Schnellladenetz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ein Schnellladenetz, oft speziell HPC-Ladenetz genannt, bezeichnet ein Netz von öffentlich zugänglichen Ladestationen für Elektrofahrzeuge.

Schaltkasten eines Park-&-Charge-Standortes
EV1 an der BART-S-Bahn-Station
Chademo-Ladestation in 2011 in Kalifornien
Tesla Supercharger mit Konverter
Ladepark in Beijing 2016

Elektrofahrzeuge haben den Vorteil, dass sie zur Markteinführung keine besondere Infrastruktur zum Laden benötigen, sondern sich auf die weitverbreiteten Anschlüsse für Haushaltstrom stützen können. Für eine lange Reise sind hier die Ladepausen jedoch sehr lang und können eine Übernachtung erforderlich machen. Die Ladepunkte an Häusern sind typisch auf 7 bis 16 A bei 230 Volt beschränkt (1,6 kW bis 3,7 kW). Die Frage, ob man bei voller Ladung der Antriebsbatterie das Ziel oder den Zwischenpunkt erreicht, hat zu einer Reichweitenangst geführt. Neben besonders großen Batterien – das Tesla Model S von 2012 erreichte über 600 km – begann man mit der Errichtung von Schnellladepunkten an Fernverkehrswegen. Die Supercharger von Tesla waren dabei stilprägend, obwohl nicht das erste Schnellladenetz.

Zu den Pionieren öffentlicher Ladepunkte gehören die Standorte von Park & Charge, dessen Pilotprojekt in der Schweiz ins Jahr 1992 datiert. Die damit geförderten Leichtelektromobile hatten keine großen Batterien, sodass auch Anschlüsse an Kraftstrom (32 A mit 400 Volt) die Ladestopps hinreichend verkürzt haben, um lange Tagesreisen zu ermöglichen. In der Form eines Vereins, bei dem Privatpersonen einen Schaltkasten zur Benutzung anderer Mitglieder errichteten, breiteten sich die Ladepunkte in Europa weiter aus, großteils auf den Grundstücken von Privathaushalten. Die Autorisierung zur Nutzung bestand darin, den passenden Schlüssel für den Schaltkasten zu besitzen, der vom Verein ausgehändigt wurde.

Bei der Entwicklung des GM EV1 für Kalifornien 1996 wurden öffentliche Ladepunkte ein Teil des Konzeptes. Die GM Hughes Electronics Corporation hatte einen induktiven Ladeanschluss für öffentliche Ladepunkte bereits 1992 vorgeschlagen.[1] Allerdings erreichte das separate Ladegerät mit 6,6 kW nur wenig mehr als der Bordlader für den Haushaltstrom mit 1,2 kW. Die staatlich eingerichteten öffentlichen Ladepunkte befanden sich auch nicht entlang langer Reiserouten, sondern bevorzugt für Pendler an Bahnstationen.

2007 wurde in Kalifornien ChargePoint gegründet, die nicht nur Wallboxen für Privathaushalte herstellten, sondern auch anboten, diese als öffentliche Ladestation zu betreiben. Sie konnten auch Handelsgeschäfte gewinnen, einen Anschluss zur Verfügung zu stellen, sodass es Ladestationen mit ChargePoint Home mit 16 A und 32 A für 220 V gab. Die späteren ChargePoint Home Flex erlaubten sogar 50 A. Ähnlich wie Park & Charge in Europa spielten diese frühen Standorte bis 11 kW eine Rolle um Lücken der späteren Angebote zu schließen. Mit den ChargePoint Express bot die Firma ab Juni 2015 aber auch selbst Schnelllader mit Chademo-Steckern an.[2]

In Japan begann man 2006 ein Pilotprojekt für Elektrofahrzeuge, unter Teilnahme von Nissan, Mitsubishi und dem heutigen Subaru, bei dem öffentliche Ladepunkte erprobt wurden. Der erste öffentliche Ladepunkt mit dem resultierenden TEPCO-Stecker wurde zusammen mit der Vorstellung des Mitsubishi i-MiEV 2009 errichtet. Im März 2010 wurde dann das eigenständige CHAdeMO-Konsortium eingerichtet, an dem sich weitere japanische Fahrzeughersteller beteiligten. Die erste Spezifikation dieser Zeit erreichte maximal 125 A mit bis zu 500 V. Die typischen Chademo-Ladesäulen mit 50 kW Gleichstrom wurde prägend für den Begriff Schnellladen (englisch fast charge).

