„Stefan Homburg“ – Versionsunterschied

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'''Stefan Homburg''' (* [[10. März]] [[1961]] in [[Hellersen]], heute ein Stadtteil von [[Lüdenscheid]], [[Nordrhein-Westfalen]])<ref name="100 Köpfe">Vera de Vries: ''Stefan Homburg'', in Tigo Zeyen, Anne Weber-Ploemacher (Hrsg.), Joachim Giesel (Fotos): ''100 hannoversche Köpfe'', Hameln: CW Niemeyer Buchverlage, 2006, ISBN 978-3-8271-9251-6 und ISBN 3-8271-9251-X, S. 90f.</ref> ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Finanzwissenschaftler]]. Er ist [[Professor]] für [[Öffentliche Finanzen]] und Direktor des Instituts für Öffentliche Finanzen der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]]. Darüber hinaus ist er nebenberuflich als [[Steuerberater]] tätig.
'''Stefan Homburg''' (* [[10. März]] [[1961]] in [[Hellersen]], heute ein Stadtteil von [[Lüdenscheid]], [[Nordrhein-Westfalen]])<ref name="100 Köpfe">Vera de Vries: ''Stefan Homburg'', in Tigo Zeyen, Anne Weber-Ploemacher (Hrsg.), Joachim Giesel (Fotos): ''100 hannoversche Köpfe'', Hameln: CW Niemeyer Buchverlage, 2006, ISBN 978-3-8271-9251-6 und ISBN 3-8271-9251-X, S. 90f.</ref> ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Finanzwissenschaftler]]. Er ist [[Professor]] für [[Öffentliche Finanzen]] und Direktor des Instituts für Öffentliche Finanzen der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]]. Darüber hinaus ist er nebenberuflich als [[Steuerberater]] tätig. Öffentlich bekannt wurde er durch seine Kritik der politischen Entscheidungen der Bundesregierung während der [[COVID-19-Pandemie|Covid-19-Pandemi]]<nowiki/>e 2020.


== Biografie ==
== Biografie ==
Der hochtalentierte "Überflieger" Homburg<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Rettig |url=https://www.wiwo.de/erfolg/talent-das-geheimnis-der-ueberflieger/5155970.html |titel=Talent: Das Geheimnis der Überflieger |abruf=2020-07-12 |sprache=de}}</ref> legte 1980 am [[Düsseldorf|Düsseldorfer]] Lessinggymnasium sein Abitur ab. Er wurde Stipendiat der [[Studienstiftung des deutschen Volkes]] und begann sein Studium der [[Volkswirtschaftslehre]], [[Mathematik]] und [[Philosophie]] an der [[Universität zu Köln]].
Als Stipendiat der [[Studienstiftung des deutschen Volkes]] studierte Homburg [[Volkswirtschaftslehre]], [[Mathematik]] und [[Philosophie]] an der [[Universität zu Köln]], wurde dort promoviert und [[Habilitation|habilitierte]] sich an der [[Technische Universität Dortmund|Universität Dortmund]]. Anschließend hatte er Professuren an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Universität Bonn]] und an der [[Universität Magdeburg]] inne, bevor er 1997 an die [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover]] wechselte. Rufe an die [[Eberhard Karls Universität Tübingen]] und die Universität zu Köln lehnte er ab. Homburgs Arbeitsgebiet umfasst die öffentlichen Finanzen, insbesondere die [[Steuer]]n. Er ist Autor eines [[steuerwissenschaft]]lichen Lehrbuchs,<ref>Stefan Homburg: ''Allgemeine Steuerlehre.'' Vahlen, München 1997, ISBN 3-8006-2192-4. 7. Auflage. Vahlen, München 2015, ISBN 978-3-8006-4922-8.</ref> Koautor eines Lehrbuchs der [[Makroökonomik]]<ref>[[Bernhard Felderer]], Stefan Homburg: ''Makroökonomik und neue Makroökonomik.'' Springer, Berlin 1984, ISBN 3-540-13690-8. 9. Auflage. Springer, Berlin 2005, ISBN 3-540-25020-4.</ref> und tritt als Gastautor verschiedener Magazine und Tageszeitungen, unter anderen der [[The New York Times|''New York Times'']],<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20180914170328/https://www.nytimes.com/roomfordebate/2012/11/12/should-germany-leave-the-euro-zone/germany-should-leave-the-euro-zone |titel=Germany Should Leave the Euro Zone – NYTimes.com |datum=2018-09-14 |abruf=2020-04-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.nytimes.com/roomfordebate/2016/01/14/pulling-in-the-welcome-mat-as-fear-of-attacks-rise/close-german-borders-to-strengthen-security |titel=Close German Borders to Strengthen Security |abruf=2020-04-22 |sprache=en}}</ref> und der [[Die Achse des Guten|''Achse des Guten'']]<ref>[https://www.achgut.com/suche/eyJyZXN1bHRfcGFnZSI6InN1Y2hlXC9pbmRleCNzdWNoZXJnZWJuaXNzZSIsImtleXdvcmRzIjoiXCJTdGVmYW4gSG9tYnVyZ1wiIn0#suchergebnisse Beiträge von und über Stefan Homburg] bei der ''Achse des Guten''.</ref> in die Öffentlichkeit. Gelegentlich ist er zu Gast in Talkshows.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=B9-yI74I6oc |titel=YouTube |abruf=2020-04-22}}</ref><ref>[http://www.n-tv.de/mediathek/sendungen/duell/Wie-krisenfest-ist-Merkels-Sparpaket-article5375066.html Stefan Homburg bei Heiner Bremer]</ref>

