Benutzer:3mnaPashkan/Flagge der Slowakei

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Flagge der Slowakei
Vexillologisches Symbol:
Seitenverhältnis: 2:3≈
Offiziell angenommen: 1. September 1992
endgültige Form:
18. Februar 1993

Die Flagge der Slowakei wird erstmals in der Verfassung der Slowakei vom 1. September 1992 beschrieben. Sie wurde das erste Mal vor der Burg von Bratislava am 3. September 1992 um 20:22 Uhr gesetzt. Allerdings wurde ihre Form nochmals leicht verändert. Ihre endgültige Form wurde im Gesetz vom 18. Februar 1993 durch den Nationalrat festgelegt.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufbau der Nationalflagge

Im Gesetz über die Abbildung der Staatsflagge der der Slowakischen Republik 63/1993 der Gesetzessammlung, § 6, vom 18. Februar 1993 wird die Staatsflagge wie folgt beschrieben:[2]

  1. Die Staatsflagge der Slowakischen Republik (weiter nur „Staatsflagge“) setzt sich zusammen auch drei länglichen Streifen – weiß, blau und rot, gleicher Breite, untereinander geordnet. Auf der vorderen Hälfte des Bogens der Staatsflagge ist das Staatswappen angebracht.
  2. Das Staatswappen ist auf der Staatsflagge gleichermaßen vom oberen, vorderen und unteren Rand der Staatsflagge entfernt und seine Höhe gleicht der Hälfte der Höhe der Staatsflagge.
  3. Am der Berührung des Schildes mit einer anderen als der weißen Farbe ist ein weißer Rand, von der Breite eines Hundertstels der Länge der Staatsflagge.
  4. Im Staatswappen auf der Staatflagge wird keine Konturlinie verwendet.
  5. Das Verhältnis der Seiten der Staatsflagge ist 2:3.

Auf der Website des Amtes der Slowakischen Regierung heißt es ergänzend zur Staatsflagge:

„Offiziell wurde sie am 1. Januar 1993 eingeführt, sie stammt aber aus dem Jahr 1848. Den weißen, blauen und roten waagrechten Streifen finden wir auch auf der russischen oder slowenischen Flagge. Sie sind bekannt als die panslawischen Farben. Die Staatsflagge wird auf einem Flaggenmast gehisst. Die Staatsfahne ist abgeleitet von der Staatsflagge. Sie ist immer fest mit einer Stange oder einer Rahestange verbunden.“

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Stadt Nitra mit roter Flagge und weißem Doppelkreuz.

Die erste slowakische Flagge, die am 23. April 1848 in Brezová wehte, zeigte nur die Farben Weiß und Rot. Diese Fraben lassen sich zurückverfolgen bis in die Zeit um 1230. Das älteste bekannte Dokument zu einer Flagge auf dem Gebiet der heutigen Slowakei ist die Abbildung der königlichen ungarischen Flagge dem Siegel der Stadt Nitra aus dem 13. Jahrhundert. In der Chronica Hungarorum von János Thuróczy besteht eine Abbildung der ungarischen Flagge aus dem 15. Jahrhundert.

Die ursprüngliche slowakische Flagge im Mittelalter bestand aus zwei horizontalen Streifen in rot und weiß. In der Regel war Rot hierbei oben.

Die älteste Form der slowakischen Flagge ist im Siegel der Stadt Neutra aus der Zeit von König Béla IV. (1235–1270) erhalten geblieben. Es handelte sich um ein weißes liegendes Doppelkreuz vor rotem Hintergrund.

Die heutige Form entstand während der Revolution von 1848/1849, als die Slowaken an Seiten Wiens gegen die Ungarn kämpften (siehe Slowakischer Aufstand). Am 23. April 1848 wurde das erste Mal eine „slowakische Flagge“ als nationale Flagge in Brezová pod Bradlom während einer Theateraufführung geschwenkt. Die weiß-rote, beziehungsweise rot-weiße Flagge wurde noch einige Monate verwendet. Diese Farben lassen sich bis in die Zeit um 1230 verfolgen.[1]

Im August 1848 wurde ein blauer Streifen hinzugefügt. Am 18. September wurden in Velká nad Veličkou Flaggen mit den drei Farben in verschiedenen Variationen gesetzt. Der blaue Streifen wurde der russischen und kroatischen Flagge entnommen. Die Russen galten als die Schutzmacht der Slawen, die Kroaten als das Brudervolk der Slowaken im Königreich Ungarn. Einige der Flaggen von 1848 trugen auch das ungarische Staatswappen, wobei jedoch oft die Farbe der drei Berge (Fatra, Matra, Tatra) in Blau geändert wurde. Es sollte dadurch zum Ausdruck gebracht werden, dass die Slowaken damals noch keine Abtrennung von Ungarn, sondern nur eine Anerkennung ihrer Nation unter der ungarischen Krone begehrten.

Im Jahr 1868 wurde die weiß-blau-rote Farbfolge als slowakische Trikolore festgesetzt.[1]

Nach der Entstehung der Tschechoslowakei wurde 1920 nach langen Überlegungen die traditionelle tschechische weiß-rote Flagge durch ein blaues Dreieck ergänzt, das die Slowakei symbolisieren sollte, da die Slowaken in ihrer Flagge ja seit 1848 den blauen Streifen hatten. So entstand die Flagge der Tschechoslowakei, die auch das heutige Tschechien übernommen hat. Die Flagge Tschechiens enthält so bis heute ein deutliches Symbol für die Slowakei in seiner Flagge.

Der Slowakische Staat und seine Streitkräfte führte und benutzte auch eine eigene Kriegsflagge, welche durch die Positionierung eines schwarzen Doppelkreuzes auf einem weißen, schwarz konturierten gotischen Schild auf die Staatsflagge entstand.[3] Neben den staatlichen Symbolen wurde am häufigsten die sogenannte „Autonomistische Flagge“ bzw. die „Flagge für den Kampf um die Autonomie“ benutzt, die nicht nur die Symbolik der paramilitärischen Organisationen Hlinka-Garde und Hlinka-Jugend beeinflusste, sondern auch die Symbolik weiterer professioneller und Interessensorganisationen des Slowakischen Staates. Die slowakische autonomistische Flagge erschien in der Öffentlichkeit zum ersten Mal am 5. Juni 1938 während der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Unterschrift des Pittsburger Vertrages. Während der Feierlichkeiten wurden etwa 100.000 Menschen umfassenden Menge kleine Fahnen aus Stoff und Papier ausgegeben, und einige Delegationen aus verschiedenen slowakischen Regionen trugen bereits autonomistische Flaggen in textiler Ausfertigung. Ab Oktober 1938 übernahm und begann die Hlinka-Garde die Flagge zu nutzen, welche sie als Grundlage ihrer sämtlichen Symbole verwendete. Die Anwendung dieses Symbols in verschiedenen Ausführungen wurde charakteristisch über die gesamte Existenz der Hlinka-Garde hinweg.[4]

Ab 1938 verwendete die slowakische Autonomiebewegung ein rotes Doppelkreuz im weißen Kreis vor blauem Hintergrund als Autonomieflagge, welche später von der HSĽS-SSNJ und der nationalistischen Hlinka-Garde übernommen wurde. Die Erste Slowakische Republik verwendete von 1939 bis 1945 die weiß-blau-rote Trikolore. Nach der Samtenen Revolution wurde 1990 die heutige Flagge (mit oder ohne das Wappen) eingeführt. Die Verwendung des Staatswappens auf der Flagge wurde 1992 notwendig, um Verwechslungen mit der Flagge Russlands zu vermeiden.[1]

Historische Flaggen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Königreich Ungarn und der Tschechoslowakei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Slowakischer Staat (1939–1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Slowakische Republik (1990–1992 und seit 1993)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilder der heutigen slowakischen Staatsflagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Flaggen der Slowakei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Karl-Heinz Hesmer: Flaggen und Wappen der Welt. Chronik Verlag, München 2008, S. 236.
  2. Amt der Regierung der Slowakischen Republik, abgerufen a 14. Januar 2018, 20:52. [slowakisch]
  3. Vojtech Karpáty: Slovenská politická symbolika 1939–1945 [= Die slowakische politische Symbolik 1939–1945]. In: Peter Sokolovič (Ed.): Od Salzburgu do vypuknutia Povstania. Slovenská republika 1939–1945 očami mladých historikov VIII [= Von Salzburg bis zum Ausbruch des Aufstands. Die Slowakische Republik 1939–1945 in den Augen der jungen Historiker VIII]. Ústav pamäti národa, Bratislava 2009, p. 37.
  4. Vojtech Karpáty: Slovenská politická symbolika 1939–1945 [= Die slowakische politische Symbolik 1939–1945]. In: Peter Sokolovič (Ed.): Od Salzburgu do vypuknutia Povstania. Slovenská republika 1939–1945 očami mladých historikov VIII [= Von Salzburg bis zum Ausbruch des Aufstands. Die Slowakische Republik 1939–1945 in den Augen der jungen Historiker VIII]. Ústav pamäti národa, Bratislava 2009, p. 37.

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