Pirna (Schiff, 1861)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Pirna
Die Pirna in Lichtowitz
Die Pirna in Lichtowitz
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich

Litauen 1918 Litauen

andere Schiffsnamen
  • Rosslau ab 1919
  • Svoboda ab 1920
  • Laisve ab 1921
Schiffstyp Raddampfer
Heimathafen Dresden
Eigner Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrts-Gesellschaft
Bauwerft Werft Blasewitz
Stapellauf 1861
Indienststellung 1861
Verbleib unbekannt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 48,92 m (Lüa)
Breite 4,72 m
Tiefgang (max.) 0,81 (leer) 0,43 m
Maschinenanlage
Maschine 2-Flammrohr-Kofferkessel
2-Zylinder-Zwillingsmaschine, Braunkohle­verbrauch ca. 380 kg/h
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 88 kW (120 PS)
Höchst­geschwindigkeit stromaufwärts: ca. 10,4 km/h
stromabwärts: ca. 15,6 km/h
Propeller 2 Seitenräder ∅ 3,66 m
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl maximal 512

Der Raddampfer Pirna wurde 1861 in der Schiffswerft Blasewitz gebaut. Das Schiff wurde mit der Baunummer 3 auf Kiel gelegt. gelegt. Die Schiffstaufe fand am 17. Oktober 1861 statt.

Die Zeit bis 1919[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Indienststellung als Glattdeckdampfer fuhr das Schiff für die Vereinigte Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrt, die im März 1867 in die Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrts-Gesellschaft (SBDG) umgewandelt wurde. Es war das erste Schiff mit doppelten Fenstern.

Um es dem Zugriff des Königreiches Preußen zu entziehen wurde das Schiff im Preußisch-Österreichischen Krieg im Mai 1866 nach Theresienstadt verlegt.

Im Winter 1881/82 wurde das Schiff einer Überholung unterzogen. Es wurde ein neuer Zwei-Flammrohr-Kofferkessel der Sächsischen Dampfschiffs- und Maschinenbauanstalt eingebaut und die Schaufelräder verbreitert. Im Winter 1913/14 wurde das Schiff einer Generalreparatur unterzogen. Im Herbst 1918 wurde das Schiff aufgrund schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen am Ende des Ersten Weltkrieges aufgelegt und am 1. April 1919 für 20.000 Mark an die Reederei Otto Krietsch in Magdeburg verkauft. Hier kam das Schiff unter dem Namen Rosslau zum Einsatz.

Die Zeit nach dem Verkauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raddampfer Laisve vor der Jungfrau-Maria-Himmelfahrt-Kirche in Kaunas

Im Mai 1920 wurde das Schiff an die Werft A. & W. Wojan in Danzig weiterveräußert und kam unter dem Namen Svoboda zum Einsatz. 1923 wurde es an den in Jurbarkas ansässigen Rotblatas Levenbergas verkauft und unter dem Namen Laisve eingesetzt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee am 5. Juli 1940 wurden alle Schiffe verstaatlicht. Kurz nach dem Ausbruch des Deutsch-Sowjetischen Kriegs wurde es noch im Juni 1941 durch die vorrückenden deutschen Truppen sichergestellt und im Oktober 1941 durch die Verwaltung des Reichskommissariats Ostland, dem Generalkommissar in Kaunas, in Treuhandverwaltung genommen. Nach der Besetzung von Kaunas durch die Rote Armee im Juli 1944 wurde das Schiff Richtung Westen verlegt. Im Oktober 1944 wurde das Schiff der Kriegsmarine, Dienststelle Danzig (KMD), überstellt und kam als Lazarettschiff im Kurischen Haff zum Einsatz. Hier wurde es 1944 als Verlust gemeldet.

Die Dampfmaschine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Dampfmaschine ist wenig bekannt. Es handelte sich um eine oszillierende Niederdruck-Zweizylinder-Zwillings-Dampfmaschine der englischen Maschinenbauanstalt John Penn and Sons mit einer Leistung von 120 PS.

Kapitäne des Schiffes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Protze 1862–1863
  • Friedrich Ignatz Beckel 1864–1865
  • F.A. Petzold 1866–1869
  • Friedrich Ignatz Beckel 1870–1872
  • Carl Gottlob Thieme 1873–1880
  • Wilhelm Hübel 1881–1888
  • Carl August Helm 1889–1893
  • Carl August Bräunling 1894
  • Carl August Helm 1895
  • Carl August Bräunling 1896–1898
  • Wenzel Stolz 1899
  • August Wilhelm Günther 1900–1901
  • Josef Hübel 1902
  • Gustav Eduard Fischer 1903–1905
  • Karl Otto Viehrig 1906–1909
  • Friedrich August Schaffrath 1910
  • Gustav Eduard Fischer 1911
  • Robert Ferdinand Leinweber 1912–1913
  • Josef Hille 1914–1918

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Rindt: Die Weisse Flotte Dresden. Deutsches Schiffahrtsarchiv 3, Seiten 69–114
  • Frank Müller, Wolfgang Quinger: Mit Dampf und Schaufelrad auf der Oberelbe. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin, 1988, ISBN 3-344-00286-4.
  • Adreß und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden 1862 bis 1884
  • Schifffahrts-Kalender für das Elbe-Gebiet 1885 bis 1914
  • Schiffahrts-Kalender für das Elbe-Gebiet und die Märkischen Wasserstrassen 1915 bis 1918

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pirna (ship, 1861) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien