Carsten Höller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Carsten Höller (* 1961 in Brüssel) ist ein deutscher Objekt- und Installationskünstler.

Test Site, Tate Gallery of Modern Art

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Höller studierte ab dem Wintersemester 1979/80 in Kiel Agrarwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität und habilitierte sich 1993 in Phytopathologie mit einer Arbeit über die Geruchskommunikation zwischen Insekten.[1][2] Noch während seiner Arbeit als Naturwissenschaftler begann er in den 1980er Jahren, das Experiment als Verfahren auch in künstlerischen Arbeiten zu realisieren.[3][4] Bereits 1993 stellte Höller im „Aperto“-Teil der Biennale Venedig aus, auf der er schließlich 2005 gemeinsam mit Miriam Bäckström den schwedischen Pavillon bespielte. Seine Arbeiten fordern oftmals den Betrachter zur Teilnahme auf, um auf sehr direkte Weise ästhetische oder emotionale Erfahrungen hervorzurufen, wie die gigantischen Rutschen, die er 2006 in der Turbinenhalle der Tate Gallery in London installierte[5][6], oder das Tiergehege im Hamburger Bahnhof 2010, in dem zahlende Gäste übernachteten.[7] Das schwedische Modelabel Acne stellte 2013 eine seiner übergroßen Pilzskulpturen in deren Ladengeschäft in Los Angeles aus.[8] Im Juni 2014 wurde der von Höller entworfene, 31 Meter hohe Vitra Rutschturm in Weil am Rhein eröffnet. Im Rahmen der „Untersuchungsshow“ (“survey show”) Decision zeigte die Londoner Hayward Gallery ab Juni 2015 Höllers Werke zu den Themen Wahrnehmung und Entscheidungsfindung.[9]

2005 stand Höller auf Rang 40 des Kunstkompass, 2007 auf Rang 34.[10] Er lebt und arbeitet in Köln und Stockholm.[11] Die Wintermonate verbringt Höller bevorzugt in seinem Ferienhaus in Biriwa, Ghana, das er zusammen mit dem Kölner Videokünstler Marcel Odenbach besitzt.[12] Vertreten wird Höller von der New Yorker Gagosian Gallery.[13]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Carsten Höller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Petra Gördüren, Dirk Luckow (Hrsg.): Dopplereffekt. Bilder in Kunst und Wissenschaft, Kunsthalle zu Kiel 31. Januar bis 2. Mai 2010. DuMont Buchverlag, Kiel 2010, S. 239.
  2. ifa: Carsten Höller – Kurzbiografie (Memento vom 17. Dezember 2015 im Internet Archive)
  3. secession.at: Carsten Höller – "Scope" (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) (englisch)
  4. Jan Winkelmann: Der Überläufer. In: Metropolis M. Tijdschrift over hedendaagse kunst. No. 5, Oktober 1996.
  5. The Unilever Series: Carsten Höller. Begleittext zu Tate 2006.
  6. Charlotte Higgins: Catch the tube at the Tate - it's worth the ride. In: The Guardian. 10. Oktober 2006.
  7. Nicola Kuhn: Das Museum als Tierpark. In: Der Tagesspiegel. 4. November 2010.
  8. Eviana Hartman: In Store | Acne Comes to Downtown L.A., Adds to the Neighborhood’s Growing Sex Appeal, in der New York Times vom 18. Dezember 2013, abgerufen am 7. April 2016
  9. The Guardian: Artist brings giant slides back to London's South Bank bei Guardian.co.uk 31. März 2015, abgerufen am 2. Juni 2015.
  10. capital.de: Kunstkompass 2007: Die 100 Größten (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  11. Dan Crane: Carsten Höller’s Cuckoo’s Nest bei T Magazine in der New York Times vom 7. Oktober 2014, abgerufen am 2. Juni 2015.
  12. wmagazine.com: The Ghanaian home of artists Carsten Höller and Marcel Odenbach (Memento vom 6. Dezember 2015 im Internet Archive)
  13. Carsten Höller bei Gagosian Gallery, abgerufen am 2. Juni 2015.