Amaru Reto Schenkel

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Amaru Schenkel


Amaru Reto Schenkel 2012 in Weinheim

Nation Schweiz Schweiz
Geburtstag 28. April 1988 (35 Jahre)
Geburtsort LoméTogo
Grösse 183 cm
Gewicht 89 kg
Beruf Kaufmann
Karriere
Disziplin 60 m, 100 m, 150 m, 200 m, Staffel
Bestleistung 60 m: 6,65 s (Halle)
100 m: 10,19 s
150 m: 15,38 s
200 m: 20,48 s
Verein LV Winterthur
Status zurückgetreten
Karriereende 2017
Medaillenspiegel
Schweizer Meisterschaften 2 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
Schweizer Hallenmeisterschaften 2 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
Schweizer Meisterschaften
Bronze Lausanne 2007 100 m
Bronze Fribourg 2008 100 m
Silber Fribourg 2008 200 m
Bronze Zürich 2009 100 m
Gold Lugano 2010 200 m
Gold Luzern 2013 100 m
Silber Zug 2015 100 m
Schweizer Hallenmeisterschaften
Bronze Magglingen 2005 60 m
Silber St. Gallen 2007 60 m
Bronze Magglingen 2009 60 m
Silber St. Gallen 2011 60 m
Gold St. Gallen 2012 60 m
Gold Magglingen 2014 60 m
Bronze St. Gallen 2015 60 m
letzte Änderung: 17. Februar 2022

Amaru Reto Schenkel (* 28. April 1988 in Lomé, Togo) ist ein ehemaliger Schweizer Leichtathlet, der auf die Sprintdisziplinen 100 und 200 Meter spezialisiert war. Er war Mitglied der 4-mal-100-Meter-Staffel, die an den Europameisterschaften 2010 in Barcelona den vierten Rang belegte und mit einer Zeit von 38,62 s den aktuellen Schweizer Rekord hält. Er wurde je einmal Schweizer Meister über 100 und 200 Meter und nahm an den Olympischen Spielen 2012 in London teil.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schenkel wurde als Strassenkind im Togo geboren und kam als Zweieinhalbjähriger[1] als Adoptivkind in die Schweiz. Aufgewachsen ist er in Fehraltorf im Kanton Zürich. Mit zwölf Jahren begann er bei der LV Winterthur mit der Leichtathletik.[2] Es zeigte sich schnell sein Talent für die Sprinterdisziplin. Später war Thomas Rymann beim STV Alpnach von 2003 bis Anfang 2006 Schenkels Trainer, danach startete er während sieben Jahren für den LC Zürich[3], bevor er im Frühling 2013 zur LV Winterthur zurückkehrte.[4] Schenkel absolvierte die Sporthandelsschule und schloss diese 2009 erfolgreich als eidgenössisch diplomierter Kaufmann ab.

Bereits 2003 gewann er seinen ersten Titel über 80 Meter an den Schweizer Meisterschaften des Leichtathletiknachwuchses. 2005 holte er beim Europäischen Olympischen Sommer-Jugendfestival die Silbermedaille im 200-Meter-Lauf. 2006 gelang es Schenkel, mit einer Zeit von 10,45 s über 100 Meter den 36 Jahre alten Schweizer Juniorenrekord zu brechen, und erreichte somit auch die Limite für die Teilnahme an den Juniorenweltmeisterschaften in Peking. Im gleichen Jahr wurde Schenkel ausserdem zusammen mit Rolf Fongué ins Förderprojekt World Class Potentials des Schweizerischen Leichtathletik-Verbands aufgenommen.

