Wera Jewstafjewna Popowa

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Wera Jewstafjewna Popowa

Wera Jewstafjewna Popowa, geboren Wera Jewstafjewna Bogdanowskaja, (russisch Вера Евстафьевна Попова, Geburtsname russisch Вера Евстафьевна Богдановская; * 5. Septemberjul. / 17. September 1867greg. in St. Petersburg; † 26. Apriljul. / 8. Mai 1896greg. in Ischewsk) war eine russische Chemikerin und Hochschullehrerin.[1][2][3][4][5][6]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bogdanowskajas Vater war der Chirurg Jewstafi Iwanowitsch Bogdanowski. Sie besuchte das St. Petersburger Smolny Institut mit Abschluss 1883. Anschließend studierte sie in St. Petersburg bis 1887 in den universitätsähnlichen Höheren Kursen für Frauen in der naturwissenschaftlichen Abteilung. Dann studierte sie Chemie bei Carl Graebe und Philippe-Auguste Guye an der Universität Genf, die sie mit ihrer Dissertation über das 1,3-Diphenyl-2-propanon 1892 zur Doktorin der Chemie promovierte.[3][7][8]

Bereits ab 1890 lehrte Bogdanowskaja Chemie am Institut für Land- und Forstwirtschaft Nowa Alexandria. Ab 1892 hielt sie eine Vorlesung über Stereochemie in den Höheren Kursen für Frauen in St. Petersburg.[1] Die Ketone blieben ein Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit.[9] Sie verfasste ein Chemie-Lehrbuch, übersetzte chemische Fachartikel und veröffentlichte zusammen mit ihrem Professor die Werke Alexander Michailowitsch Butlerows.[2][10] Auch interessierte sie sich für Entomologie und veröffentlichte 1889 eine Arbeit über Bienen. Sie schrieb eigene Kurzgeschichten und übersetzte Guy de Maupassants Erzählungen.[2]

Im Herbst 1895 heiratete Bogdanowskaja den adligen Generalmajor und neuen Chef der Maschinenbauwerke Ischewsk Jakow Kosmitsch Popow. Sie zog mit ihrem Mann nach Ischewsk und richtete sich ein häusliches chemisches Laboratorium ein.[8] 1896 experimentierte sie in ihrem Laboratorium mit weißem Phosphor und Cyanwasserstoff. Es kam zu einer Explosion, und vier Stunden später starb sie an ihren Verletzungen und der Vergiftung.

Nach Popowas Aussegnung in der Alexander-Newsk-Kathedrale in Ischewsk wurde sie auf dem Popow-Familiensitz Schabanilow im Gouvernement Tschernigow beigesetzt. Ihre Grabstätte wurde nach der Oktoberrevolution zerstört. Ihr Gedenkstein befindet sich im Bezirksmuseum Sosnyzja.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Попова (Вера Евстафьевна). In: Brockhaus-Efron. XXIVa, 1898, S. 552 (Wikisource [abgerufen am 16. Dezember 2019]).
  2. a b c Anne C. Hughes: Vera Evstafevna Bogdanovskaia. In: Biographical Dictionary of Women in Science: Pioneering Lives from Ancient Times to the Mid-Twentieth Century. Routledge, New York 2014, S. 153.
  3. a b Elder, Eleanor S; et al.: The Deadly Outcome of Chance-Vera Estafevna Bogdanovskaia. In: Journal of Chemical Education. Band 56, Nr. 4, 1979, S. 251–252, doi:10.1021/ed056p251.
  4. Gustavsona, G.: A few words about Vera Estafevna Bogdanovskaia. In: Journal of the Russian Physical Chemical Society. Band 29, 1897, S. 147–151. (russisch)
  5. Obituary. In: Nature. Band 56, Nr. 1441, 16. Juli 1897, S. 132, doi:10.1038/056129c0.
  6. Scientific Notes and News. In: Science. Band 6, Nr. 133, 1897, S. 96, doi:10.1126/science.6.133.94.
  7. Bogdanowskaja W. J.: Реакции уплотнения и восстановления дибензилкетона. In: Журнал Русского физико-химического общества. Band 24, Nr. 5, 1892.
  8. a b Rayner-Canham, Marelene; Rayner-Canham, Geoffrey: Women in Chemistry: Their Changing Roles from Alchemical Times to the Mid-twentieth Century. Chemical Heritage Foundation, Philadelphia 2001, ISBN 978-0-941901-27-7, S. 64.
  9. Bogdanowskaja W. J.: Об окислении кетонов в оксикислоты (Сообщение). In: Журнал Русского физико-химического общества. Band 26, Nr. 4, 1894.
  10. Rulev, Alexander Yu.; Voronkov, Mikhail G.: Women in chemistry: a life devoted to science. In: New Journal of Chemistry. Band 37, Nr. 12, 2013, S. 3826, doi:10.1039/C3NJ00718A.