Westeuropa-Westchina-Verkehrskorridor

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Westeuropa-Westchina-Verkerskorridor
  • RusslandRussland: A151 M5 R239
  • Kasachstan: A24 M32 A2
  • China Volksrepublik:
Karte
Übersichtskarte Westeuropa-Westchina-Verkerskorridor
Übersichtskarte Westeuropa-Westchina-Verkerskorridor
Basisdaten
Betreiber:
Straßenbeginn: Sankt Petersburg
(59° 56′ 0″ N, 30° 16′ 0″ O)
Straßenende: Lianyungang
(34° 35′ 18″ N, 119° 10′ 1″ O)
Gesamtlänge: ca. 8500 km

Staaten:

Die A2 zwischen Almaty und Schymkent (Kasachstan)

Der Westeuropa-Westchina-Verkehrskorridor ist eine Straßenverkehrsachse die von Europa nach Asien verläuft. Sie soll die kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen zwischen Europa und Asien stärken. Die Straße beginnt in Sankt Petersburg und endet bei Lianyungang.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Idee kam aus den 1950er Jahren von der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Ziel war eine durchgängige Straßenverbindung von Moskau nach Peking zu bauen. Das Projekt wurde jedoch kurze Zeit später verworfen, nachdem sich die Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und der Sowjetunion in den 1960er-Jahren deutlich verschlechtert hatten. Später, im Jahr 2008, als der Handelsumsatz zwischen der Europäischen Union und der Volksrepublik China einige hundert Milliarden Euro erreichte, wurden die Forderungen nach einem Ausbau des Verkehrskorridors zwischen China und der EU lauter. Die Forderungen kamen aus Kasachstan, Russland sowie aus Belarus. Noch im gleichen Jahr unterzeichneten Russland und Kasachstan ein Memorandum über den Ausbau des Westeuropa-Westchina-Verkehrskorridor[1]. Im Jahr 2015 schlossen der russische Präsident Wladimir Putin und der chinesische Präsident Xi Jinping ein Kooperationsabkommen im Rahmen des Projekts „One Belt, One Road“. Der Westeuropa-Westchina-Verkehrskorridor ist eine ergänzende Infrastruktur zur der Neuen Seidenstraße.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es ist geplant die Strecke mindestens als Autobahnähnliche Straße zu verwirklichen. Sie beginnt in Sankt Petersburg (Russland) und führt zuerst über Moskau nach Kanasch. In der nähe von Kanasch wird die Strecke nach Toljatti über Samara nach Orenburg bis zur russisch-kasachische Grenze bei Sagartschin geführt. Dort wird sie über Aqtöbe nach Schymkent und weiter über Almaty Richtung China fortgesetzt. Der Größte Teil in China wird durch die Autobahn G30 gebildet. In China wird die Strecke über Ürümqi und Lanzhou zum Endpunkt Lianyungang führen. Die Gesamtlänge der Strecke soll ca. 8500 km[2] betragen.

Russland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Russland hat bisher große Fortschritte in seinem Teil der Autobahn M11 und der Schnellstraße M12 gemacht. Die M11 ist von Sankt Petersburg nach Moskau fertiggestellt bis außer 29 km (nördlich von Twer), die sich im Bau befindet und erst Ende 2024 fertiggestellt werden soll. Die M12 ist von Moskau bis zu der Stadt Kanasch fertiggestellt. Ein weiterer Teil befindet sich nördlich von Toljatti in Bau. Die 97 km Lange Ortsumgehung Toljatti soll bei Troitskoje starten und wird über die Wolga bis zu der kleine Ortschaft Selenowka gehen. Von dort aus geht die Strecke über die M5 nach Samara weiter.

Streckenführung
Straße Strecke Entfernung Status
Sankt Petersburg – Twer – Bucharowo ca. 640 km teils fertiggestellt als Autobahn, Im Bau (Twer – Woskresenskoje)
Bucharowo – Elektrostal ca. 100 km fertiggestellt als Autobahn
Elektrostal – Arsamas – Kanasch ca. 600 km fertiggestellt als Schnellstraße
A151 Kanasch – Uljanowsk – Troitskoje ca. 240 km fertiggestellt als Landstraße
Ortsumgehung Toljatti Troitskoje – Selenowka ca. 100 km Im Bau
M5 Selenowka – Samara ca. 50 km fertiggestellt als Autobahnähnliche Straße
Ortsumgehung Samara östlich von Samara ca. 50 km fertiggestellt als Landstraße
Samara – Orenburg Samara – Orenburg ca. 370 km fertiggestellt als Landstraße
R239 Orenburg – Sagartschin / Grenze Kasachstan ca. 160 km fertiggestellt als Landstraße

Kasachstan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kasachstan hat im Dezember 2017 den Nordwest-Südost-Korridor (hauptsächlich bestehend aus M32 und A2) mit einer Länge von 2452 km[3][4] fertiggestellt. Davon sind 1390 km als Autobahnähnliche Straße mit zwei Richtungsfahrbahnen und zwei Fahrstreifen von Qysylorda über Almaty bis zur chinesischen Grenze ausgebaut. Die restlichen 1062 km sind als Landstraße von Qysylorda über Aqtöbe bis zur russischen Grenze ausgebaut und werden auf absehbare Zeit Landstraßen bleiben.

Streckenführung
Straße Strecke Entfernung Status
A24 Grenze Russland / Yaysan – Aqtöbe ca. 100 km fertiggestellt als Landstraße
M32 Aqtöbe – Qysylorda – Schymkent ca. 1500 km fertiggestellt als Landstraße (Aqtöbe – Qysylorda)
fertiggestellt als Autobahnähnliche Straße (Qysylorda – Schymkent)
A2 Schymkent – Taras – Almaty ca. 630 km fertiggestellt als Autobahnähnliche Straße
Ortsumgehung Almaty westlich von Almaty ca. 40 km fertiggestellt als Autobahn
westlich von Otegen Batyr ca. 2 km fertiggestellt als Autobahn
Autobahn Almaty-Horgos Almaty – Horgos / Grenze China ca. 300 km fertiggestellt als Autobahnähnliche Straße

Volksrepublik China[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In China wurde im Jahr 2002 mit dem Bau der längsten Autobahn G30 begonnen, die im Dezember 2014 fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben wurde. Die Autobahn G30 beginnt in der Stadt Ili, führt durch die Großstädte Ürümqi und Lanzhou und endet in der Nähe von Lianyungang.

Streckenführung
Straße Strecke Entfernung Status
Grenze Kasachstan / Korgas – Laohuocheng ca. 8 km fertiggestellt als Autobahnähnliche Straße
Laohuocheng – Ürümqi – Lanzhou – Lianyungang ca. 3700 km fertiggestellt als Autobahn

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. МТК Европа - Западный Китай: в России строят скоростные трассы. Abgerufen am 16. Dezember 2023.
  2. Transportkorridor Europa-West China | Projektmeldung | Russland | Transport und Logistik. Abgerufen am 16. Dezember 2023 (deutsch).
  3. Завершено строительство казахстанского участка дороги Западная Европа – Западный Китай – Касымбек. Abgerufen am 16. Dezember 2023 (russisch).
  4. Новый путь в Европу - от мечты к реальности | Западная Европа - Западный Китай Международный Транзитный коридор. 23. August 2010, abgerufen am 16. Dezember 2023.