Guadalcanal (Insel)

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Guadalcanal
Karte der Insel
Karte der Insel
Gewässer Salomonensee
Inselgruppe Salomon-Inseln
Geographische Lage 9° 37′ S, 160° 11′ OKoordinaten: 9° 37′ S, 160° 11′ O
Lage von Guadalcanal
Fläche 5 336 km²
Höchste Erhebung Popomanaseu
2335 m
Einwohner 109.382 (1999)
20 Einw./km²
Hauptort Honiara
Topographische Karte
Topographische Karte

Guadalcanal (lokal auch Isatabu, früher Guadalcanar[1]) ist eine pazifische Insel der Salomon-Inseln und die Hauptinsel der gleichnamigen Provinz (Guadalcanal) der Inselrepublik Salomonen. Auf Guadalcanal liegt Honiara, die Hauptstadt der Salomonen. Sie ist mit 5.336 km² die größte Insel der Salomonen. Die Bevölkerung belief sich 1999 auf 109.382 Einwohner, von denen 49.107 in Honiara (separater Hauptstadtbezirk, nicht Teil der Provinz Guadalcanal) lebten.

Auf Guadalcanal liegt der höchste Berg der Salomonen, der 2.335 m hohe Popomanaseu.

Geschichte

Entdeckt wurde die Insel 1568 von einer spanischen Expedition unter der Führung von Alvaro de Mendaña de Neyra. Sein Offizier Pedro de Ortega benannte sie nach seinem Geburtsort Guadalcanal in Spanien. Guadalcanal war Ende des 19. Jahrhunderts Teil der deutschen Südsee-Kolonie Deutsch-Neuguinea.

1896 war das österreichische Kanonenboot SMS Albatros mit der Suchexpedition des Geologen Baron Heinrich Foullon von Norbeeck (1850–1896) auf der Insel, es wurde die Möglichkeit der Ausbeutung von Nickelerz erkundet. Das Unternehmen scheiterte. Foullon von Norbeek und drei Seeleute wurden von Einheimischen überfallen und getötet.

Im Konflikt um Samoa 1899 tauschte das Deutsche Reich die Insel mit den Briten gegen Teile von Samoa. So wurde Guadalcanal Teil des Britischen Weltreichs. 1901 errichteten Matrosen der österreichisch-ungarischen Marine vom Kleinen Kreuzer SMS Leopard ein Steinkreuz für ihre fünf Jahre zuvor auf Guadalcanal ums Leben gekommenen Marinesoldaten. 1919 wurde die Insel australisches Mandatsgebiet.

Die Insel wurde durch die Schlacht um Guadalcanal im Zweiten Weltkrieg bekannt, in der sich japanische und US-Truppen heftige Kämpfe lieferten.

Nach der Erlangung der Unabhängigkeit im Jahr 1978 wurde Guadalcanal zur Einwanderungsinsel. Vor allem Bewohner der benachbarten Insel Malaita siedelten zu Zehntausenden nach Guadalcanal um. Ende der 1990er Jahre kam es infolge einer Wirtschaftskrise zu häufigen gewalttätigen Übergriffen der Guadalcanalesen auf die zugewanderten Malaitaner.

Das Isatabu Freedom Movement (IFM) war eine Gruppe, die den bewaffneten Kampf gegen die Malaitaner und die Polizei aufnahm. Sie wollten die Insel von den Einwanderern befreien. Als Gegenbewegung bildete sich die Malaita Eagle Force (MEF). Ihr gelang es im Juni 2000, die Regierung zu stürzen und den Bürgerkrieg noch weiter zu intensivieren. Dies führte dazu, dass sich die Kampfhandlungen nun ausweiteten und hunderte Menschen das Leben kosteten. Viele Malaitaner flüchteten zurück auf ihre Heimatinsel, und die MEF vertrieb tausende von Guadalcanalesen aus ihren angestammten Dörfern.

Erst die Vermittlung der australischen Regierung konnte den bewaffneten Konflikt beenden, als im Oktober 2000 ein Friedensabkommen, das sogenannte Townsville Peace Agreement, geschlossen wurde.

Sonstiges

Der 1. August ist der Provinztag von Guadalcanal, der feierlich begangen wird. Fällt er auf einen Sonntag, so ist der folgende Montag arbeitsfrei.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Neueste Länder- und Völkerkunde: Ein geographisches Lesebuch. Sechzehnter Band: Australien. Verlag des geographischen Instituts, Weimar 1814, S. 282.

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