Die nächsten Erfolge konnte Schenkel mit der Schweizer 4-mal-100-Meter-Staffel holen, welche 2009 erstmals den Schweizer Rekord unterbot. 2010 konnte er erstmals einen Schweizer Meistertitel bei den Aktiven gewinnen, er wurde Erster im 200-Meter-Lauf. 2011 holte er sich die Schweizer Allzeitbestleistung über die selten gelaufene Distanz von 150 Meter und unterbot die Limite für die Weltmeisterschaften im 100- und 200-Meter-Lauf, wo er über 200 Meter den Halbfinal erreichte. Sowohl über 100 Meter wie über 200 Meter konnte er in diesem Jahr deutliche persönliche Bestleistungen aufstellen. Für diese Leistungen wurde er 2011 zum Schweizer Leichtathleten des Jahres gewählt.[5]

Bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki erreichte er über 100 und 200 Meter den Halbfinal, an den Olympischen Spielen schied er über 200 Meter in der Vorrunde aus. 2013 wurde er Schweizer Meister in der Königsdisziplin über 100 Meter. 2014 schied er bei den Europameisterschaften 2014 in den Vorläufen aus und wurde im gleichen Jahr als Schweizer Meister über 100 Meter zum Winterthurer Sportler des Jahres gewählt.

2017 erklärte Schenkel seinen Rücktritt vom Leistungssport, nachdem ihn seit 2014 Schmerzen im Fuss begleiteten. Seine Bestleistung von 10,19 s über 100 Meter waren zum Zeitpunkt seines Rücktritts die drittbeste gelaufene Zeit eines Schweizer Athleten.[2]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004: Schweizer Jugendmeister 200-Meter-Lauf
  • 2005: Silbermedaille Europäisches Olympisches Jugendfestival 200-Meter-Lauf; 4. Rang Europäisches Olympisches Jugendfestival 100-Meter-Lauf; Schweizer Jugend-Meister 100-Meter-Lauf und 200-Meter-Lauf; Bronzemedaille Schweizer Hallenmeisterschaften 60-Meter-Lauf
  • 2006: 26. Rang Juniorenweltmeisterschaften 200-Meter-Lauf; 37. Rang Juniorenweltmeisterschaften 100-Meter-Lauf, Schweizer Junioren-Meister 200-Meter-Lauf
  • 2007: 5. Rang Junioreneuropameisterschaften 100-Meter-Lauf; Bronzemedaille Schweizer Meisterschaften 100-Meter-Lauf; Silbermedaille Schweizer Hallenmeisterschaften 60-Meter-Lauf
  • 2008: Silbermedaille Schweizer Meisterschaften 200-Meter-Lauf; Bronzemedaille Schweizer Meisterschaften 100-Meter-Lauf
  • 2009: 14. Rang U23-Europameisterschaften 200-Meter-Lauf; Bronzemedaille Schweizer Hallenmeisterschaften 60-Meter-Lauf; Bronzemedaille Schweizer Meisterschaften 100-Meter-Lauf
  • 2010: Schweizer Meister 200-Meter-Lauf
  • 2011: Silbermedaille Schweizer Hallenmeisterschaften 60-Meter-Lauf; 20. Rang Weltmeisterschaften 200-Meter-Lauf und 27. Rang 100-Meter-Lauf
  • 2011: Schweizer Leichtathlet des Jahres; Silbermedaille Schweizer Hallenmeisterschaften 60-Meter-Lauf
  • 2012: Schweizer Meister 60-Meter-Lauf (Halle)
  • 2013: Schweizer Meister 100-Meter-Lauf
  • 2014: Schweizer Meister 60-Meter-Lauf (Halle); Winterthurer Sportler des Jahres
  • 2015: Silbermedaille Schweizer Meisterschaften 100-Meter-Lauf; Bronzemedaille Schweizer Hallenmeisterschaften 60-Meter-Lauf

Persönliche Bestleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Amaru Reto Schenkel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christof Gertsch: Sein Leben, seine Chance. In: Berner Zeitung. 12. Juli 2005, S. 25.
  2. a b Jörg Greb: Ein Suchender tritt ab. In: Der Landbote. Band 181, Nr. 80, 5. April 2017, S. 35 (landbote.ch [abgerufen am 17. Februar 2022]).
  3. Carl Schönenberger: Knatsch um Schenkel! In: SonntagsBlick. 14. April 2013, S. 20.
  4. Raphael Biermayr: Der weite Weg ins Wohnzimmer. In: Limmattaler Zeitung. 12. August 2014, S. 23.
  5. Lisa Urech und Amaru Schenkel sind die Athleten des Jahres 2011. (Memento vom 1. Januar 2017 im Internet Archive) swiss-athletics.ch, 20. Dezember 2011