Sydney Freeland
Sydney Freeland (geboren 10. Oktober 1980 in Gallup, New Mexico) ist eine US-amerikanische Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Sie wurde vor allem durch ihren ersten Spielfilm Drunktown’s Finest bekannt, der im Programm mehrerer renommierter US-amerikanischer Filmfestivals war und in ihrer Geburtsstadt spielt.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Freeland wurde in Gallup im US-Bundesstaat New Mexico als Kind eines Angehörigen der Navajo und einer schottischen Mutter geboren.[1] Sie wuchs in einem Navajo-Reservat der Stadt auf[2] und studierte an der Academy of Art University in San Francisco,[3] die sie mit einem Master in Filmwissenschaften und einem Bachelor in Computeranimation abschloss.[1] 2004 erhielt sie zudem ein Stipendium des Fulbright-Programm, ihre Stipendien-Arbeit war eine Feldstudie zur Lage von Ureinwohnern in Ecuador. Ungefähr zur selben Zeit begann Freeland mit einer geschlechtsangleichenden Maßnahme.[2] 2007 erhielt sie erneut ein Stipendium, die Disney Scholarship für Studenten, die ein Praktikum in einem Walt Disney World Resort ermöglicht, und war im Folgejahr eine Halbfinalistin für eine Disney Fellowship für junge Drehbuchautoren. 2009 wurde ihr schließlich auch ein Stipendium des Sundance Institute überreicht, in dessen Native Lab junge Filmemacher mit indigenen Wurzeln gefördert werden.[1]
Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Anfang ihrer Laufbahn war Freeland als Produktions- und Kamera-Assistentin sowie Drehbuchautorin tätig. Sie arbeitete in diesen Bereichen unter anderem für die Fernsehsender Comedy Central, Disney Channel, Food Network und National Geographic.[4] 2012 finanzierte sie per Kickstarter-Kampagne ihren sechs Minuten langen, von Zurück in die Zukunft II inspirierten Kurzfilm Hoverboard.[5] Zwei Jahre später führte sie Regie bei ihrem ersten Spielfilm Drunktown’s Finest, dessen Drehbuch sie auch schrieb. Der Coming-of-Age-Film handelt von drei jungen Personen, die davon träumen, dem harten Alltag eines Indianer-Reservats zu entfliehen und sich mit ihrer persönlichen Identität auseinandersetzen.[6] Der Titel leitet sich von einem in der Öffentlichkeit kontrovers aufgenommenen Segment der ABC-Nachrichtensendung 20/20 ab, in dem Freelands Heimatstadt Gallup aufgrund einer hohen Alkoholismusquote als Drunktown, USA bezeichnet wurde.[7] Laut Freeland wollte sie mit ihrem Film negative Stereotype ihrer Heimat-Gemeinschaft bekämpfen.[8] Drunktown’s Finest wurde nach seiner Premiere auf dem Sundance Film Festival 2014 von Kritikern positiv aufgenommen[9][10][11] und war auf weiteren Filmfestival zu sehen, unter anderem beim Heartland Filmfestival[12] und dem Outfest.[13]
2016 setzte Freeland, die selber trans ist,[14] die sechs Folgen der Webserie Her Story in Szene, in der es um den persönlichen und beruflichen Alltag zweier von Jen Richards und Angelica Ross verkörperten trans Frauen aus Los Angeles geht.[15] Im Folgejahr führte Freeland Regie bei der Krimi-Dramedy Deidra und Laney – Diebstahl auf Schienen mit Ashleigh Murray in der Hauptrolle. Sie handelt von zwei Schwestern, die durch das Ausrauben von Zügen die Kaution ihrer Mutter bezahlen wollen, um so eine Obhutnahme in Pflegefamilien zu verhindern. Die Produktion feierte ihre Uraufführung auf dem Sundance Film Festival 2017, wo Freeland für den Publikumspreis Best of Next! nominiert war.[16]
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2008: The Migration (Kurzfilm)
- 2012: Hoverboard (Kurzfilm, auch Drehbuch und Produktion)
- 2014: Drunktown’s Finest (auch Drehbuch)
- 2016: Her Story (Webserie, 6 Episoden)
- 2017: Deidra und Laney – Diebstahl auf Schienen (Deidra & Laney Rob a Train)
- 2018–2019: Grey’s Anatomy (Fernsehserie, 2 Episoden)
- 2019: Station 19 (Fernsehserie, Episode 2x9)
- 2019: Stadtgeschichten (Tales of the City, Fernsehserie, Episode 1x9)
- 2019: Fear the Walking Dead (Fernsehserie, Episode 5x14)
- 2020: Nancy Drew (Fernsehserie, Episode 1x10)
- 2020: The Walking Dead: World Beyond (Fernsehserie, Episode 1x9)
- 2020: The Wilds (Fernsehserie, Episode 1x9)
- 2021: Reservation Dogs (Fernsehserie, zwei Episoden, auch Drehbuch sieben Episoden)
- 2022: Star Trek: Strange New Worlds (Fernsehserie, Episode 1x7)
- 2024: Echo (Miniserie, vier Episoden)
Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heartland Filmfestival
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- Heartland Filmfestival 2014[17]
- Nominierung für den Besten Spielfilm, für Drunktown’s Finest
- Outfest
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- Outfest 2014[18]
- Auszeichnung mit dem Großen Preis der Jury in der Kategorie US-amerikanischer Spielfilm, für Drunktown’s Finest (zusammen mit Chad Burris und Mateo Frazier)
- Auszeichnung mit dem Publikumspreis in der Kategorie US-amerikanischer Debütfilm, für Drunktown’s Finest (zusammen mit Chad Burris und Mateo Frazier)
- Sundance Film Festival
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- Nominierung für den Publikumspreis in der Kategorie Best of Next!, für Drunktown’s Finest
- Nominierung für den Publikumspreis in der Kategorie Best of Next!, für Deidra und Laney – Diebstahl auf Schienen
- Writers Guild of America Awards
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- Writers Guild of America Awards 2022[21]
- Nominierung in der Kategorie Beste neue Serie, für Reservation Dogs (zusammen mit Tazbah Chavez, Sterlin Harjo, Migizi Pensoneau, Tommy Pico, Taika Waititi und Bobby Wilson)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sydney Freeland bei IMDb
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Sundance Institute Names 2009 Native Filmmaking Fellows Four Native Filmmakers To Receive Ford Foundation Film Fellowships: Attend Sundance Lab On Homelands Of Mescalero Apache Tribe, Receive Year-Round Support And Mentoring. In: Sundance Institute. 12. Mai 2009, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ a b David Graver: 'Drunktown's Finest' Director Sydney Freeland On Growing Up Navajo and Trans. In: Vice. 22. Februar 2015, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ Alison Pierce: 'Drunktown’s Finest' Director Paints a Dynamic Picture From Navajo Roots. In: Academy Art News. Dezember 2014, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ Alex Ferrari: IFH 133: Sydney Freeland: Working with Netflix & Maintaining Creative Freedom. In: Indie Film Hustle. 27. Januar 2017, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ Sydney Freeland: Hoverboard. In: Kickstarter.com. 8. Oktober 2013, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ Lauren Wissot: Director Sydney Freeland Discusses Drunktown’s Finest. In: Filmmaker Magazine. 23. Januar 2014, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ Jay Meehan: "Drunktown" a personal matter. In: Park Record. 18. Januar 2014, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ Karley Sciortino: Why You Should See Drunktown’s Finest This Weekend. In: Vogue. 19. Februar 2015, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ John DeFore: Drunktown's Finest: Sundance Review. In: The Hollywood Reporter. 22. Januar 2014, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ Geoff Berkshire: Sundance Film Review: ‘Drunktown’s Finest’. In: Variety. 29. Januar 2014, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ Martin Tsai: Review: ‘Drunktown’s Finest’ a didactic look at Navajo life. In: Los Angeles Times. 26. Februar 2015, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ 2014 Heartland Film Festival Announces Grand Prize Winners, Awards Over $115,000 to Independent Filmmakers. In: Heartland Film. 18. Oktober 2014, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ Steve Pond: ‘Drunktown’s Finest,’ ‘The Circle’ Win Top Outfest Awards. In: The Wrap. 20. Juli 2014, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ Jude Dry: 8 Exciting Trans and Gender Nonconforming Filmmakers Shaking Up Hollywood. In: IndieWire. 14. Juli 2017, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ Teresa Jusino: Interview: Her Story Director Sydney Freeland on Trans People Telling Trans Stories. In: The Mary Sue. 9. September 2015, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ Guy Lodge: Film Review: ‘Deidra & Laney Rob a Train’. In: Variety. 16. März 2017, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ Heartland Film: 2014 Heartland Film Festival Announces Grand Prize Winners, Awards Over $115,000 to Independent Filmmakers. In: PR Web. 18. Oktober 2014, abgerufen am 14. Dezember 2024 (englisch).
- ↑ Alex Stedman: Outfest L.A. Announces 2014 Film Festival Winners. In: Variety. 20. Juli 2014, abgerufen am 4. Oktober 2021 (englisch).
- ↑ Adrian Gomez: NM-made film premieres at Sundance. In: Albuquerque Journal. 19. Januar 2014, abgerufen am 8. März 2020 (englisch).
- ↑ Jude Dry: ‘Deidra & Laney Rob a Train’ Review: A High School Caper Comedy That Loses Steam — Sundance 2017. In: IndieWire. 26. Januar 2017, abgerufen am 4. Oktober 2021 (englisch).
- ↑ Hilary Lewis: WGA Awards: ‘CODA,’ ‘Don’t Look Up’ Win Best Adapted, Original Screenplays. In: The Hollywood Reporter. 20. März 2022, abgerufen am 14. Dezember 2024 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Freeland, Sydney |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Filmregisseurin und Drehbuchautorin |
GEBURTSDATUM | 10. Oktober 1980 |
GEBURTSORT | Gallup, New Mexico, Vereinigte Staaten |