Aschach an der Donau
Marktgemeinde Aschach an der Donau
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Eferding | |
Kfz-Kennzeichen: | EF | |
Fläche: | 6,02 km² | |
Koordinaten: | 48° 22′ N, 14° 1′ O | |
Höhe: | 268 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.243 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 373 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4082 | |
Vorwahl: | 07273 | |
Gemeindekennziffer: | 4 05 02 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Abelstraße 44 4082 Aschach an der Donau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Friedrich Knierzinger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009) (25 Mitglieder) |
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Lage von Aschach an der Donau im Bezirk Eferding | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Aschach an der Donau ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Eferding im Hausruckviertel mit 2151 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Eferding.
Geografie
Die Marktgemeinde Aschach liegt eingebettet im Donautal, am Rande des Eferdinger Beckens auf 268 m Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 4,1 km, von West nach Ost 7,7 km. Die Gesamtfläche beträgt 6 km². 1,8 % der Fläche sind bewaldet.
Ortsteile der Gemeinde sind: Aschach an der Donau, Ruprechting, Sommerberg.
Wappen
Von Silber und Rot gespalten, überdeckt von zwei naturfarbenen (gelbbraunen), kreuzweise doppelt verschlungenen Rebhölzern mit einer hängenden, blauen Traube in der vorderen, einer grünen Traube in der hinteren und je einem grünen Blatt in jeder Hälfte. Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß-Grün.
Das Motiv weist auf den von den Bewohnern des Aschacher Beckens auf Grund damaliger klimatischer Vorzüge bereits im frühen Mittelalter betriebenen Weinbau hin, von dem schon im Stiftbrief für Kremsmünster aus dem Jahre 777 die Rede ist und der sich im Gebiet um Aschach in einigen Gärten bis nach 1870 halten konnte. Weiß-Rot sind die Wappenfarben der Schaunberger Grafen, die bis 1559 im Besitz der Herrschaft und wichtigen Mautstelle Aschach waren.
Geschichte
Im Jahre 777 bei der Gründung des Klosters Kremsmünster erstmals erwähnt, ursprünglich Ostteil des Herzogtums Bayern, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Aschach wurde ab 1490 dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet, und erhielt 1512 durch Kaiser Maximilian das Marktrecht und das Marktwappen. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Kelten und Römer in Aschach
Der keltische Name Joviacum erscheint erstmals im Itinerarium Antoninianum zur Zeit des römischen Kaisers Marcus Aurelius Antoninus, genannt Caracalla, der von 211 bis 217 regierte.
1838 wurden bei Grabungen in Schlögen ausgedehnte Mauerreste eines römischen Kastells gefunden. Bis Mitte unseres Jahrhunderts war man daher der Meinung, Schlögen sei das in römischen Truppenverzeichnissen genannte Joviacum. Nach Grabungen in den Jahren 1957 bis 1959 bewies Dr. Lothar Eckhart: Schlögen kann nicht Joviacum sein. Die für Joviacum bezeugten Liburnarier der II. Italischen Legion, eine Art Marineinfanterie, beheimatet Eckhart in Aschach, die berittenen Truppeneinheiten in "Ad Mauros", das er mit Eferding gleichsetzte. Außer strategischen Gründen spricht für Aschach = Joviacum das St.Laurentius-Patrozinium der Friedhofskirche, der Nachweis einer Quadraflur (römische Flurform) und der Fund von Straßensteinen mit Gleisspuren (Limesstraße?) in der Abelstraße.
