Weitensfeld im Gurktal

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Marktgemeinde
Weitensfeld im Gurktal
Wappen Österreichkarte
Wappen von Weitensfeld im Gurktal
Weitensfeld im Gurktal (Österreich)
Weitensfeld im Gurktal (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: St. Veit an der Glan
Kfz-Kennzeichen: SV
Fläche: 95,77 km²
Koordinaten: 46° 51′ N, 14° 12′ OKoordinaten: 46° 50′ 55″ N, 14° 11′ 30″ O
Höhe: 702 m ü. A.
Einwohner: 2.015 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 21 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9344
Vorwahlen: 0 42 65
Gemeindekennziffer: 2 05 31
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Weitensfeld 202
9344 Weitensfeld
Website: www.weitensfeldimgurktal.at
Politik
Bürgermeister: Franz Sabitzer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015)
(19 Mitglieder)

11 ÖVP, 5 FPÖ, 3 SPÖ

Lage von Weitensfeld im Gurktal im Bezirk St. Veit an der Glan
Lage der Gemeinde Weitensfeld im Gurktal im Bezirk Sankt Veit an der Glan (anklickbare Karte)AlthofenBrücklDeutsch-GriffenEbersteinFrauensteinFriesachGlödnitzGurkGuttaringHüttenberg (Kärnten)Kappel am KrappfeldKlein Sankt PaulLiebenfelsMetnitzMicheldorfMölblingSankt Georgen am LängseeSankt Veit an der GlanStraßburgWeitensfeld im GurktalKärnten
Lage der Gemeinde Weitensfeld im Gurktal im Bezirk Sankt Veit an der Glan (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Weitensfeld im Gurktal ist eine österreichische Marktgemeinde mit 2015 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten.

Geographie

Der Ort Weitensfeld liegt im Gurktal, das rund 96 km² große Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Seehöhe von 700 bis 1700 m bis in die südlich gelegenen Wimitzer Berge und die nördlich gelegenen Gurktaler Alpen.

Die Gemeinde ist in sieben Katastralgemeinden eingeteilt (Altenmarkt, Braunsberg, Linder, Thurnhof, Weitensfeld, Wullroß, Zweinitz) in denen sich folgende 41 Ortschaften befinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 31. Oktober 2011[1]):

  • Ading (14)
  • Aich (60)
  • Altenmarkt (32)
  • Bach (1)
  • Braunsberg (51)
  • Brunn (31)
  • Dalling (7)
  • Dielach (3)
  • Dolz (33)
  • Edling (62)
  • Engelsdorf (31)
  • Grabenig (58)
  • Grua (15)
  • Hafendorf (83)
  • Hardernitzen (63)
  • Hundsdorf (13)
  • Kaindorf (166)
  • Kleinglödnitz (2)
  • Kötschendorf (75)
  • Kraßnitz (13)
  • Lind (23)
  • Massanig (0)
  • Mödring (17)
  • Mödritsch (2)
  • Nassing (10)
  • Niederwurz (0)
  • Oberort (37)
  • Planitz (50)
  • Psein (31)
  • Reinsberg (17)
  • Sadin (27)
  • Sankt Andrä (78)
  • Steindorf (12)
  • Traming (20)
  • Tschriet (11)
  • Weitensfeld (576)
  • Wullroß (2)
  • Wurz (5)
  • Zammelsberg (82)
  • Zauchwinkel (13)
  • Zweinitz (355)

Nachbargemeinden von Weitensfeld sind:

Glödnitz Metnitz Straßburg
Deutsch-Griffen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Gurk
Albeck Steuerberg Frauenstein

Geschichte

Pfarrkirche Hl. Johannes Ev. in Weitensfeld
Wehrkirche Altenmarkt
Schloss Thurnhof in Zweinitz
Wehrkirche Zweinitz
Steinerne Jungfrau von Thurnhof auf dem Weitensfelder Hauptplatz

Das Gurktal war lange Zeit von dichten Wäldern bedeckt und unbesiedelt. Erst als das Land von den Römern besetzt wurde und diese eine Verbindungsstraße durch das Gurktal nach Salzburg anlegten, entstanden erste Ansiedlungen, so entstand auch in Altenmarkt die Poststation Beliandrum. Spätestens im 9. Jahrhundert wurden auch die Randgebiete der Wimitzer Berge und des Mödringbergs besiedelt.

Zwischen 1050 und 1065 entstand durch Zuwanderung von Bayern eine Ansiedlung am Zammelsberg (Zumoltiperg). Die Ortschaft Weitensfeld wurde 1131 erstmals urkundlich erwähnt. 1192 fiel der bis dahin steirische Besitz an die Babenberger, diese schenkten ihn 1202 dem Domstift Gurk. 1203 erhielt der Ort das Marktrecht.

