Eberau
Marktgemeinde Eberau
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Güssing | |
Kfz-Kennzeichen: | GS | |
Fläche: | 30,74 km² | |
Koordinaten: | 47° 6′ N, 16° 28′ O | |
Höhe: | 215 m ü. A. | |
Einwohner: | 917 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 30 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 7521 | |
Gemeindekennziffer: | 1 04 03 | |
NUTS-Region | AT113 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktgemeinde Eberau 7521 Eberau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Walter Strobl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2007) (15 Mitglieder) |
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Lage von Eberau im Bezirk Güssing | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Eberau (ungarisch: Monyorókerék) ist eine Marktgemeinde im Burgenland im Bezirk Güssing in Österreich mit 1081 Einwohnern, von denen 4,6 % der Volksgruppe der Burgenland-Ungarn angehören.
Geografie
Die Gemeinde liegt im Südburgenland. Die Ortschaften der Marktgemeinde sind Eberau, Gaas, Kroatisch Ehrensdorf, Kulm im Burgenland und Winten.
Geschichte
1221 kam es zur ersten urkundlichen Erwähnung des ungarischen Ortsnamens von Eberau als Monyorókerék (Haselrund). Das Geschlecht der Ellerbacher errichtete um 1400 das Wasserschloss mit teilweise noch erhaltenen Wehranlagen. Mitte des 15. Jahrhunderts (1448) gab es erste Wochenmärkte in Eberau und 1465 folgte die erste urkundliche Erwähnung des deutschen Ortsnamen Eberau. Berthold II., der bekannteste Ellenbacher, unterschrieb die Urkunden als „Herr von Eberau“. Von 1587 bis 1590 hielt sich der Wanderbuchdrucker Johannes Manlius in Eberau auf. Aus seiner Werkstatt stammte die erste im Burgenland gedruckte Zeitung und das erste ungarische Arzt- und Heilbuch.
Durch die Benennung von Eberau als oppidum (lat. Stadt) erhielt der Ort das Marktrecht und wurde ein Wirtschaftsstandort (1615). In der Urkunde wird Eberau als Stadt bezeichnet, der Bürgermeister als Stadtrichter. 1664 spielte die Burg Eberau eine strategisch wichtige Rolle während der Türkenkriege und der Schlacht bei Szentgotthárd (Ungarn).
Ludwig Graf Erdödy gründete 1770 eine Freimaurerloge, die den Beinamen „Zum goldenen Hirschen“ führte (ab 1776 „Zum goldenen Rad“). Die Herrschaft Eberau hatte das Recht, über Leben und Tod ihrer Untertanen zu entscheiden (ius gladii). Die letzte Hinrichtung wurde 1830 bei den „Galgenstauden“ vollzogen. Als Zeichen, dass es früher eine eigene grundherrliche Gerichtsbarkeit gegeben hat, steht heute noch auf dem Hauptplatz der Pranger.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Monyorókerék verwendet werden. Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde 1919 nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Durch das Gemeindestrukturverbesserungsgesetz (1971) kam es zu einem Zusammenschluss der Gemeinden Eberau, Gaas, Kroatisch-Ehrensdorf, Kulm, Oberbildein, Unterbildein und Winten zur Großgemeinde Eberau. 1993 trennten sich die Ortsteile Oberbildein und Unterbildein von Eberau ab und wurden zur Gemeinde Bildein. Im selben Jahr kam es zur Wiederverleihung des Rechtes zur Führung der Bezeichnung Marktgemeinde sowie zur Führung des Gemeindewappens.
Politik
Bürgermeister ist Walter Strobl von der ÖVP.
Die Mandatsverteilung (15 Sitze) in der Gemeindevertretung ist ÖVP 11, SPÖ 4, FPÖ 0, Grüne 0 und andere Listen 0 Mandate.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Wasserburg Schloss Eberau wurde um 1400 erbaut. Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und ist für Besucher nicht öffentlich zugänglich.
Persönlichkeiten
- Paul Gludovatz (* 1946), Fußballtrainer
- Gisela Legath, von Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern ausgezeichnet
- Michael Vass (1881–1958), Landwirt und Politiker
Literatur
- Gerald Schlag: Die Freimaurerloge „Zum Goldenen Rad“ in Eberau 1775–1786. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 66, Eisenstadt 2004, S. 94–115
- Karl Ulbrich: Die mittelalterlichen Wehranlagen von Eberau (Südburgenland) . Berger, Horn 1948