Schon als Student fiel er durch seine Begeisterung für die wissenschaftliche Arbeit auf: "Stundenlang saß er in den Gängen und las die Originaltexte berühmter Ökonomen wie Adam Smith oder John Maynard Keynes. Entsprechend schnell lernte er. Als Erstsemester half Homburg Kommilitonen bei der Zwischenprüfung, im zweiten Semester unterstützte er Doktoranden bei deren Dissertationen."<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Rettig |url=https://www.wiwo.de/erfolg/talent-das-geheimnis-der-ueberflieger/5155970.html |titel=Talent: Das Geheimnis der Überflieger |abruf=2020-07-12 |sprache=de}}</ref>

Kritik an mathematischen Fehlern seines Kölner Professors und späteren Doktorvaters Bernhard Felderer führten dazu, dass er im 3. Semster Felderers Assistent wurde und mit der Abfassung des Lehrbuchs „Makroökonomik und neue Makroökonomik“ betraut wurde, das Homburg 1984 veröffentlichte.<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Rettig |url=https://www.wiwo.de/erfolg/talent-das-geheimnis-der-ueberflieger/5155970.html |titel=Talent: Das Geheimnis der Überflieger |abruf=2020-07-12 |sprache=de}}</ref>

Er galt in den Anfangsjahren seiner Karriere als "eine Art Wunderkind unter den Volkswirten".<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/der-fall-des-stefan-homburg-ein-wirtschaftsprofessor-als-raunender-corona-kritiker/25866032.html |titel=Ein Wirtschaftsprofessor als raunender Corona-Kritiker |abruf=2020-07-12 |sprache=de}}</ref>

1985 machte er dort seinen ersten Abschluss als [[Diplom-Volkswirt]]. Von 1985-1990 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Akademischer Rat in Köln und Dortmund. 1987 wurde er bei [[Bernhard Felderer]] mit [[summa cum laude]] zum [[Dr. rer. pol.|Dr. rer. pol]]. [[promoviert]] und 1991 an der [[Technische Universität Dortmund|Universität Dortmund]] [[Habilitation|habilitiert]].

Seine [[Dissertation]] wurde unter dem Titel ''Theorie der Alterssicherung'' 1988 im Springer-Verlag veröffentlicht, einer Darstellung zur "positive(n) und normative(n) Theorie der Alterssicherung".<ref>{{Literatur |Autor=Stefan Homburg |Titel=Theorie der Alterssicherung |Verlag=Springer-Verlag |Datum=2013-03-12 |ISBN=978-3-642-61560-3 |Online=https://books.google.com.ph/books?id=ujklBgAAQBAJ&pg=PP5&dq=stefan+homburg+dissertation+k%C3%B6ln&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiQ46G09sbqAhVGwosBHQItBskQuwUwAHoECAIQBw#v=onepage&q=stefan%20homburg%20dissertation%20k%C3%B6ln&f=false |Abruf=2020-07-12}}</ref>

1990-1992 war er Professor für Wirtschaftstheorie an der Universität Bonn.

1992-1997 übernahm er die Professur für Finanzwissenschaft an der Universität Magdeburg

Seit 1997 ist er Professor für Öffentliche Finanzen an der Leibniz Universität Hannover

Rufe an die [[Eberhard Karls Universität Tübingen]] und die Universität zu Köln lehnte er ab. Universität Bonn, Magdeburg, Tübingen, Hannover und Köln lehnte er ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fiwi.uni-hannover.de/homburg.html |titel=Stefan Homburg – Institut für Öffentliche Finanzen |abruf=2020-07-12 |sprache=de}}</ref>

== Arbeitsschwerpunkte ==
Homburgs Arbeitsgebiete umfassen Steuerlehre und Steuerrecht, Makroökonomik, Finanzausgleich und Sozialpolitik.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fiwi.uni-hannover.de/homburg.html |titel=Stefan Homburg – Institut für Öffentliche Finanzen |abruf=2020-07-12 |sprache=de}}</ref>

== Publikationen ==
Er ist Autor eines [[steuerwissenschaft]]lichen Lehrbuchs,<ref>Stefan Homburg: ''Allgemeine Steuerlehre.'' Vahlen, München 1997, ISBN 3-8006-2192-4. 7. Auflage. Vahlen, München 2015, ISBN 978-3-8006-4922-8.</ref> Koautor eines Lehrbuchs der [[Makroökonomik]]<ref>[[Bernhard Felderer]], Stefan Homburg: ''Makroökonomik und neue Makroökonomik.'' Springer, Berlin 1984, ISBN 3-540-13690-8. 9. Auflage. Springer, Berlin 2005, ISBN 3-540-25020-4.</ref> und vieler Aufsätze in Fachzeitschriften.

== Öffentliches Wirken ==
Er tritt als Gastautor verschiedener Magazine und Tageszeitungen, unter anderen der [[The New York Times|''New York Times'']],<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20180914170328/https://www.nytimes.com/roomfordebate/2012/11/12/should-germany-leave-the-euro-zone/germany-should-leave-the-euro-zone |titel=Germany Should Leave the Euro Zone – NYTimes.com |datum=2018-09-14 |abruf=2020-04-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.nytimes.com/roomfordebate/2016/01/14/pulling-in-the-welcome-mat-as-fear-of-attacks-rise/close-german-borders-to-strengthen-security |titel=Close German Borders to Strengthen Security |abruf=2020-04-22 |sprache=en}}</ref> und der [[Die Achse des Guten|''Achse des Guten'']]<ref>[https://www.achgut.com/suche/eyJyZXN1bHRfcGFnZSI6InN1Y2hlXC9pbmRleCNzdWNoZXJnZWJuaXNzZSIsImtleXdvcmRzIjoiXCJTdGVmYW4gSG9tYnVyZ1wiIn0#suchergebnisse Beiträge von und über Stefan Homburg] bei der ''Achse des Guten''.</ref> in die Öffentlichkeit. Gelegentlich ist er zu Gast in Talkshows.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=B9-yI74I6oc |titel=YouTube |abruf=2020-04-22}}</ref><ref>[http://www.n-tv.de/mediathek/sendungen/duell/Wie-krisenfest-ist-Merkels-Sparpaket-article5375066.html Stefan Homburg bei Heiner Bremer]</ref>

