Nottuln

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Nottuln
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Nottuln hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 56′ N, 7° 21′ OKoordinaten: 51° 56′ N, 7° 21′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Coesfeld
Höhe: 97 m ü. NHN
Fläche: 85,67 km2
Einwohner: 19.921 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 233 Einwohner je km2
Postleitzahl: 48301
Vorwahlen: 02502, 02509
Kfz-Kennzeichen: COE, LH
Gemeindeschlüssel: 05 5 58 032
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Stiftsplatz 7/8
48301 Nottuln
Website: www.nottuln.de
Bürgermeister: Dietmar Thönnes (parteilos)
Lage der Gemeinde Nottuln im Kreis Coesfeld
KarteNordrhein-WestfalenKreis RecklinghausenKreis UnnaHammKreis BorkenKreis SteinfurtMünsterKreis WarendorfOlfenRosendahlSendenBillerbeckDülmenAscheberg (Westfalen)HavixbeckCoesfeldNottulnLüdinghausenNordkirchen
Karte

Nottuln (plattdeutsch Notteln) ist eine Gemeinde im Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen.

Lage und Nachbarorte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nottuln liegt etwa 20 Kilometer Luftlinie westlich von Münster und 15 Kilometer östlich von Coesfeld am Südwestrand der Baumberge. Nottuln grenzt an Billerbeck, Havixbeck, Senden, Dülmen und Coesfeld. Es hat eine gleichnamige Anschlussstelle 5 Kilometer südöstlich von Nottuln zur Bundesautobahn 43, die das Ruhrgebiet und Münster verbindet.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ortsteile von Nottuln

Nottuln besteht aus den Ortsteilen:[2]

  • Appelhülsen (4.723 Einwohner; Stand: 31. Dezember 2020)
  • Darup (2.167 Einwohner; Stand: 31. Dezember 2020)
  • Nottuln (12.068 Einwohner; Stand: 31. Dezember 2020)
  • Schapdetten (1.269 Einwohner; Stand: 31. Dezember 2020)

Zu Nottuln gehören u. a. die folgenden Bauerschaften:

  • Baumberg
  • Buxtrup
  • Draum
  • Gladbeck
  • Hastehausen
  • Heller, hier steht die denkmalgeschützte Hofanlage Villa Alstede
  • Horst
  • Hövel
  • Limbergen
  • Stevern
  • Stockum
  • Uphoven
Die Pfarrkirche von Nottuln
Der von Schlaun geplante Ortskern
Stiftskurie Nottuln

Die Siedlungsspuren im Raum Nottuln reichen bis etwa 4000 v. Chr. zurück.[3][4][5] Im 9. Jahrhundert, wahrscheinlich in der Zeit des ersten münsterischen Bischofs Liudger, entstand in Nottuln eine Pfarrkirche, möglich ist aufgrund des Martins-Patroziniums sogar eine noch frühere Gründung.[6][7] Der ursprüngliche Name „Nutlon“ bedeutet vermutlich Nusswald oder Nussgehölz. Im 11. Jahrhundert, nach den Fälschungen des Kaplans Albert Wilkens bereits im 9. Jahrhundert, entstand in Nottuln ein Damenstift, in dem Heriburg von Nottuln als Heilige verehrt wurde. Ihr Sarg und ihre Gebeine sind in der katholischen Kirche in Nottuln ausgestellt. Bei dem Damenstift handelte es sich um einen lockeren Zusammenschluss von Frauen, die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Vita communis nach den Regeln des heiligen Augustinus lebten. Dieses „gemeinsame Leben“ wurde 1524 aufgehoben und in ein freiweltlich-adeliges Damenstift umgewandelt. Da die Damen des Klosters sehr wohlhabend waren, führte dies dazu, dass die Gebäude trotz weltlicher Nutzung sehr aufwändig gebaut und mit teils eindrucksvollen Portalen versehen wurden.[8]

