TAAG Angola Airlines

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TAAG Angola Airlines
Logo der TAAG Angola Airlines
Boeing 777-300ER der TAAG
IATA-Code: DT
ICAO-Code: DTA
Rufzeichen: ANGOLA
Gründung: 1975 (1938 als DTA – Divisão dos Transportes Aéreos de Angola)
Sitz: Luanda, Angola Angola
Drehkreuz: Luanda
Heimatflughafen: Luanda
IATA-Prefixcode: 118
Leitung: Joaquim Teixeira da Cunha (CEO)
Mitarbeiterzahl: 3281
Vielfliegerprogramm: Umbi Umbi Club
Flottenstärke: 24 (+ 18 Bestellungen)
Ziele: national und international
Website: www.taag.com

TAAG Angola Airlines, auch Linhas Aéreas de Angola, ist die staatliche Fluggesellschaft Angolas mit Sitz in Luanda und Drehkreuz am Aeroporto Internacional Quatro de Fevereiro. Bis Ende März 2025 sollen alle Flüge schrittweise an den neuen António Agostinho Neto International Airport verlegt werden. Die erste Flugverbindung wurde am 10. November 2024 an den neuen Flughafen verlegt.[1] Im Logo der Fluggesellschaft ist der stilisierte Kopf der nur in Angola vorkommenden Riesen-Rappenantilope dargestellt.

Boeing 707 der TAAG, Lissabon 1991
Lockheed L-1011-300 TriStar der TAAG

Die Fluggesellschaft wurde im September 1938 unter dem Namen DTA – Divisão dos Transportes Aéreos de Angola von der damaligen portugiesischen Kolonialregierung als Abteilung der Verkehrsverwaltung gegründet. Im Jahr 1940 wurde die Fluggesellschaft dann endgültig in DTA – Transportes Aéreos de Angola umbenannt, später allgemein als Linhas Aéras de Angola bekannt.[2]

Als das Land am 11. November 1975 unabhängig wurde, bekam die Fluggesellschaft ihren heutigen Namen TAAG Transportes Aéros Angolanos oder Linhas Aéreas de Angola. TAAG ist ein Akronym für Transportes Aéreos Angolanos.[3] Ende der 1970er Jahre kaufte die Fluggesellschaft einige Iljuschin Il-62 sowie Boeing 707 Langstreckenflugzeuge. Anfang der 1980er Jahre kamen noch einige Boeing 737 zur Flotte. Zu dieser Zeit wurden auch mehrere Fokker F-27 für Inlandsflüge in die Flotte integriert. Die angolanische Regierung konzentrierte die Aktivitäten der Fluggesellschaft hauptsächlich auf Inlandsflüge, weshalb die Fluggesellschaft größtenteils kleinere Flugzeuge, wie die Boeing 737, aber auch größere Flugzeuge wie die Boeing 707 und die Lockheed L-1011 TriStar einsetzte.

Als sich in den 1980er Jahren die Beziehungen zu den USA verschlechterten wurden verstärkt Flugzeuge von Airbus erstanden. Diese wurden zwischenzeitlich weiterverkauft. Die TAAG weitete ihr Netz international aus und flog sechs Flugziele in Südafrika, sowie Lissabon, Paris, Rom und Moskau an.

Die angolanische Regierung unterhielt seit längerem gute Beziehungen zu Kuba. Die TAAG war auf der Suche nach einem Flugziel im karibischen Raum und fasste Kuba ins Auge. Zu diesem Zweck erwarb die Fluggesellschaft eine Boeing 747. Als die Einrichtung der Strecke genehmigt wurde, war die TAAG die erste afrikanische Fluggesellschaft, die Havanna anflog. Die Boeing 747, die für diese Route gekauft wurde, flog bis zum 15. Januar 2011[4] auf dieser Strecke.

TAAG wurde im Juli 2007 in die Liste der Betriebsuntersagungen für den Luftraum der Europäischen Union aufgenommen. Seit dem 14. Juli 2009 darf TAAG zunächst nur nach Lissabon, seit dem 30. März 2010 wieder alle Flughäfen im europäischen Luftraum anfliegen, jedoch ausschließlich mit ihren Boeing 777 und 737-700.[5] Die Aufhebung des Flugverbots für den gesamten europäischen Luftraum für einige Maschinen wurde am 4. April 2012 bestätigt.[6] Endgültig wurde TAAG im April 2019 von der Liste gestrichen.[7]

Seit der endgültigen Aufhebung des Flugverbots in den europäischen Luftraum erwägt TAAG Angola Airlines, die Ziele Frankfurt und/oder Flughafen Paris-Charles de Gaulle wieder in ihr Programm aufzunehmen. Die Wartung der Fluggeräte vom Typ Boeing 777-200ER wird bei der TAP Maintenance & Engineering[8] in Brasilien sowie von chinesischen Fachleuten bei Ameco Beijing[9] ausgeführt.

TAAG ist zu 100 % im staatlichen Besitz, wurde 2018 jedoch in eine Aktiengesellschaft umgewandelt[10] und besitzt selbst die Angola Air Charter.

Eine komplette Flottenerneuerung wurde im Januar 2019 genehmigt und sollte ab 2020 stattfinden. Es sollte sich ausschließlich um Flugzeuge der Marken Boeing und Bombardier handeln.[11] Dieses Vorhaben wurde im April 2019 vorerst von der Regierung auf Eis gelegt.[12] Im Februar 2022 wurde eine Flottenerneuerung erneut bestätigt, wobei auch Gespräche mit Airbus geführt wurden.[13]

Da wurden 15 Airbus A220-300 bestellt, eine Maschine wurde schon ausgeliefert.

Die Privatisierung der Fluggesellschaft bis Anfang 2025 ist geplant.[14]

TAAG fliegt von Luanda neben nationalen Zielen auch Flugziele in Afrika, Europa, Asien, Südamerika und im Nahen Osten an.[15]

Aktuelle Flotte

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Boeing 777-200ER der TAAG
Boeing 737-700 der TAAG

Mit Stand Dezember 2023 besteht die Flotte der TAAG Angola Airlines aus 23 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 11,8 Jahren:[16]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt[17] Anmerkungen Sitzplätze[18]
(First/Business/Eco)
Durchschnittsalter
Airbus A220-300 1 14 Erstauslieferung im September 2024;[19] Auslieferung zwischen 2023 und 2025; ersetzen sämtliche B737-700;
sechs von ALC, vier von ACG, drei von Azorra und zwei von NAC geleast[20][21][22]
– Offen –
Boeing 737-700 08 drei inaktiv 120 (-/12/108) 16,8 Jahre
Boeing 737-800BCF 01 Cargo 20,4 Jahre
Boeing 777-200ER 03 alle inaktiv 235 (14/51/170) 16,9 Jahre
Boeing 777-300ER 05 eine inaktiv 293 (12/56/225)
289 (8/53/228)
10,1 Jahre
Boeing 787-9 02 – Offen –
Boeing 787-10 02 – Offen –
De Havilland DHC-8-400 06 zwei inaktiv; Erstauslieferung im Juli 2020 74 (-/10/64) 3,1 Jahre
Gesamt 24 18 11,8 Jahre

Ehemalige Flugzeugtypen

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Iljuschin Il-62 der TAAG
Boeing 747-300 der TAAG

Zuvor betrieb TAAG Angola Airlines auch folgende Flugzeugtypen:[23][24][16]

Von 1950 bis August 2023 kam es bei TAAG Angola Airlines und ihren diversen Vorgängernamen zu 16 Totalschäden von Flugzeugen. Bei 8 davon kamen 211 Menschen ums Leben.[25][26] Beispiele:

  • Am 16. Mai 1981 wurde eine Lockheed L-100-20 Hercules der TAAG mit dem Luftfahrzeugkennzeichen D2-EAS beim Landeanflug auf den Flughafen Menongue abgeschossen. Alle vier Insassen, die Besatzung des Frachtfluges, starben.[29]
  • Am 29. November 1982 flog eine Antonow An-26 der TAAG mit dem Luftfahrzeugkennzeichen D2-TAB nahe Monte Bibala in einen Berg. Keiner der 15 Insassen überlebte.[30]
  • Am 8. November 1983 stürzte eine Boeing 737-200 der TAAG Angola Airlines (D2-TBN) beim Start vom Flughafen Lubango ab. Alle 130 Insassen kamen ums Leben. Unmittelbar nach dem Abheben brach das Flugzeug nach links aus und ging in einen Sinkflug über, wobei die linke Tragfläche den Boden berührte. Die Maschine schlug rund 800 Meter hinter der Startbahn auf und brannte vollständig aus. Nach Angaben der angolanischen Regierung war die Absturzursache ein technischer Defekt. UNITA-Rebellen gaben an, die Maschine mit Raketen abgeschossen zu haben.[31]
  • Am 14. April 1997 verunglückte eine Fokker F-27-600 Friendship der TAAG mit dem Luftfahrzeugkennzeichen D2-TFP kurz nach dem Start vom Flughafen Brazzaville Maya-Maya, als die Besatzung die Kontrolle über die Maschine verlor und diese 300 Meter nach dem Ende der Startbahn wieder auf dem Boden aufschlug und in Flammen aufging. Drei der sieben Insassen kamen ums Leben.[32]
  • Am 28. Juni 2007 setzte eine Boeing 737-200 der TAAG (D2-TBP) von Luanda kommend mit 78 Insassen bei der Landung in der angolanischen Stadt M’banza Kongo vor der Landebahn auf. Das rechte Hauptfahrwerk brach zusammen, die Maschine rutschte in zwei Gebäude und Autos. Dabei gab es 6 Tote, davon einen außerhalb des Flugzeugs, und mehrere Schwerverletzte.[33]
Commons: TAAG Angola Airlines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. TAAG beginnt im November mit der Verlegung der Flüge zum neuen Flughafen Luanda aufgerufen am 11. November 2024
  2. taag.com – The History of TAAG (Memento vom 29. August 2012 auf WebCite) (englisch) abgerufen am 28. April 2015
  3. acronymfinder.com – What does TAAG stand for? Transportes Aereos Angolanos (englisch) aufgerufen am 24. Juni 2011
  4. TAAG angola24horas.com – diz adeus aos B 747 (Memento vom 28. Januar 2011 im Internet Archive) (portugiesisch)
  5. macauhub.com.mo – TAAG von der Liste gestrichen@1@2Vorlage:Toter Link/www.macauhub.com.mo (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)
  6. Durchführungsverordnung (EU) Nr. 295/2012 der Kommission vom 3. April 2012 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 474/2006 zur Erstellung der gemeinschaftlichen Liste der Luftfahrtunternehmen, gegen die in der Gemeinschaft eine Betriebsuntersagung ergangen ist, abgerufen am 4. April 2012
  7. TAAG and Heli Malongo removed from EU Air Safety List. ch-aviation, 18. April 2019.
  8. Webpräsenz der TAP Maintenance & Engineering (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  9. News auf ameco.com (Memento vom 5. Juni 2012 im Internet Archive) (englisch)
  10. TAAG schafft sich Dreamliner an. AeroTelegraph, 2. Oktober 2018.
  11. Angolan president okays TAAG fleet renewal talks. ch-aviation, 18. Januar 2019.
  12. Angolan gov't suspends TAAG fleet renewal drive. ch-aviation, 15. April 2019.
  13. Angola's TAAG in talks with Airbus, Boeing over fleet plans. Ch-aviation, 25. Februar 2022.
  14. Angola’s aviation sector to go private. TravelNews, 7. November 2023.
  15. taag.com – TAAG Route Map (Memento vom 21. Januar 2016 im Internet Archive) (englisch) abgerufen am 13. September 2015
  16. a b TAAG – Linhas Aereas de Angola Airlines Fleet Details and History. In: planespotters.net. 29. Dezember 2023, abgerufen am 30. Dezember 2023 (englisch).
  17. Boeing – Orders & Deliveries. Abgerufen am 23. November 2023 (englisch).
  18. taag.com – TAAG Fleet (Memento vom 11. Mai 2011 im Internet Archive) (englisch) abgerufen am 28. April 2015
  19. TAAG Angola Airlines takes delivery of its first Airbus A220 aircraft. Airspace Africa, 20. September 2024.
  20. TAAG Angola Airlines to lease four more A220-300s. Abgerufen am 19. Juni 2023 (englisch).
  21. Unternehmensmeldung: TAAG erhöht auf 13 Airbus A220. In: aeroTELEGRAPH. 20. Juni 2023, abgerufen am 20. Juni 2023 (Schweizer Hochdeutsch).
  22. Unternehmensmeldung: Und noch mehr Airbus A220 für TAAG. In: aeroTELEGRAPH. 21. Juni 2023, abgerufen am 21. Juni 2023 (Schweizer Hochdeutsch).
  23. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Zürich-Airport 1967–2007.
  24. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Sutton, UK, 2008–2013.
  25. Unfallstatistik DTA, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. August 2023.
  26. Unfallstatistik TAAG, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. August 2023.
  27. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 CR-LBK im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. August 2023.
  28. Flugunfalldaten und -bericht Jak-40 D2-TYC im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. März 2021.
  29. Flugunfalldaten und -bericht L-100-20 Hercules D2-EAS im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. März 2021.
  30. Flugunfalldaten und -bericht AN-26 D2-TAB im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. März 2021.
  31. Flugunfalldaten und -bericht B-737-200 D2-TBN im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. März 2021.
  32. Flugunfalldaten und -bericht F-27-600 D2-TFP im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. März 2021.
  33. Flugunfalldaten und -bericht B-737-200 D2-TBP im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. März 2021.

Koordinaten: 8° 48′ 55,74″ S, 13° 14′ 14,73″ O