Franz Aigner (Fußballspieler)

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Franz Aigner (* 14. September 1967 in St. Johann im Pongau) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler auf der Position eines Stürmers, Mittelfeldspielers und Verteidigers sowie aktueller Fußballtrainer.

Aigner wurde mit SV Austria Salzburg dreimal österreichischer Fußballmeister und Supercupsieger, zog mit dem Verein 1994 ins UEFA-Pokal-Finale und 1995 in die Champions League ein und absolvierte sechs Länderspiele für die österreichische Fußballnationalmannschaft. Franz Aigner ist verheiratet und Vater zweier Söhne.

Karriere

Schneller Aufstieg und Stagnation

Der gelernte Maschinenschlosser begann seine Karriere in Jugendjahren beim Sportklub Bischofshofen und spielte sich mit der Kampfmannschaft der Pongauer von der Landesliga bis in die Regionalliga West hoch. In der Saison 1985/86 erreichte der Regionalligist nach Siegen über USV Salzburg (ab 1988 in FC Salzburg umbenannt) und FC Zell am See die dritte Runde des ÖFB-Pokals in der man nur knapp mit 2:3 an Austria Lustenau scheiterte. Der 19-jährige Franz Aigner brachte in all diesen Partien eine glanzvolle Leistung als Stürmer und überzeugte damit einen Beobachter des Bundesligisten SK Sturm Graz. Im Sommer 1986 unterschrieb er bei den Grazern seinen ersten Profivertrag, noch im Herbst desselben Jahres feierte der Senkrechtstarter sein Debüt in der österreichischen Bundesliga. Nach anfänglich guten Partien in denen er sein Talent unter Beweis stellte, wollte ihm der Durchbruch in Graz aber nicht gelingen.

Nach zwei Jahren in Graz, die letzten Endes mit einer Reservistenrolle endeten, wechselte der St. Johanner in die zweite Liga zum SV Austria Salzburg. Dort traf er erstmals auf die noch jungen Kollegen Wolfgang Feiersinger, Christian Fürstaller und Hermann Stadler mit denen er später gemeinsam das Gerippe der erfolgreichen Salzburger Meister- und Europacupfinalmannschaft bilden sollte. Aigners großes Talent wurde bereits vom damaligen Trainer Kurt Wiebach geschätzt, allerdings vermochte der junge Stürmer keine konstanten Leistungen zu bringen und galt als eher schlampiges Genie. In der Saison 1988/89 feierte er mit Salzburg nach einem herrlichen Tor von Srečko Kurbaša, das die Mannschaft erst in das Aufstiegs-Play-Off brachte, und einer unnachahmlichen Torserie des im Winter 1988 engagierten „Alt“stars Hans Krankl den Aufstieg in die erste Bundesliga.

Wechseljahre zwischen erster und zweiter Liga

Nach einer guten Saison in der ersten Liga, in der er es auf 21 Einsätze brachte, wurde Franz Aigner 1990 an den Stadtrivalen FC Salzburg verliehen wo er sich wieder ein Stück weiter entwickeln konnte. Mit den Taxhamern erreichte Aigner überraschend das Viertelfinale im ÖFB-Pokal wo man erst gegen Rapid Wien deutlich scheiterte. Durch seine Leistung in der 2. Division schaffte es der 1,79 m große Stürmer auch wieder in den Bundesligakader der Austria aufgenommen zu werden, wurde jedoch nach einer halben Saison erneut in die zweite Liga verliehen; diesmal zu Austria Klagenfurt. Mit dem Abstieg der Kärntner aus der zweiten Spielklasse durfte er im Herbst 1992 wieder zu Salzburg zurückkehren, wurde allerdings von Otto Barić in die U-21-Mannschaft abgeschoben.

In der Reservemannschaft wandelte er sich unter Trainer Miroslav Polák, der eben seine aktive Karriere beendet und hier sein erstes Traineramt übernommen hatte, vom reinen Offensivspieler zu einem taktisch disziplinierten Mittelfeldspieler. Im Saisonfinish 1992/93 wurde er von Barić dreimal als Joker in die Kampfmannschaft eingewechselt und konnte bei diesen Auftritten mit seinen neu gewonnenen Qualitäten überzeugen. Otto Barić war von der Wandlung des ewigen Talents so angetan, dass er sich massiv für eine Weiterverpflichtung Aigners einsetzte.

