Die zwei Gesichter des Januars (Film)

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Film
Titel Die zwei Gesichter des Januars
Originaltitel The Two Faces of January
Produktionsland Großbritannien, USA, Frankreich
Originalsprache Englisch, Türkisch, Griechisch
Erscheinungsjahr 2014
Länge 96 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Hossein Amini
Drehbuch Hossein Amini
Produktion Tim Bevan,
Eric Fellner,
Robyn Slovo,
Tom Sternberg
Musik Alberto Iglesias
Kamera Marcel Zyskind
Schnitt Nicolas Chaudeurge,
Jon Harris
Besetzung

Der Film Die Zwei Gesichter des Januars basiert auf Patricia Highsmiths gleichnamigem Roman. Regie führte Hossein Amini, der auch das Drehbuch schrieb. In den Hauptrollen sind Oscar Isaac, Viggo Mortensen und Kirsten Dunst zu sehen. Seine Premiere feierte der Film im Februar 2014 auf den 64. Internationalen Filmfestspielen Berlin. In Deutschland kam er am 29. Mai 2014 in die Kinos.

Handlung

Der Film spielt in Griechenland im Jahr 1962. Der junge, fließend griechisch sprechende Amerikaner Rydal verdient sein Geld in Athen als Fremdenführer und, indem er Touristen um Wechselgeld betrügt. Als er das amerikanische Paar Chester und Colette MacFarland entdeckt, ist er sofort fasziniert von Colettes Schönheit und von Chesters Charisma, zumal dieser ihn außerdem an seinen kürzlich verstorbenen Vater erinnert. Daher willigt er sofort ein, als das Paar ihn zum Abendessen einlädt. Als Rydal nach dem Abendessen im Taxi Colettes Armband findet, begibt er sich zurück zum Hotel der MacFarlands, um es zurückzugeben. Im Flur überrascht er Chester dabei, wie dieser einen scheinbar bewusstlosen Mann zurück in dessen Zimmer bringen will. Rydal hilft Chester. Im Zimmer des Mannes stellt sich heraus, dass es sich bei ihm um einen Privatdetektiv handelt, der für seine Klienten Geld von Chester eintreiben soll, um das dieser sie betrogen hat. Chester und Colette brechen überhastet aus dem Hotel auf – ohne ihre Pässe. Rydal erklärt sich bereit, ihnen zu helfen. Er organisiert ein Treffen mit einem Mann, der ihnen falsche Dokumente ausstellen kann. Anschließend begleitet er sie nach Kreta, um die Zeit zu überbrücken, bis die Pässe fertig sind.

Auf Kreta reagiert Chester zunehmend eifersüchtiger, wenn Colette sich mit Rydal unterhält oder mit ihm tanzt. Rydal vernimmt zufällig im Radio, dass der Privatdetektiv tot im Hotel gefunden wurde. Die Lage spitzt sich nun zu, da Chester und Colette polizeilich gesucht werden. Aus diesem Grund reisen sie in eine kleinere Stadt auf der Insel. Auf der Rückfahrt zum Treffen zur Abholung der Pässe glaubt Colette, im Bus erkannt worden zu sein, woraufhin sie den Bus panisch verlässt, gefolgt von Chester und Rydal. Sie müssen nun den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen. Als starker Regen einsetzt, suchen sie Unterschlupf in einer Ruinenanlage. Chester steigt dort in eine Grabkammer hinab. Als er länger nicht zurückkommt, folgt Rydal ihm. In der Dunkelheit wird er von Chester bewusstlos geschlagen. Als Chester wieder nach oben tritt und den Weg ohne Rydal fortsetzen will, weigert sich Colette, ihm zu folgen. Es kommt zum Streit, bei dem Colette nach einem leichten Schubser Chesters das Gleichgewicht verliert, die Treppe hinunterfällt und sich das Genick bricht. Chester bricht daraufhin allein auf und bekommt am nächsten Morgen die Pässe überreicht. Als Rydal wieder zu sich kommt, findet er die tote Colette. Nun will er Chester aufspüren, doch wird er beim Verlassen der Ruinenanlage von einer Schulklasse gesehen und daraufhin als Mörder von Colette polizeilich gesucht. Auf der Fähre zurück nach Athen holt er Chester ein. Da sie nun zu zweit reisen, entsprechen sie nicht den polizeilich Gesuchten. Am Flughafen von Athen schlägt Chester vor, in ein Flugzeug nach Frankfurt am Main zu steigen und kümmert sich sogleich um die Tickets. Als Chester auf der Toilette verschwindet, den Koffer, in dem sich sein Geld befindet, aber bei Rydal lässt, schöpft dieser Verdacht. Er erkennt, dass Chester für sich ein Ticket für den demnächst startenden Flug nach Istanbul gekauft hat.

Chester wird in seinem Hotel in Istanbul von Rydal angerufen, der ihn zu einem Treffen auffordert. Chester geht darauf ein, da Rydal droht, andernfalls zur Polizei zu gehen. Als Rydal Chester bei dem Treffen auffordert, den Mord an Colette zu gestehen, erkennt dieser, das Rydal eine Wanze trägt, und rennt davon. Rydal folgt ihm und beide werden nun von Polizisten verfolgt. Rydal wird gefangen, Chester wird durch einen Schuss tödlich verwundet. Der Polizist, der Rydal festhält, gestattet ihm, mit Chester zu sprechen. Der sterbende Chester gesteht sowohl den Mord an dem Privatdetektiv in Athen als auch an seiner Frau. Da die Wanze das Gespräch aufzeichnet, wird Rydal anschließend freigelassen.

Hintergrund

  • Hossein Amini führte bei Die zwei Gesichter des Januars erstmals selbst Regie.
  • Der Titel des Films leitet sich daher ab, dass der Monat Januar nach Janus benannt ist, dem Römischen Gott des Anfangs und des Endes, der Ein- und Ausgänge und der Türen und Tore. Er wird meist mit zwei Gesichtern dargestellt, eines blickt in die Zukunft, eins in die Vergangenheit.
  • Gedreht wurde der Film in Athen, Istanbul und in den kretischen Städten Chania und Iraklio.

Kritik

Insgesamt wurde der Film positiv aufgenommen. Rotten Tomatoes zählte im März 2015 bei 105 Rezensionen 82 Prozent positiv.

„Einen klassischen Film-Noir-Plot variiert Amini, eine Dreiecksgeschichte um sexuelle Verlockung, (Geld-)Gier und Gockelkämpfe. Mit sicherer Hand führt er sein "Trio infernal", im Zentrum steht die Femme fatale, die zugleich als antike (Schicksals-)Göttin fungiert. Fürs nachtschwarze Genre unüblich, ist alles in gleißendes Licht getaucht, der dräuende, immer wieder aufbrausende Soundtrack von Alberto Iglesias erinnert an jene des Hitchcock-Hauskomponisten Bernard Herrmann. Große Sorgfalt wurde auf (Retro-)Ausstattung und Kostüme gelegt, im Fokus bleiben aber stets die Personen.“

„Obwohl Highsmiths 1964 veröffentlichter Roman „Die zwei Gesichter des Januars“ weder zur Ripley-Reihe noch überhaupt zu den besseren Werken der Autorin gehört, bietet er gleich zwei durchaus verwandte faszinierende Figuren aus der moralischen Grauzone. Das hat Drehbuchautor Hossein Amini („Drive“) erkannt und für seine gleichnamige Verfilmung des Buches, mit der er sein Regiedebüt gibt, zwei echte Hochkaräter engagiert: So liefern sich Viggo Mortensen („Der Herr der Ringe“) und Oscar Isaac („Inside Llewyn Davis“) in dem klassisch inszenierten Thriller-Drama vor prächtiger Mittelmeer-Kulisse ein spannendes Schauspielduell.“

Andreas Staben: filmstarts.de[3]

„"Die zwei Gesichter des Januars" erhält sich das prekäre Gleichgewicht aus Schönheit, Spannung und Melancholie bis zum Schluss. Ein Film, der so altmodisch wie herausragend ist, bis zum letzten Bild.“

Wolfgang Höbel: Der Spiegel[4]

Auszeichnungen und Nominierungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Die zwei Gesichter des Januars. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Mai 2014 (PDF; Prüf­nummer: 144 919 K).
  2. Kritik auf Kino.de
  3. Kritik auf Filmstarts.de
  4. Filmkritik des Spiegel