In Nottuln befindet sich der „Stiftsbezirk“ in direkter Nachbarschaft zur Pfarrkirche St. Martinus und auf dem Gelände des ehemaligen Damenstiftes. Nach den Zerstörungen durch einen Brand 1748 wurde der Bezirk mit der Ascheberger, der Kettelerschen und der Reckschen Kurie unter der Leitung des barocken Architekten Johann Conrad Schlaun wieder aufgebaut, wobei als Baumaterial an herausragenden Stellen der Baumberger Sandstein zum Einsatz kam. Auch wenn Schlauns Pläne nicht vollständig umgesetzt werden konnten, stellt sich der Stiftsbezirk immer noch als ein Ensemble barocker Bauten dar. Auch die Pfarrkirche wurde nach dem Brand instand gesetzt und erhielt dabei eine barocke Haube in Form eines Zwiebelturmes. Noch heute findet rund um den Martinstag am 11. November im Nottulner Ortskern der traditionelle Martinimarkt, eine Kirmes mit Krammarkt, statt.

Die Pfarrkirche St. Bonifatius im Ortsteil Schapdetten ist eines der ältesten Bonifatius-Patrozinien im Bistum Münster. Sie wurde als Eigenkirche des Klosters Fulda etwa 1122 gegründet, ist jedoch erst 1313 nachweisbar.

Der Ortsteil Darup, der aus einer bäuerlichen Siedlung entstand, wurde 1188 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort liegt mitten im Münsterland (etwa 25 Kilometer von Münster entfernt) am Rande der Baumberge.

Uphoven, Kruzifix

In der Nähe des Ortes liegt die Wallfahrtskapelle „Zum Heiligen Kreuz“ (1753/54), in deren Innern sich ein lebensgroßes Kruzifix aus Sandstein an einem Baumkreuz (1718) befindet. Bis heute ist dieses Kreuz eine Wallfahrtsstätte für Pilgergruppen aus der näheren Umgebung. Die Geschichte Darups und seiner Kirchengemeinde reicht bis etwa ins Jahr 1000 zurück.

Die Kirche Ss. Fabian und Sebastian birgt in ihrem Innern ein Kleinod mittelalterlicher Malerei: den Daruper Altar (etwa 1420).[9] Heute ist Darup ein Ortsteil Nottulns mit rund 2.100 Einwohnern.

Mit der Gebietsreform von 1975 wurde die vormals selbständige Gemeinde Limbergen räumlich aufgeteilt und teils der Stadt Dülmen, teils der Gemeinde Nottuln eingegliedert, die zugleich Rechtsnachfolgerin der Gemeinde Limbergen ist.

Limbergen mit seinen Bauerschaften Hövel und Gladbeck hat noch einen bäuerlichen Siedlungscharakter mit zahlreichen Gehöften, von denen einige unter Denkmalschutz stehen. Limbergen verfügte rund 200 Jahre lang über eine eigene Volksschule in Hövel und darüber hinaus über eine Freiwillige Feuerwehr mit eigenem Feuerwehrhaus, dessen Turm weithin sichtbar ist. Seit der Auflösung der Schule in Hövel in den 1960er-Jahren besuchen die Kinder die St.-Sebastian-Grundschule in Darup. Die Nachfolge der Freiwilligen Feuerwehr Limbergen trat die Freiwillige Feuerwehr Darup an, wobei das Feuerwehrhaus in Limbergen veräußert wurde.

Verwaltungszugehörigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchengemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet der politischen Gemeinde Nottuln ist identisch mit dem Gebiet der katholischen Pfarrgemeinde St. Martin. Die Pfarrgemeinde wurde im Herbst 2009 aus den folgenden ehemals selbständigen vier Pfarrgemeinden gebildet:

Pfarrkirche der neu gebildeten Gemeinde ist St. Martinus im Ortsteil Nottuln. Die übrigen drei Kirchen sind Filialkirchen. Außerdem wird die Krankenhauskapelle des St.-Gerburgis-Krankenhauses als Gottesdienststätte genutzt.

Die evangelische Friedens-Kirchengemeinde umfasst das gesamte Gebiet der politischen Gemeinde Nottuln und unterhält zwei Gottesdienststätten: die Kirche „Unter dem Kreuz“ in Nottuln und das „Friedenshaus“ in Appelhülsen.

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen der kommunalen Neugliederung, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat, entstand die Gemeinde Nottuln aus den vormals selbständigen Gemeinden Appelhülsen, Darup (großenteils), Limbergen (teilweise), Nottuln und Schapdetten.[10] Rechtsnachfolgerin des Amtes Nottuln ist die Gemeinde Nottuln. Vorher gehörte Nottuln mit Appelhülsen und Schapdetten zum Kreis Münster. Die Gemeinden Darup und Limbergen gehörten bis dahin zum Amt Rorup und zum Kreis Coesfeld. Rechtsnachfolgerin des Amtes Rorup ist die Stadt Dülmen.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit den 1980er-Jahren wurden mehrere neue Wohngebiete vor allem im Südwesten des Ortsteils Nottuln erschlossen (Lerchenhain, Fasanenfeld I, Olympiastraße bis Niederstockumer Weg, „Am Hangenfeld“, Fasanenfeld II und zuletzt Nottuln-Süd), und die Einwohnerzahl stieg stark an. Seit Ende der 1990er-Jahre wurde auch in Appelhülsen unter anderem wegen der Verkehrsinfrastruktur (Bahnhof und Autobahn) und der damit verbundenen besseren Wohnbauförderung die weitere Wohnbauentwicklung vorangetrieben. Hier wurde seit 2010 ein weiteres Baugebiet (Hellerweg) erschlossen, in denen bislang nahezu alle Grundstücke bebaut worden sind. Im Ortsteil Darup kam es ebenfalls seit den 1980er-Jahren mit dem Ausbau und der Entwicklung weiterer Baugebiete (Nieresch II, Sonnenstiege, Pfarrer-Kroos-Straße, Schwester-Helma-Straße und von-Bönninghausen-Straße) zu einem Zuwachs der Einwohner. Neubauten wurden in Darup außerdem in einem kleinen privaten Baugebiet (Feldstiege) und im Baugebiet „Schoppmanns Wiese“ errichtet. In einem Grundsatzbeschluss entschied der Rat der Gemeinde Nottuln im Jahr 2006, „die weitere bauliche Entwicklung in allen Ortsteilen der Gemeinde zu fördern, um die […] vorhandene Infrastruktur auch künftig für die […] Bürgerinnen und Bürger zu erhalten und ein maßvolles Wachstum der Ortsteile zu ermöglichen“ (vgl. Ratsprotokoll vom 12. Dezember 2006).

Konfessionsstatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Stand 31. Dezember 2022 waren die Bekenntnisse der 20.491 Einwohnern: römisch-katholisch 54,5 % (11.176), evangelisch 14,2 % (2.918) und verschiedene 31,2 % (6.397)[11] Zwei Jahren vorher waren die Bekenntnisse der 20.227 Einwohnern: katholisch 57,6 %, evangelisch 15,2 % und verschiedene 27,2 %[12]

Sitzverteilung nach der Kommunalwahl 2020
CDU SPD UBG1 GRÜNE FDP KL2 Gesamt
16 4 3 6 2 1 32

1 Unabhängige Bürgergemeinschaft Nottuln 2 Klimaliste

Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste[13][14][15][16][17] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.

Jahr Wahlbeteiligung CDU SPD UBG GRÜNE1 FDP Klimaliste Linke DZP
1975 n. a 63,2 25,7 4,4 6,7
1979 74,3 50,1 25,3 20,8 3,8
1984 69,3 54,9 28,7 16,4
1989 71,3 48,6 29,0 10,6 06,9 5,0
1994 84,7 51,0 27,3 09,7 09,4 2,7
1999 62,9 51,1 22,4 15,3 07,0 4,1
2004 62,2 44,2 19,5 17,9 11,0 6,4
2009 60,8 39,7 20,0 19,7 12,5 8,2
2014 60,0 42,5 20,4 18,0 10,6 5,3 3,2
2020 64,5 46,9 12,9 10,3 19,5 5,7 4,2

1 1989: Grüne, ab 1994: B’90/Grüne

Bei der Wahl am 13. September 2020 wurde Dietmar Thönnes mit 76,4 % der Stimmen als Nachfolger von Manuela Mahnke zum Bürgermeister gewählt.[18] Als überparteilichen Kandidaten unterstützten ihn CDU, Grüne und FDP.[19]

Das Recht zum Führen eines Wappens wurde der Gemeinde Nottuln bereits 1937 vom damaligen Oberpräsidenten der Provinz Westfalen verliehen. Das Wappen wurde im Februar 1983 durch das Regierungspräsidium Münster genehmigt.

