Großer Preis von Deutschland 1929

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Startaufstellung
Rennsieger Louis Chiron

Der IV. Große Preis von Deutschland, auch Grosser Preis der Nationen[1][2] oder Grosser Preis der Nationen für Sportwagen,[3] fand am 14. Juli 1929 auf dem Nürburgring, bestehend aus Nord- und Südschleife, statt. Es führte über 18 Runden à 28,3 km, was einer Gesamtdistanz von 509,4 km entspricht.

Das Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das großzügige Preisgeld der Veranstalters brachte 1929 ein starkes Starterfeld an den Nürburgring. 38.000 Reichsmark (entspricht heute ca. 159.000 Euro) gab es für den Sieger, immerhin noch 20.000 Reichsmark (heute ca. 84.000 Euro) für den Gesamtzweiten. Im Rennen zeigte es sich, dass die leichten und wendigen Werks-Bugatti den schweren und unhandlichen Mercedes-Benz SSK auch auf dem Nürburgring überlegen waren. Auch ein anerkannter Spitzenfahrer wie Rudolf Caracciola konnte den Nachteil der fast 2 Tonnen schweren Wagen nicht wettmachen. Caracciola hatte zwar zu Beginn des Rennens die Führung übernommen, fiel aber in der fünften Rund mit Pleuelschaden aus. Nach 18 Runden und einer Fahrzeit von mehr als 4 Stunden gewann Louis Chiron im Bugatti deutlich vor seinem Markenkollegen Philippe de Rothschild. Bester Mercedes-Benz war der drittplatzierte SSK von August Momberger und Max von Arco-Zinneberg.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlussklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden Zeit
1 S 3.0 28 Dritte Französische Republik Automobiles Ettore Bugatti Monaco Louis Chiron Bugatti T30B 18 4:46:06,8 h
2 S 3.0 Dritte Französische Republik Automobiles Ettore Bugatti Dritte Französische Republik Philippe de Rothschild Bugatti T30C 18 + 11:45,6 min
3 S + 3.0 10 Deutsches Reich Daimler-Benz AG Deutsches Reich August Momberger
Deutsches Reich Max von Arco-Zinneberg
Mercedes-Benz SSK 18 + 14:31,0 min
4 S 3.0 Dritte Französische Republik Automobiles Ettore Bugatti Dritte Französische Republik Guy Bouriat Bugatti T35C 18 + 17:21,6 min
5 S 3.0 Schweiz Mario Lepori Schweiz Mario Lepori Bugatti T35B 18 + 24:19,0 min
6 S + 3.0 12 Deutsches Reich Daimler-Benz AG Deutsches Reich Willy Rosenstein
Deutsches Reich Adolf Rosenberger
Mercedes-Benz SSK 18 + 25:10,0 min
7 S 3.0 Deutsches Reich Eckart von Kalnein Deutsches Reich Eckart von Kalnein Bugatti T37B 18 + 37:09,2 min
8 V 36[4] Deutsches Reich Ernst Günther Burggaller Deutsches Reich Ernst Günther Burggaller Bugatti T37A 18 + 39:27,4 min
9 V Deutsches Reich Hans Kersting Deutsches Reich Hans Kersting Bugatti T37A 17 + 57:55,8 min
10 3.0 Italien 1861 Officine Alfieri Maserati Italien 1861 Diego de Sterlich Maserati 26B 17 + 59:20,8 min
11 V Italien 1861 Francesco Pirola Italien 1861 Francesco Pirola Alfa Romeo 6C 1500SS 16 + 1:00:18,4 h
12 V Deutsches Reich Willy Scholl Deutsches Reich Willy Scholl Amilcar 16 + 1:07:30,6 h
13 V Italien 1861 Amedeo Ruggeri Italien 1861 Amedeo Ruggeri Maserati 26 16 + 1:13:10,2 h
14 V Deutsches Reich Gerhard Macher Deutsches Reich Gerhard Macher DKW 16 + 1:23:40,4 h
Ausgefallen
15 V Deutsches Reich Hannoversche Maschinenbau AG Deutsches Reich Karl Häberle Hanomag 12
16 V Deutsches Reich Walter Österreicher DKW 10
17 S + 3.0 2 Deutsches Reich Daimler-Benz AG Deutsches Reich Rudolf Caracciola Mercedes-Benz SSK 5
18 V Deutsches Reich Hans Simons DKW 4
19 S + 3.0 6 Estland Eduard Klimberg Estland Eduard Klimberg Renault 40 CV 2
20 3.0 Tschechoslowakei 1920 Ottokar Bittmann Tschechoslowakei 1920 Ottokar Bittmann Bugatti T35C 1
21 S + 3.0 4[5] Deutsches Reich Daimler-Benz AG Deutsches Reich Georg Kimpel Mercedes-Benz SSK 1
22 V Deutsches Reich Hannoversche Maschinenbau AG Deutsches Reich Hellmuth Butenuth Hanomag 1
23 V Dritte Französische Republik Automobiles Talbot Tschechoslowakei 1920 Hugo Urban-Emmerich Talbot 70 1
24 V Belgien Émile Birken Imperia
25 V Tschechoslowakei 1920 Československá zbrojovka Brno Tschechoslowakei 1920 Anton Kahle Zbrojovka Z2
26 V Tschechoslowakei 1920 Československá zbrojovka Brno Tschechoslowakei 1920 Josef Mamula Zbrojovka Z2
27 V Tschechoslowakei 1920 Československá zbrojovka Brno Tschechoslowakei 1920 Ernst Prochazka Zbrojovka Z2
28 3.0 Italien 1861 Antonio Sartorio Italien 1861 Antonio Sartorio Alfa Romeo 6C
29 V Deutsches Reich Berthold Stoll Deutsches Reich Berthold Stoll Fiat 509
30 V Deutsches Reich Ingemar Schulze Bugatti T37A
31 V Deutsches Reich Willi Seibel Bugatti T37A
32 V Tschechoslowakei 1920 Československá zbrojovka Brno Tschechoslowakei 1920 Karl Stohanzl Zbrojovka Z2
33 V Tschechoslowakei 1920 Československá zbrojovka Brno Tschechoslowakei 1920 Karel Tunal Divisek Zbrojovka Z2
34 V Italien 1861 Achille Varzi Italien 1861 Achille Varzi Alfa Romeo 6C 1500
35 V Deutsches Reich Wilhelm Lombard
36 V Deutsches Reich Albert Broschek Amilcar

