Bahnstrecke Głomno–Białystok

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Białystok–Głomno
Strecke der Bahnstrecke Głomno–Białystok
Streckennummer:PKP 38 Białystok–Głomno
Kursbuchstrecke:PKP 510 (Olsztyn–)Korsze–Ełk
PKP 535 Ełk–Białystok
Streckenlänge:241,453[1] km
Spurweite:Głomno–Białystok: 1435 mm
Głomno–Bartoszyce: 1520 mm
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
von Kaliningrad (Königsberg)
von Stablack
245,7 Bagrationowsk (Preußisch Eylau)
241,289 Staatsgrenze Russland/Polen
(1945–1991 Sowjetunion/Polen)
Lejdy
Abzweig Molwity
235,114 Głomno (Glommen) PV bis 1991 80 m
Anschluss Silo
von Friedland
Łyna (Alle)
225,650 Bartoszyce (Bartenstein) PV bis 2002 51 m
von und nach Lidzbark Warmiński (Heilsberg)
222,85 Abzweig Karolków 50 m
220,24 Tromity (Tromitten) 46 m
216,190 Wiatrowiec Warmiński (Wöterkeim) 43 m
1867–1999 Bhf.,[2] dann Hp, PV bis 2002
Kleinbahn Wöterkeim–Schippenbeil nach Sępopol (Schippenbeil)
212,445 Różyna Warmińska PV bis 2002, ehem. Bf. 39 m
208,755 Studziniec (Wormen) PV bis 2002 53 m
204,77 Głowbity (Glaubitten) 55 m
von Toruń (Thorn)
202,044 Korsze (Korschen) Inselbahnhof 62 m
nach Tschernjachowsk (Insterburg)
192,288 Tołkiny (Tolksdorf) 89 m
189,285 Linkowo seit 1972 92 m
von Reszel (Rößel)
184,332 Nowy Młyn (Neumühl (Ostpr))
ehem. Bf., seit 1908
77 m
180,375 Kętrzyn (Rastenburg) 95 m
Kętrzyn Wąskotorowy (Rastenburg Klbf)
Rastenburger Kleinbahnen von Barciany (Barten) und Srokowo (Drengfurth)
nach Węgorzewo (Angerburg)
169,633 Martiany (Mertenheim (Ostpr)) seit um 1930 133 m
165,394 Sterławki Wielkie (Groß Stürlack) 125 m
160,546 Sterławki Małe (Klein Stürlack) seit 1936 123 m
Anschluss Prefabet[3]
154,373 Niegocin (Boyen) ehem. Bf., seit 1907 122 m
Landesstraße 59
Kanał Giżycki (von 1868 bis 25. Januar 1945 Drehbrücke)
150,976 Giżycko (Lötzen) 120 m
nach Arys
nach Kruklanki (Kruglanken)
Landesstraße 63
141,217 Siedliska (Schedlisken/Dankfelde)
ehem. Bf., seit 1900
141 m
132,818 Wydminy (Widminnen) 146 m
Anschluss Kiestagebau
121,863 Stare Juchy (Jucha/Fließdorf) 133 m
Anschluss Betonwerk
112,113 Woszczele (Woszellen/Neumalken)
ehem. Bf., seit 1895
131 m
Landesstraße 16
von Orzysz (Arys)
von Olecko (Marggrabowa/Treuburg)
Ełk Wąskotorowy (Lyck Kleinbf.)
103,236 Ełk (Lyck) 128 m
nach Zawady-Tworki und nach Turowo
Anschlüsse
101,740 Ełk Towarowy (seit 1958) 127 m
Landesstraße 65
nach Pisz
100,478 Ełk Szyba Wschód
(Sybba Ost/Walden Ost) seit 1903
126 m
Anschluss
93,083 Lipińskie Małe (Lipinsken/Lindenfließ)
ehem. Bf., seit 1938
122 m
Landesstraße 65
Militäranschluss
88,008 Prostki (Prostken) 121 m
bis 1917 Grenze Deutsches Reich / Russisches Reich
1918–1939 Grenze Deutsches Reich / Polen
1939–1941 Grenze Deutsches Reich / Sowjetunion
Woiwodschaftsgrenze
Ermland-Masuren / Podlachien
82,477 Grajewo (Grajewo) 123 m
Landesstraße 61
74,055 Ruda ehem. Bf., seit 1910 121 m
70,379 Podlasek (Podlask) seit 1941 118 m
66,2 (Galinderheide)[4]
Biebrza
Landesstraße 65
Militäranschluss
57,232 Osowiec (Osowiec) 112 m
Militäranschluss
52,350 Goniądz (Bednary) ehem. Bf., seit 1941 135 m
Landesstraße 65
43,872 Mońki (Monki) 169 m
37,351 Czechowizna seit 1947 125 m
32,385 Zastocze seit um 1986 131 m
28,437 Knyszyn (Knyszyn) 113 m
21,270 Borsukówka seit 1939 114 m
15,112 Dobrzyniewo Duże
(Rybaki) ehem. Bf., seit 1941
115 m
12,635 Fasty seit 1951 125 m
Anschluss ZPW Fasty
Landesstraße 8
8,013 Białystok Bacieczki seit 1957 133 m
Anschlüsse
4,555 Białystok Starosielce (Starosielce) 144 m
nach Warschau
von Warschau
Białystok Viadukt
nach Czeremcha
von Czeremcha
von Czeremcha
0,000 Białystok (Bialystok) 130 m
nach Białystok Fabryczny (Bialystok Industriebf)
nach Hrodna