Mit dem Nissan Leaf ab 2010, mit einer fahrzeugseitigen Reichweite von bis zu 160 km, wurde die Konzepte von Schnellladenetzen entwickelt. Die Chademo-Standorte wurde an Straßen zwischen den Städten entlang von Korridoren gefunden, und das Navigationssystem zeigte den nächsten Standort zusammen mit der berechneten Restreichweite an. Ein Ladestopp an einem 50-kW-Lader dauerte bis 80 % maximal 30 Minuten. Planungen für einen Fernverkehrskorridor durch das kalifornische CARB führten zum West Coast Electric Highway mit Schnellladepunkte alle 25 bis 50 Meilen von Kanada über Oregon und Kalifornien bis Mexiko. Das erste Konzept benennt noch speziell den Nissan Leaf und Mitsubishi iMiEV, die damit unterstützt werden.[3] Dieses erste Schnelladenetz wurde 2013 fertiggestellt.[4]

Mit dem ersten Modell von Tesla 2012 begann gleichzeitig die Einrichtung von Standorten für die Tesla Supercharger. Während die Chademo-Standorte oft einzelne Ladesäulen waren, die einen Gebäudeanschluss mit 125 oder 250 A des Energieversorgers nutzten, wurden die Supercharger meist als Ladeparks mit sechs bis zehn Ladensäulen eingerichtet, die von einer separat aufgestellten Konverterstation versorgt werden, die häufig Anschluss ans Mittelspannungsnetz des Energieversorgers haben. Dies wurde stilprägend für Standorte an Autobahnen. Schon die ersten Ladesäulen in diesen Ladeparks erreichten 90 kW, ab 2013 dann 120 kW und später 145 kW. Das Tesla-Navigationssystem übernahm für eine geplante Reise nun auch die Planung der notwendigen Ladestopps.

In China wurde für den Fünfjahresplan 2015–2020 die Errichtung von 800.000 Ladepunkten beschlossen.[5] Bei der Auswertung 2021 kam China auf 470.000 Schnelllader (in China zählen dazu Ladepunkte mit mehr als 22 kW).[6]

Schnelladen mit unterschiedlichen Kabeln und Autorisierung per Ladekarte

Die Abrechnung des bezogenen Stroms war anfangs davon geprägt, möglichst billig zu sein, da schon ein zusätzlicher Stromzähler an einem Hausanschluss die Kosten hochtreibt, die umgelegt werden müssen. Die ersten Tesla-Ladestationen wurden sogar ohne Abrechnung angeboten. Da die Fahrzeuge meisten die volle Amperezahl ausnutzen konnten, verbreitete sich die Methode, die Minuten des Ladevorgangs als Grundlage der Abrechnung zu nutzen.

Aus den ÖPNV-Netzen waren zu dieser Zeit schon NFC-RFID-Karten zur Abrechnung bekannt. Mit der weiteren Entwicklung der Ladenetze wurden Lesegeräte in die Ladestationen integriert. Für Fahrzeugführer von Elektrofahrzeugen wurde es nun erforderlich, sich gegebenenfalls bei mehreren Ladenetzen zu registrieren, um die Dichte an Ladestationen für Reisen zu erhöhen.