Blasonierung: „In Rot ein silberner heiliger Martin zu Pferd mit Bettler, darüber im goldenen Schildhaupt drei grüne gestielte, balkenweise gestellte Haselnüsse.“

Die Verehrung dieses Heiligen hat hier eine lange Tradition. Sie wird unter anderem dokumentiert durch sein Patrozinium über die Stifts- und Pfarrkirche, durch die Existenz der St.-Martini-Bruderschaft (gegründet 1383) und durch den jährlichen Martinimarkt im November (dokumentiert seit 1622). Überlegungen, das Wappen der heutigen Gemeinde Nottuln völlig neu zu gestalten und alle vier Ortsteile besonders darzustellen, wurden schon nach Vorlage der ersten Entwürfe fallengelassen. Der Rat war einstimmig der Meinung, dass St. Martin auch den Bürgern der neuen Gemeinde Symbol des gegenseitigen Verstehens, der Rücksichtnahme und des Vertrauens sein werde.

Die Haselnüsse im Schildhaupt des Wappens weisen auf den Namen der Gemeinde hin. Dieser geht auf die Bezeichnungen „Nuitlon“ oder „Nutlon“ zurück, die als „Nusswald“ oder „Nussgehölz“ ausgelegt werden.

Städtepartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Nottuln unterhält Partnerschaften mit der französischen Stadt Saint-Amand-Montrond (im Departement Cher) (seit 1984) und der polnischen Stadt Chodzież (deutsch Kolmar) (seit 1992).[20]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenverkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt an der Bundesautobahn 43 Wuppertal–Münster. Bis ins Jahr 2002 war die Autobahn 43 zwischen Nottuln und Dülmen-Nord als Autobahn-Behelfsflugplatz ausgebaut. Sie konnte innerhalb von 24 Stunden auf dieser Strecke zu einem militärischen Flugplatz umgebaut werden. Zusätzlich wird Nottuln von der Bundesstraße 525 durchquert.

Münster ist von Nottuln aus mit der Schnellbusverbindung S60 über die Autobahn zu erreichen. Außerdem verkehren Regionalbuslinien über Schapdetten und Münster-Roxel nach Münster sowie über Darup nach Coesfeld. Die Stadtbuslinie C85 verbindet den Hauptort Nottuln mit dem Bahnhof im Ortsteil Appelhülsen.

Die Bauarbeiten für die Ortsumgehung Nottuln der Bundesstraße 525 begannen im Februar 2013. Die 4,9 Kilometer lange Umgehungsstraße wurde am 11. Mai 2018 offiziell freigegeben; sie kostete 21,5 Millionen Euro.[21]

Die Ortsumgehung Darup wurde am 22. September 2009 eröffnet.[22]

Schienenverkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Bahnhofsgebäude in Appelhülsen (1870 gebaut, 2007 abgerissen)

Der Bahnhof Nottuln-Appelhülsen liegt 7 km südöstlich von Nottuln an der Strecke Wanne-Eickel–Hamburg. Dort verkehrt alle 30 Minuten der Niers-Haard-Express (RE 42) in Richtung Münster oder Essen. Stündlich wird diese Verbindung bis Mönchengladbach geführt. Er wird ergänzt durch den stündlich fahrenden RE 2 in Richtung Osnabrück und Düsseldorf. 2004 wurde der Name von Appelhülsen in Nottuln-Appelhülsen geändert. Das von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft erbaute historische Empfangsgebäude wurde im Januar 2007 vom Orkan Kyrill schwer beschädigt und kurz vor Ostern 2007 abgerissen.

Nottuln ist an den Fernradweg 100-Schlösser-Route angeschlossen.[23]

Im Ortsteil Nottuln befinden sich zwei Grundschulen, eine Sekundarschule, die Steverschule sowie das Rupert-Neudeck-Gymnasium der Gemeinde Nottuln.

