Orosháza

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Orosháza
Orosháza (Ungarn)
Orosháza (Ungarn)
Orosháza
Basisdaten
Staat: Ungarn Ungarn
Region: Südliche Große Tiefebene
Komitat: Békés
Kleingebiet bis 31.12.2012: Orosháza
Kreis: Orosháza
Koordinaten: 46° 34′ N, 20° 40′ OKoordinaten: 46° 34′ 0″ N, 20° 40′ 0″ O
Fläche: 202,22 km²
Einwohner: 26.157 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 129 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+36) 68
Postleitzahl: 5900, 5903, 5911, 5931
KSH-kód: 23065
Struktur und Verwaltung (Stand: 2017)
Gemeindeart: Stadt
Bürgermeister: Zoltán Dávid (Fidesz-KDNP)
Postanschrift: Szabadság tér 4–6.
5900 Orosháza
Website:
(Quelle: Localities 01.01.2022. bei Központi statisztikai hivatal)
Denkmal für den heiligen Stephan, evangelische Kirche

Orosháza ist eine ungarische Stadt im gleichnamigen Kreis im Komitat Békés.

Orosháza liegt in der Großen Ungarischen Tiefebene, im Südosten Ungarns, auf der von den Flüssen Mureș und Körös begrenzten Békéser Ebene.

Orosháza wurde zwar schon 1466 erstmals urkundlich erwähnt, war aber nach der Eroberung durch die Osmanen eine Wüstung. Erst 1744 wurde der Ort in der Puszta durch vertriebene Protestanten aus der Stadt Zomba neu besiedelt.[1]

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Ort noch ein Dorf mit 6000 meist lutherischen Einwohnern, hat Roß- Wind- und Öhlmühlen, starken Weinbau, bedeutende Rindvieh-, Schaf- und Schweinzucht.[2] Die Anbindung an die Eisenbahnlinie Nagyvárad-Fiume im Jahre 1870 brachte der landwirtschaftlich geprägten Stadt einen Aufschwung mit der Gründung von Instriebetrieben.

1891 kam es nach einer Maifeier zu Zusammenstößen von Arbeitern mit k.u. Gendarmerie und dem Militär. Auf die unbewaffneten Demonstranten wurde das Feuer eröffnet, über 100 Personen wurden teils schwer verletzt.[3] Zwischen den Weltkriegen galt Orosháza mit seinen damals 25.000 Einwohnern als das Größte Dorf Ungarns. So nannte der Schriftsteller József Darvas sein 1937 erschienenes soziografisches Werk über seinen Heimatort. Im Mai 1944 wurde die jüdische Bevölkerung des Ortes und der Umgebung von der ungarischen Administration ghettoisiert und Ende Juni zu einem Fußmarsch nach Békéscsaba gezwungen, von aus sie in das Durchgangslager Strasshof deportiert wurde.

1946 erhielt Orosháza das Stadtrecht.[4]

Einwohnerentwicklung

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Die Bevölkerungszahl ist derzeit abnehmend.

Städtepartnerschaften

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Evangelische Barockkirche, 1777 errichtet, 1830 erweitert
  • Nagytatársánc, die größte ehemalige Erdfeste in der ungarischen Ebene
  • János Szántó Kovács Museum
  • József Darvas Literaturhaus
  • Städtische Gemäldegalerie
  • Rágyánszki-Arboretum
  • Der Wasserturm in der Könd utca 1 beherbergt Ungarns einziges Brunnen-Museum.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Industriebetriebe am nördlichen Stadtrand

Die Stadt ist in der Region ein bedeutendes Zentrum für Wirtschaft, Bildung und Kultur. Bekannt ist Orosháza für sein Heilbad Gyopáros, das seit 1869 existiert. Die größten Betriebe sind im Bereich der Geflügelverarbeitung (Orosházer Gänseleber) sowie der Erzeugung von Glas tätig.

Orosháza ist durch Eisenbahn, Buslinien und Autostraßen gut erschlossen. Die Stadt liegt an die Bahnstrecken Szeged–Békéscsaba (135), Mezőtúr–Mezőhegyes (125) und Kiskunfélegyháza–Orosháza (147) der MÁV, sowie an der Hauptstraße 47.

Söhne und Töchter der Stadt

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  • Orosháza, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009, ISBN 978-965-308-345-5, S. 554
Commons: Orosháza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Oroshaza
  2. Franz Gräffer, Johann Jacob Heinrich Czikann: Oesterreichische National-Encyklopädie oder alphabetische Darlegung der wissenswürdigsten Eigenthümlickeiten des österreichischen Kaiserthumes. Sechs Bände, Band 4: N bis Sedria, Beck'sche Universitätsbuchhandlung, Wien 1836, S. 117.
  3. Árpád von Klimó: Nation, Konfession, Geschichte. Zur nationalen Geschichtskultur Ungarns im europäischen Kontext (1860–1948). Verlag Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-56746-2, S. 172.
  4. Orosháza. Stadtführer mit Plan. Publi-CITI, Orosháza 2000.