Eberau

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Marktgemeinde
Eberau
Wappen Österreichkarte
Wappen von Eberau
Eberau (Österreich)
Eberau (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Güssing
Kfz-Kennzeichen: GS
Fläche: 30,74 km²
Koordinaten: 47° 6′ N, 16° 28′ OKoordinaten: 47° 6′ 24″ N, 16° 27′ 39″ O
Höhe: 215 m ü. A.
Einwohner: 917 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 30 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 7521, 7522
Gemeindekennziffer: 1 04 03
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 1
7521 Eberau
Website: www.eberau.at
Politik
Bürgermeister: Johann Weber (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2012)
(19 Mitglieder)
12
7
12 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Eberau im Bezirk Güssing
Lage der Gemeinde Eberau im Bezirk Güssing (anklickbare Karte)BildeinBocksdorfBurgauberg-NeudaubergEberauGerersdorf-SulzGroßmürbischGüssingGüttenbachHackerberg (Güssing)HeiligenbrunnHeugrabenInzenhofKleinmürbischKukmirnMoschendorfNeuberg im BurgenlandNeustift bei GüssingOlbendorfOllersdorf im BurgenlandRauchwartRohr im BurgenlandSankt Michael im BurgenlandStegersbachStinatzStremTobajTschanigrabenWörterbergBurgenland
Lage der Gemeinde Eberau im Bezirk Güssing (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Eberau (ungarisch: Monyorókerék, kroatisch: Eberava) ist eine Marktgemeinde im Bezirk Güssing, Burgenland, mit 917 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023), von denen ca. 4,5 % der Volksgruppe der Burgenland-Ungarn angehören.

Geografie

Die Gemeinde liegt im Südburgenland.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2015[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Eberau, Gaas, Kroatisch Ehrensdorf, Kulm und Winten.

Geschichte

1221 kam es zur ersten urkundlichen Erwähnung des ungarischen Ortsnamens von Eberau als Monyorókerék (Haselrund). Das Geschlecht der Ellerbacher errichtete um 1400 das Wasserschloss mit teilweise noch erhaltenen Wehranlagen. Mitte des 15. Jahrhunderts (1448) gab es erste Wochenmärkte in Eberau und 1465 folgte die erste urkundliche Erwähnung des deutschen Ortsnamens Eberau. Berthold II., der bekannteste Ellenbacher, unterschrieb die Urkunden als „Herr von Eberau“. Von 1587 bis 1590 hielt sich der Wanderbuchdrucker Johannes Manlius in Eberau auf. Aus seiner Werkstatt stammten die erste im Burgenland gedruckte Zeitung sowie das erste ungarische Arzt- und Heilbuch.

Durch die Benennung von Eberau als oppidum (lat. Stadt) erhielt der Ort das Marktrecht und wurde ein Wirtschaftsstandort (1615). In der Urkunde wird Eberau als Stadt bezeichnet, der Bürgermeister als Stadtrichter. 1664 spielte die Burg Eberau eine strategisch wichtige Rolle während der Türkenkriege und der Schlacht bei Szentgotthárd (Ungarn).

Ludwig Graf Erdödy gründete 1770 eine Freimaurerloge, die den Beinamen „Zum goldenen Hirschen“ führte (ab 1776 „Zum goldenen Rad“). Die Herrschaft Eberau hatte das Recht, über Leben und Tod ihrer Untertanen zu entscheiden (ius gladii). Die letzte Hinrichtung wurde 1830 bei den „Galgenstauden“ vollzogen. Als Zeichen, dass es früher eine eigene grundherrliche Gerichtsbarkeit gegeben hat, steht heute noch auf dem Hauptplatz der Pranger.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Monyorókerék verwendet werden. Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde 1919 nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Durch das Gemeindestrukturverbesserungsgesetz (1971) kam es zu einem Zusammenschluss der Gemeinden Eberau, Gaas, Kroatisch-Ehrensdorf, Kulm, Oberbildein, Unterbildein und Winten zur Großgemeinde Eberau. 1993 trennten sich die Orte Oberbildein und Unterbildein von Eberau ab und wurden zur Gemeinde Bildein. Im selben Jahr kam es zur Wiederverleihung des Rechtes zur Führung der Bezeichnung Marktgemeinde sowie zur Führung des Gemeindewappens.

Bevölkerung


Politik

Gemeinderatswahl
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
70,56 %
(−2,66 %p)
29,44 %
(+2,66 %p)
2007

2012


Die Mandatsverteilung (19 Sitze) in der Gemeindevertretung ist ÖVP 12, SPÖ 7, FPÖ 0, Grüne 0 und andere Listen 0 Mandate.

Bürgermeister
  • bis 2012 Walter Strobl (ÖVP)
  • seit 2012 Johann Weber (ÖVP)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Eberau

Persönlichkeiten

Literatur

  • Gerald Schlag: Die Freimaurerloge „Zum Goldenen Rad“ in Eberau 1775–1786. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 66, Eisenstadt 2004, S. 94–115
  • Karl Ulbrich: Die mittelalterlichen Wehranlagen von Eberau (Südburgenland) . Berger, Horn 1948

Galerie

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria, Bevölkerung am 1. Jänner 2015 nach Ortschaften

Weblinks

Commons: Eberau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien