Takis Würger
Takis Würger (* 10. Juni 1985 in Hohenhameln) ist ein deutscher Journalist und Autor.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Takis Würger wuchs in Wennigsen am Deister auf. Nach dem Abitur arbeitete er als freiwilliger Helfer in einem Entwicklungshilfeprojekt in Peru. Er volontierte bei der Münchner Abendzeitung und besuchte die Henri-Nannen-Schule. Danach ging er als Redakteur zum Nachrichtenmagazin Der Spiegel,[1] bei dem er im Ressort Gesellschaft tätig ist. 2014 studierte er ein Jahr am St. John’s College der Universität Cambridge Human, Social and Political Science.
Würger berichtete für den Spiegel unter anderem aus Afghanistan, Ägypten, Libyen, Mexiko und der Ukraine. Er hat mehrere Journalistenpreise gewonnen, darunter den Deutschen Reporterpreis, den Hansel-Mieth-Preis zusammen mit dem Fotografen Armin Smailovic, den CNN Journalist Award, den Journalistenpreis der Christlichen Medienakademie und den European Journalism Prize Writing for CEE.
2010 wurde Würger durch das Medium Magazin als einer der „Top 30 Journalisten unter 30“ ausgezeichnet. 2017 erhielt er mit dem Silberschweinpreis den Debütantenpreis der lit.Cologne für seinen Roman Der Club, der auch für den aspekte-Literaturpreis 2017 nominiert war und zu den fünf beliebtesten Romanen der unabhängigen deutschen Buchhändler im Jahr 2017 gehörte.[2] Die Lesung des Romans wurde 2018 mit dem Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie „Beste Unterhaltung“ ausgezeichnet.[3]
Takis Würger lebt in Berlin.[4]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Würgers erster Roman Der Club wurde zum Bestseller. Sein zweiter Roman Stella (2019), der seinem Urgroßvater gewidmet ist, welcher im Rahmen der NS-Krankenmorde (so genannte Euthanasie-Morde, Aktion T4) in einer Gaskammer ermordet wurde, löste eine heftige Feuilleton-Debatte aus und entzweite die Literaturkritik.[5] Nach der Publikation des Werkes über die jüdische Gestapo-Kollaborateurin Stella Goldschlag erschienen negative Kritiken in der Süddeutschen Zeitung,[6] der FAZ[7] und in der Zeit;[8] andere Kritiker lobten hingegen den Roman[9][10] und der NDR kürte Stella zum Buch des Monats.[11] Der Kritiker Philipp Peyman Engel lobte das Werk in der Jüdischen Allgemeinen als „Leise, glaubwürdig und ja, auch schonungslos“.[12]
Im Jahr 2022 wurde Würger für Stella der Euregio-Schüler-Literaturpreis zuerkannt.[13]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hrsg.: Knockout: Das Leben ist ein Kampf. Die 20 besten Geschichten vom Boxen. Mit Fotografien von Devin Yalkin. Ankerherz Verlag, Hollenstedt 2015, ISBN 978-3-940138-94-1.
- Journalistenschule klarmachen: Insider verraten ihre Tipps für die Bewerbung. CreateSpace Independent Publishing Platform, 2015, ISBN 978-1519470751.
- Der Club. Roman. Verlag Kein & Aber, Zürich 2017, ISBN 978-3-0369-5753-1.
- Stella. Roman. Hanser Verlag, München 2019, ISBN 978-3-44625993-5.[1][14][15]
- Noah. Von einem, der überlebte. Penguin, München 2021, ISBN 978-3-328-60167-8.
- Unschuld. Penguin, München 2022, ISBN 978-3-328-60168-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Takis Würger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Takis Würger bei Perlentaucher
- Deutscher Reporterpreis 2012 (Spiegel)
- Takis Würger, Vita bei Buchszene
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Mirjana Cvjetkovic: Takis Würger gibt „Stella“ ein Gesicht. ( des vom 14. April 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Neue Presse. 8. Januar 2019, S. 24.
- ↑ Die beliebtesten Romane der Buchhändler, boersenblatt.net, 27. September 2017, abgerufen am 27. September 2017
- ↑ Deutscher Hörbuchpreis 2018 in der Kategorie „Beste Unterhaltung“. In: deutscher-hoerbuchpreis.de. Abgerufen am 25. August 2022.
- ↑ Takis Würger auf hanser-literaturverlage.de, abgerufen am 16. Januar 2019.
- ↑ Adrian Prechtel: Takis Würger über „Stella“: „Antwort können nur die Leser geben“. Abendzeitung, 18. Januar 2019, abgerufen am 5. Februar 2019.
- ↑ Lothar Müller: Ein Autor muss sich den Geistern stellen, die er ruft. via Sueddeutsche.de, 19. Januar 2019 .
- ↑ Jan Wiele: „Stella“ von Takis Würger: Sag mal, weinst du, oder ist das der Regen? via www.faz.net
- ↑ Jan Süselbeck: „Stella“: Schuldig, jeder auf seine Art. via Die Zeit, 12. Januar 2019 .
- ↑ „Stella“ erzählt von verräterischer Jüdin. Rezension. In: general-anzeiger-bonn.de. General-Anzeiger Bonn, 2019, abgerufen am 17. Juni 2019.
- ↑ Hannah Lühmann: „Stella“-Debatte: Ist so kurzweilig auch noch wahrhaftig? In: Welt Online. 2019, abgerufen am 17. Juni 2019.
- ↑ NDR: kontrovers: „Stella“ - Kunst oder Kitsch? In: ndr.de. Abgerufen am 17. Juni 2019.
- ↑ Philipp Peyman Engel: Eine wichtige Debatte. In: Jüdische Allgemeine. 16. Januar 2019, abgerufen am 23. Februar 2019.
- ↑ Takis Würger gewinnt Euregio-Schüler-Literaturpreis, boersenblatt.net, 11. Mai 2022, abgerufen am 12. Mai 2022.
- ↑ „Stella“-Verleger: „Das darf und muss Literatur“. NDR.de. 14. Januar 2019, abgerufen am 16. Januar 2019.
- ↑ Katharina Schmitz: Takis Würger und das Marketing. In: der Freitag, 17. Januar 2019, S. 17.
Personendaten | |
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NAME | Würger, Takis |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Buchautor |
GEBURTSDATUM | 10. Juni 1985 |
GEBURTSORT | Hohenhameln |