Da Aschach Joviacum ist, bringt uns dies mit einer der erstaunlichsten Quellen der ausgehenden Antike in engsten Zusammenhang, mit dem "Leben des Hl. Serverin" des Abtes Eugippius. Der Hl. Severin trat in einer Zeit in Noricum auf, als die römische Herrschaft zu Ende ging. Als "Mönch und Wundermann" widersetzte er sich den germanischen Fürsten, die mit ihren Stämmen zu beiden Seiten der Donau saßen. In den verödeten römischen Siedlungen bewog er das schutzlos den Germanen preisgegebene armselige romanische Volk zu einem christlichen Lebenswandel. Wenn die Zustände unhaltbar geworden waren, prophezeite er ihnen den nahen Untergang ihres Ortes und veranlasste die Räumung des Gebietes. So auch für Aschach (Joviacum). Wir lesen in der "Eugippii Vita Sancti Severini":
" ... zu den Bewohnern einer Stadt mit Namen Joviacum, welche mehr als 20 Meilen von Batavis entfernt war, schickte der Diener Gottes den Kirchensänger Moderatus, der dort zur unverzüglichen Flucht aus der gefährdeten Stadt auffordern sollte. Auch hier wurde nicht auf den wohlgemeinten Ratschlag gehört, sodass der Heilige nochmals einen Eilboten absandte, der wenigstens den Kirchenvorsteher Maximianus von Joviacum zum Verlassen des Ortes bewegen sollte. Als auch dieser Bote keinen Glauben fand, verließ er schleunigst die Stadt, worauf noch in der gleichen Nacht die Heruler Joviacum überfielen, die Ansiedlung zerstörten und die meisten Bewohner in die Sklaverei führten. Den Priester aber hängten sie auf einem Galgen auf."
Die Angaben der Vita gelten als zuverlässig, frühere Zweifel werden zunehmend durch neuere Forschungsergebnisse ausgeräumt. Somit wird ein unter Voraussetzung der Richtigkeit der Annahme, dass Joviacum Aschach ist, der spätantike Aschacher Märtyrer MAXIMIANUS bezeugt.
(Dieser Text basiert auf einem Artikel von Werner Promintzer im Festprogramm "1200 Jahre Aschach 777-1977")
Urkundliche Erwähnung durch Herzog Tassilo 777
Im letzten Drittel des 7. Jahrhunderts erfuhr die Souveränität des agilolfingischen Bayerns Höhepunkt und Abschluss zugleich. Die Agilolfinger, burgundischer oder fränkischer Herkunft, vielfach versippt mit dem südlichen Nachbarvolk der Langobarden, gerieten in den Sog und das Verderbnis fränkischer Expansion. Tassilo III., Sohn Odilos, besiegte 772 die slawischen Stämme Kärntens, im selben Jahr, in dem Karl der Große, sein Schwager und leiblicher Vetter, den großen Sachsenkrieg begann. Um 765 hatte Tassilo die langobardische Königstochter Liutpirc geheiratet. Ihr Sohn Theodo wurde vom Papst königsgleich gesalbt. Nach dem Slawensieg, der die Einbeziehung der Karantanen in den bayerischen Kulturkreis begann, begründet er an der Grenze zu den alpenslawischen Stämmen das Kloster Innichen im Pustertal und das Münster an der Krems. Er stattet beide für ihre Aufgaben reichlich mit Gütern aus. Dem Kloster Kremsmünster schenkt er bei der Gründung im Jahr 777 unter anderem Weingärten in Aschach.
Einwohnerentwicklung
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 2140 Einwohner, 2001 dann 2151 Einwohner.
Politik
Gemeinderat
Folgende Parteien sind im Gemeinderat vertreten:
- SPÖ (9 Mandate)
- ÖVP (8 Mandate)
- FPÖ (5 Mandate)
- Die Grünen (3 Mandate)
Bürgermeister
Aktueller Bürgermeister ist Friedrich Knierzinger von der ÖVP.
