Wetkino (Kaliningrad)
Siedlung
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Wetkino (russisch Веткино, deutsch Stapornen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wetkino liegt 25 Kilometer nordwestlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) und neun Kilometer südwestlich von Pionerski (Neukuhren) im Südosten der Kommunalstraße 27K-228, die Gorkowskoje (Watzum) mit Listopadowka (Bärholz) und dem untergegangenen Ort Thierenberg (russisch: Dunajewka) verbindet. Die nächste Bahnstation ist Romanowo (Pobethen) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Swetlogorsk (Königsberg–Rauschen) (bis 1945 Watzum-Pobethen an der Samlandbahn).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 1394 gegründete und bis 1946 Stapornen[2] genannte Dorf wurde 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Sankt Lorenz[3] eingegliedert. Er gehörte zum Landkreis Fischhausen – 1939 bis 1945 zum Landkreis Samland – im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 15. September 1893 wurde aus der Besitzung Stapornen mit dem Vorwerk Ladtkeim sowie dem Mühlengrundstück Stapornen der Gutsbezirk Stapornen gebildet. Im Jahre 1910 wurden hier 43 Einwohner registriert[4].
Am 30. September 1928 gab Staporenen seine Eigenständigkeit auf und schloss sich mit den Nachbarorten Groß Ladtkeim (russisch: Jasnowka), Kotzlauken (Tumanowka), Siegesdicken, Wernershof und Adlig Delgienen (alle fünf Orte sind nicht mehr existent) zur neuen Landgemeinde Groß Ladtkeim zusammen, die dem Amtsbezirk Kumehnen[5] (heute russisch: Kumatschowo) zugeordnet war.
Im Jahre 1945 kam Stapornen als Kriegsfolge mit dem ganzen nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Der Ort erhielt im Jahr 1947 die russische Bezeichnung Wetkino und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Romanowski selski sowjet im Rajon Primorsk zugeordnet.[6] Von 2005 bis 2015 gehörte Wetkino zur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Stapornen vor 1945 in das Kirchspiel der Pfarrkirche in Sankt Lorenz (heute russisch: Salskoje) eingegliedert. Es gehörte zum Kirchenkreis Fischhausen (Primorsk) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Die letzten deutschen Geistlichen waren die Pfarrer Gerhard Siebert und Ernst Payk.
Heute liegt Wetkino im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Auferstehungskirchengemeinde in Kaliningrad (Königsberg). Sie ist Teil der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Sankt Lorenz
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Kumehnen
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad ( vom 29. August 2011 im Internet Archive)