Die erste Etappe der ersten Ausgabe der Tour de France Femmes fand komplett in Paris statt, wobei die Fahrerinnen 12 Runden auf einem Rundkurs auf den Champs-Élysées absolvierten. Der Rundkurs ist identisch mit dem, den das Männerfeld auf der letzten Etappe der Tour befahren hat. Die Etappe begann am Eiffelturm, wo die Fahrerinnen Richtung Osten entlang des rechten Seine-Ufers zum Place de la Concorde fuhren. Dort begann der Rundkurs, auf dem nach 34,8 Kilometern und 55,2 Kilometern zwei Zwischensprints ausgetragen wurden. Nach 62,6 Kilometern am Charles de Gaulle – Étoile gab es einen kurzen Anstieg, der als Anstieg der vierten Kategorie eingestuft wurde.[1]
Der Beginn der Etappe war von zahlreichen Attacken geprägt. Mehrere Fahrerinnen versuchten, sich abzusetzen. In der ersten Hälfte der Etappe gab es mehrere Situationen, in denen sich Einzelfahrerinnen oder eine Gruppe einen kleinen Vorsprung herausfahren konnten, bevor das Peloton sie wieder einholte. Als die Fahrerinnen den ersten Zwischensprint erreichten, setzte sich Marianne Vos (Jumbo-Visma Women Team) vor Lorena Wiebes (Team DSM) durch und übernahm die vorläufige Führung in der Punktewertung. Kurz darauf baute Pauline Allin (Arkéa Pro Cycling Team) einen Vorsprung von rund einer halben Minute auf. Nach einigen Kilometern Solofahrt an der Spitze wurde sie bald von Henrietta Christie (Human Powered Health) eingeholt, doch beide Fahrerinnen wurden kurz vor dem zweiten Zwischensprint vom Peloton geschluckt. Beim zweiten Zwischensprint holte Lotte Kopecky (Team SD Worx) vor Alexandra Manly (Team BikeExchange-Jayco) die maximale Punktzahl.
Kurz danach Zwischensprint setzten sich Marta Lach (Ceratizit-WNT Pro Cycling Team), Femke Markus (Parkhotel Valkenburg) und Anne Dorthe Ysland (Uno-X Pro Cycling Team) als Trio aus dem Peloton ab. Am ersten kategorisierten Anstieg der Rundfahrt erreichte Femke Markus als Erste die Bergwertung und übernahm das Gepunktete Trikot. Das Führungstrio wurde kurz nach dem Anstieg eingeholt. 17 Kilometer vor dem Ziel griff Gladys Verhulst (Le Col-Wahoo) aus dem Feld an. Sie baute einen Vorsprung von etwa 40 Sekunden auf. 13 Kilometer vor dem Ziel stürzten Christine Majerus (Team SD Worx) und Alana Castrique (Cofidis Women Team). Während Christine Majerus wieder auf ihr Rad steigen konnte, gab Alana Castrique das Rennen auf. Ein weiterer Sturz ereignete sich zwischen Amanda Spratt (Team BikeExchange-Jayco) und Laura Süßemilch (Plantur-Pura), beide Fahrerinnen konnten das Rennen fortfahren. Auf dem Weg ins Ziel verringerte sich der Vorsprung von Gladys Verhulst zügig, bis sie weniger als 2 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde. Der Etappensieg wurde in einem Sprint entschieden. Im Sprint lieferten sich Lorena Wiebes und Marianne Vos ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich Wiebes gegen Vos durchsetzen konnte. Neben der Führung in der Gesamtwertung übernahm Wiebes auch das Grüne Trikot als Führende in der Punktewertung. Gladys Verhulst wurde von der Renn-Jury als Kämpferischste Fahrerin gekürt.[2]