Die polnische Bahnstrecke Białystok–Głomno führt von der polnisch-russischen Grenze im ehemaligen Ostpreußen in südöstlicher Richtung durch die Landschaft Masuren zum Zentrum der Landschaft Podlachien, der Stadt Białystok. Die Strecke bildet die Verlängerung der sich in der russischen Oblast Kaliningrad befindlichen Bahnstrecke Kaliningrad–Bagrationowsk.

Die Strecke ist überwiegend eingleisig, nur der nicht mehr im Betrieb befindliche Abschnitt von Głomno nach Bartoszyce besteht aus einem Normalspur- und einem Breitspurgleis. Ab Bartoszyce besteht Güterverkehr und ab Korsze Personenverkehr. Der Abschnitt von Ełk nach Białystok ist elektrifiziert. Der Grenzübergang in die russische Oblast Kaliningrad ist seit 2001 geschlossen.

Verlauf und Ausbauzustand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Mońki (2014)

Der Kilometrierung nach beginnt die Strecke im Bahnhof Białystok (Bialystok) an der Bahnstrecke Warszawa–Hrodna (frühere Petersburg-Warschauer Eisenbahn), der auch Endpunkt der Bahnstrecke Czeremcha–Białystok und Beginn der nur noch ein Stück befahrbaren Bahnstrecke Białystok–Waukawysk ist, und verläuft erst kurz südwestwärts, dann nordwestwärts über die Fernverkehrsbahnhöfe Białystok Starosielce (Starosielce; km 4,555), von dem aus früher Verbindungsgleis aus Richtung Ełk Richtung Warschau und Czeremcha verliefen, Mońki (Monki; 43,872), Osowiec (Osowiec; km 57,232) und Grajewo (Grajewo; km 82,477), kurz vor der früheren russisch-deutschen Grenze gelegen, zum Fernverkehrsbahnhof Ełk (Lyck; km 103,236), der Beginn der nur noch bis Olecko im Güterverkehr bedienten Strecke Ełk–Gołdap und Endpunkt der Bahnstrecke Olsztyn–Ełk und der nicht mehr durchgehend befahrbaren Bahnstrecke Czerwonka–Ełk ist. Die Strecke verläuft weiter nordwestwärts über die Fernverkehrsbahnhöfe Giżycko (Lötzen; km 150,976), Beginn der nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch teilweise befahrenen Bahnstrecke Lötzen–Angerburg und der gar nicht mehr betriebenen Bahnstrecke Lötzen–Johannisburg, und Kętrzyn (Rastenburg), den Beginn der Bahnstrecke Kętrzyn–Węgorzewo und ehemaligen Mittelpunkt der Rastenburger Kleinbahnen, und den Haltepunkt und früheren Bahnhof Nowy Młyn (Neumühl (Ostpreußen); km 184,332), den Endpunkt der ehemaligen Bahnstrecke Sątopy-Samulewo–Nowy Młyn, zum Fernverkehrsbahnhof Korsze (Korschen; km 202,044) an der Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk, der den Endpunkt des noch im