== Mitgliedschaften und Funktionen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fiwi.uni-hannover.de/homburg.html |titel=Stefan Homburg – Institut für Öffentliche Finanzen |abruf=2020-07-12 |sprache=de}}</ref> ==

* 1993-1995 - Mitglied des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen des Landes Sachsen-Anhalt
* 1996 - 2003 - Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen, Berufung durch Bundesminister Theo Waigel
* 1996 - 1999 - Herausgeber der "Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften"
* 2000 - 2003 - Herausgeber der "[[Perspektiven der Wirtschaftspolitik]]"
* 2003 - 2004 - Mitglied der Föderalismuskommission von Bundestag und Bundesrat, gewählt durch Bundestag und Bundesrat auf Vorschlag des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff
* 1999 - 2007 - Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
* 2004 - 2007 - Mitglied des [[Nachhaltigkeitsrat|Nachhaltigkeitsrats]] (RNE) der Bundesregierung, Berufung durch Bundeskanzler Gerhard Schröder
* ab 2003 - [[Steuerberater]] in Hannover
* ab 2003 - Sachverständiger bei Anhörungen des Finanzausschusses, des Haushaltsausschusses und des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestags
* ab 2005 - Mitglied des Aufsichtsrats der [[VGH Versicherungen|Versicherungsgruppe Hannover]] (VGH)


== Finanz- und wirtschaftspolitische Positionen ==
== Finanz- und wirtschaftspolitische Positionen ==
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Der Journalist und Kulturhistoriker [[Dieter Schnaas]] urteilte Mitte Mai 2020 in der [[Wirtschaftswoche]], dass Homburgs „Regierungskritik eskaliert“ sei „und das, was einmal diskutabel war an Homburgs ‚Kritik‘ [...] der Ökonom Jan Schnellenbach bereits mustergültig destruiert“ habe. Homburg verfasste darauf im Blog ''Wirtschaftliche Freiheit'' eine Replik an [[Jan Schnellenbach|Schnellenbach]].<ref>[[Dieter Schnaas]]: [https://www.wiwo.de/politik/deutschland/tauchsieder-die-corona-verschwoerer-/25835512.html ''Die Corona-Verschwörer'']. In: ''[[Wirtschaftswoche]]'', 16. Mai 2020. Abgerufen am 16. Mai 2020.</ref>
Der Journalist und Kulturhistoriker [[Dieter Schnaas]] urteilte Mitte Mai 2020 in der [[Wirtschaftswoche]], dass Homburgs „Regierungskritik eskaliert“ sei „und das, was einmal diskutabel war an Homburgs ‚Kritik‘ [...] der Ökonom Jan Schnellenbach bereits mustergültig destruiert“ habe. Homburg verfasste darauf im Blog ''Wirtschaftliche Freiheit'' eine Replik an [[Jan Schnellenbach|Schnellenbach]].<ref>[[Dieter Schnaas]]: [https://www.wiwo.de/politik/deutschland/tauchsieder-die-corona-verschwoerer-/25835512.html ''Die Corona-Verschwörer'']. In: ''[[Wirtschaftswoche]]'', 16. Mai 2020. Abgerufen am 16. Mai 2020.</ref>


