Albert Manthe

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Albert Manthe (um 1900)
Geburtshaus von Albert Manthe in Angermünde
Büste Gustav Meyers
Busso VII. von Alvensleben, Denkmal in der Siegesallee
Bronzebüste Franz Späth für das Erbbegräbnis der Gärtnerdynastie Späth auf dem Luisenstädtischen Friedhof
Lutherrelief in Schönberg
Bronze-Portraitrelief des Schauspielers Paul Dehnicke auf dessen Grabstein in Berlin-Kreuzberg

Albert August Karl Manthe (* 18. August 1847 in Angermünde; † 4. Februar 1929 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Albert Manthe studierte an der Berliner Akademie und war Schüler der Bildhauer August Julius Streichenberg, Hermann Schievelbein und Hugo Hagen. Nach einer Weiterbildung in London war er bis zu seinem Tod am 4. Februar 1929 in Berlin ansässig. Er wurde auf dem Friedhof in Angermünde beigesetzt. Sein Nachlass befindet sich im Heimatmuseum Angermünde. Sein Schwiegersohn, der deutsche Bildhauer Hans Wahl (1877–1962, Rompreisträger 1913), übernahm sein Haus und Atelier in Berlin, Sulzaer Straße 8 mit Hinterausgang zur Berkaer Straße.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1876 Schwerin: Gruppe Obotrit, sein Pferd rüstend nach dem Modell von Christian Friedrich Genschow, vor dem Schloss
(die zweite Gruppe Obotrit, sein Pferd bändigend nach Genschows Modell von Ludwig Brunow modelliert)
1879/83 Berlin-Schöneberg: Bronzebüste des Botanikers Karl Heinrich Koch auf seinem Grab, Matthäus-Kirchhof (enthüllt 30.06.1883)
1881 Berlin-Mitte: Marmorrelief Gartenbaudirektor Gustav Meyer im Direktionsgebäude Humboldthain
1883 Schönberg in Mecklenburg: Denkmal mit Bronzerelief Martin Luthers
1883 Reliefporträts des Kronprinzenpaares (Kronprinz Friedrich Wilhelm und Kronprinzessin Victoria)
1884 Marmorbüste Dr. Levinstein
1884 Statuette Alois Senefelder
1887 Berlin: Relief Königin Luise über dem Eingang der „Luisen-Apotheke“, Bülowstr. 18[1]
1887 Kolossalbüste Kaiser Wilhelm I. im Hohenzollernmuseum[2]
1888 Berlin-Mitte: Statuen der Kriegskunst und der Naturwissenschaft, Berliner Stadtschloss, zerstört
1888 Kolossalbüste (Gips) des jungen Kaisers Wilhelm II.
1889 Gipsmodell des projektierten Wasserfalls im Viktoriapark[3]
1890 Berlin: Gustav-Meyer-Marmorbüste auf rotem Granitsockel im Treptower Park
1891 Angermünde: Kriegerdenkmal 1864, 1866 und 1870/71 mit Original-Doppelstandbild mit Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III., auf dem Marktplatz (eine verkleinerte Replik befand sich einst im Hohenzollernmuseum in Berlin)
1892 Spandau: Standbild Kaiser Friedrichs III., am Nordende der Charlottenbrücke in Richtung der Zitadelle. 1926 abgebaut und 1932 in Hakenfelde wieder aufgestellt. Wahrscheinlich kriegszerstört, Verbleib unbekannt.
1892 Strasburg (Uckermark): Zwei-Kaiser-Obelisk mit den Reliefmedaillons der Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III.
1892 Solingen-Ohligs: Kriegerdenkmal 1870/71 mit Doppelstandbild (1. Kopie!) der Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III., auf dem Kaiserplatz
1893 Weißwasser (Oberlausitz): Kriegerdenkmal 1870/71 mit Doppelstandbild (2. Kopie!) der Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III., auf dem Kaiserplatz
um 1894 Berlin-Kreuzberg: Wandgrab mit Porträtmedaillons am Grab des Kaufmanns Louis Ackermann (1819–1894), Friedhof I der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde
um 1896 Büste des Preußischen Botschafters in St. Petersburg Fürst Radolin
1897 Berlin-Reinickendorf: Kaiser-Wilhelm-I.-Standbild auf der Dorfaue
1897 Zossen: Bismarck-Relief
1900 Berlin-Tiergarten: Denkmal des Kurfürsten Johann Cicero von Brandenburg mit den Assistenzbüsten Eitelwolf vom Stein und Busso von Alvensleben in der Siegesallee, Denkmalgruppe 18
1900 Heiligenbeil (Ostpreußen): Kaiser-Wilhelm-I.-Standbild, am Sockel die Reliefmedaillons von Bismarck, Moltke und Roon, enthüllt am 6. Oktober
1900 Stralsund: Ernst-Moritz-Arndt-Büstendenkmal, vor dem Gymnasium, enthüllt am 2. September
1903 – 1910 Berlin: Bauplastik an der ehemaligen Kaiser-Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen (heute Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie), Invalidenstraße 48–49, Gemeinschaftsentwurf mit den Bildhauern Otto Lessing und Max Klein
1903 Berlin-Kreuzberg: Grabmal für Paul Collani mit der Figur einer „Trauernden“
1904 Marmorfigur „Gärtnerin“ (in Privatbesitz)
1906 Angermünde: Stadtwappen über dem Rathausportal
1908 Berlin-Friedrichsfelde: Grabmal für Axel Fintelmann auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde
1909 Statuetten von Fritz Reuter als Entwürfe zum Reuterdenkmal in Stavenhagen (ein Exemplar im Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen erhalten) – wahrscheinlich auf Basis einer bereits 1892 modellierten Reuter-Statuette
1909 Statuette Franz Späth, zu dessen 70. Geburtstag überreicht
1910 Marmorbüste Otto Nicolais zum 100. Geburtstag 1910
1914 Berlin-Kreuzberg: Grabmal für Paul Dehnicke auf dem Friedhof III der Jerusalems- und Neuen Kirchen-Gemeinde
1916 Berlin-Kreuzberg: Bronzebüste von Franz Späth am Erbbegräbnis der Familie Späth, Luisenstädtischer Friedhof

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Iris Berndt, Kornelia Woitalka: Der künstlerische Nachlaß des Bildhauers Albert Manthe im Heimatmuseum Angermünde. Angermünde 1996.
  • Iris Berndt, Jörg Kuhn, Judith Winkler u. a. (Bearb.): Albert Manthe als Mensch und Künstler. (Ausstellungskatalog des Ehm-Welk- und Heimatmuseums Angermünde) Angermünde 2007.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Albert Manthe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Berliner Börsenzeitung, 3. Februar 1887
  2. Berliner Börsenzeitung, 28. April 1887
  3. Berliner Börsenzeitung, 15. Oktober 1889