Personenverkehr befahrenen Abschnitts bildet. Die Strecke verläuft weiter über Wiatrowiec Warmiński (Wöterkeim; km 216,190), den stillgelegten Anfangsbahnhof der früheren Kleinbahn Wöterkeim–Schippenbeil, Bartoszyce (Bartenstein; km 225,650), Endpunkt der ehemaligen Strecken aus Lidzbark Warmiński und Wehlau, und Głomno (Glommen; km 235,114) zur polnisch-russischen Grenze bei Bagrationowsk (Preußisch Eylau), wo die Strecke in die Strecke nach Kaliningrad überging. Ab Bartoszyce ist sie jedoch nicht mehr befahrbar.

Die Strecke ist heute durchgehend eingleisig und bis Ełk mit 3000 Volt Gleichspannung elektrifiziert.

Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt bis zum Kilometerpunkt 84,900 hundert Kilometer pro Stunde für Personenzüge und achtzig für Güterzüge, bis zum Kilometerpunkt 100,752 hundertzwanzig und hundert, bis zum Kilometerpunkt 110,800 für alle Zugarten hundert, bis zum Kilometerpunkt 200,815 für alle Zugarten achtzig und bis zum Kilometerpunkt 226,630 für alle Zugarten fünfzig, danach ist die Strecke unbefahrbar.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historisch ist die Bahnstrecke Białystok–Głomno Teil der Strecke von Königsberg, russisch Kaliningrad, in das heute in Belarus gelegene Brest, die im 19. Jahrhundert von der Ostpreußischen Südbahn-Gesellschaft und von der russischen Brest-Grajewsker Eisenbahngesellschaft[6] gebaut wurde. Im damaligen Deutschen Reich wurde ausgehend von Königsberg am 24. September 1866 Bartenstein (polnisch Bartoszyce), am 1. November 1867 Rastenburg (polnisch Kętrzyn) und am 8. Dezember 1868 Lyck (polnisch Ełk) erreicht. 1871 wurde mit dem damaligen Russischen Kaiserreich eine Übereinkunft über eine Verbindung von Lyck nach Brest erzielt, die 1873 fertig war. Der deutsche Teil wurde in Normalspur ausgeführt, während der russische Teil in Breitspur angelegt wurde. Zwischen den Grenzstationen Prostken (polnisch Prostki) und Grajewo lagen diese Gleise parallel. Diese durchgehende deutsch-russische Verbindung sollte vor allem dem russischen Getreideexport dienen. Ab 1894 war der Abschnitt von Korschen (polnisch Korsze) nach Lyck zweigleisig ausgebaut, ab 1905 der von Königsberg nach Korschen und der von Lyck nach Prostken. Von 1916 bis 1920 war die Strecke zwischen Białystok und Prostken zweigleisig.

Bahnhof Białystok, 2011

Nach dem Ersten Weltkrieg kam der vorher russische Teil der Strecke zu Polen. Dabei wurde das Breitspurgleis in Normalspur umgespurt.

