SAR-Klasse 7E

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SAR-Klasse 7E
E7067 im orangen Spoornet-Anstrich in Beaufort West am 2. August 2007
E7067 im orangen Spoornet-Anstrich
in Beaufort West am 2. August 2007
E7067 im orangen Spoornet-Anstrich
in Beaufort West am 2. August 2007
Nummerierung: E7001–E7100
Anzahl: 100
Hersteller: 50-Hz-Arbeitsgemeinschaft, UCW
Baujahr(e): 1978–1979
Achsformel: Co’Co’
Spurweite: 1067 mm (Kapspur)
Länge über Kupplung: 18.400 mm
Höhe: 4.200 mm
Breite: 3.924 mm
Drehzapfenabstand: 10.200 mm
Drehgestellachsstand: 4.100 mm
Gesamtradstand: 13,8 m
Dienstmasse: 123,5 t
Radsatzfahrmasse: 21,0 t
Stundenleistung: 3.240 kW
Dauerleistung: 3.000 kW
Anfahrzugkraft: 450 kN
Stundenzugkraft: 319 kN
Dauerzugkraft: 300 kN
Bremskraft: 210 kN
Treibraddurchmesser: 1220 mm
Stromsystem: 25 kV 50 Hz Wechselstrom
Anzahl der Fahrmotoren: 6
Antrieb: Tatzlager
Bremse: Druckluftbremse, Vakuumbremse, Widerstandsbremse
Kupplungstyp: AAR-Kupplung

Die Klasse 7E ist die erste Serie von Elektrolokomotiven, die von der South African Railways für den Betrieb mit 25 kV 50 Hz Wechselstrom beschafft wurden. Die sechsachsigen Lokomotiven mit der Achsformel Co’Co’ wurden zwischen 1978 und 1979 in Dienst gestellte. Insgesamt wurden 100 Lokomotiven gebaut. Der ersten Serie von 7E-Lokomotiven folgten mehrere Nachbauserien und Umbauten, die sich zum Teil erheblich von den zuerst gelieferten Lokomotiven unterscheiden.

Fabrikschild der 50-Hz-Arbeitsgemeinschaft

Der Entwurf der Lokomotiven stammte von der 50-Hz-Arbeitsgemeinschaft, sie wurden der bei Union Carriage & Wagon (UCW) in Nigel gebaut. UCW war zugleich auch der Unterlieferant der mechanischen Komponenten.[1][2]

Die 50-Hz-Arbeitsgemeinschaft bestand aus den folgenden europäischen Herstellern:

Die Lokomotiven erhielten die Fahrzeugnummern E7001 bis E7100. Es war die erste Baureihe, bei der die Klassen-Bezeichnung Teil der Fahrzeugnummer wurde. Die Vorgänger-Klassen 1E bis 6E erhielten durchlaufende Nummern von E1 bis E2185, wobei zwölf Nummern ausgelassen wurden.[3] Die Lokomotiven beider Hersteller erhielten keine Fabriknummern.[3]

Die Lokomotive hat zwei Führerstände. Am Ende 2 befindet sich neben der Einstiegstüre zum Führerstand eine Dachleiter.[3] Die für die 7E typischen, wie Augenbrauen wirkenden Regenrinnen über den Stirnfenstern wurden erst nach der Ablieferung angebracht.

Traktionsausrüstung

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Die Phasenanschnittsteuerung in Thyristor-Technik erlaubt eine stufenlose Zug- und Bremskraftsteuerung. Um einen möglichst guten Leistungsfaktor zu erhalten, wurde sie als Sektorsteuerung ausgeführt.[1]

Die außen an den Drehgestellen angeordnete Tiefanlenkung wurde zuvor auf der Baureihe 6E1 erprobt und von dieser übernommen. Zusammen mit dem elektronischen Schleuderschutz und der Zugkraftumverteilung von bis zu 15 % zwischen den Drehgestellen erlaubt die umgangssprachlich als Grasshopper LegsHeuschreckenbeine“ bezeichnete Tiefanlenkung eine maximale Zugkraftübertragung auf die Schienen, ohne dass die Räder durchdrehen.[1]

Die Baureihe 7E war die erste Elektrolokomotive der SAR, bei der die Stromabnehmer so angeordnet waren, dass die Palette genau über dem Drehpunkt der Drehgestelle liegt. Dadurch wird das Risiko verkleinert, dass sich der Stromabnehmer mit der Fahrleitung verhängt. Dies ist besonders in Tunneln und engen Bögen sowie bei Weichen besonders groß, weil sich an diesen Stellen der Stromabnehmer gegenüber der Fahrleitung seitlich bewegt.[3]

Karte des südafrikanischen Eisenbahnnetzes. Die mit 25 kV/50 Hz Wechselstrom elektrifizierten Strecken sind grün dargestellt.

