israelischen Flötistin Hadar Noiberg, mit der sie das Album The Hawk (2019) veröffentlichte.[2] Seit 2016 ist sie festes Mitglied der Band Caipi von Kurt Rosenwinkel. 2021 traten Rosenwinkel, Pedro Martins und Trummer mit der DR Big Band (unter Leitung von Miho Hazama) auf. 2022 veröffentlichte sie unter eigenem Namen ihr Album For You. Frühere Projekte und Kollaborationen schließen die NDR Bigband (2014 und 2016), das Ensemble Eichendorff (mit Claudio Puntin, Libor Šíma sowie Bodek Janke), die Gruppe East Drive und verschiedene literarisch-musikalische Produktionen mit Marit Beyer und Malte Prokopowitsch mit ein („Die Reise nach Brasilien“, „Die kleine Meerjungfrau“, „Paris“).

Im Oktober 2019 veröffentlichte der Jazzchor Freiburg auf seiner CD Infusion auch eine von Klaus Frech für Chor arrangierte Version von Trummers Song Precious Silence. Sie wurde als Liedtexterin von Kurt Rosenwinkel („Recognized“) und Mario Biondi („Mesmerizing Eyes“, „Give our love another chance“, „Dream for two“) beauftragt.

Konzerte führten sie quer durch Deutschland und darüber hinaus auch nach Italien, England, Irland, Österreich, Tschechien, Russland, Japan, China, Israel, in die Schweiz und in die USA, mit Auftrittshöhepunkten beispielsweise in der Carnegie Hall, beim London Jazz Festival, im Ronnie Scott’s Jazz Club, bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen, auf Schloss Elmau, im Konzerthaus Berlin und in der Liederhalle Stuttgart. Sie ist darüber hinaus im italienischen Film „Futura“ von Lamberto Sanfelice als Darstellerin und Musikerin an der Seite von Niels Schneider und Stefano Di Battista zu erleben (2020).

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trummer wurde vielfach ausgezeichnet:

Von 2013 bis 2016 wurde sie von Bayer Kultur in Leverkusen als Jazzkünstlerin des „stART“-Programms gefördert[8] und erhielt mehrmalige Projekt-Förderungen durch die Initiative Musik.

2019 wurde ihr für „ihr genuines Jazzspiel und ihren ausdrucksstarken Gesang“ den mit 15.000 Euro dotierten Jazzpreis Baden-Württemberg zugesprochen. Sie lud sich als Special Guest den Trompeter Fabrizio Bosso zum Preisträgerkonzert ein.[9]

Trummers Album Westwind wurde auf der Bestenliste des dritten Quartals 2008 beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.[10] Ihr Lied „Meer ohne Wasser“ von ihrem Album Poesiealbum landete 2012 auf der Liederbestenliste des Vereins Deutschsprachige Musik e.V. .[11] Beim Chanson-Wettbewerb Troubadour erhielt sie 2015 einen Förderpreis. Das Hörbuch Paris – Werke von Rainer Maria Rilke und Erik Satie war auf der hr2-Hörbuchbestenliste Februar 2022.[12]

Diskografische Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. G. und Matthias Spindler Besprechung (PDF; 2,9 MB), Mannheimer Morgen, 15. März 2010
  2. Jazzalbum der Woche (NDR)
  3. Bio. Abgerufen am 8. April 2023 (österreichisches Deutsch).
  4. Stipendiatenarchiv - Kunststiftung BW. Abgerufen am 8. April 2023.
  5. Landesakademie: 20 Jahre Bruno-Frey-Musikpreis. (PDF) In: landesakademie-ochsenhausen.de. Landesakademie für die musizierende Jugend in Baden-Württemberg, 2014, abgerufen am 8. April 2023.
  6. BLIICKPUNKT KW 41 2014 by BLICKPUNKT - Issuu. Abgerufen am 8. April 2023 (englisch).
  7. Neuburger Rundschau: Die hat was drauf. Abgerufen am 8. April 2023.
  8. Die Künstler*innen unserer stARTacademy. In: kultur.bayer.de. Bayer AG, 8. Dezember 2022, abgerufen am 8. April 2023.
  9. Olivia Trummer erhält Jazzpreis Baden-Württemberg 2019, SWR2, abgerufen am 7. Juli 2019.
  10. Bestenliste 03/2008. In: schallplattenkritik.de. Preis der deutschen Schallplattenkritik, 2008, abgerufen am 10. April 2023.
  11. Archiv TOP 20 - Januar 2012. In: liederbestenliste.de. Deutschsprachige Musik e.V., abgerufen am 10. April 2023.
  12. hr2-Hörbuchbestenliste 2 / 2022. (PDF) In: hr2.de. Hessischer Rundfunk, Februar 2022, abgerufen am 27. August 2022.
  13. Besprechung (Rondo)
  14. Josef Engels: Olivia Trummer / Nicola Angelucci Dialogue's Delight (Warner Music Italia). In: Jazz thing. 6. Juli 2023, abgerufen am 8. Juli 2023.