Castellote

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Gemeinde Castellote

Castellote – Ortsansicht
Wappen Karte von Spanien
Castellote (Spanien)
Castellote (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Aragonien Aragonien
Provinz: Teruel
Comarca: Maestrazgo
Gerichtsbezirk: Alcañiz
Koordinaten: 40° 48′ N, 0° 19′ WKoordinaten: 40° 48′ N, 0° 19′ W
Höhe: 774 msnm
Fläche: 235,18 km²
Einwohner: 677 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 3 Einw./km²
Postleitzahl(en): 44560
Gemeindenummer (INE): 44071 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Antonio López Bernuz
Website: Castellote
Lage des Ortes
Castellote – Weiler Luco de Bordón

Castellote ist ein Ort und eine Gemeinde (municipio) mit insgesamt ca. 650 Einwohnern in der Provinz Teruel in der autonomen Region Aragonien im Osten Spaniens. Zur Gemeinde gehören auch die insgesamt etwa 200 Einwohner zählenden Weiler (pedanías) Abenfigo[2], Cuevas de Cañart[3], Ladruñán[4], Dos Torres de Mercader[5], Las Planas de Castellote[6], Luco de Bordón[7] und Santolea, wobei letzterer bereits um die Mitte des 20. Jahrhunderts beim Bau eines Stausees aufgegeben wurde (despoblado).

Lage und Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Castellote liegt an einem Bachlauf (Barranco de los Rincones) ca. 120 km (Fahrtstrecke) nordöstlich der Stadt Teruel in einer Höhe von ca. 760 bis 790 m; die Stadt Saragossa liegt etwa 140 km nordwestlich. Bis zur Mittelmeerküste sind es etwa 100 km (Luftlinie). Das Klima ist meist warm und trocken; der eher spärliche Regen (ca. 350 mm/Jahr) fällt überwiegend in den Wintermonaten.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1857 1900 1950 2000 2022
Einwohner 2511 2086 1646 734 674[8][9]

Die Mechanisierung der Landwirtschaft sowie die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und der daraus resultierende Verlust an Arbeitsplätzen haben seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zu einer Landflucht und zu einem deutlichen Bevölkerungsrückgang innerhalb der Gemeinde geführt.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weniger als ein Drittel des Gemeindegebietes wird landwirtschaftlich genutzt, wobei der Anbau von Getreide im Vordergrund steht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gemeindegebiet wurden bronze-, eisenzeitliche und antike Funde entdeckt. Im 8. Jahrhundert eroberten die Mauren beinahe die gesamte Iberische Halbinsel. In Castellote und anderen Orten Aragóns und Andalusiens schufen die Berber ausgeklügelte Bewässerungssysteme. Erst im frühen 12. Jahrhundert wurde die Gegend von König Alfons I. (El Batallador) zurückerobert (reconquista) und im Jahr 1196 dem Templerorden übergeben, der hier eine mächtige Burg (castillo) erbaute und eine Komturei besaß. Nach der Auflösung des Templerordens (1307–1312) übernahm der Johanniterorden dessen Besitztümer und behielt sie bis zum Jahr 1769. Im Zuge der Karlistenkriege des 19. Jahrhunderts wurde die alte Templerburg weitgehend zerstört. Während des Spanischen Bürgerkriegs (1936–1939) wurde der Ort zwar nicht beschossen oder bombardiert; dennoch geriet die Kirche in Brand, wobei das alte gotische Rippengewölbe sowie das Altarretabel und zahlreiche religiöse Bilder zerstört wurden.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Templerburg (castillo) überragt den Ort; sie dient heute – nach einer grundlegenden Restaurierung – als Museum.[10]
  • Ein ehemaliger Wachturm (Torreón templario) dient heute ebenfalls als Museum.
  • Die am Berghang stehende einschiffige Iglesia de San Miguel wurde im 13. Jahrhundert im Stil der Gotik erbaut; die Seitenkapellen sind spätere Anbauten. Hervorzuheben ist das aus Werksteinen gefügte Archivoltenportal mit darüber angeordneter Fensterrose.[11]
  • Die im 17. Jahrhundert erbaute Ermita de la Virgen del Agua steht inmitten des Ortes.
  • Das Rathaus (ayuntamiento) ruht im vorderen Erdgeschoss-Bereich auf Säulen, wodurch eine Art Portikus (lonja) entstand, in welchem öffentliche Angelegenheiten (z. B. auch Gerichtsprozesse) verhandelt werden konnten.
  • In der Nähe des Rathauses befindet sich eine ehemalige Viehtränke (abrevadero).[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Castellote – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Castellote – Weiler Abenfigo
  3. Castellote – Weiler Las Cuevas
  4. Castellote – Weiler Ladruñán
  5. Castellote – Weiler Dos Torres
  6. Castellote – Weiler Las Planas
  7. Castellote – Weiler Luco de Bordón
  8. Castellote – Bevölkerungsentwicklung
  9. Castellote – Karte + Fakten
  10. Castellote – Castillo
  11. Castellote – Kirche
  12. Castellote – Sehenswürdigkeiten