Nachdem Polen 1939 vom nationalsozialistischen Deutschland und der Sowjetunion wieder aufgeteilt wurde, bestand zwischen Prostken und Grajewo ein deutsch-sowjetischer Grenzübergang. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurde der gesamte Streckenabschnitt von Königsberg nach Białystok der Reichsbahndirektion Königsberg zugeordnet. Grenzbahnhof zum sog. Reichskommissariat Ukraine, zu dem die Stadt Brest gehörte, wurde Wysokie-Litewskie, (belarussisch: Wyssokaje). 1942 wurde der Abschnitt von Prostken nach Białystok erneut zweigleisig ausgebaut.[7]

Haltepunkt Martiany (Mertenheim), Blickrichtung Westen, 2008

Seit dem Zweiten Weltkrieg gehört der Streckenabschnitt von Głomno nach Białystok zu Polen. Die zweiten Gleise wurden wieder abgebaut. Von Bartoszyce ausgehend entstand zusätzlich ein Breitspurgleis nach Kaliningrad. Der nach 1945 bei Głomno neu entstandene Grenzübergang diente bis 2001 dem Güterverkehr, der vor allem aus Getreidelieferungen in die russische Oblast Kaliningrad bestand. Der Streckenabschnitt von Ełk nach Białystok wurde 1990 elektrifiziert. Der Personenverkehr von Głomno nach Bartoszyce wurde 1991 und der von Bartoszyce nach Korsze 2002 eingestellt.

In Białystok wurde die Infrastruktur ebenso reduziert: Die Verbindungsstrecke Richtung Warschau ist nicht mehr befahrbar. Von zwei Strecken, die früher von Białystok Starosielce zum Bahnhof Białystok führten, ist nur noch eine geblieben.[8] Heute verkehren TLK- und Nahverkehrszüge.[9]

Zwischen Korsze und Ełk soll die Strecke saniert, elektrifiziert und mit neuen Bahnsteigen versehen werden. Die Höchstgeschwindigkeit soll auf 120 km/h erhöht werden.[10] Die Züge werden die Strecke dann 30 Minuten schneller bewältigen. Die Gelder wurden 2017 bewilligt, gebaut soll bis 2023 werden.[11] Der erste Vertrag wurde im Dezember 2021 unterzeichnet.[12]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ryszard Stankiewicz und Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8, S. A9–A10, B10–B12, C12

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: PKP 38 Białystok–Głomno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wykaz linii Id-12 (D-29), PKP Polskie Linie Kolejowe S.A., S. 128
  2. Wiatrowiec Warmiński. In: bazakolejowa.pl. Abgerufen am 26. Februar 2018 (polnisch).
  3. Bei Niegocin, nicht bei Sterławki Małe
  4. war möglicherweise nur während der deutschen Besatzungszeit von 1941 bis 1944 ein Haltepunkt
  5. PKP Polskie Linie Kolejowe: Höchstgeschwindigkeiten für Wagenzüge, Triebwagen und Güterzüge vom 8. März 2017
  6. rus. Общество Бресто-Граевской железной дороги (Obschtschestwo Bresto-Grajewskoi schelesnoi dorogi)
  7. Eisenbahn-Kurier Special 52: Ostpreußen, 1999, S. 66. Vermutlich war vorher schon der Abschnitt von Lyck nach Prostken ausgebaut worden.
  8. PKP Polskie Linie Kolejowe: Höchstgeschwindigkeiten für Wagenzüge vom 8. März 2017.
  9. Stand Kursbuch März 2017
  10. Martyn Janduła: Przygotowania do elektryfikacji linii z Ełku do Korsz, Rynek Kolejowy, 31. März 2017, abgerufen am selben Tage
  11. Mehr als eine halbe Milliarde Złoty für eine schnellere Fahrt zwischen Olsztyn nach Ełk http://gazetaolsztynska.pl/
  12. First contract signed for Ełk – Korsze line electrification. In: railwaypro.com. 9. Dezember 2021, abgerufen am 13. Dezember 2021 (englisch).