Palu (Elazığ)

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Palu
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Palu (Elazığ) (Türkei)
Palu (Elazığ) (Türkei)

Palu mit dem Murat von Nordwesten, links der Burgberg
Basisdaten
Provinz (il): Elazığ
Koordinaten: 38° 42′ N, 39° 57′ OKoordinaten: 38° 42′ 14″ N, 39° 57′ 4″ O
Einwohner: 9.187[1] (2012)
Telefonvorwahl: (+90) 424
Postleitzahl: 23500
Kfz-Kennzeichen: 23
Struktur und Verwaltung (Stand: 2014)
Bürgermeister: Said Dağoğlu (AKP)
Website:
Landkreis Palu
Einwohner: 20.377[1] (2012)
Fläche: 837 km²
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner je km²
Kaymakam: Mehmet Fatih Çiçekli
Website (Kaymakam):
Vorlage:Infobox Ort in der Türkei/Wartung/Landkreis

Palu ist eine Stadt und Hauptort des gleichnamigen Landkreises in der türkischen Provinz Elazığ. Der Landkreis Palu liegt im Osten der Provinz und grenzt an die Provinz Bingöl. In der Stadt Palu leben 9.187 und im gesamten Landkreis 20.377 Menschen (Stand 2012).

Name

Früher hieß Palu auch Palahovid (von armenisch pala-hovid - „Tal des Pal“).[2]

Geschichte

Die Geschichte Palus reicht bis in die Zeit des Neuassyrischen Reiches zurück. König Šulmanu-ašared III. benennt das Gebiet von Palu als das Land Išua. Er zog Mitte des 9. Jh v. Chr. durch Palu gegen die nördlichen Stämme und Reiche wie Urartu. Wenig später erreichte der urartäische König Menua das Gebiet und hinterließ eine Stele in Eski Palu[3].

Nach den Urartäern herrschten hier andere Völker und Reiche. Dazu gehörten die Makedonen, die Parther, das Sassanidenreich, die Armenier, Sophene, die Römer, das Byzantinisches Reich, die Araber, die Kurden, die Dulkadir, die Aq Qoyunlu und die Osmanen. Seit dem Sieg der Osmanen im 16. Jh über die Safawiden wurden in Ostanatolien einige autonome kurdische Fürstentümer eingerichtet. Palu war eines dieser Fürstentümer. Als das Osmanische Reich an der Seite der Mittelmächte den Ersten Weltkrieg verlor, wurde Palu 1923 Teil der neuen Republik Türkei.

Geografie

Der Fluss Murat, ein Quellfluss des Euphrat, durchfließt vom Nordosten kommend den Landkreis und bildet im Südwesten Palus den Keban-Stausee.

Sehenswürdigkeiten

Blick vom Burgberg auf Moscheen, Hamam und Kirche

Die Sehenswürdigkeiten von Palu gruppieren sich alle um den zwei Kilometer östlich der Stadt liegenden Burgberg, Eski Palu (Alt-Palu) genannt. Der Berg wird in einer Schleife vom Murat umflossen.

  • Palu Kalesi: Die Burg von Palu wurde vom urartäischen König Menua im 9./8. Jahrhundert v. Chr. erbaut. In einer Inschrift nennt er das Land Sebeteria.[4] Die Burg liegt auf dem Gipfel des Berges.
  • Cemşit Bey Külliyesi: Diese Külliye (Stiftung) wurde im 16. Jahrhundert von den lokalen Herrschern errichtet. Der Bau liegt im Westen des Berges und umfasst eine Moschee, eine Madrasa, eine Türbe (Mausoleum) und eine Hazîre (Friedhof)
  • Küçük Camii (Cami-i Sağir): Die Kleine Moschee ist 11 × 11 Meter groß und teilweise eingestürzt. Sie ist vermutlich im 16. Jahrhundert entstanden.[5]
  • Ulu Camii (Cami-i Kebir): Das Baudatum der Großen Moschee ist unbekannt, wird aber in osmanischer Zeit vermutet. 1741 wurde sie restauriert. Sie misst etwa 24 × 11 Meter, anstelle eines Kuppeldaches hatte sie ein flaches Dach, das heute eingestürzt ist.[6]
  • Hamam: Zwischen den beiden Moscheen liegt ein Hamam (Bad) aus dem Jahre 1654, das im klassischen osmanischem Stil gebaut wurde.[7]
  • Kilise: Eine Kirchenruine vermutlich, aus byzantinischer Zeit, mit teilweise erhaltenen Wandmalereien.
  • Palu Köprüsü: Diese Brücke über den Murat stammt nach Erzählungen aus römischer Zeit, doch der Baustil erinnert an den seldschukischen Stil. Daher wird angenommen, dass sie eventuell aus der Zeit der Ortoqiden (12. bis 15. Jahrhundert) stammt. Wahrscheinlich haben die Ortoqiden eine ältere römische Brücke repariert. Die Brücke ist 156,50 m lang und 3,5 m breit. 2010 wurde die Brücke restauriert. Sie ist befahrbar und verbindet die moderne Straße im Osten mit dem Burgberg.

Bekannte Persönlichkeiten

Commons: Palu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Türkisches Institut für Statistik, abgerufen 10. September 2013
  2. Index Anatolicus
  3. König 1955/57, Nr. 35
  4. C. A. Burney: Urartian Fortresses and Towns in the Van Region, Anatolian Studies, Vol. 7 (1957), S. 37-53.
  5. Beschreibung vor Ort
  6. Beschreibung vor Ort
  7. Beschreibung vor Ort