Kruspis
Kruspis Gemeinde Haunetal
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Koordinaten: | 50° 46′ N, 9° 40′ O |
Höhe: | 306 (295–329) m ü. NHN |
Fläche: | 2,41 km²[1] |
Einwohner: | 99 (2015)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 41 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. August 1972 |
Postleitzahl: | 36166 |
Vorwahl: | 06673 |
Kruspis von Süden vor der Mengshäuser Kuppe
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Kruspis ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Haunetal im osthessischen Kreis Hersfeld-Rotenburg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Kruspis unter dem namen de Cruspin erfolgte im Jahr 1216, als der Abt des Reichsklosters Herfeld zwei Verwaltern einen Meierhof verpachtete.[1] Weitere Erwähnung folgenden unter den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Chrispin (1302), Cruspis (1494) und Crauspers (1534). Bereits im 9. Jahrhundert errichteten Mönche des Klosters Hersfeld unter Mithilfe der Herren von Romrod hier ein Frauenkloster. Auf deren Grundmauern wird eine Pfarrkirche errichtet, die 1483 erwähnt wurde.[3]
1835 wurde die Schule erbaut. 1939 hatte das Dorf 122 Einwohner. Das Dorfgemeinschaftshaus wurde 1968 errichtet.
Mit der Gebietsreform in Hessen verlor die Gemeinde Kruspis ihre Selbständigkeit und wurde zum 1. August 1972 kraft Landesgesetz zum Ortsteil der Großgemeinde Haunetal.[4][5] Für Kruspis wurde, wie für die übrigen bei der Gebietsreform nach Haunetal eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Kruspis angehört(e):[1][7]
- vor 1803: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Hauneck
- 1803–1806: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Hauneck
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Holzheim
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Hauneck[8]
- ab 1821/22: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld[9][Anm. 2]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Hersfeld
- ab 1945: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
- ab 1946: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Gemeinde Haunetal
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kruspis 93 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 12 Einwohner unter 18 Jahren, 31 zwischen 18 und 49, 27 zwischen 50 und 64 und 18 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 39 Haushalten. Davon waren 9 Singlehaushalte, 9 Paare ohne Kinder und 15 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 9 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 24 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kruspis: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 159 | |||
1840 | 221 | |||
1846 | 248 | |||
1852 | 239 | |||
1858 | 229 | |||
1864 | 213 | |||
1871 | 169 | |||
1875 | 187 | |||
1885 | 168 | |||
1895 | 169 | |||
1905 | 149 | |||
1910 | 149 | |||
1925 | 149 | |||
1939 | 122 | |||
1946 | 175 | |||
1950 | 177 | |||
1956 | 156 | |||
1961 | 134 | |||
1967 | 146 | |||
1970 | 133 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 93 | |||
2015 | 99 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Haunetal[2]; Zensus 2011[10] |
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1885: | 167 evangelische (= 99,40 %), ein katholischer (= 0,60 %) Einwohner |
• 1961: | 116 evangelische (= 86,57 %), 16 katholische (= 11,94 %) Einwohner |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Kruspis besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Kruspis) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus dei Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 70,98 %. Alle Kandidaten gehörten keine Wahlliste an.[11] Der Ortsbeirat wählte Erich Bachmann zum Ortsvorsteher.[12]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die unter Denkmalschutz stehenden Objekt im Ort, siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Kruspis.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Kruspis nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Kruspis. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil Kruspis. In: Webauftritt der Gemeinde Haunetal.
- Kruspis, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Trennung zwischen Justiz, Landgericht Hersfeld und Verwaltung.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Kruspis, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 23. November 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Haushaltsplan 2016. In: Webauftritt. Gemeinde Haunetal, S. 50, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2021; abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Ortsteil Kruspis. In: Webauftritt der Gemeinde Haunetal. Abgerufen im Dezember 2021.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg (GVBl. II 330-13) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 217, § 15 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 398 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 52 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Haunetal, abgerufen im März 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 78 f. (online bei Google Books).
- ↑ Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 18 und 74, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Ortsbeiratswahl Kruspis. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im Februar 2023.
- ↑ Ortsbeirat Kruspis. In: Webauftritt. Gemeinde Haunetal, abgerufen im Februar 2023.