Großer Preis von Deutschland 1970

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 Großer Preis von Deutschland 1970
Renndaten
8. von 13 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1970
Streckenprofil
Name: XXXII Großer Preis von Deutschland
Datum: 2. August 1970
Ort: Hockenheim
Kurs: Hockenheimring
Länge: 339,45 km in 50 Runden à 6,789 km

Wetter: sonnig und warm
Zuschauer: ~ 125.000
Pole-Position
Fahrer: Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari
Zeit: 1:59,5 min
Schnellste Runde
Fahrer: Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari
Zeit: 2:00,5 min
Podium
Erster: Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter: Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari
Dritter: Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren

Der Große Preis von Deutschland 1970 (offiziell XXXII Großer Preis von Deutschland) fand am 2. August auf dem Hockenheimring in Hockenheim statt und war das achte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1970.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegen Sicherheitsmängeln am Nürburgring, die die Fahrer im Vorfeld kritisiert hatten, wurde das Rennen ausnahmsweise nicht dort, sondern erstmals auf dem Hockenheimring ausgetragen. Als Reaktion auf den tödlichen Unfall von Jim Clark während eines Formel-2-Rennens zwei Jahre zuvor war diese Strecke im Gegensatz zum Nürburgring inzwischen mit Leitplanken ausgestattet worden. Zudem wurden im Bereich der langen Waldgeraden zwei Schikanen eingefügt, um die Geschwindigkeiten zu reduzieren. Die später ergänzte Ostkurven-Schikane bestand damals allerdings noch nicht.

Dan Gurney hatte seine Formel-1-Karriere nach dem Großen Preis von Großbritannien zwei Wochen vor dem Rennen beendet und wurde bei McLaren durch Peter Gethin ersetzt.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jacky Ickx und Clay Regazzoni bestätigten mit den Startplätzen eins und drei den Aufwärtstrend bei Ferrari, der bereits seit einigen Rennen erkennbar war. Sie rahmten den WM-Führenden Jochen Rindt auf Platz zwei ein. Für Ferrari war es die 50. Pole-Position in der Teamgeschichte. Der amtierende Weltmeister Jackie Stewart musste von einem für seine Verhältnisse enttäuschenden siebten Platz starten.

Hubert Hahne, der als Privatfahrer in einem eigenen March 701 für das Rennen gemeldet war, verfehlte die Qualifikation. Es war sein letzter Versuch, an einem Grand Prix teilzunehmen. Silvio Moser, Andrea de Adamich und Brian Redman wurden ebenfalls nicht zum Start zugelassen.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Start behielt Ickx zunächst die Führung vor Rindt. Zusammen mit Joseph Siffert, Chris Amon und Clay Regazzoni bildete sich ein Führungsquintett, das sich gegenseitig Windschattenduelle lieferte. Siffert konnte das Tempo nicht dauerhaft halten und fiel zurück. Nachdem Regazzoni und Amon nach etwa drei Vierteln der Renndistanz mit technischen Defekten ausgeschieden waren, blieb lediglich ein Zweikampf an der Spitze zwischen Rindt und Ickx, den Rindt knapp für sich entschied. Der Drittplatzierte Denis Hulme hatte im Ziel rund 80 Sekunden Rückstand auf die beiden.[1]

Für Rindt sollte es der vierte Sieg in Folge und sein letzter Grand-Prix-Sieg sein.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Tyrrell Racing Organisation 01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart March 701 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 D
23 Frankreich François Cevert
Vereinigtes Konigreich Gold Leaf Team Lotus 02 Osterreich Jochen Rindt Lotus 72C F
16 Vereinigtes Konigreich John Miles
17 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus 49C
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 03 Australien Jack Brabham Brabham BT33 G
Vereinigtes Konigreich Auto Motor und Sport 21 Deutschland Rolf Stommelen
Vereinigtes Konigreich Bruce McLaren Motor Racing 04 Neuseeland Denis Hulme McLaren M14A G
24 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin
20 Italien Andrea de Adamich McLaren M14D Alfa Romeo T33 3.0 V8
Vereinigtes Konigreich March Engineering 05 Neuseeland Chris Amon March 701 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
12 Schweiz Joseph Siffert
Vereinigtes Konigreich Yardley Team B.R.M. 06 Mexiko Pedro Rodríguez BRM P153 BRM P142 3.0 V12 D
18 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver
Vereinigtes Konigreich Team Surtees 07 Vereinigtes Konigreich John Surtees Surtees TS7 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
Frankreich Equipe Matra Elf 08 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra MS120 Matra MS12 3.0 V12 G
14 Frankreich Henri Pescarolo
Vereinigtes Konigreich Rob Walker Racing Team 09 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus 49C Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 10 Belgien Jacky Ickx Ferrari 312B Ferrari 001 3.0 F12 F
15 Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigte Staaten STP Corporation 11 Vereinigte Staaten Mario Andretti March 701 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Colin Crabbe Racing 22 Schweden Ronnie Peterson G
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars 25 Vereinigtes Konigreich Brian Redman De Tomaso 505 D
Deutschland Team Hubert Hahne 26 Deutschland Hubert Hahne March 701 F
Schweiz Silvio Moser Racing Team 27 Schweiz Silvio Moser Bellasi F1 70 G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 1:59,5 204,522 km/h 01
02 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:59,7 204,180 km/h 02
03 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 1:59,8 204,010 km/h 03
04 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich March-Ford 2:00,0 203,670 km/h 04
05 Frankreich Henri Pescarolo Frankreich Matra 2:00,5 202,825 km/h 05
06 Neuseeland Chris Amon Vereinigtes Konigreich March-Ford 2:00,9 202,154 km/h 06
07 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich March-Ford 2:01,0 201,987 km/h 07
08 Mexiko Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich B.R.M. 2:01,1 201,820 km/h 08
09 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich March-Ford 2:01,5 201,156 km/h 09
10 Vereinigtes Konigreich John Miles Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 2:01,6 200,990 km/h 10
11 Deutschland Rolf Stommelen Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 2:01,6 200,990 km/h 11
12 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 2:02,0 200,331 km/h 12
13 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 2:02,0 200,331 km/h 13
14 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich March-Ford 2:02,1 200,167 km/h 14
15 Vereinigtes Konigreich John Surtees Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 2:02,1 200,167 km/h 15
16 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 2:02,1 200,167 km/h 16
17 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 2:02,2 200,003 km/h 17
18 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich B.R.M. 2:02,3 199,840 km/h 18
19 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 2:02,4 199,676 km/h 19
DNQ Vereinigtes Konigreich Brian Redman Italien De Tomaso-Ford 2:02,7 199,188 km/h
21 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 2:03,0 198,702 km/h 20
DNQ Italien Andrea de Adamich Vereinigtes Konigreich McLaren-Alfa Romeo 2:03,0 198,702 km/h
23 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra 2:05,2 195,211 km/h 21
DNQ Schweiz Silvio Moser Schweiz Bellasi-Ford 2:06,2 193,664 km/h
DNQ Deutschland Hubert Hahne Vereinigtes Konigreich March-Ford 2:07,1 192,293 km/h