Die hohen Investionskosten für ein Schnelladenetz führten dazu, dass Fahrzeughersteller ihre eigenen Ladesäulen in einen herstellerübergreifenden Verbund einbrachten und zusätzlich über Kooperationen mit anderen Ladenetzen den Zugang zu Drittanbietern ermöglichen, selbst aber eine einheitliche Abrechnung übernehmen. Mit der Ablösung von Fahrzeugherstellern kam es zur Herausbildung der Unterscheidung des Mobilitätsanbieters (EMSP – E-Mobility Service Provider), der Registrierung und Abrechnung übernimmt, von den Ladestationsbetreibern (CPO – Charge Point Operator), der die Ladepunkte betriebsbereit hält. Der Mobilitätsanbieter erstellt dabei eine App, die die Ladepunkte anzeigt, die man selbst mit dem eigenen Tarif, oder über Drittanbieter mit deren Tarif, für einen Ladevorgang anbieten kann. Technisch verbreitete sich damit der Ansatz des Open Charge Point Protocols (OCPP) zur Leistungsabrechnung.

Seit April 2024 müssen öffentliche neue Ladestationen in Deutschland Zahlungen mittels Debit- oder Kreditkarte ermöglichen (ursprünglich für 2023 geplant, aber dann verschoben bis zur gleichartigen EU-Regelung). Damit sind separate Ladekarten nicht mehr erforderlich. Soweit kein Bankterminal am Standort integriert ist, kann auch ein QR-Code genutzt werden, über den eine Online-Bezahlvorgang gestartet werden kann. Die Ladestationsbetreiber bieten dafür einen Ad-Hoc-Tarif an, der über einen eigenen Mobilitätsanbieter abgerechnet wird.[7][8]

ABB Terra HP in 2018
Fastned HPC in Hildenvideo

Die Tesla Supercharger zeigten, dass sich die Reichweite einer Tagesreise damit für Elektroautos kaum verringert. Schon die ersten Stationen in Europa wurden 2013 im Korridor Amsterdam bis München platziert, und von Fahrern genutzt.[9][10][11] Absehbar war, dass die Batterien im Premiumsegment noch größer werden – was beim Tesla Model S von ursprünglich 2012 mit 70 kWh, 2014 mit 85 kWh, 2015 mit 90 kWh und 2016 mit 100 kWh auch geschah.

Die Möglichkeiten, für große Batterien die Ladestopps weiter kurz zu halten, sind durch die Erwärmung von Kabel, Stecker und Batterie begrenzt. Porsche zeigte auf der IAA 2015 im September dann einen Demonstrator „Mission E“, der mit der doppelten Bordspannung von 800 V arbeitet und geladen werden kann.[12] ABB hatte für Schienenfahrzeuge flüssigkeitsgekühlte Umrichter bereits im Angebot.[13] ABB zeigte im Oktober 2015 einen Demonstrator einer Ladestation mit 150 kW, und beteiligte sich im November 2015 dann bei CharIN, die im Mai gegründet worden war, um das Combined Charging System zu fördern. CharIN zielte da schon auf eine Erweiterung auf 350 kW.[14][15] Die Version 1.0 von CCS hatte zwar bis zu 200 kW standardisiert, es war aber noch nicht realisiert worden. Die Verwendung von flüssig-gekühlten Kabeln war technisch notwendig und wurde auch von Tesla 2015 getestet.[16]

Zur Förderung der Ladestationen der nächsten Generation wurde das Projekt „Ultra-E“ gegründet. Dieses startete im Oktober 2016, wurde von der EU finanziert, und sollte im Korridor von Amsterdam/Belgien über Frankfurt/Stuttgart/München bis Wien/Graz 25 Schnellladestationen mit CCS-Steckern und 350 kW im Abstand von 150 bis 200 km bis Ende 2019 errichten.[17] In der begleitenden Ultra-E-Studie war vorgeschlagen worden, die Ladezeiten auf 20 Minuten zu begrenzen, da sich hier ein neues Geschäftsmodell mit Geschäftsreisenden ergibt.[18] Darin wird auch der Begriff Hochleistungs-Ladepunkt (High-Power Charging Point, HPC) genannt.[18][15]