Die 7E-Lokomotiven waren in erster Linie für den Güterverkehr auf den mit 25 kV 50 Hz Wechselstrom betriebenen Strecken vorgesehen. Bis 1978 kam in Südafrika nur 3 kV Gleichstrom für den elektrischen Betrieb der Hauptstrecken zum Einsatz, danach wurden alle neuen Projekte in 25 kV Wechselstrom ausgeführt. Die einzige Ausnahme ist die mit 50 kV 50 Hz Wechselstrom überspannte Bahnstrecke Sishen–Saldanha. Es gibt vier voneinander getrennte 25 kV Wechselstrom-Streckennetze in Südafrika:[3][1][4]

Nummernschild der E7058

Bei der Elektrifizierung der Strecke Kimberley–De Aar wurde diese auf eingleisigen Betrieb mit langen Überholstrecken zurückgebaut und mit Centralized Traffic Control (CTC) versehen. Auf dieser Strecke ersetzten die 7E-Lokomotiven die letzten großen Dampflokomotiven Südafrikas, die Baureihe 25NC. Das zweite, nicht elektrifizierte Gleis wurde zwar vom Streckennetz getrennt, aber nicht abgebaut. In Erwartung eines erhöhten Verkehrsaufkommens im Zusammenhang mit dem Manganerz-Abbau in Hotazel wurde im Juli 2008 mit der Elektrifizierung des zweiten Gleises begonnen.[1][4][5]

Die Lokomotiven der Baureihe 7E waren ursprünglich auf der Richards Bay Coal Line im Einsatz. Nachdem weitere Baureihen von 25 kV-Lokomotiven abgeliefert worden waren, kamen einige 7E-Lokomotiven auf den von Pyramid South und East London ausgehenden Strecken zum Einsatz, doch der größte Teil gelangte nach Kimberley, wo sie im Güter- und Reisezugverkehr nach Port Elizabeth und Beaufort West eingesetzt wurden.[1]

Eine am 15. Februar 1990 ausgegebene Briefmarke mit dem Wert von 30 Cent zeigt zwei Lokomotiven der Baureihe 7E mit einem Erzzug. Die Marke gehörte zu einer Serie von Gedenkmarken mit dem Thema Unabhängigkeit und Regionale Zusammenarbeit im Süden Afrikas. Die Marke mit der 7E sollte das integrale Eisenbahnnetz darstellen, das sich von Kapstadt bis nach Daressalam in Tansania erstreckt. Das Markenbild wurde vom Briefmarkengestalter und Künstler H. Barrett entworfen.[6]

Bei der SAR trugen die Lokomotiven einen einheitlichen golfroten Anstrich mit gelben Bändern an den Seitenwänden, die an der Stirnseite nach unten verliefen und dadurch den Fahrzeugen ein an ein Gesicht mit Schnurrhaaren (englisch: Whiskers) erinnerndes Aussehen gaben. Alle E7-Lokomotiven wurden in diesem Anstrich abgeliefert. Dieser Anstrich wurde durch einen orangen, später braunen Anstrich bei Spoornet abgelöst. Viele Elektrolokomotiven und einige Diesellokomotiven erhielten einen Anstrich in blauer Grundfarbe für den Einsatz vor dem Blue Train, aber ohne dass die anderen Gestaltungselemente des Anstrichs geändert worden wären. Die blauen Lokomotiven trugen somit die gelben Whiskers in der SAR-Zeit genauso wie sie später das Spoornet-Logo und den Schriftzug SPOORNET trugen, einzig beim braunen Spoornet-Anstrich verschwand der Schriftzug. Später, als Spoornet allgemein zu einem blauen Anstrich überging, trugen die Lokomotiven für den Blue Train keinen speziellen Anstrich mehr. Bei der Baureihe 7E hatten die Nummern 7004 bis 7009 den Blue-Train-Anstrich für den Einsatz auf dem Abschnitt Kimberley–Beaufort West.[4][7][8] Unter PRASA erhielten die vor Reisezügen eingesetzten Lokomotiven einen violetten Anstrich.