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 50 0 1:42:00,3 02 2:00,6
02 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 50 0 + 0,7 01 2:00,5
03 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 50 0 + 1:21,8 16 2:02,2
04 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 50 0 + 1:55,1 13 2:02,5
05 Deutschland Rolf Stommelen Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 49 0 + 1 Runde 11 2:03,5
06 Frankreich Henri Pescarolo Frankreich Matra 49 0 + 1 Runde 05 2:02,3
07 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich March-Ford 49 0 + 1 Runde 14 2:04,0
08 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich March-Ford 47 0 DNF 04 2:02,9
09 Vereinigtes Konigreich John Surtees Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 46 0 DNF 15 2:01,6
Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 37 0 DNF 20 2:04,4
Neuseeland Chris Amon Vereinigtes Konigreich March-Ford 34 0 DNF 06 2:01,0
Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 30 0 DNF 03 2:01,7
Vereinigtes Konigreich John Miles Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 24 0 DNF 10 2:03,1
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich March-Ford 20 0 DNF 07 2:02,4
Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich March-Ford 15 0 DNF 09 2:03,8
Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 11 0 DNF 19 2:03,8
Mexiko Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich B.R.M. 7 0 DNF 08 2:02,8
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich B.R.M. 5 0 DNF 18 2:02,8
Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra 4 0 DNF 21 2:05,0
Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 4 0 DNF 12 2:04,9
Vereinigtes Konigreich Peter Gethin Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 3 0 DNF 17 2:06,1

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkt(e). Die besten sechs Ergebnisse der ersten sieben und die besten fünf der letzten sechs Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Osterreich Jochen Rindt Lotus-Ford 45
02 Australien Jack Brabham Brabham-Ford 25
03 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford 20
04 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart March-Ford 19
05 Neuseeland Chris Amon March-Ford 14
06 Belgien Jacky Ickx Ferrari 10
07 Mexiko Pedro Rodríguez B.R.M. 10
08 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra 9
09 Frankreich Henri Pescarolo Matra 8
10 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus-Ford 7
11 Neuseeland Bruce McLaren McLaren-Ford 6
12 Schweiz Clay Regazzoni Ferrari 6
13 Vereinigte Staaten Mario Andretti March-Ford 4
14 Deutschland Rolf Stommelen Brabham-Ford 4
15 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus-Ford 3
16 Italien Ignazio Giunti Ferrari 3
17 Vereinigtes Konigreich John Miles Lotus-Ford 2
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
18 Frankreich Johnny Servoz-Gavin March-Ford 2
19 Vereinigtes Konigreich John Surtees Surtees-Ford / McLaren-Ford 1
20 Vereinigte Staaten Dan Gurney McLaren-Ford 1
21 Schweden Ronnie Peterson March-Ford 0
22 Rhodesien John Love Lotus-Ford 0
23 Schweiz Joseph Siffert Brabham-Ford 0
24 Frankreich François Cevert March-Ford 0
25 Sudafrika 1961 Peter de Klerk Lotus-Ford 0
26 Kanada George Eaton B.R.M. 0
27 Sudafrika 1961 Dave Charlton Lotus-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Piers Courage De Tomaso-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver B.R.M. 0
Vereinigtes Konigreich Derek Bell Brabham-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Peter Gethin McLaren-Ford 0
Italien Andrea de Adamich McLaren-Alfa Romeo 0
Vereinigte Staaten Pete Lovely Lotus-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 50
02 Vereinigtes Konigreich March-Ford 33
03 Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 29
04 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 27
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Italien Ferrari 16
06 Frankreich Matra 16
07 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 10
Italien De Tomaso-Ford 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 19. März 2024.