Die ersten verfügbaren Schnelllader von ABB realisierten die Anforderungen dann im Oktober 2017 und erlaubten mit flüssiggekühlten Kabeln bis zu 375 A.[19][20] Bei den zu dieser Zeit verfügbaren Fahrzeugen mit 400-V-Bordnetz führten dies zu Ladestationen mit 150 kW. Dies wurde prägend für den Begriff Hochleistungsladen beziehungsweise HPC (high power charging). In den folgenden Jahren wurde die Kühlung verbessert und erlaubte regelmäßig 500 A.[21] Die Tesla V3 Supercharger, die ab 2019 gekühlte Ladekabel nutzten, erlaubten dann schon bis zu 250 kW (kurzzeitige Abgabe von 625 A).

Die Firmen, die großteils auch schon an „Ultra-E“ beteiligt waren, gründeten für die Errichtung des HPC-Ladenetzes nun den Betreiber Ionity im Oktober 2017. Bis Ende 2020 sollten dabei 400 Schnellladestationen mit bis zu 350 kW im Abstand von etwa 120 km entstehen.[22] Im April 2018 wurde die erste Ladestation in Betrieb genommen, wobei neben den Herstellern ABB und Porsche wurde nun auch Tritium genannt.[23] Porsche rüstete auch ab 2018 auch alle Händer mit 800-V-Stationen aus.[24] Das dazugehörige Fahrzeug, der Porsche Taycan, kam 2019 auf den Markt. Fastned begann zeitgleich ebenfalls mit der Errichtung von HPC-Ladestationen, die Erste von ABB im März 2018.[25][26]

Allego stellte im Januar 2018 das Projekt „Mega-E“ vor, das mit EU-Fördermitteln ein HPC-Ladenetz mit 322 Standorten und 27 E-Lade-Hubs errichten sollte. Insgesamt 1300 HPC-Ladepunkte mit bis zu 350 kW sollten dabei bis 2025 entstehen.[27] Ab 2021 begann Allego auch die Standorte von „Fast-E“ auf HPC-Ladestationen umzurüsten. Das Projekt „Fast-E“ hatte, mit EU-Fördermitteln, 40 Schnelllader mit 50 kW ab 2016 errichtet. Die Anschlüsse waren allerdings schon für 350 kW vorbereitet worden.[28] Im Juli 2022 hat Allego eine Kaufoption auf die schon errichteten 100 Standorte mit 770 Schnellladern ausgeübt.[29]

Flächendeckung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
TEN-Korridore

Die Entwicklung entlang der Autobahnen erfolgte stetig, und schon 2020 war die Hälfte der bisherigen Standorte in Deutschland damit ausgerüstet. Für Oktober 2022 meldete der BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) Deutschlands, dass die Flächendeckung an Autobahnen mit HPC-Ladern im 50-km-Raster erreicht und im 25-km-Raster nahezu erreicht ist.[30] Die deutsche Bundesregierung förderte die Entwicklung ab August 2021 mit Ausschreibungen eines Deutschlandnetzes. Auf der EU-Ebene wurde mit den AFIR-Anforderungen ein 60-km-Raster entlang des TEN-V-Kernnetzes festgelegt, das bis 2025 wenigstens einen HPC-Lader haben muss und bis 2030 jeweils über einen Ladepark mit HPC-Ladern verfügen muss.[31] Die AFIR ist am 13. April 2024 unmittelbar in Kraft getreten.[32] Ab 2023 wurden die Tesla V4 Supercharger mit 350 kW eingeführt, die für den Tesla Cybertruck mit 800-V-Bordnetz vorgesehen sind.