Seit Oktober 2008 ist in Appelhülsen eine 7 Hektar große Freiflächen-Photovoltaikanlage am Netz. Sie besteht aus 16.632 Dünnschichtmodulen mit einer Gesamtleistung von 1.205,82 kWp. Dadurch wurden bereits über 9.400 Tonnen CO2 für die Umwelt eingespart, und die Gemeinde erzielte Einnahmen von mehr als 4.4 Millionen Euro (Stand Juni 2020).[24]

Sendeanlage des Westdeutschen Rundfunks

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sender Nottuln, offiziell Sender Münster/Baumberge genannt, ist Standort einer Sendeanlage des WDR für UKW, DAB und DVB-T. Er versorgt das Münsterland mit Radio- und Fernsehprogrammen über Antenne. Der Sendebetrieb begann im Jahre 1952 und wurde im Laufe der Jahre immer wieder dem Stand der Technik angepasst. Die letzten größeren Maßnahmen waren die Erneuerung des 182 Meter hohen Antennenträgers im Jahre 2005 und die Einführung des digitalen Fernsehens DVB-T im Juni 2007.

Peter Naumann, Rechtsterrorist und heute Politiker der NPD, sprengte mit zwei Komplizen im Jahr 1979 während der Ausstrahlung der Dokumentation über den Holocaust Endlösung die beiden Sendemasten der ARD-Sender Koblenz (Dieblich-Naßheck) sowie den Longinusturm am Sender Nottuln, um die Ausstrahlung zu verhindern.[25] Betroffen waren circa hunderttausend Fernsehgeräte.[26] Der Sprengstoffanschlag war eine der ersten rechtsterroristischen Aktionen in der deutschen Nachkriegszeit.[27]

Oldtimersammlung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Klopfer Foundation
WIKING Verkehrsmodelle

Das Oldtimermuseum Nottuln ist der Standort der Klopfer Foundation. Hierbei handelt es sich um die gemeinnützige Stiftung Technisches Kulturgut im Land NRW. Stiftungsgründer sind Monika und Dieter Klopfer. Schwerpunkt der Sammlung sind deutsche und englische Sportwagen-Klassiker, Fahrzeuge in geringer Bauzahl oder mit technischer Relevanz. Auf ca. 2.500 m² werden über ca. 80 Fahrzeuge aus einer umfangreicheren Sammlung präsentiert. Einmalig ist auch: hier ist die größte, öffentlich bekannte Sammlung von WIKING mit über 17.000 Verkehrsmodellen / Exponaten ausgestellt.[28][29]

Telefonvorwahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Nottuln gilt hauptsächlich die Vorwahl 02502. Appelhülsen und Schapdetten nutzen davon abweichend die Nummer 02509.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur (alphabetisch sortiert)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Hans Peter Boer: Nottuln (Westfälische Kunststätten, Heft 15). Münster 1981
  • Peter Ilisch: Das Dorf Nottuln in Mittelalter und früher Neuzeit. Geschichtsblätter des Kreises Coesfeld 45, 2020, S. 35–88. Auch in: Dorf – Adel – Kirche – Wirtschaft. Historische Fallstudien aus dem Münsterland. Westfalen in der Vormoderne Bd,36, Münster 2022, S. 113–160.
  • Wilhelm Kohl: Das Bistum Münster 8: Das (freiweltliche) Damenstift Nottuln (Germania Sacra N. F. 44), Berlin/New York 2005.
  • Jonas Rump: Nottuln. Traurige Geschichten aus einer traurigen Kleinstadt, Berlin 2021.
Commons: Nottuln – Sammlung von Bildern
  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2024. (Hilfe dazu)
  2. Einwohner-Statistiken - serviceportal.nottuln.de. Abgerufen am 24. September 2021.
  3. https://repositorium.uni-muenster.de/document/miami/5d5878d3-8e74-4c92-b319-69b69ed23f82/diss_groer_christian.pdf
  4. M. V. S. Import: Vorposten steinzeitlicher Ackerbauern entdeckt. 21. Mai 2007, abgerufen am 6. September 2023 (deutsch).
  5. Lehreinheit Geschichte - DFG-Projekt Nottuln 2007/2008. Abgerufen am 6. September 2023.
  6. Friedrich Wilhelm Rettberg: Kirchengeschichte Deutschlands. Vandenhoeck & Ruprecht, 1848, Die sächsischen Bistümer, S. 432 (googlebooks).
  7. R. Wilmans: Die deutsche Gottheit Thegathon und die ältesten Documente zur Geschichte des Stifts Nottuln. In: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde. Band 18. Regensberg, 1857 (googlebooks).
  8. Infotafel "Barocke Stiftskurien Nottuln" im Ortskern von Nottuln (29. Juni 2024)
  9. Martina Müller: Daruper Altar – St. Fabian & St. Sebastian, Darup/Nottuln. 30. Januar 2014 (wdr.de [abgerufen am 16. März 2018]).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 315 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  11. Nottuln Einwohnerstatistik, abgerufen am 2. Januar 2024
  12. Nottuln Einwohnerstatistik, abgerufen am 10. April 2021
  13. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2009
  14. Wahlprofil des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NW (Memento des Originals vom 19. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.it.nrw.de
  15. Wahlergebnisse 1999@1@2Vorlage:Toter Link/webshop.it.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 5,6 MB)
  16. Wahlergebnisse 2004@1@2Vorlage:Toter Link/webshop.it.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 6,7 MB)
  17. Wahlergebnisse 2009@1@2Vorlage:Toter Link/webshop.it.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 3,3 MB)
  18. Bürgermeisterwahl - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Nottuln - Gesamtergebnis. Abgerufen am 28. September 2020.
  19. Ludger Warnke: Findungskommission einstimmig für Dr. Dietmar Thönnes. Abgerufen am 27. Dezember 2019.
  20. Gemeinde Nottuln: Europäische Partnerschaften. Abgerufen am 27. Dezember 2019 (amerikanisches Englisch).
  21. Ortsumgehung Nottuln freigegeben (Memento vom 8. August 2018 im Internet Archive), abgerufen am 24. März 2021
  22. Straßen.NRW: Neue Umgehung für Nottuln-Darup (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 25. Oktober 2009
  23. Radfahren in Nottuln. Münsterland e. V. Tourismus, abgerufen am 18. Juni 2017.
  24. Anlage auf der Website von Nottuln
  25. Artikel über „Peter Naumann“ im Lexikon Rechtsextremismus von Belltower.News, abgefragt am 12. Januar 2012.
  26. Holocaust: Die Vergangenheit kommt zurück. In: Der Spiegel. Nr. 5, 1979, S. 18 (online).
  27. Armin Pfahl-Traughber: Geschichte des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Analyse zu Entwicklung, Gruppen und Vergleich. In: Einsichten und Perspektiven. Januar 2012, archiviert vom Original am 26. Dezember 2012; abgerufen am 30. Januar 2018.
  28. Oldtimermuseum Nottuln Auf oldtimermuseen.de, abgerufen am 12. November 2022.
  29. Oldtimermuseum Nottuln Auf oldtimermuseum-nottuln.de, abgerufen am 12. November 2022.
  30. Westfälische Nachrichten: Christian Baumeister hat für die ARD 150 Tage lang die Wildpferde in Dülmen gefilmt: Bilder aus dem Tarnzelt, Münster/Dülmen, Cornelia Boer, 29. März 2012
  31. Westfälische Nachrichten: Wilde Tiere zu Filmstars gemacht: Fernsehsender 3sat zeigt heute die Amazonas-Trilogie des Tierfilmers Christian Baumeister aus Münster (online), Münster, Gabriele Hillmoth, 20. Juli 2015
    Münstersche Zeitung: Filmemacher aus Münster: Wilde Tiere zu Filmstars gemacht (online), Münster, Gabriele Hillmoth, 20. Juli 2015
  32. „Magic Afternoon“ wird zum nervösen Nachmittag. 10. Mai 2019, abgerufen am 18. Juni 2019.
  33. Schramek Markus: „Magic Afternoon“: Todbringende Liebe am Nachmittag. 13. Mai 2019, abgerufen am 18. Juni 2019.
  34. "Auf dem Land": Unglück aus der Stadt - derStandard.at. Abgerufen am 18. Juni 2019 (österreichisches Deutsch).