- Bürgermeister seit 1849
Name | seit |
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Guglmayr Georg | 1. Januar 1849 |
Heller Friedrich | 1. Januar 1852 |
Krigner Franz | 1. Januar 1855 |
Kurzwernhart Theodor | 1. März 1861 |
Schober Stephan | 2. August 1864 |
Fischer Johann Georg | 31. August 1867 |
Stampfl Gottlieb | 29. Juli 1870 |
Kurzwernhart Theodor | 29. Januar 1873 |
Fischer Johann Georg | 1. Januar 1886 |
Markl Emmerich | 1. Januar 1887 |
Hager Adam | 4. Februar 1889 |
Haidenthaler Leopold | 23. Februar 1895 |
Madlsperger Georg | 1. Januar 1908 |
Obgrasser Ignaz | 1. Januar 1913 |
Parsche Rudolf | 29. August 1919 |
Ettl Josef | 1. Januar 1920 |
Dienstl Hans Dr. | 31. Mai 1924 |
Osterkorn Hans | 1. Januar 1928 |
Wagner Karl | 1. Januar 1938 |
Spielberger Karl | 1. Januar 1938 |
Reinhold Hans | 1. Januar 1941 |
Heger Hans | 1. Januar 1945 |
Dienstl Hans Dr. | 25. November 1945 |
Astner Alois | 1. Januar 1946 |
Hinterberger Johann | 9. Oktober 1949 |
Wagner Karl | 23. Oktober 1955 |
Fiala Josef | 1. Januar 1964 |
Veicht Johann | 22. Oktober 1967 |
Putz Adolf | 1. Januar 1984 |
Achleitner Rudolf | 12. Oktober 2003 |
Friedrich Knierzinger | 11. Oktober 2009 |
Städtepartnerschaften
Sehenswürdigkeiten
- Aschach besitzt einen historischen Ortskern mit Bürgerhäusern aus der Zeit des Mittelalters, mit Fassaden und schönen Innenhöfen aus der Gotik, des Barock und der Renaissancezeit.
- Pfarrkirche mit dem Donaukreuz: Um 1490 erfolgte der spätgotische Nachfolgebau einer ursprünglich erstmals 1371 urkundlich erwähnten Kirche. Den Hochaltar krönt das als heilkräftig verehrte Donaukreuz. Bei einer Überschwemmung wurde es 1693 von zwei Schiffsleuten an Land gebracht. Der kränkliche Restaurator des Kreuzes wurde während seiner Arbeit geheilt. 1784 wurde durch eine Regierungsverordnung Kaiser Josefs II. Aschach von der Mutterkirche Hartkirchen abgetrennt und zur selbstständigen Pfarre erhoben. 1976 wurde die Kirche nach Plänen von Clemens Holzmeister renoviert und erweitert.
- Altes Rathaus
- Schloss Aschach: Das Schloss ist der ehemalige Sitz der Grafen von Harrach. Der Haupttrakt des Schlosses aus dem 16. Jahrhundert ist hofseitig in allen drei Geschossen mit Bogengängen versehen. Der Ostflügel wurde von Johann Lucas von Hildebrandt 1709 erbaut, ebenso stammt der Hochaltar der Schlosskapelle von ihm. Das Schloss befindet sich in Privatbesitz.
- Donaukraftwerk Aschach: Das in den Jahren 1959-1964 errichtete Kraftwerk war ehemals das größte europäische Laufkraftwerk.
- Schopper- und Fischereimuseum: Das Museum präsentiert die Aschacher Marktgeschichte im Konnex mit der Schopper- und Schifffahrtstradition an der Oberen Donau. Das Schoppermuseum präsentiert das historische Handwerk der Schopperei sowie das soziale und kulturelle Umfeld dieser Handwerkszunft. Außerdem wird der letzte originale Zehner Trauner gezeigt. Das Fischereimuseum zeigt die Entwicklung der Erwerbs- und Freizeitfischerei im Raum Oberösterreich mit speziellem Bezug zur oberen Donau.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
Josef Abel (1764-1818 Wien), Kupferstecher, Landschafts- und Historienmaler. Am Oberen Tischlerhaus in der Abelstr. 11 befindet sich das Geburtshaus des Künstlers.
Verkehr
Neben dem Jahrtausende lang wichtigsten Verkehrsweg der Donau erhielt Aschach durch die 1886 eröffnete Aschacher Bahn (Aschach - Eferding - Wels) einen Anschluss an das moderne Verkehrsnetz.
Während des Kraftwerkbaus wurde die Bahn durch Aschach zum Kraftwerk verlängert (danach wieder abgebaut).
Die seit der Eröffnung der Bahn geplante Verlängerung nach Ottensheim zur Mühlkreisbahn kam nicht zustande.
1962 wurde die Donaufähre ("Fliegende Bruck") durch die weiter flussabwärts errichtete Aschacher Donaubrücke ersetzt und damit das Mühlviertel und der Zentralraum miteinander verbunden.
Bildung
- Kindergarten
- Volksschule
- Hauptschule
Literatur
- Ernst Neweklowsky: Aschach und die Donauschiffahrt. In: Oberösterreichische Heimatblätter 13(195993, S. 207-242 (Digitalisat)