In den USA bemerkte man hinter Europa und China zurückzufallen. 2022 wurde dann ein Förderprogramm aufgelegt, um mit 7,5 Milliarden Dollar die Errichtung von 500.000 Ladepunkten bis 2030 zu ermöglichen.[33] 5 Milliarden davon sind für Schnelllader entlang des Autobahnnetzes vorgesehen, dem National Electric Vehicle Infrastructure Program, kurz NEVI.[34] Dafür wurden landesweite AFC Hauptkorridore ausgelobt (AFC – alternative fuel corridors). Die Standorte des gleichen Anbieters müssen in 50 Meilen untereinander Abstand haben, und innerhalb einer Meile von der Autobahn liegen. Dann können 80 % der Kosten übernommen werden, wenn am Standort mindestens vier Ladestellen mit mindestens 150 kW eingerichtet werden.[35] Die Vergabe verläuft schleppend, da ein Bewerbungsprozess der Bundesstaaten dazwischengeschaltet ist, bei dem Ende 2023 erst wenige Einreichungen vorlagen.[36] Ein erster NEVI-Standort wurde in Ohio im Dezember 2023 in Betrieb angenommen, wobei die Anforderungen mit einer einzelnen Ladestation von EVgo mit vier Anschlusskabel erfüllt wurden. Vier Fahrzeuge können bis 175 kW laden, mit 350 kW nur ein einzelnes.[37][38]

Technisch folgt NEVI dem Vorbild von Electrify America, das nach dem Dieselskandal von der Volkswagen Group of America 2017 gegründet und finanziert wird. Dazu gibt es Absprachen mit Kalifornien im ZEVI-Plan (Zero-Emission Vehicle Investment Plan), die regelmäßig aktualisiert werden.[39] Im „Cycle 2“ (Juli 2019 – Dezember 2021) hob man dabei die Anforderungen auf Schnelllader an – an Fernstraßen mindestens vier Ladepunkte mit 150 kW und teilweise 350 kW. Die Standorte sollen weniger als 120 Meilen (etwa 190 km) untereinander entfernt sein.[40] Im „Cycle 3“ (Januar 2022 – Juli 2024) gibt es Schätzungen von 25–35 Ladepunkten mit 150 kW und 10–15 Ladepunkten mit 350 kW.[41] Durch die Erfüllung der Mindestanforderungen sind viele Stationen an Einkaufszentren (Malls) im weiteren Umkreis platziert, und die Verfügbarkeit zum Laden wird schlecht beurteilt. Dies wiederholte sich mit den ersten NEVI Stationen.[42]

In diesem Umfeld erreichten die Tesla Supercharger eine marktbeherrschende Stellung in den USA, nachdem sie ab 2020 auch das Laden durch Fremdmarken erlaubten. Als andere Fahrzeughersteller ab 2023 schließlich auf deren Stecksystem wechselten (North American Charging Standard) hatten die Supercharger bereits 60 % des Marktes inne (gemessen an gemeldeten Ladepunkten mit CCS zu NACS – die Nutzung überstieg dies noch).[43] Hierdurch ergibt sich eine Marktchance für ein weiteres Schnellladenetz, das in Form von Ionna 2024 gegründet wurde. Bei den Gründern und dem Konzept gibt es starke Überschneidungen mit dem europäischen Ionity.

In China erkannte man noch während des laufenden Fünfjahrplans 2015–2020 die Entwicklung der Schnelllader und kooperierte ab 2018 mit Chademo zur Spezifikation von Ladepunkten jenseits 500 kW.[44] China's eigener GB/T-Stecker war zwar für maximal 237,5 kW spezifiziert worden (250 A bei 950 V), die meisten dieser Stationen waren aber für 50 kW ausgelegt worden. Chademo stellte dagegen im Juni 2018 eine neue Version mit 400 kW vor – mit flüssig-gekühlten Kabeln.[45] Der neue Standard für China und Japan wurde schließlich im April 2020 beschlossen und umfasste einen neuen ChaoJi-Stecker.[46] Eine Erweiterung von 2023 brachte dann die Möglichkeit für 1500 V mit 800 A ein. Verfügbare Fahrzeuge arbeiteten aber mit maximal 800 V.[47] Diese waren ab 2022 auf den chinesischen Markt gekommen und erlaubten bis zu 600 A.[48]