Vom Dauerreservisten zum Europacuphelden

In der neuen Saison konnte er sich in der Salzburger Mannschaft aber vorerst wieder nicht durchsetzen und mutierte zum Dauerreservisten. Nachdem er im Europacup zweimal erst in der 90. Spielminute eingewechselt wurde, schaffte der mittlerweile 26-Jährige mit einer kämpferisch hervorragenden Leistung im Auswärtsspiel gegen Royal Antwerpen am 2. November 1993, wo er, erst durch zahlreiche Ausfälle in die Mannschaft gekommen, als vermeintlicher Notnagel den Antwerpener Teamspieler Segers in Schach hielt und Feiersingers Siegestor vorbereitete, unverhofft doch noch den Anschluss. Knapp 300 Fans jubelten mit ihm, als er fünf Minuten vor Schluss einen herrlichen Pass auf Feiersinger spielte und so einen großen Anteil am überraschenden Sieg der Salzburger hatte. Sein ganz großer Durchbruch erfolgte dann im Laufe des Frühjahrs 1994 als er auf der Position des linken Flügelverteidigers zum unverzichtbaren Bestandteil der Salzburger Meister- und Europacupmannschaft wuchs. Im Viertelfinale gegen Eintracht Frankfurt nominierte Trainer Baric, der speziell in den Auswärtspartien auf die Konterstärke des gelernten Stürmers baute, den St. Johanner sogar überraschend von Beginn an auf der Position des zweiten Stürmers neben Jurčević. Mit dem SV Austria Salzburg kam Aigner in dieser Saison bis ins UEFA-Pokal-Finale, feierte erstmals den Gewinn des österreichischen Meistertitels, zu dem er bei 22 Einsätzen auch zwei Tore beitragen konnte, und blieb auch im Spiel um den österreichischen Supercup gegen FK Austria Wien erfolgreich. Mit seinen sensationell starken Partien in den UEFA-Cup-Spielen gegen den Karlsruher SC (Semifinale) und Inter Mailand (Finale), in denen er auch durch seine enorme Athletik bestach, gelang ihm schließlich sogar der Sprung in die österreichische Nationalmannschaft in der er beim 4:3-Sieg über Polen ein starkes Debüt feierte. Bis 1998 brachte es Franz Aigner auf insgesamt sechs Länderspiele und 2 Tore in der Nationalmannschaft und war für Teamchef Herbert Prohaska bis zuletzt sogar eine Überlegung für die Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich.

Mit dem SV Austria Salzburg verteidigte er im Spieljahr 1994/95 den Meistertitel und den Supercup und gewann beides auch nochmals in der Saison 1996/97 unter seinem ehemaligen Mitspieler und nunmehrigen neuen Trainer Heribert Weber. Seinen letzten Erfolg verpasste er im Jahr 2000 mit der Niederlage Salzburgs im Elfmeterschießen gegen den Grazer AK im ÖFB-Pokalfinale nur äußerst knapp. Im Herbst 2000 wechselte Aigner in die zweite Liga (1. Division) zum damaligen Salzburger Satellitenklub BSV Bad Bleiberg. Mit den Bleiberger Wölfen erreichte er im Spieljahr 2001/02 noch einmal das Semifinale im ÖFB-Cup, wo seine Mannschaft erst mit 2:3 am Erstligisten Sturm Graz scheiterte. Nach zwei Saisonen bei den Kärntnern beendete er mit 35 Jahren seine aktive Laufbahn als Spieler, absolvierte die Trainerausbildung und erwarb die A-Lizenz.

Karriere als Trainer

Seine erste Trainerstelle trat er 2002 als Co-Trainer unter Heimo Pfeifenberger bei den SV Austria Salzburg Amateuren an. Bereits in der darauf folgenden Saison wurde der Pongauer als alleinverantwortlicher Cheftrainer der Mannschaft verpflichtet. Mit den Amateuren erreichte er dreimal in Folge den Titel des Salzburger Landesmeisters und gewann in der Saison 2004/05 den erstmals seit 1955 wieder ausgetragenen Salzburger Landespokal mit einem Finalsieg gegen den PSV Schwarz-Weiß Salzburg. Nach der Übernahme des Vereins durch Red Bull im Juli 2005 wurde Aigner in seinem Amt bestätigt. Mit den „Jungbullen“, wie nun die Amateure seit dieser Übernahme genannt werden, erreichte er wiederum den Landesmeistertitel und scheiterte im Kampf um den Aufstieg erst im letzten Drittel der Meisterschaft am FC Lustenau 07. Nach einem schwachen Start seiner Mannschaft wurde er Anfang September 2006 von Thorsten Fink abgelöst.

Seit der Saison 2007/08 trainiert Franz Aigner den Regionalligisten TSV Sankt Johann im Pongau.

Stationen

Spieler

Trainer

Titel und Erfolge

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