Benutzer:Chief tin cloud/William Doud Packard

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William Doud Packard (* 3. November 1861 in Warren (Ohio) ; † 11. November 1923) dortselbst, war ein US-amerikanischer Ökonom und Unternehmer. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder, dem Elektroingenieur James Ward Packard, begründete er 1890 in Warren, Ohio die Packard Electric Company und 1891 die New York & Ohio Company. Ab 1899 beteiligte er sich gemeinsam mit seinem Bruder und weiteren Partnern an der Herstellung von Automobilen der Marke Packard. Daraus ging später die Packard Motor Car Company hervor.

William Doud Packards Vorfahren waren bereits 1638 aus Schottland nach Amerika gekommen. 1825 erwarb sein Grossvater William Packard († 1877) eine Farm in der Nähe von Austintown (Ohio), etwa 10 km südlich von Warren. Er hatte neun Kinder, deren ältestes William Doud Packards Vater Warren Packard (1828-1897) war. Dennoch verliess er 1847 seine Familie um in Kalifornien Gold zu suchen. Er hatte damit keinen Erfolg, kehrte aber nie zurück.[1]

Warren Packard nahm 1846 eine Stellung an im Eisenwarengeschäft von Milton Graham in Warren. 1852 heiratete er Sylvia Camp aus Warren. Der Ehe entstammten zwei Söhne die beide in früher Kindheit verstarben, 1856 gefolgt von seiner Ehefrau, zu dieser Zeit erst 23 Jahre alt. Bereits 1851 hatte er sich selbstständig und Grahams Geschäft übernommen. Es folgten weitere Zukäufe mit seinem Bruder John R. und seinem Onkel Dr. Daniel B. Packard als Partner. Daraus entstand bis 1863 die grösste Eisenwarenhandlung der Region. Warren Packard war mit unterschiedlichem Erfolg an verschiedenen weiteren Unternehmen beteiligt. Ein Angebot von Jay Gould, im Gegenzug zu einer Beteiligung von 50% an seinem Unternehmen Goulds gesamtes Altmetall zu verarbeiten, lehnte er ab. Trotzdem kam er 1862 über die Eisenbahn ins Holzgeschäft. Der Atlantic & Great Western Railroad lieferte sein Sägewerk die Hälfte ihres Holzbedarfs.[2]

1860 heirate Warren Packard Mary E. Doud († 1903) aus Mendham (New Jersey). Das Ehepaar hatte fünf Kinder: William, James Ward (1863-1928), Alaska, Carlotta und Cornelia Olive.[3]

Jugend und Ausbildung

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William Doud Packard besuchte die Grundschule in Warren und studierte anschließend an der Ohio State University in Columbus (Ohio) Wirtschaftswissenschaften. Gemeinsam mit seinem Bruder James brachte er als Jugendlicher eine eigene Zeitung heraus, die im elterlichen Wohnhaus gedruckt wurde. Mit dem Gewinn aus dem Zeitungsverkauf finanzierten sich die beiden eine Reise zur Weltausstellung 1876 in Philadelphia.

1873 kauften sein Vater und sein Onkel John Packard 25 acres (10 ha) Land in Lakewood am Chautauqua Lake (New York). Auf diesem Grund errichteten sie die Sommerhäuser der Familie. Zum Land gehörte auch das 1870 eröffnete Lakeview House Hotel in dem die Brüder über den Sommer arbeiteten. William betrieb das Telegrafenbüro des Hotels, James war für den Dampfgenerator zuständig mit welchem das Haus mit Strom versorgt wurde.[4]

Geschäftstätigkeit

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1882 machte er seinen Universitätsabschluss und begann im väterlichen Eisenwarengeschäft als Buchhalter und Verkäufer zu arbeiten. Seine Kenntnisse in Telegrafie kamen im zugute als der Laden Agentur für American Union Telegraph (1882 von Western Union übernommen) und die US Express Company wurde. Teilhaber der Metallschleiferei Warren Packard & Sohn.[5]

Packard Electric Company

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1890 kam James Ward Packard aus New York zurück mit der Idee, ein eigenes Unternehmen zur Herstellung von Dynamos, Glühlampen, Kabel und elektrischen Geräte zu gründen. William Doud wurde sein Partner, weitere Investoren waren die BankerC.F. Clapp, M.B. Tayler und Jacob Perkins, ein Grundbesitzer welcher Boden für das Unternehmen bereitstellte. Später entwickelter und baute Packard Electric auch elektrischen Beleuchtungen für Kommunen, Industrie und Haushalte. James wurde Geschäftsführer, sein Bruder Finanzchef des Unternehmens.[6] Packard Electric gehörte zu den ersten Unternehmen, welche ihre Maschinen mit elektrischer Energie betrieben. Nach dem Tod der Brüder kaufte General Motors das Unternehmen. Später wurde es eine der Stützen von Delphi Automotive. Jahrzehntelang blieb es mit Warren verbunden.

New York & Ohio Company

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Bereits 1891 gründeten die gleichen Partner ein weiteres Unternehmen zur Herstellung von Glühlampen. Weil sie die notwendige Finanzierung nicht zustande brachten, suchten sie in New York weitere Investoren, daher der Name. W.D. Packard war Präsident der Gesellschaft.

Ohio Automobile Company

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1893 sah W.D. Packard auf der World’s Columbian Exposition in Chicago Autombile von Daimler, Benz und anderen. 1895 war er auf einer Europareise und berichtete danach seinem Bruder von den Fortschritten des Automobilbaus in Frankreich und Großbritannien.[7] Dieser kaufte daraufhin zunächst ein De-Dion-Bouton-Motordreirad. Am 15. Januar besichtigten die Brüder Dr. Booth's Motor Carriage in Youngstown (Ohio). Das bei der Pierce Crouch Engine Co. Vehikel war für den Times-Herald Contest 1895 gebaut worden, konnte aber nicht rechtzeitig fertiggestellt werden.[8] Etwas später im gleichen Jahr übernahm William Doud einen Anteil der Lohnkosten des Zeichners E. P. Cowles. Dieser arbeitete eigentlich bei Packard Electric, bekam nun aber den Auftrag, ein Automobil zu entwerfen. Cowles war 1878 mit seinem Green Bay Steamer einer der Teilnehmer an der ersten Wettfahrt von Motorfahrzeugen in den USA, dem Wisconsin reliability trial 1878, gewesen. J.W. Packard und J.H. Howry, Präsident der Packard Electric Company Ltd. of Canada, teilten sich den Rest der Kosten. Ein Automobil wurde daraus aber nicht realisiert.[7]

1898 kaufte sich J.W. Packard sein erstes "richtiges" Auto, einen in Cleveland (Ohio) gebauten Winton. W.D. konnte ihn nicht begleiten, er lag wegen eines Augenleidens im Caulfield Hospital in Cleveland. J.W. war mit dem Fahrzeug so unzufrieden, dass er sich entschloss, ein eigenes Auto zu bauen. Kurz darauf konnte W.D. vom Spital aus eine Probefahrt mitmachen. Der Fahrer war George L. Weiss, der kurz darauf von Winton zu Packard wechselte.[9]

In einer Werkstatt auf dem Areal der New York & Ohio Company entstanden 1899 fünf Automobile die als Packard Modell A bekannt wurden. W.D. Packard zog sich darauf zurück, J.W. Packard, George L. Weiss und William Hatcher gründeten die Ohio Automobile Company.

Heirat mit Anna Storer einziges Kind Sohn Warren Packard 5.10.1892-1929 (Flugzeugabsturz in der Nähe von Detroit) 23 24 37 306


[10]

Der Rückzug aus der Packard Motor Car Company hängt mit der Bedeutung dieser Firma für die Packard-Brüder zusammen. Ihr Kerngeschäft war die Elektrotechnik und sie besaßen mit der Packard Electric Company und der New York & Ohio Company zwei äußerst zukunftsträchtige Unternehmen welche ihre ganze Aufmerksamkeit erforderten. William Doud und James Ward Packard bauten in lebenslanger Partnerschaft mehrere Firmen auf wobei der ältere in der Regel seine Kenntnisse des Buchhaltungs- und Finanzwesens einbrachte und der jüngere Entwicklungsarbeit leistete.

James erhielt im Laufe seines Lebens 43 Patente. Packard-Automobile entstanden bis 1958; die Firma hielt in den Zwanzigerjahren bis zu 50 % der Weltproduktion an Luxusfahrzeugen. Packard Electric wurde 1932 an General Motors verkauft und in Delphi Packard umbenannt. 1978 hatte das weltweit tätige Unternehmen rund 13.000 Angestellte. Es blieb unter diesem Konzerndach aktiv, bis es 1995 als Spin-off in der Delphi Corporation aufging.

James Ward und William Doud Packard wurden 1999 in die Automotive Hall of Fame aufgenommen[11], die höchste Ehre welche die Automobilindustrie zu vergeben hat.

William Doud Packard wurde auf dem Oakwood Cemetry in Warren beigesetzt.

Einzelnachweise

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  1. Kimes: Packard (1978), S. 16-18
  2. Kimes: Packard (1978), S. 18-21
  3. Kimes: Packard (1978), S. 19
  4. Jamestown Post-Journal online: A Look at J. Ward Packard, Creator of Lakewood's Packard Mansion
  5. Kimes: Packard (1978), S. 19
  6. Kimes: Packard (1978), S. 19-20
  7. a b Kimes: Packard (1978), S. 23
  8. Kimes: Packard (1978), S. 23-24
  9. Kimes: Packard (1978), S. 25
  10. Kimes: Packard (1978), S. 774
  11. Homepage der Automotive Hall of Fame (englisch)
  • Beverly Rae Kimes (Hrsg.): Packard, a history of the motor car and the company; General edition, 1978 Automobile Quarterly, ISBN 0-915038-11-0 (Englisch)
  • Dammann, George H. und Wren, James A.: Packard, Motorbooks International (Crestline-Serie), Osceola WI, ISBN 0-7603-0104-2 (Englisch)
  • Dennis Adler: Packard. Motorbooks Classics (2004), ISBN 0-7603-1928-6 (Englisch)
  • James A. Ward: The Fall of the Packard Motor Car Company. University Press (September 1, 1995), ISBN 0-8047-2457-1 (Englisch)
  • Robert E. Turnquist: The Packard Story (The Car and the Company). Somerset Press (Englisch)

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