Nur in der Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
37 S + 3.0 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tim Birkin Bentley Blower
38 S + 3.0 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tim Birkin Bentley Blower

Klassensieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
S + 3.0 Deutsches Reich August Momberger Deutsches Reich Max von Arco-Zinneberg Mercedes-Benz SSK Rang 3
S 3.0 Monaco Louis Chiron Bugatti T35B Gesamtsieg
V Deutsches Reich Ernst Günther Burggaller Bugatti T35A Rang 8

Renndaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeldet: 38
  • Gestartet: 36
  • Gewertet: 14
  • Rennklassen: 3
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: unbekannt
  • Streckenlänge: 28,3 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 4:46:06,8 h
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 18
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 509,4 km
  • Siegerschnitt: unbekannt
  • Pole Position: keine
  • Schnellste Rennrunde: Louis Chiron – Bugatti T37B (#28) – 15:06,0 min = 112,58 km/h
  • Rennserie: zählte zu keiner Rennserie

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großer Preis von Deutschland 1929 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Großer Preis der Nationen, 14. Juli 1929, Nord- und Südschleife. www.pro-steilstrecke.de, abgerufen am 13. Mai 2020.
  2. Posthumus (1967), S. 40.
  3. Der Grosse Preis der Nationen für Sportwagen. In: Allgemeine Automobil-Zeitung, 1. August 1929, S. 7–18 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aaz
  4. Ernst Günther Burggaller auf Bugatti mit Startnummer 36. Mercedes-Benz Classic M@RS, abgerufen am 3. April 2022.
  5. Georg Kimpel auf Mercedes-Benz SSK mit Startnummer 4. Mercedes-Benz Classic M@RS, abgerufen am 2. April 2022.