Sophie Anna von Reventlow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gräfin Sophie Anna von Reventlow (geb. von Baudissin; * 20. Dezember 1778 in Kopenhagen; † 22. Dezember oder 23. Dezember 1853 in Kiel) war eine dänische Malerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sophie Anna von Reventlow war die Tochter von Heinrich Friedrich von Baudissin und dessen Ehefrau, der Schriftstellerin Caroline von Schimmelmann (1759–1826); ihre Geschwister waren:

  • Elisabeth Caroline Henriette von Baudissin (* 26. Juni 1777 in Kopenhagen; † 19. Dezember 1864) ⚭ Jens Peter Neergaard (* 7. Dezember 1764 in Eckernförde; † 7. Januar 1848 ebenda);
  • Wolf Heinrich Ludwig von Baudissin, starb jung;
  • Magdalene Caroline Josephine von Baudissin, starb jung;
  • Friederike Juliane von Baudissin (* 9. Januar 1784 in Kopenhagen; † 15. März 1836) ⚭ Wolf Heinrich Friedrich Karl von Baudissin (* 30. Januar 1789; † 4. April 1878);
  • Amalie Friederike von Baudissin, starb jung;
  • Friedrich Carl von Baudissin (* 4. November 1786 in Berlin; † 26. März 1866 in Knoop) ⚭ Maria Therese (* 28. März 1794 in Prag; † 17. April 1880 in Lehmkuhlen), Tochter von Anton Ulrich von Mylius (1742–1812)[1]; Friedrich Carl und Maria Therese waren die Eltern von Eduard von Baudissin;
  • Charlotte Louise Josephine von Baudissin (* 27. Januar 1788 in Knoop; † 13. Februar 1830) ⚭ Graf Magnus Karl von Bernstorff (* 13. Juni 1781; † 8. Dezember 1836);
  • Christian Carl von Baudissin (* 4. März 1790 in Knoop; † 9. April 1868 in Itzehoe) ⚭ Henriette Kuniger (* 6. Januar 1788; † 4. April 1864) – 13 Kinder, darunter Wolf Friedrich Ottomar, Adelbert Heinrich von Baudissin, Ulrich von Baudissin, Asta Heiberg und Thekla von Baudissin;
  • Josef Franz Christian von Baudissin (* 9. Januar 1797 in Knoop; † 5. April 1871 in Borstel) ⚭ Julia Friederike Josefine von Reventlow (* 21. August 1798 in Kaltenhof; † 17. Januar 1826 in Knoop), Tochter von Heinrich von Reventlow (1763–1848); Josef Franz Christian und Julia Friederike Josefine waren die Eltern von Adalbert Heinrich Friedrich, Traugott und Nikolaus von Baudissin.

Ihr Großvater väterlicherseits war der kursächsische General Heinrich Christoph von Baudissin und mütterlicherseits der Kaufmann Heinrich Carl von Schimmelmann. Damit waren Carl Ludwig von Baudissin ihr Onkel sowie dessen Sohn Otto Friedrich Magnus von Baudissin ihr Cousins ersten Grades.

Gut Falkenberg – hinten links das neue Gutshaus
(Quelle: Skizze der Gutsbesitzerin Gräfin Sophie von Reventlou; aus ihrem Skizzenbuch)[2]

Sophie Anna von Reventlow heiratete am 21. Mai 1794 den Rittmeister und späteren Generalmajor Heinrich von Reventlow. Sie hatten dreizehn Kinder[3][4][5][6]:

Nach der Hochzeit lebte die Familie zunächst in der Nähe des Hohen Tores in Schleswig, später im rechten Flügel des Gelting-Hofes; dort stand das Paar in freundschaftlichem Kontakt zum Landgrafen Karl von Hessen-Kassel und dessen Ehefrau Louise von Dänemark und Norwegen.

Nachdem ihr Ehemann seine militärische Laufbahn beendet hatte, widmete er sich der Leitung seiner Güter Falkenberg, das sie seit 1803 bewohnten, Kaltenhof, Aakär, Wittenberg (Martensrade) und Dybvad. Die Folgen des dänischen Staatsbankrotts zwangen sie, die Güter 1823 unter dänische Verwaltung zu stellen.

1836 siedelte sie mit ihrem Ehemann in ein Landhaus im Stadtteil Düsternbrook in Kiel.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sophie Anna von Reventlow erhielt eine Ausbildung durch Privatlehrer zu Hause, unter anderem durch Gouvernanten, Haus- und Tanzlehrer sowie einem Klaviermeister. Der 1788 bestellte Zeichenlehrer Jes Bundsen (1766–1829) vermittelte ihr eine präzise Architekturwiedergabe; ihre Zeichnungen von Bäumen und Landschaft lässt auf eine genaue Schulung durch Vorlagenbücher schließen.

Ihr zwischen 1816 und 1828 entstandenes Zeichenbuch bietet 54 Ansichten von schleswig-holsteinischen Herrenhäusern und der Umgebung sowie Stadtansichten von Kiel und Kopenhagen. Die teilweise lavierten Federzeichnungen sowie die grau hervorgehobenen Pinseltuschzeichnungen, Bleistiftstudien und Aquarelle vermitteln einen Einblick in die architektonischen Gegebenheiten des Adels in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Gut Eckhof

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deert Lafrenz u. Jürgen Ostwald: Das Zeichenbuch der Sophie Gräfin Reventlow. Ansichten aus Schleswig-Holstein um 1820. Christians, Hamburg 1989, ISBN 3-7672-1081-9.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. BLKÖ:Mylius, Anton Ulrich Freiherr – Wikisource. Abgerufen am 19. Juni 2021.
  2. Biografie zu Sophie v. R. in Deert Lafrenz/Jürgen Ostwald: Das Zeichenbuch der Sophie Gräfin Reventlow, Ansichten aus Schleswig-Holstein um 1820, Christians, Hamburg, 1989, ISBN 3767210819.
  3. Family tree of Anna Sophia von Baudissin. Abgerufen am 20. Juni 2021 (englisch).
  4. Marthan Klein: Sophie Anna von Baudissin (1778-1853) → Families Klein, Ree, de Breed en de Vries van Terschelling. In: Genealogie Online. Abgerufen am 20. Juni 2021.
  5. Rigsgrevinde Sophie Anna Baudissin f. 20 dec. 1778 København, Sokkelund Herred, Københavns Amt, Danmark d. 22 dec. 1853 Kiel, Slesvig-Holsten, Tyskland: Slægten Reventlow. Abgerufen am 21. Juni 2021.
  6. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser. Justus Perthes., 1938 (google.com [abgerufen am 21. Juni 2021]).