Stever

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Stever
Stever an der Wassermühle Schulze Westerath nahe ihrer Quelle

Stever an der Wassermühle Schulze Westerath nahe ihrer Quelle

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2788
Lage Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Lippe → Rhein → Nordsee
Quelle Nördlich von Nottuln
51° 57′ 10″ N, 7° 21′ 27″ O
Quellhöhe 113 m ü. NN[1]
Mündung Bei Haltern am See in die LippeKoordinaten: 51° 44′ 6″ N, 7° 11′ 29″ O
51° 44′ 6″ N, 7° 11′ 29″ O
Mündungshöhe 35 m ü. NN[1]
Höhenunterschied 78 m
Sohlgefälle 1,3 ‰
Länge 58 km[2]
Einzugsgebiet 924,126 km²[2]
Durchflossene Stauseen Hullerner Stausee, Halterner Stausee

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Die Stever ist ein etwa 58 km langer, rechtsseitiger Zufluss der Lippe in Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Das Flusstal von der Quelle bis zur Mündung wird seit alters her Stevergau genannt, der zusammen mit dem Dreingau die Landschaft des südlichen Münsterlandes bildet.

Verlauf

Die Stever entspringt zwischen Münster und Coesfeld, nahe der Baumberge-Wasserscheide. Andere Wasserläufe, deren Quellen in der Nähe liegen, fließen dadurch auf völlig unterschiedlichen Wegen zur See.

Unterhalb des Westerbergs mit dem Longinusturm befindet sich die Quelle der Stever an der Südwest-Abdachung der Baumberge in etwa 130 m Höhe bei den Bispinghöfen in Uphoven nordwestlich der kleinen Bauerschaft Stevern im Naturschutzgebiet Steverquelle. Der angestaute Quellteich diente früher als Löschwasserteich, Viehtränke und Fischzuchtbecken. Mehrere Grundquellen und Sickerstellen schütten so stark, dass das kleine Gerinnsel recht schnell zu einem üppigen Bach wird, der kurz danach ausreicht, um die erste Wassermühle in Stevern anzutreiben.

Von dort fließt die Stever reichlich mäandernd in südlicher Richtung durch Wiesen und Felder über Appelhülsen nach Senden, wo sie im Bürgerpark und am Schloss Senden verschiedene Seen und Gräften speist, am Schloss fließt ihr der Dummersbach zu. Anschließend quert die Stever den Dortmund-Ems-Kanal und den Altarm des Kanals (Alte Fahrt) unter zwei Kanalbrücken in südlicher Richtung, um auf ihrem Weg nach Lüdinghausen rechtsseitig den Nonnenbach und den aus Hiddingsel kommenden Kleuter Bach aufzunehmen.

In Lüdinghausen (52 m ü. NN) teilt sich die Stever und durchfließt die Stadt dreiarmig (Vischeringsche Stever, Mühlenstever, Ostenstever). Bevor sich die Vischeringsche Stever und die Mühlenstever im Süden des Stadtzentrums zur Alten Stever vereinen, speist das Wasser der erstgenannten die Gräften der Wasserburgen Vischering und Lüdinghausen. Ungefähr einen Kilometer nach Bildung der Alten Stever vereinigt sich diese mit der erst in den 1930er Jahren wegen der regelmäßig auftretenden Hochwässer künstlich angelegten Ostenstever, und der Fluss verlässt Lüdinghausen wieder vereint als Stever.

Danach mündet linksseitig der Beverbach, kurz darauf rechtsseitig der Seppenrader Bach. Aus dem Bereich Nordkirchen fließen linksseitig noch der Teufelsbach und der Flothbach zu. Nach zwei weiteren Zuflüssen ohne Namen nimmt die Stever weiter südlich linksseitig die aus Selm kommende Funne und die Ternsche als Ablauf des Ternscher Sees auf. Dann unterquert sie den Dortmund-Ems-Kanal und die Alte Fahrt ein weiteres Mal; dieses Mal in Ost-West-Richtung. Dabei fließt die Stever unter der sehenswerten Bogenbrücke der Alten Fahrt hindurch. Nördlich von Olfen (40 m ü. NN), wo sie zur Steveraue renaturiert wurde, fließt sie an der Füchtelner Mühle vorbei, speist den Hullerner Stausee (bei Hullern) und den Halterner Stausee, in dem ihr der Mühlenbach rechtsseitig zufließt.

Kurz unterhalb der Staumauer mündet sie in 34 m Höhe bei Haltern am See in die Lippe.

Das Einzugsgebiet der Stever war 2006 bis 2007 ein Pilotprojekt der Landesregierung NRW zur EU-Wasserrahmenrichtlinie. Anhand des Pilotprojekts Maßnahmenprogramm im Einzugsgebiet der Stever wurde das Handbuch des Umweltbundesamtes für die Situation in Nordrhein-Westfalen überarbeitet und erprobt.[4]

Mühlen

Wie im Münsterland üblich wurde der Wasserlauf von zahlreichen Mühlen genutzt, hier ein Auszug:

  • Wassermühle in Stevern am Hof Schulze-Westerath, Stevern 37, früheste urkundliche Erwähnung als Mühle 1599
  • Stiftsmühle und Westerodemühle in Stevern
  • Wassermühle des Hauses Groß-Schonebeck nahe Appelhülsen
  • Korn- und Ölmühle des Hauses Vischering[5]
  • Mühle der domkapitularischen "Borg" (Verwaltungssitz des Amtsrentmeisters) in Lüdinghausen[5]
  • Füchtelner Mühle

Ortschaften

Zuflüsse

Folgende Liste enthält alle Zuflüsse mit mindestens 20 km² Einzugsgebiet:[6][2]

Einzelnachweise

  1. a b Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. a b c Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  3. Deutsches gewässerkundliches Jahrbuch 2006 Stever/Olfen-Füchtelner Mühle - PDF, 57 kB
  4. Bezirksregierung Münster: Wasserrahmenrichtlinie - Pilotprojekt Stever
  5. a b Rüdiger Hagen Historische Mühlen und ihre Technik. Reprint-Verlag-Leipzig, 2004, S. 115
  6. Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2006 (Memento vom 15. Februar 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,03 MB)

Weblinks

Commons: Stever – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien