Bahnstrecke Bruck an der Mur–Leoben

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Bruck an der Mur–Abzw Leoben Hbf 2
Streckennummer (ÖBB):413 01
Kursbuchstrecke (ÖBB):250 (Bischofshofen – Leoben)
600 (Wien Meidling – Tarvisio)
Streckenlänge:23,4 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Netzkategorie:A
Stromsystem:15 kV, 16,7 ~
Maximale Neigung: 10 
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Südbahn (von Wien)
−0,059 Bruck an der Mur 490 m. ü. A.
Südbahn (nach Spielfeld-Straß)
1,553 Bruck an der Mur-Stadtwald
(Brucker Schleife von Bruck/Mur-Übelstein bzw. Graz)
5,575 Üst Bruck an der Mur 2 Leoben
5,989 Oberaich (14. Dezember 2008 aufgelassen)
8,699
8,760
Fehlerprofil (−61 m)
11,130 Niklasdorf 527 m. ü. A.
12,998 Anschlussbahn (Awanst) RVG (Pächter Fa Cvörnjek)
14,470 Leoben Lerchenfeld (seit 12. Dezember 2021)[1]
16,498 Leoben Hbf 540 m. ü. A.
Rudolfsbahn (nach St. Michael)
Erzbergbahn (nach Vordernberg Markt)
Galgenbergtunnel (5.460 m)
20,441 Üst Leoben Hbf 1 (nur bei Betriebsstörungen/Bauarbeiten)
Rudolfsbahn (von Leoben Hbf)
23,377 Abzw Leoben Hbf 2
Rudolfsbahn (nach St. Michael)
Rudolfsbahn (nach Tarvis)

Die Bahnstrecke Bruck an der Mur–Leoben ist eine Hauptbahn im österreichischen Bundesland Steiermark. Die nur 23 km lange Strecke gehört zum Kernnetz der ÖBB Infra und ist das Verbindungsstück zwischen der Südbahn und der Rudolfsbahn. Die Strecke ist Teil von Fernverbindungen und gehört zu den wichtigsten Bahnstrecken Österreichs. Sie wird im Personenverkehr von Railjets und Zügen der S-Bahn Steiermark befahren. Zur Verbindung zwischen Süd- und Rudolfsbahn gehört auch die von St. Michael in Obersteiermark nach Leoben führende Stichstrecke der Rudolfsbahn.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahnstrecke wurde am 1. September 1868 von der Südbahn-Gesellschaft eröffnet.

Ursprünglich führte die Stichstrecke St. Michael–Leoben der Rudolfsbahn nach Passieren des Annabergtunnels über den Bahnhof Leoben-Hinterberg und – nach Umgehung des Häuselbergs – den Bahnhof Leoben-Göss zum Leobener Hauptbahnhof. Seit 1998 ersetzt der 5460 m lange Galgenbergtunnel den Großteil dieser Strecke bis zum Annabergtunnel. Der Abschnitt Abzweigung Leoben 2–Leoben Göss wurde am 9. Dezember 2012 dauerhaft eingestellt und danach für die Abstellung vorübergehend nicht benötigter Güterwagen genutzt.[2] 2018 wurde die Strecke an die Stadt Leoben verkauft und abgebaut, 2019 wurde ein Radweg auf der Trasse zwischen Bahnhof Göss und Hinterberg errichtet.

Im Laufe des Jahres 2021 wurde bei Streckenkilometer 14,470 die neue Haltestelle Leoben Lerchenfeld errichtet und am 12. Dezember des Jahres in Betrieb genommen.[3]

Unfälle
Ein zur Gänze aufgerissener Waggon des EuroCity 216 zwei Tage nach der Kollision im Bahnhofsbereich von Niklasdorf

Am 12. Februar 2018 ereignete sich im Bahnhofsbereich von Niklasdorf eine Flankenfahrt eines S-Bahn-Zugs, der zwischen Friesach und Mürzzuschlag unterwegs war, mit einem Eurocity, der von Graz nach Saarbrücken verkehrte. Nachdem der S-Bahn-Triebzug am Bahnsteig gehalten hatte, überfuhr er das etwa 200 Meter entfernte haltzeigende Ausfahrsignal und geriet in den Fahrweg des einfahrenden Zuges. Aufgrund technischer Gegebenheiten kam es zu spät zu einer Zwangsbremsung, sodass eine Kollision nicht mehr verhindert werden konnte.[4] Bei dem Unfall wurden eine Frau getötet und 22 Personen verletzt.[5]

Streckenverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahnstrecke verlässt den Südkopf des Bahnhofs Bruck an der Mur in einem Rechtsbogen über die Mur – diese bildet zusammen mit der Ausfahrt der Südbahn einen Terrainzwickel in der Bahnhofsebene. Auf der Südseite des Murtals wird auf hohem Bahndamm der Talgrund bis zur südlichen Talflanke gequert und dieser nunmehr in westlicher Richtung gefolgt. Bei St. Ruprecht erreicht die Strecke den Talboden. Nachdem bei Leoben-Judendorf die Mur erneut überquert wird, endet die eigentliche Strecke am nördlichen Talfuß in Leoben Hauptbahnhof.

Verkehrsmäßig fortgesetzt wird die Bahnverbindung in westliche Richtung als Stichstrecke der Rudolfsbahn nach St. Michael in Obersteiermark. Kurz nach Verlassen des Leobner Hauptbahnhofs führt die Bahnlinie durch den rund fünfeinhalb Kilometer langen Galgenbergtunnel und den knapp 160 Meter langen Annabergtunnel und trifft kurz danach südlich des Bahnhofs von St. Michael auf den dortigen Hauptast der Rudolfsbahn.

Personenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haltepunkt Leoben-Lerchenfeld

Die Strecke gehört als Teil der Fernverbindung Wien – Klagenfurt – Villach (– Lienz bzw. – Venedig) zu den wichtigsten Eisenbahnmagistralen Österreichs.

Derzeit wird die Strecke befahren von

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bruck an der Mur–Leoben railway line – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neue ÖBB-Haltestelle in Leoben-Lerchenfeld: Das Signal steht auf grün. In: meinbezirk.at. 10. Dezember 2021, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  2. Bescheid des BMVIT "GZ. BMVIT -225.021/0004 - IV/SCH5/2011" vom 7. November 2012
  3. Neue ÖBB-Haltestelle in Leoben-Lerchenfeld: Das Signal steht auf grün. In: meinbezirk.at. 10. Dezember 2021, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  4. Untersuchungsbericht. Flankenfahrt von Z 1708 mit Z 216 im Bf Niklasdorf am 12. Februar 2018. Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes, abgerufen am 26. Mai 2021.
  5. Frau bei Zugskollision in Niklasdorf getötet. In: ORF Steiermark. ORF Steiermark, 12. Februar 2018, abgerufen am 12. Februar 2018.