Seit Januar 2024 liefert CATL Batterien mit 4 C an chinesische Fahrzeughersteller aus, die noch höhere Ladeleistungen erlauben.[49] Im April 2024 konnte beim Zeekr 001 ein Ladestrom von 546 kW an einem Zeekr V3 Supercharger gezeigt werden.[50] Entsprechend beginnt Zeekr Power mit der Errichtung eines Schnellladenetzes in China mit Ladestationen mit maximal 800 A und einer Dauerleistung bis 600 kW. Geplant sind 1000 Standorte mit 10.000 Ladepunkten bis 2026.[49]

In Europa will Ionity ab 2024 in den folgenden zwei Jahren das Netz um 600 kW Lader ergänzen.[51]

Für eine weitere Erhöhung sind neue Designs erforderlich – so wurde das Megawatt Charging System für 1250 bis 3000 A konzipiert.

China:

Europa:

Nordamerika:

Ende 2022 kam man in China auf 760.000 Schnelllader, Europa kam zusammen auf 70.000 Schnelllader, und die Vereinigten Statten kamen auf 28.000 Schnelllader.[58]

Liste der größten Betreiber in Deutschland nach Anzahl der Ladepunkte

Betreiber CCS-Ladepunkte
EnBW mobility+ 4871
Tesla Supercharger (für Fremdmarken geöffnete Ladepunkte) 2850
Aral Pulse 1887
EWE Go 1331
Allego 1126
Shell Recharge 946
Pfalzwerke 882
Ionity 831
Stand: Juni 2024, Quelle: www.schnellladepark.app