Am 23. Mai 2020 wurde bekannt, dass Homburg Studenten, die sich zu seinen Thesen zum Lockdown kritisch äußerten, von seiner Online-Vorlesung ausgeschlossen hat. Er begründete dies damit, dass die Studenten mit dem Beitrag auf der Lernplattform „vandaliert“ hätten. Er habe vorher mitgeteilt, dass es dort ausschließlich um das Vorlesungssthema gehen solle. Als Reaktion auf den Ausschluss erklärte die Leibniz-Universität Hannover, an der Homburg tätig ist, den Vorfall zu prüfen. Eine Sprecherin der Universität erklärte, dass Homburg seine „Meinungsäußerungen […] nicht im Namen der Leibniz-Universität Hannover“ abgebe und die Unileitung Homburgs „Haltung ausdrücklich nicht“ teile.<ref>[https://www.rnd.de/wirtschaft/leibniz-uni-hannover-professor-stefan-homburg-wirft-studenten-nach-kritik-aus-seiner-vorlesung-6WWKKFXSBNEZZBE52C7CAMURZM.html Protest gegen umstrittenen Professor: Studierende von Online-Vorlesung ausgeschlossen], in: RND, 23. Mai 2020.</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uni-Hannover-Studenten-protestieren-gegen-Homburg-und-fliegen-aus-der-Vorlesung|titel=Uni Hannover: Studenten protestieren gegen Homburg – und fliegen aus der Vorlesung|werk=haz.de|abruf=2020-05-23}}</ref> Am 25. Mai veröffentlichten Senat, Präsidium und Hochschulrat der Universität Hannover eine gemeinsame Erklärung, in der sie auf die Grundrechte der Wissenschaftsfreiheit und freien Meinungsäußerung verwiesen, sich zugleich aber dezidiert von Homburgs Äußerungen distanzierten, insbesondere in Bezug auf den Vergleich mit 1933. Eine solche Gleichsetzung sei „nach Ansicht von Senat, Präsidium und Hochschulrat der Leibniz Universität Hannover eine unerträgliche Verharmlosung der Geschehnisse im Jahr 1933.“<ref>{{Internetquelle|url=https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/online-aktuell/details/news/gemeinsame-stellungnahme-des-senates-des-praesidiums-und-des-hochschulrates-der-gottfried-wilhelm-le/|titel=Gemeinsame Stellungnahme des Senates, des Präsidiums und des Hochschulrates der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover zu den Einlassungen von Herrn Univ.-Prof. Dr. Stefan Homburg zur Corona-Krise|abruf=2020-05-25}}</ref> Das zuständige Landesministeriums hatte ebenfalls eine Prüfung angekündigt.<ref>[https://www.rnd.de/wirtschaft/leibniz-uni-hannover-professor-stefan-homburg-wirft-studenten-nach-kritik-aus-seiner-vorlesung-6WWKKFXSBNEZZBE52C7CAMURZM.html Protest gegen umstrittenen Professor: Studierende von Online-Vorlesung ausgeschlossen], in: RND, 23. Mai 2020.</ref>
Am 23. Mai 2020 wurde bekannt, dass Homburg Studenten, die sich zu seinen Thesen zum Lockdown kritisch äußerten, von seiner Online-Vorlesung ausgeschlossen hat. Er begründete dies damit, dass die Studenten mit dem Beitrag auf der Lernplattform „vandaliert“ hätten. Er habe vorher mitgeteilt, dass es dort ausschließlich um das Vorlesungssthema gehen solle. Als Reaktion auf den Ausschluss erklärte die Leibniz-Universität Hannover, an der Homburg tätig ist, den Vorfall zu prüfen. Eine Sprecherin der Universität erklärte, dass Homburg seine „Meinungsäußerungen […] nicht im Namen der Leibniz-Universität Hannover“ abgebe und die Unileitung Homburgs „Haltung ausdrücklich nicht“ teile.<ref>[https://www.rnd.de/wirtschaft/leibniz-uni-hannover-professor-stefan-homburg-wirft-studenten-nach-kritik-aus-seiner-vorlesung-6WWKKFXSBNEZZBE52C7CAMURZM.html Protest gegen umstrittenen Professor: Studierende von Online-Vorlesung ausgeschlossen], in: RND, 23. Mai 2020.</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uni-Hannover-Studenten-protestieren-gegen-Homburg-und-fliegen-aus-der-Vorlesung|titel=Uni Hannover: Studenten protestieren gegen Homburg – und fliegen aus der Vorlesung|werk=haz.de|abruf=2020-05-23}}</ref> Am 25. Mai veröffentlichten Senat, Präsidium und Hochschulrat der Universität Hannover eine gemeinsame Erklärung, in der sie auf die Grundrechte der Wissenschaftsfreiheit und freien Meinungsäußerung verwiesen, sich zugleich aber dezidiert von Homburgs Äußerungen distanzierten, insbesondere in Bezug auf den Vergleich mit 1933. Eine solche Gleichsetzung sei „nach Ansicht von Senat, Präsidium und Hochschulrat der Leibniz Universität Hannover eine unerträgliche Verharmlosung der Geschehnisse im Jahr 1933.“<ref>{{Internetquelle|url=https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/online-aktuell/details/news/gemeinsame-stellungnahme-des-senates-des-praesidiums-und-des-hochschulrates-der-gottfried-wilhelm-le/|titel=Gemeinsame Stellungnahme des Senates, des Präsidiums und des Hochschulrates der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover zu den Einlassungen von Herrn Univ.-Prof. Dr. Stefan Homburg zur Corona-Krise|abruf=2020-05-25}}</ref> Das zuständige Landesministeriums hatte ebenfalls eine Prüfung angekündigt.<ref>[https://www.rnd.de/wirtschaft/leibniz-uni-hannover-professor-stefan-homburg-wirft-studenten-nach-kritik-aus-seiner-vorlesung-6WWKKFXSBNEZZBE52C7CAMURZM.html Protest gegen umstrittenen Professor: Studierende von Online-Vorlesung ausgeschlossen], in: RND, 23. Mai 2020.</ref> Homburg hatte in einem "offenen Brief" vom 23. Mai dargestellt, dass er keinen Parallelen zur Nazizeit gezogen habe, sondern lediglich zur Endzeit der Weimarer Republik.<ref>{{Internetquelle |url=https://hallolindenlimmer.de/corona-exklusiv-offener-brief-von-prof-homburg-wg-kampagne-der-haz/ |titel=Corona: exklusiv - Offener Brief von Prof. Homburg - wg. Kampagne der HAZ |datum=2020-05-24 |abruf=2020-07-12 |sprache=de-DE}}</ref>


== Politische Beratungstätigkeit ==
== Politische Beratungstätigkeit ==

Version vom 12. Juli 2020, 07:17 Uhr

Stefan Homburg (2013)

Stefan Homburg (* 10. März 1961 in Hellersen, heute ein Stadtteil von Lüdenscheid, Nordrhein-Westfalen)[1] ist ein deutscher Finanzwissenschaftler. Er ist Professor für Öffentliche Finanzen und Direktor des Instituts für Öffentliche Finanzen der Leibniz Universität Hannover. Darüber hinaus ist er nebenberuflich als Steuerberater tätig. Öffentlich bekannt wurde er durch seine Kritik der politischen Entscheidungen der Bundesregierung während der Covid-19-Pandemie 2020.

Biografie

Der hochtalentierte "Überflieger" Homburg[2] legte 1980 am Düsseldorfer Lessinggymnasium sein Abitur ab. Er wurde Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und begann sein Studium der Volkswirtschaftslehre, Mathematik und Philosophie an der Universität zu Köln.

Schon als Student fiel er durch seine Begeisterung für die wissenschaftliche Arbeit auf: "Stundenlang saß er in den Gängen und las die Originaltexte berühmter Ökonomen wie Adam Smith oder John Maynard Keynes. Entsprechend schnell lernte er. Als Erstsemester half Homburg Kommilitonen bei der Zwischenprüfung, im zweiten Semester unterstützte er Doktoranden bei deren Dissertationen."[3]

Kritik an mathematischen Fehlern seines Kölner Professors und späteren Doktorvaters Bernhard Felderer führten dazu, dass er im 3. Semster Felderers Assistent wurde und mit der Abfassung des Lehrbuchs „Makroökonomik und neue Makroökonomik“ betraut wurde, das Homburg 1984 veröffentlichte.[4]

Er galt in den Anfangsjahren seiner Karriere als "eine Art Wunderkind unter den Volkswirten".[5]

1985 machte er dort seinen ersten Abschluss als Diplom-Volkswirt. Von 1985-1990 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Akademischer Rat in Köln und Dortmund. 1987 wurde er bei Bernhard Felderer mit summa cum laude zum Dr. rer. pol. promoviert und 1991 an der Universität Dortmund habilitiert.

Seine Dissertation wurde unter dem Titel Theorie der Alterssicherung 1988 im Springer-Verlag veröffentlicht, einer Darstellung zur "positive(n) und normative(n) Theorie der Alterssicherung".[6]

1990-1992 war er Professor für Wirtschaftstheorie an der Universität Bonn.

1992-1997 übernahm er die Professur für Finanzwissenschaft an der Universität Magdeburg

Seit 1997 ist er Professor für Öffentliche Finanzen an der Leibniz Universität Hannover

Rufe an die Eberhard Karls Universität Tübingen und die Universität zu Köln lehnte er ab. Universität Bonn, Magdeburg, Tübingen, Hannover und Köln lehnte er ab.[7]

Arbeitsschwerpunkte

Homburgs Arbeitsgebiete umfassen Steuerlehre und Steuerrecht, Makroökonomik, Finanzausgleich und Sozialpolitik.[8]

Publikationen

Er ist Autor eines steuerwissenschaftlichen Lehrbuchs,[9] Koautor eines Lehrbuchs der Makroökonomik[10] und vieler Aufsätze in Fachzeitschriften.

Öffentliches Wirken

Er tritt als Gastautor verschiedener Magazine und Tageszeitungen, unter anderen der New York Times,[11][12] und der Achse des Guten[13] in die Öffentlichkeit. Gelegentlich ist er zu Gast in Talkshows.[14][15]

Mitgliedschaften und Funktionen[16]

  • 1993-1995 - Mitglied des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen des Landes Sachsen-Anhalt
  • 1996 - 2003 - Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen, Berufung durch Bundesminister Theo Waigel
  • 1996 - 1999 - Herausgeber der "Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften"
  • 2000 - 2003 - Herausgeber der "Perspektiven der Wirtschaftspolitik"
  • 2003 - 2004 - Mitglied der Föderalismuskommission von Bundestag und Bundesrat, gewählt durch Bundestag und Bundesrat auf Vorschlag des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff
  • 1999 - 2007 - Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
  • 2004 - 2007 - Mitglied des Nachhaltigkeitsrats (RNE) der Bundesregierung, Berufung durch Bundeskanzler Gerhard Schröder
  • ab 2003 - Steuerberater in Hannover
  • ab 2003 - Sachverständiger bei Anhörungen des Finanzausschusses, des Haushaltsausschusses und des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestags
  • ab 2005 - Mitglied des Aufsichtsrats der Versicherungsgruppe Hannover (VGH)

Finanz- und wirtschaftspolitische Positionen

Nach dem Zusammenbruch der Bank Lehmann Brothers Ende 2008 sprach sich Homburg öffentlich sehr entschieden gegen Bankenrettungen und schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme aus.[17][18] Dabei nahm er eine Minderheitenposition ein,[19] die er im SPIEGEL in einem Streitgespräch mit dem damaligen Vorsitzenden der Wirtschaftsweisen Bert Rürup verteidigte.[20]

Nach 2011 warnte Homburg vor den Gefahren des Euro, den er schon 1997 in mehreren Artikeln vehement abgelehnt hatte.[21][22] Dabei zog er Parallelen zwischen den Problemen der Eurozone und den Währungsreformen von 1923 und 1948.[23] Seine Ansicht, die europäische Währungsunion werde keinen Bestand haben, vertrat er mehrfach. Homburg forderte, Deutschland solle den Euro aufgeben und keine weiteren Steuergelder an Gläubiger anderer Staaten zahlen.[24][25] Die FAZ zählte Homburg 2013 während der Gründungsphase der AfD zu deren Unterstützern.[26]

Homburg setzt sich für einen geringeren Einfluss des Staates ein. 2019 war er Unterzeichner einer Petition, die zum Ziel hatte die Marktwirtschaft ins Grundgesetz zu schreiben, damit eine „Planwirtschaft“ mit einer „Sozialisierung von Grund und Boden“ verhindert würde. Die Petition erhielt 2020 etwas mediale Aufmerksamkeit, weil mehrere der Unterzeichner sich besonders stark für die Lockerung des staatlichen Kontaktverbotes einsetzten, das im Zuge der COVID-19-Pandemie verhängt worden war.[27]

COVID-19-Pandemie und Verschwörungsmythen

Seit März 2020 äußerte sich Stefan Homburg in den Medien, auf YouTube und bei öffentlichen Demonstrationen zur COVID-19-Pandemie in Deutschland. Am 13. April 2020 veröffentlichte er ein Diskussionspapier mit dem Titel „Effectiveness of Corona Lockdowns: Evidence for a Number of Countries“. Laut seinen Ergebnissen seien die staatlichen Maßnahmen der Lockdowns in sieben Ländern zwischen zwei und acht Tagen nach dem Wendepunkt der Neu-Infektionen erfolgt. Dies sieht er als Evidenz dafür an, dass Länder mit dem Lockdown nicht besser durch die Pandemie gekommen seien als jene ohne.[28] Am 15. April veröffentlichte Homburg in der Zeitung Die Welt einen Meinungsartikel mit dem Titel „Warum Deutschlands Lockdown falsch ist – und Schweden vieles besser macht.“[29] Homburg wandte sich zunächst gegen die weitgehende Schließung der deutschen Volkswirtschaft (Lockdown) vom 23. März 2020 und gegen den Beschluss vom 15. April 2020, den Lockdown im Wesentlichen fortzusetzen.[30] Homburgs Ansicht zufolge sollte sich Deutschland am Vorbild Schweden orientieren, dessen Regierung keinen Lockdown verfügte.[29] In einem YouTube-Interview mit Milena Preradovic vom 17. April 2020 bezog er sich auf Zahlen des Robert Koch-Instituts und sah die politischen Maßnahmen als unnötig und kaum wirksam an.[31]

In einem Correctiv-Faktencheck wurden die Aussagen von Homburg zur Corona-Krise als „teilweise falsch“ eingestuft; der Artikel von Correctiv berief sich dabei zum Teil auf Aussagen des Robert Koch-Instituts, die dieses per Mail übermittelt hatte.[32] Auch verschiedene Wissenschaftler – u. a. vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation sowie die Ökonomen Rüdiger Bachmann, Sebastian Dullien und Jan Schnellenbach – widersprachen Homburgs Äußerungen und seiner Interpretation der Zahlen. Bachmann warf Homburg grobe methodische Fehler vor.[33][34][35][36][37][38] Ebenfalls behauptete Homburg in dem Video, dass die Bundesregierung insgeheim der gleichen Meinung sei wie er und die „Eliten […] um den wahren Sachverhalt“ wüssten. Auch Bundesgesundheitsminister Spahn wüsste, dass das „Ganze […] überhaupt nicht gefährlich“ für ihn sei.[39]

Ende April rückte Homburg die Bundesregierung in die Nähe einer Diktatur und erklärte, „Wir haben jetzt hier eine Art chinesisches Politikmodell“. Der Süddeutschen Zeitung bestätigte er auf Nachfrage, dass er die Einschätzung „Faschismus“ teile, die von einem Besucher der Demo als Reaktion auf seine Rede gerufen wurde. In verschiedenen Reden schürte er auch Furcht vor Impfungen und mutmaßte, der COVID-19-Ausbruch könnte Folge einer Impfkampagne in Norditalien sein. Er hält es ebenfalls für sicher, dass es zu Zwangsimpfungen gegen das Corona-Virus kommen wird. Die von Medizinern inzwischen empfohlenen Schutzmasken bezeichnet er als „Sklaven-Masken, mit denen die Bevölkerung psychisch niedergehalten werden soll“.[39]

Am 9. Mai 2020 trat er in Stuttgart als Redner auf einer unter anderem von Verschwörungstheoretikern besuchten Demo gegen die COVID-19-Einschränkungen auf, bei der auch Ken Jebsen sprach. Dort erklärte er, dass Wissenschaftler, die die Regierung zur Pandemie berieten, „weitgehend korrumpiert“ seien, und behauptete, seit der Ausbreitung des Corona-Virus verstünde er nun besser, was 1933 bei der Machtergreifung geschehen sei.[40] Zudem nannte er dort die vom Robert Koch-Institut produzierten Statistiken „Lügen“.[39] Einige Tage später nahm er Bezug auf seinen Vergleich mit 1933 und bekräftigte auf Twitter: „Das hier IST 1933“.[41]

Die Süddeutsche Zeitung schrieb in einem Artikel vom 14. Mai: „Wilde Behauptungen, keine Belege.“ Sie attestierte ihm eine „selektive Wiedergabe von Informationen“; dies sei ein „typisches Mittel“ zur Verbreitung von Verschwörungsmythen. Homburg selbst sei zwar „kein ungehobelter Covidiot, keiner von denen, die die ganze Corona-Krise für eine irre Verschwörung halten“, er trete aber vor ihnen auf. Wie in „vielen Verschwörungsbeiträgen“ mische Homburg zudem „unbelegte Vorwürfe mit legitimen Kritikpunkten und Abwägungen“. Zuvor hatte Homburg u. a. die aktuelle Situation in Deutschland mit der Anfangszeit des Nationalsozialismus verglichen.[39]

Der Journalist und Kulturhistoriker Dieter Schnaas urteilte Mitte Mai 2020 in der Wirtschaftswoche, dass Homburgs „Regierungskritik eskaliert“ sei „und das, was einmal diskutabel war an Homburgs ‚Kritik‘ [...] der Ökonom Jan Schnellenbach bereits mustergültig destruiert“ habe. Homburg verfasste darauf im Blog Wirtschaftliche Freiheit eine Replik an Schnellenbach.[42]