Bilder der Anstrich-Varianten

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Das Bild in der Infobox des Artikels zeigt die Nummer E7067 im orangen Spoornet-Anstrich. Unten sind einige Bilder der anderen bei der 7E verwendeten Anstriche.

Die erste Serie von 7E war so erfolgreich, dass insgesamt 300 Lokomotiven in mehrere Serien nachbestellt wurden und diese später durch Umbauten verbessert wurden. Neben den von der 50-Hz-Arbeitsgemeinschaft konzipierten Lokomotiven kamen auch solche mit elektrischen Ausrüstungen von Hitachi zur Bestellung, bei welchen Dorbyl, die heutige DCD, den mechanischen Teil beistellte. Sie verwenden im Gegensatz zur Sektorsteuerung der europäischen Lokomotiven zuschaltbare Blindleistungs-Kompensationskondensatoren zur Verbesserung des Leistungsfaktors. Die erste Serie japanischer Lokomotiven, die 7E1, war für den dauernden Einsatz in Mehrfachtraktion auf der Richards Bay Coal Line vorgesehen, weshalb sie nur einen Führerstand erhielten, alle übrigen Serien hatten zwei Führerstände bis auf die Lokomotiven aus der 7E3-Serie, welche von Transwerk zu 7E4 umgebaut wurden. Die Baureihen 7E2 und 7E3 hatten gegenüber den ersten Baureihen Drehgestelle mit verkürztem Achsstand, um die Spurkranz- und Gleisabnutzung zu reduzieren.

Im Folgenden eine Übersicht der ganzen 7E-Familie:

Ursprünglich gelieferte Lokomotiven

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Bezeichnung Nummerierung Merkmale Anzahl Baujahr Hersteller Bild
7E E7001–E7100 erste europäische Variante 100 1978–1979 50-Hz-Arbeitsgemeinschaft
UCW
7E1 E7101–E7150 erste japanische Variante
nur ein Führerstand
50 1979–1981 Hitachi
Dorbyl
7E2 (1. Serie) E7151–E7175 Drehgestelle mit verkürztem Achsstand 25 1982 50-Hz-Arbeitsgemeinschaft
UCW
7E2 (2. Serie) E7176–E7215 Drehgestelle mit verkürztem Achsstand
geänderte Lüftungsgitter
40 1983 50-Hz-Arbeitsgemeinschaft
UCW
7E3 (1. Serie) E7216–E7275 Drehgestelle mit verkürztem Achsstand 60 1983–1984 Hitachi
Dorbyl
7E3 (2. Serie) E7277–E7300 Drehgestelle mit verkürztem Achsstand 25 1984–1985 Hitachi
Dorbyl
Bezeichnung Nummerierung Merkmale Anzahl Baujahr Hersteller Bild
7E4 E7260–E7276 nur ein Führerstand
umgebaut aus 7E3
17 2000–2003 umgebaut von Transwerk
7E5 E7286–E7300
und andere
umgebaut aus 7E3
später zu 7E6 umgebaut
mehr als 15 nach 2003 umgebaut von Transwerk
7E6
später wieder als 7E3 bezeichnet
E7216–E7259
E7277–E7300
zuerst umgebaut aus den nicht zu 7E4 oder 7E5 umgebauten Loks der 7E3, später aus allen 7E5 58 nach 2003 umgebaut von Transwerk
Commons: South African Class 7E – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Leith Paxton and David Bourne: Locomotives of the South African Railways. C. Struik, Cape Town 1985, ISBN 0-86977-211-2 (englisch).
  2. UCW – Electric locomotives. (PDF) The UCW Partnership, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Oktober 2007; abgerufen am 30. September 2010 (englisch).
  3. a b c d e South African Railways Index and Diagrams Electric and Diesel Locomotives, 610 mm and 1065 mm Gauges, Ref LXD 14/1/100/20, 28. Januar 1975, mit Anhängen
  4. a b c John N. Middleton: Railways of Southern Africa Locomotive Guide – 2002. Beyer-Garratt Publications, Herts, UK 2002 (englisch).
  5. Railways Africa, 5 Aug 2007: Kimberley-De Aar Electrification
  6. Philatelic Bulletin 207, herausgegeben vom Philatelic Services and INTERSAPA, 1990
  7. E1973 in blue based on orange livery
  8. E1951 in blue based on maroon livery