Liste der größten Betreiber in den USA nach Anzahl der Ladepunkte

Betreiber Ladepunkte (min 50kW) Ladestationen
Tesla Supercharger 17000 1600
Electrify America 3600 800
EVgo 2200
ChargePoint 1800
Greenlots (Shell Recharge) 550
Francis Energy 530
Stand: Januar 2023, Quelle: Übersicht in US News[59]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. COMPANY NEWS: No Word Yet on Sticker Shock; A Quicker Charge For Electric Cars. New York Times, 21. Juli 1992; (englisch).
  2. ChargePoint Unveils New Express Station. ChargePoint, 23. Juni 2015; (englisch).
  3. westcoastgreenhighway.com
  4. Oregon’s West Coast Electric Highway. oregon.gov; (englisch): „The West Coast Electric Highway was completed in 2013 and is privately owned and operated in the three states and British Columbia. The stations in Oregon are owned and operated by EVCS.“
  5. China to build more EV charging points. Shanghai Daily, 10. Februar 2017; (englisch).
  6. Wenyi Zhang: Electric vehicle charging infrastructure in China – statistics & facts. Statista, 3. Januar 2024; (englisch): „As of 2021, China had more than 1.1 million publicly available EV chargers, accounting for two-thirds of the world’s total. Of these, China had about 470,000 public fast chargers (providing power greater than 22 kW), accounting for about 85 percent of the world's public fast chargers.“
  7. Thorsten Seibst: NEUE LADESÄULEN-VERORDNUNG Wird das Laden von E-Autos einfacher? auto motor sport, 17. März 2023;.
  8. Suzanne Goldberg: Wie sich AFIR auf Ihr AC-Ladenetzwerk auswirkt. chargepoint, 22. Januar 2024;.
  9. Wie Tesla mit Schnellladern die Welt vernetzt. manager magazin, 18. Dezember 2013;.
  10. Wilfried Eckl-Dorna, Nils-Viktor Sorge: Drei Tage in Teslas Model S. manager magazin;
  11. die andere Hälfte der Stationen lag in Norwegen, wo durch eine starke Förderung viele Fahrzeuge abgesetzt wurden.
  12. Stefan Voswinkel: Porsche wird elektrisch. Auto Bild;
  13. ABB wins $70 million order to modernize locomotives for Swiss Railways SBB. ABB, 23. September 2014; (englisch).
  14. ABB joins CharIN; taking Combined Charging System to the next level; 150 kW demos, targeting 350 kW. Green Car Congress, 22. November 2015; (englisch).
  15. a b Valerie Hollunder: Untersuchung des Potentials von Schnellstladetechnologien unter Berücksichtigung der technischen und wirtschaftlichen Einschränkungen des elektrischen Energieversorungssystems. Universität Stuttgart;
  16. Steve Hanley: Tesla Introduces New Liquid-Cooled Supercharger System. Teslerati, 15. Juni 2015; (englisch).
  17. Unter Strom durch Europa mit dem E-Auto. bayern innovativ;
  18. a b Ultra-E: Markt- und Geschäftsmodelle für Schnellladestationen – Ultraschnelle und flächendeckende Ladetechnologie. bayern innovativ;
  19. ABB powers e-mobility with launch of first 150-350 kW high power charger. ABB, 3. Oktober 2017, abgerufen am 28. Dezember 2019: „Terra HP’s ultra-high current has the capacity to charge both 400 V and 800 V cars at full power. The 375 A output single power cabinet can charge a 400 V car at full 150 kW continuously. / Terra HP delivers the highest uptime due to redundancy on power and communication, and individually cooled charging cables.“
  20. Friedhelm Greis: Starker Strom aus kühlem Kabel. Golem, 25. Oktober 2017, abgerufen am 28. Dezember 2019.
  21. Sebastian Schaal: ABB zeigt dritte Generation der Terra HP mit bis zu 350 kW. electrive, 22. April 2021;.
  22. Joint Venture IONITY. Mercedes-Benz, 2017; (englisch).
  23. Stefan Mayr: Energieschub an der Autobahn. Süddeutsche Zeitung, 20. April 2018;.
  24. Porsche will Händler mit 800V-Schnellladestationen ausrüsten. Golem, 1. März 2018;.
  25. Fastned reveals new generation of fast charging stations. Fastned, 1. März 2018; (englisch).
  26. Chris Randall: Fastned and ABB install 350 kW fast charging stations. electrive, 1. März 2018; (englisch).
  27. Peter Schwierz: MEGA-E: Allego & Fortum bauen 322 HPC-Standorte auf. electrive, 22. Januar 2018;.
  28. Von Cora Werwitzke: Allego rüstet 40 Fast-E-Standorte von 50 auf 150 kW auf. electrive, 9. Februar 2021;.
  29. Carrie Hempel: Allego purchases European charging network Mega-E. electrive, 14. Juli 2022; (englisch).
  30. electrive: „Zeit für eine neue Elektromobilitätspolitik“ – Jan Strobel vom BDEW auf YouTube, Januar 2023.
  31. AFIR – Ladeinfrastruktur im EU-Kontext. Nationale Leitestelle Ladeinfrastruktur, abgerufen am 19. Mai 2024.
  32. Sebastian Schaal: Bund bringt AFIR-Umsetzung auf den Weg. Electrive net, 12. April 2024;.
  33. Iris Martinz: Weißes Haus stellt Plan zum Ausbau des E-Ladenetzes vor. Elektroauto News;.
  34. fhwa.dot.gov
  35. Giles Platel: NEVI funding: What is it and what are its requirements? Switch EV, 20. Februar 2024; (englisch).
  36. National Electric Vehicle Infrastructure (NEVI) Progress Update. Joint Office of Energy and Transportantion, 27. Oktober 2023; (englisch).
  37. Ohio Becomes the First State to Install and Activate Federally Funded EV Charging Stations. Roads & Bridges, 14. Dezember 2023; (englisch).
  38. Ohio First State in Nation to Activate NEVI Chargers. Governor Ohio, 8. Dezember 2023; (englisch).
  39. Our Investment Plan. Electrify America; (englisch).
  40. California ZEV Investment Plan: Cycle 2. Electrify America, S. 50; (englisch): „Most sites serving regional routes in Cycle 2 will consist of four chargers (or dispensers), two 150 kW and two 350 kW. 13 The number of sites is determined based on the length of the route, location of existing Electrify America stations, the likely origin of BEVs traveling on the routes, and maintaining a distance of less than 120 miles between stations with consideration for significant changes in elevation.“
  41. California ZEV Investment Plan: Cycle 3. Electrify America, S. 44; (englisch).
  42. Vartan Badalian: We tested one of the first federal NEVI charging stations in the US — and the experience wasn’t great. GreenBiz, 30. Januar 2024; (englisch).
  43. Michael Neißendorfer: General Motors bindet Tesla Supercharger ein und setzt auf NACS statt CCS. Elektroauto News;.
  44. Factsheet: Battery electric mobility in China Market activation phase for BEVs and PHEVs up to 2020. NOW Gembh (Deutschlandnetz), Oktober 2020; (englisch): „China is therefore pursuing its own charging standard and since 2018, has been cooperating with the Japanese CHAdeMO consortium for this purpose: A fast-charging standard with > 500 kW charging capacity and backwards compatibility with the existing CHAdeMO systems is the objective.“
  45. ELECTRIC VEHICLE CHARGING IN CHINA AND THE UNITED STATES. Columbia Center on Globaly Energy Policy, Februar 2019; (englisch): „. GB/T currently allows fast charging at a maximum of 237.5 kW of output (at 950 V and 250 amps), though many Chinese DC fast chargers over 50 kW charging. A new GB/T will be released in 2019 or 2020, which will reportedly upgrade the standard to include charging up to 900 kW for larger commercial vehicles. [..] In June 2018 CHAdeMO announced the introduction of 400 kW charging capability, using 1,000 V, 400 amp liquid-cooled cables.“
  46. Cora Werwitzke: China und Japan nennen Details zu neuem Ladestandard. Electrive, 19. Dezember 2018;.
  47. Nicole Storch: China approves new DC charging standard ChaoJi-1. Electrive, 25. September 2023; (englisch).
  48. 800V High Voltage Platform Research Report, 2022. Research In China, Januar 2022; (englisch).
  49. a b Jiri Opletal: Zeekr launches 800V Golden Battery, can charge 500 km in 15 minutes and withstand 1000°C. CarNewsChina, 14. Dezember 2023; (englisch).
  50. Iulian Dnistran: Zeekr 001 EV Charges From 10 To 80 % In Under 12 Minutes. Inside EVs, 5. April 2024; (englisch).
  51. Carla Westerheide: “Building and operating a pan-European HPC network” – Marcus Groll from Ionity. electrive.net, 27. April 2024; (englisch): „Ionity offers chargers with 350 kW and is looking to add chargers with up to 600 kW in the next two years.“
  52. State Grid ramps up efforts in EV charging. China Daily, 26. Oktober 2023;.
  53. ABB E-mobility increases majority stake in Chinese EV charging provider Chargedot. ABB, 31. Januar 2022;.
  54. TELD Controls Over 40 % of China’s BEV Charging Market. AAA weekly, 3. Februar 2022;.
  55. CATL and Star Charge sign strategic agreement. CATL, 26. April 2024;.
  56. Karandeep Oberoi: Charging your EV on Petro-Canada’s Electric Highway to cost Canadians 76 percent more on average. Mobile Syrup, 3. November 2022;.
  57. Brooke Hehr: Canada's Electric Highway Network. 27. März 2021;.
  58. Trends in charging infrastructure. IEA (international energy agency), 2023;.
  59. A Comprehensive Guide to U.S. EV Charging Networks. US News, 4. Januar 2023;.