Am 23. Mai 2020 wurde bekannt, dass Homburg Studenten, die sich zu seinen Thesen zum Lockdown kritisch äußerten, von seiner Online-Vorlesung ausgeschlossen hat. Er begründete dies damit, dass die Studenten mit dem Beitrag auf der Lernplattform „vandaliert“ hätten. Er habe vorher mitgeteilt, dass es dort ausschließlich um das Vorlesungssthema gehen solle. Als Reaktion auf den Ausschluss erklärte die Leibniz-Universität Hannover, an der Homburg tätig ist, den Vorfall zu prüfen. Eine Sprecherin der Universität erklärte, dass Homburg seine „Meinungsäußerungen […] nicht im Namen der Leibniz-Universität Hannover“ abgebe und die Unileitung Homburgs „Haltung ausdrücklich nicht“ teile.[43][44] Am 25. Mai veröffentlichten Senat, Präsidium und Hochschulrat der Universität Hannover eine gemeinsame Erklärung, in der sie auf die Grundrechte der Wissenschaftsfreiheit und freien Meinungsäußerung verwiesen, sich zugleich aber dezidiert von Homburgs Äußerungen distanzierten, insbesondere in Bezug auf den Vergleich mit 1933. Eine solche Gleichsetzung sei „nach Ansicht von Senat, Präsidium und Hochschulrat der Leibniz Universität Hannover eine unerträgliche Verharmlosung der Geschehnisse im Jahr 1933.“[45] Das zuständige Landesministeriums hatte ebenfalls eine Prüfung angekündigt.[46] Homburg hatte in einem "offenen Brief" vom 23. Mai dargestellt, dass er keinen Parallelen zur Nazizeit gezogen habe, sondern lediglich zur Endzeit der Weimarer Republik.[47]

Politische Beratungstätigkeit

Als parteiloser Wissenschaftler hat Homburg alle im Bundestag vertretenen Parteien beraten, unter anderem bei Anhörungen des Finanzausschusses, des Haushaltsausschusses und des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestags.[48] 1996 berief ihn Bundesfinanzminister Theo Waigel in den Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium der Finanzen. 2003 wurde Homburg auf Vorschlag des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff Mitglied der Föderalismuskommission I von Bundestag und Bundesrat, die eine Verfassungsänderung vorbereitete. 2004 berief ihn Bundeskanzler Gerhard Schröder in den Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung.

Neben diesen Gremientätigkeiten hat Homburg deutsche Politiker individuell beraten.[49][50] Die Bundestagsfraktion Die Linke bezog sich in einer Anfrage an die Bundesregierung zu den Profiteuren der Bankenrettung ausdrücklich auf Homburg.[51]

Werke und Veröffentlichungen (Auswahl)

Bücher

  • A Study in Monetary Macroeconomics. Oxford University Press 2017, ISBN 978-0-19-880753-7.
  • Allgemeine Steuerlehre. 7. Auflage Verlag Vahlen 2015, ISBN 978-3-8006-4922-8.
  • Makroökonomik und neue Makroökonomik. Springer, Berlin 2005, 9., verb. Aufl. (1. Aufl. 1984, mit Bernhard Felderer). Englische Ausgabe: Macroeconomics and new macroeconomics. Springer, Berlin 1987.
  • Übungsbuch Makroökonomik. Springer, Berlin 1999, 4., verb. Aufl. (1. Aufl. 1989, mit Bernhard Felderer).
  • Steuerrecht für Ökonomen. Vahlen, München 1996.
  • Efficient Economic Growth. Springer, Berlin/Heidelberg 1992.
  • Theorie der Alterssicherung. Springer, Berlin/Heidelberg 1988.

Artikel

Literatur

Weblinks

Commons: Stefan Homburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vera de Vries: Stefan Homburg, in Tigo Zeyen, Anne Weber-Ploemacher (Hrsg.), Joachim Giesel (Fotos): 100 hannoversche Köpfe, Hameln: CW Niemeyer Buchverlage, 2006, ISBN 978-3-8271-9251-6 und ISBN 3-8271-9251-X, S. 90f.
  2. Daniel Rettig: Talent: Das Geheimnis der Überflieger. Abgerufen am 12. Juli 2020.
  3. Daniel Rettig: Talent: Das Geheimnis der Überflieger. Abgerufen am 12. Juli 2020.
  4. Daniel Rettig: Talent: Das Geheimnis der Überflieger. Abgerufen am 12. Juli 2020.
  5. Ein Wirtschaftsprofessor als raunender Corona-Kritiker. Abgerufen am 12. Juli 2020.
  6. Stefan Homburg: Theorie der Alterssicherung. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-61560-3 (com.ph [abgerufen am 12. Juli 2020]).
  7. Stefan Homburg – Institut für Öffentliche Finanzen. Abgerufen am 12. Juli 2020.
  8. Stefan Homburg – Institut für Öffentliche Finanzen. Abgerufen am 12. Juli 2020.
  9. Stefan Homburg: Allgemeine Steuerlehre. Vahlen, München 1997, ISBN 3-8006-2192-4. 7. Auflage. Vahlen, München 2015, ISBN 978-3-8006-4922-8.
  10. Bernhard Felderer, Stefan Homburg: Makroökonomik und neue Makroökonomik. Springer, Berlin 1984, ISBN 3-540-13690-8. 9. Auflage. Springer, Berlin 2005, ISBN 3-540-25020-4.
  11. Germany Should Leave the Euro Zone – NYTimes.com. 14. September 2018, abgerufen am 22. April 2020.
  12. Close German Borders to Strengthen Security. Abgerufen am 22. April 2020 (englisch).
  13. Beiträge von und über Stefan Homburg bei der Achse des Guten.
  14. YouTube. Abgerufen am 22. April 2020.
  15. Stefan Homburg bei Heiner Bremer
  16. Stefan Homburg – Institut für Öffentliche Finanzen. Abgerufen am 12. Juli 2020.
  17. Wirtschaftswoche vom 25. Oktober 2008
  18. Wirtschaftswoche vom 10. Februar 2009
  19. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Januar 2009
  20. Der SPIEGEL vom 26. Januar 2009
  21. Stefan Homburg: Die europäische Einheitswährung – gewogen und zu leicht befunden. Handelsblatt vom 5. Juni 1997, S. 2.
  22. Stefan Homburg: Why Democracy is Essential to Monetary Stability, IDEAS. Abgerufen 12. Oktober 2014.
  23. Süddeutsche Zeitung vom 29. September 2011
  24. FOCUS Online: „Raus aus dem Dilemma, weg mit dem Euro!“ Abgerufen am 22. April 2020.
  25. »Schrecken ohne Ende«. Abgerufen am 22. April 2020.
  26. Winand von Petersdorff: „Alternative für Deutschland“: Die neue Anti-Euro-Partei. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 18. April 2020]).
  27. Susanne Götze, Annika Joeres: Corona-Report. Die Dagegen-Lobbyisten. In: Correctiv, 20. Mai 2020. Abgerufen am 21. Mai 2020.
  28. Effectiveness of Corona Lockdowns. In: diskussionspapiere.wiwi.uni-hannover.de. Abgerufen am 16. Mai 2020.
  29. a b Schweden als Vorbild: Finanzwissenschaftler gegen Corona-Lockdown – WELT. In: welt.de. Abgerufen am 16. Mai 2020.
  30. Stefan Homburg: Übersterblichkeit sinkt: Für den Lockdown gehen der Regierung die Argumente aus. In: DIE WELT. 21. April 2020 (welt.de [abgerufen am 22. April 2020]).
  31. War der „Lockdown“ unnötig? In: Tagesschau.de, 21. April 2020. Abgerufen am 19. Mai 2020.
  32. Faktencheck zu Stefan Homburg: Warum seine Argumente zur Reproduktionszahl des Coronavirus zu kurz greifen. In: Correctiv, 22. April 2020. Abgerufen am 19. Mai 2020.
  33. War das Kontaktverbot überflüssig?. In: n-tv.de, 24. April 2020. Abgerufen am 19. Mai 2020.
  34. Ökonom bezweifelt Nutzen von Kontaktverbot. In: Norddeutscher Rundfunk, 24. April 2020. Abgerufen am 19. Mai 2020.
  35. Von „Welt“-Experten und wirklichen Fachleuten. In: Übermedien. 5. Mai 2020, abgerufen am 9. Mai 2020 (deutsch).
  36. Jan Schnellenbach: Covid-19 und die Grenzen bivariater Korrelationsanalysen, abgerufen am 10. Mai 2020
  37. Tagesspiegel: Wie eng der Austausch zwischen Ökonomen und Olaf Scholz ist
  38. Tagesspiegel: Ein Wirtschaftsprofessor als raunender Corona-Kritiker, 29. Mai 2020
  39. a b c d Prof. Dr. Verschwörung. In: Süddeutsche Zeitung, 14. Mai 2020. Abgerufen am 14. Mai 2020.
  40. Verquerer Protestmix in Stuttgart: Deutschlands größte Corona-Party . In: taz, 10. Mai 2020. Abgerufen am 11. Mai 2020.
  41. Matthias Koch: Verschwörungstheorien: Die fünf treibenden Faktoren. In: RedaktionsNetzwerk Deutschland, 22. Mai 2020. Abgerufen am 22. Mai 2020.
  42. Dieter Schnaas: Die Corona-Verschwörer. In: Wirtschaftswoche, 16. Mai 2020. Abgerufen am 16. Mai 2020.
  43. Protest gegen umstrittenen Professor: Studierende von Online-Vorlesung ausgeschlossen, in: RND, 23. Mai 2020.
  44. Uni Hannover: Studenten protestieren gegen Homburg – und fliegen aus der Vorlesung. In: haz.de. Abgerufen am 23. Mai 2020.
  45. Gemeinsame Stellungnahme des Senates, des Präsidiums und des Hochschulrates der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover zu den Einlassungen von Herrn Univ.-Prof. Dr. Stefan Homburg zur Corona-Krise. Abgerufen am 25. Mai 2020.
  46. Protest gegen umstrittenen Professor: Studierende von Online-Vorlesung ausgeschlossen, in: RND, 23. Mai 2020.
  47. Corona: exklusiv - Offener Brief von Prof. Homburg - wg. Kampagne der HAZ. 24. Mai 2020, abgerufen am 12. Juli 2020 (deutsch).
  48. Vgl. etwa Bundestags-Drucksachen 13/5952 vom 5. November 1996, S. 9; 16/2069 vom 29. Juni 2006, S. 10; 17/3405 vom 26. Oktober 2010.
  49. Der Überlegene. ZEIT, 21. September 2006, abgerufen am 27. März 2012.
  50. Stefan Homburg, in: 100 hannoversche Köpfe, hrsg. von Tigo Zeyen und Anne Weber-Ploemacher, mit Fotografien von Joachim Giesel, Niemeyer, Hameln 2006, ISBN 978-3-8271-9251-6 und ISBN 3-8271-9251-X, S. 90f.
  51. Vgl. Bundestags-Drucksache 17/762 vom 7. Februar 2010, S. 2