Ghindari

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Ghindari
Makfalva
Ghindari führt kein Wappen
Ghindari (Rumänien)
Ghindari (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Mureș
Koordinaten: 46° 30′ N, 24° 55′ OKoordinaten: 46° 30′ 14″ N, 24° 55′ 22″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 376 m
Fläche: 81,23 km²
Einwohner: 3.034 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km²
Postleitzahl: 547265
Telefonvorwahl: (+40) 02 65
Kfz-Kennzeichen: MS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Ghindari, Abud, Ceie, Solocma, Trei Sate
Bürgermeister: Imre Vass (AMT)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 79
loc. Ghindari, jud. Mureș, RO–547265
Website:

Ghindari [ˈɟindarʲ] (veraltet Macfalău; ungarisch Makfalva)[3] ist eine Gemeinde im Kreis Mureș in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde Ghindari im Kreis Mureș

Die Gemeinde Ghindari liegt im Siebenbürgischen Becken im Kokel-Hochlands (Podișul Târnavelor) im sogenannten Salzland. Am Oberlauf der Târnava Mică (Kleine Kokel), des Drum național 13A und der Bahnstrecke Blaj–Târnăveni–Praid, befindet sich der Ort Ghindari 15 Kilometer südwestlich von der Kleinstadt Sovata und etwa 50 Kilometer östlich von der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch) entfernt.

Die vier eingemeindeten Dörfer befinden sich drei bis zehn Kilometer vom Gemeindezentrum entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Ghindari, von Szekler gegründet, wurde erstmals 1507 urkundlich erwähnt.[4]

Auf dem Areal des Gemeindezentrums, von den Einheimischen genannt Vârful Cetății (ungarisch Várhegyese), sind Reste der sogenannten Burg Makka (oder Mákavár)[5] – im 19. Jahrhundert abgetragen – dem Mittelalter zugeordnet. Auch zahlreiche Archäologische Funde, von denen einige bis in die Jungsteinzeit datiert sind, wurden auf dem Gebiet des Gemeindezentrums gefunden.[6]

Im eingemeindeten Dorf Trei Sate (ungarisch Hármasfalu) befinden sich bei Dâmbul Cetății (ungarisch Várdomb) Reste einer mittelalterlichen Siedlung, welche vermutlich auf eine Siedlung der Frühgeschichte errichtet wurde.[7]

Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk Nyáradszereda im Komitat Maros-Torda, anschließend dem historischen Kreis Mureș und ab 1950 dem heutigen Kreis Mureș an.

Das eingemeindete Dorf Trei Scaune mit seinen sechs Kirchen, setzt sich aus den drei Weilern Cioc (ungarisch Csókfalva), Ștefănești (ungarisch Székelyszentistván) und Hotești (ungarisch Atosfalva) zusammen.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung der Gemeinde Ghindari entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 5.599 89 5.293 - 217
1920 7.184 41 7.003 11 129
1956 7.906 42 7.827 1 36
2002 5.076 29 4.962 1 84
2011 3.250 23 2.874 - 353
2021 3.034 31 2.198 - 805

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und gleichzeitig die der Magyaren 1956 registriert. Die höchste Einwohnerzahl der Rumänen wurde 1850, die der Roma (607) 2021 und die der Rumäniendeutschen 1920 ermittelt.[8]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Gemeindezentrum die reformierte Kirche,[9] Ende des 18. Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet, steht unter Denkmalschutz.[5]
  • Im eingemeindeten Dorf Trei Sate die Residenz von Dósa Barátosi, im 18. Jahrhundert errichtet und die unitarische Kirche mit dem 40 Meter hohen Kirchturm 1798 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[5]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dániel Dózsa (1821–1889), Schriftsteller[10]
  • Áron Vass (1891–1979), Volkskünstler und Bildhauer[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ghindari – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 20. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 14. Juni 2018 (ungarisch).
  4. a b Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  5. a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)
  6. Repertoriul Arheologic al României − Ghindari, abgerufen am 17. Juni 2018 (rumänisch).
  7. Repertoriul Arheologic al României − Trei Sate, abgerufen am 17. Juni 2018 (rumänisch).
  8. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  9. Angaben zur reformierten Kirche in Măgherani bei biserici.org, abgerufen am 17. Juni 2018 (rumänisch)
  10. Ungarische Schriftsteller, Leben und Werke: Dózsa Dániel. mek.oszk.hu, abgerufen am 14. Juni 2018 (ungarisch).