Sâncraiu de Mureș

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Sâncraiu de Mureș
Weichseldorf
Marosszentkirály
Wappen von Sâncraiu de Mureș
Sâncraiu de Mureș (Rumänien)
Sâncraiu de Mureș (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Mureș
Koordinaten: 46° 33′ N, 24° 31′ OKoordinaten: 46° 32′ 53″ N, 24° 31′ 12″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 309 m
Fläche: 20,57 km²
Einwohner: 10.403 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 506 Einwohner je km²
Postleitzahl: 547525
Telefonvorwahl: (+40) 02 65
Kfz-Kennzeichen: MS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Sâncraiu de Mureș, Nazna
Bürgermeister: Petru-Ionuț Budian (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 197
loc. Sâncraiu de Mureș, jud. Mureș, RO–547525
Website:

Sâncraiu de Mureș [ˈsɨnkraiu de ˈmureʃ] (veraltet Murăș-Sâncraiu; deutsch Weichseldorf, ungarisch Marosszentkirály) ist eine Gemeinde im Kreis Mureș, in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Der Ort ist auch unter den ungarischen Bezeichnungen Székelyszentkirály und Szentkirály bekannt.[3]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde Sâncraiu de Mureș im Kreis Mureș

Die Gemeinde Sâncraiu de Mureș liegt im Mureș-Tal im Siebenbürgischen Becken nördlich des Kokel-Hochlands (Podișul Târnavelor) im Zentrum des Kreises Mureș. An der Mündung des Baches Cornățel – ein rechter Nebenfluss des Mureș (Mieresch) – und der Kreisstraße (Drum județean) DJ 152A befindet sich der Ort Sâncraiu de Mureș zwei Kilometer westlich von der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch) entfernt.

Das eingemeindete Dorf Nazna (ungarisch Náznánfalva) liegt drei Kilometer südwestlich vom Gemeindezentrum entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Sâncraiu de Mureș wurde 1293 erstmals urkundlich erwähnt. Das Paulinerkloster im Ort wurde nach der Reformation aufgelöst und dessen Steine wurden 1610 beim Bau der Kirchenburg in Târgu Mureș verwendet.[4]

Eine Erdumwallung auf dem Berg Dealul Păgânilor (ungarisch Pogánhevy) bei etwa 464 m wird dem Mittelalter zugeordnet und zahlreiche archäologische Funde gehen bis in die Jungsteinzeit zurück. Auch eine Römerstraße auf dem Areal des Ortes ist vermerkt.[5]

Im eingemeindeten Dorf Nazna wohnte Anfang des 17. Jahrhunderts der König der Sinti und Roma Siebenbürgens, und im 18. Jahrhundert siedelten sich auch Juden hier an.[4]

Im Königreich Ungarn gehörte die Gemeinde dem Stuhlbezirk Maros alsó (Unter-Maros) im Komitat Maros-Torda, anschließend dem historischen Kreis Mureș und ab 1950 dem heutigen Kreis Mureș an.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung der Gemeinde Sâncraiu de Mureș entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 1.837 1.088 613 - 136
1920 2.703 1.501 1.161 - 41
1941 3.158 1.292 1.736 - 130
2002 4.266 1.887 1.984 3 392
2011 7.489 4.671 2.254 13 551
2021 10.403 7.018 2.205 2 1.178 (229 Roma)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und gleichzeitig die der Rumänen 2011 registriert. Die höchste Anzahl der Magyaren (2.333) wurde 1977, die der Roma (391) 2002 und die der Rumäniendeutschen (18) wurde 1880 ermittelt.[6]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Gemeindezentrum die reformierte Kirche[7] im 13. Jahrhundert errichtet, 1900 umgebaut und die katholische Kirche im 14. Jahrhundert errichtet und im 18. umgebaut, stehen unter Denkmalschutz.[8]
  • Im eingemeindeten Dorf Nazna, die Reste einer mittelalterlichen Burg stehen unter Denkmalschutz.[8]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vasile Pop (um 1827–1848), geboren in Nazna, war 1848 in der Region um Târgu Mureș Revolutionsführer;[4] wurde am 12. Oktober 1848 gehängt.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sâncraiu de Mureș – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 21. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 11. November 2018 (ungarisch).
  4. a b c Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  5. Repertoriul Arheologic al României − Sâncraiu de Mureș abgerufen am 12. November 2018 (rumänisch)
  6. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  7. Angaben zur reformierten Kirche in Sâncraiu de Mureș bei biserici.org, abgerufen am 12. November 2018 (rumänisch)
  8. a b Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)
  9. Vasile Butiu: REVOLUTIA DIN 1848 DIN JUDETUL MURES SI ORASUL TARGU-MURES (II). Cuvântul Liber, 20. Oktober 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. September 2019; abgerufen am 12. November 2018 (rumänisch).