1476 und 1478 kam es zu Zerstörungen bei Einfällen der Türken.

Nach der Bildung der Ortsgemeinde im Jahr 1850 wurden Weitensfeld 1871 die Katastralgemeinden Thurnhof und Zweinitz (davor zu Gurk gehörig) angeschlossen. Von 1973 an wurde Weitensfeld im Zuge der Kärntner Gemeindereform Teil der Großgemeinde Weitensfeld-Flattnitz. Nach einer Volksbefragung wurden die Gemeinden Deutsch-Griffen, Glödnitz und Weitensfeld 1991 wieder selbständig, ein Teil von Flattnitz verblieb zunächst bei Weitensfeld, wurde aber mit Wirkung vom 1. Jänner 1994 abgetrennt und der Gemeinde Glödnitz angeschlossen. Seit diesem Zeitpunkt besteht das Gemeindegebiet in seinen heutigen Grenzen, seit 1. Jänner 1995 führt die Gemeinde den Namen Weitensfeld im Gurktal.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Weitensfeld 2.474 Einwohner, davon besitzen 97,8 % die österreichische Staatsbürgerschaft. 91,0 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 3,6 % zur evangelischen Kirche, 2,7 % der Einwohner sind ohne religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Weitensfeld im Gurktal

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Kranzelreiten: Das an den Pfingstfeiertagen stattfindende Kranzelreiten ist eines der ältesten Brauchtumsfeste in Kärnten. Der Sage nach beruht dieser Brauch auf einer Gegebenheit zu Zeiten der Pest, als fast die gesamte Bevölkerung getötet wurde, und sich die verbliebenen drei Bürgersöhne sich um ein Edelfräulein gestritten haben sollen, um die die drei jungen Männer schließlich um die Wette liefen. Bei dem Volksfest darf der Sieger die steinerne Jungfrau küssen, alle 25 Jahre (zuletzt 1997) eine lebende. Wurde 2016 von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe in Österreich anerkannt.
  • Karl-May-Festspiele: fanden jedes Jahr Ende Juni bis Anfang September statt (1995 bis 2013)
  • Speckkirchtag: findet Anfang Mai statt
  • Kugelschlagen in Zweinitz und Nassing: findet jährlich am Ostersonntag statt

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Wirtschaft ist geprägt von Land- und Forstwirtschaft sowie kleinen Gewerbebetrieben. Darunter befinden sich ein Arzneimittelproduzent und eine Lärchenharzraffinerie.

In der Gemeinde befinden sich eine Hauptschule, vier Volksschulen, ein Kindergarten, ein Postamt sowie drei Freiwillige Feuerwehren.

Verkehr

Weitensfeld lag an der Gurktalbahn und liegt an der Gurktalstraße.

Politik

Gemeinderat und Bürgermeister

Der Gemeinderat von Weitensfeld hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2015 aus Mandataren folgender Parteien zusammen:

Direkt gewählter Bürgermeister ist Franz Sabitzer (ÖVP).

Wappen

Dem Markt Weitensfeld wurde am 4. Oktober 1629 durch Kaiser Ferdinand II. ein eigenes Wappen verliehen: „Einen roten Schild, darinnen ein Hirsch im grünen Felde zwischen vier Weidenbaimb gegen die rechte Seite zum Sprunge geschicket.“ Die Rot-Weiß-Grüne Fahne mit eingearbeitetem Wappen ist seit dem 18. Jahrhundert nachgewiesen. Eine Erneuerung der Wappen- und Fahnenverleihungsurkunde erfolgte am 1. Februar 1974 mit folgender Blasonierung: „In Rot über grünem Grund zwischen vier Weidenbäumen nach rechts springender Hirsch.“

Die Motivwahl des springenden Hirsches geht wohl „redend“ auf zwei volksetymologische Varianten der Herkunft des Ortsnamens zurück: Zum einen wird ein „Weidenfeld“, zum anderen ein Spruch „Hirsch, spring weit ins Feld!“ zum Ursprung für den heutigen Orts- und Gemeindenamen erklärt. Nach Kranzmayer (Ortsnamensbuch 1959) hingegen ist Weitensfeld aber nach dem erschlossenen Personennamen „Witin“ zu deuten.

Gemeindepartnerschaft

Weblinks

Commons: Weitensfeld im Gurktal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Weitensfeld im Gurktal – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria, Registerzählung vom 31. Oktober 2011