Kabinett Major II

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Kabinett Major II
Kabinett des Vereinigten Königreichs
{{{Legende}}}
Premierminister John Major
Vize-Premierminister Michael Heseltine
Wahl 1992
Ernannt durch Königin Elisabeth II.
Bildung 10. April 1992
Ende 2. Mai 1997
Dauer 5 Jahre und 22 Tage
Vorgänger Kabinett Major I
Nachfolger Kabinett Blair I
Zusammensetzung
Partei(en) Conservative Party
Tolerierung:
UUP
Repräsentation
House of Commons Tories
336/651

Tolerierung:
9/651

Das Kabinett Major II wurde im April 1992 von John Major kurz nach den britischen Unterhauswahlen am 10. April 1992 gebildet und löste das Kabinett Major I ab. Das Kabinett blieb bis zum 2. Mai 1997 im Amt.

Regierungszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der knapp gewonnenen Wahl wurde die Regierung wegen offen ausgebrochener Richtungskämpfe in der Konservativen Partei immer weniger handlungsfähig. Vor allem die Euroskeptiker bereiteten dem pro-europäisch eingestellten Major immer mehr Probleme. Nachdem am 22. Juni 1993 die erste Abstimmung über den Maastrichter Vertrag wegen einiger konservativer Abweichler gescheitert war, ordnete Major für den darauf folgenden Tag eine zweite Abstimmung an und verknüpfte diese mit der Vertrauensfrage. Major gewann zwar mit sehr knapper Mehrheit von 319:316, doch war seine Autorität weiter beschädigt.[1]

Die Kritik an seiner Amtsführung nahm immer mehr zu. 1995 fürchtete Major, er könnte als Parteichef abgesetzt werden. Er trat von diesem Posten zurück, um sich dann wieder wählen zu lassen. Doch obwohl er eine klare Mehrheit erhielt, konnte er seine Autorität nicht wiederherstellen. Nach verschiedenen erfolglosen Nachwahlen verloren die Konservativen im Dezember 1996 die absolute Mehrheit. Für den Rest der Legislaturperiode war Majors Regierung auf die Stimmen der nordirischen Unionisten angewiesen.

Durch Nachwahlen verlor die Regierung spätestens 1996 ihre knappe Mehrheit im House of Commons und musste sich fortan auf die Abgeordneten der unionistisch-protestantischen UUP stützen.[2]

Er verlor allerdings die Unterhauswahlen vom 1. Mai 1997 gegen die Labour Party. Dabei verzeichnete die Conservative Party die schwerwiegendsten Wahlverluste im 20. Jahrhundert. Nachfolger Majors als Premierminister wurde daraufhin Tony Blair, der nach 18 Jahren und vier verlorenen Wahlen die erste Labour-Regierung stellte.

Mitglieder des Kabinetts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zugehörigkeit Konservative
Amt Bild Person Partei Amtszeit
Premierminister
Erster Lord des Schatzamtes
Minister für den öffentlichen Dienst
John Major Conservative Party 1992–1997
Stellvertretender Premierminister
First Secretary of State
Michael Heseltine Conservative Party 1995–1997
Schatzkanzler Norman Lamont Conservative Party 1992–1993
Kenneth Clarke Conservative Party 1993–1997
Lordkanzler James Mackay, Baron Mackay of Clashfern Conservative Party 1992–1997
Lordpräsident des Rates
Leader of the House of Commons
Tony Newton Conservative Party 1992–1997
Lordsiegelbewahrer John Wakeham Conservative Party 1992–1994
Robert Gascoyne-Cecil, Viscount Cranborne Conservative Party 1994–1997
Minister für Auswärtiges und Angelegenheit des Commonwealth Douglas Hurd Conservative Party 1993–1995
Malcolm Rifkind Conservative Party 1995–1997
Innenminister Kenneth Clarke Conservative Party 1992–1993
Michael Howard Conservative Party 1993–1997
Verteidigungsminister Malcolm Rifkind Conservative Party 1992–1995
Michael Portillo Conservative Party 1995–1997
Minister für Bildung John Patten Conservative Party 1992–1994
Gillian Shephard Conservative Party 1994–1995
Minister für Bildung und Beschäftigung Gillian Shephard Conservative Party 1995–1997
Minister für Beschäftigung Gillian Shephard Conservative Party 1992–1993
David Hunt Conservative Party 1993–1994
Michael Portillo Conservative Party 1994–1995
Umweltminister Michael Howard Conservative Party 1992–1993
John Gummer Conservative Party 1993–1997
Gesundheitsminister Virginia Bottomley Conservative Party 1992–1995
Stephen Dorrell Conservative Party 1995–1997
Minister für soziale Sicherheit Peter Lilley Conservative Party 1992–1997
Minister für das nationale Erbe David Mellor Conservative Party 1992
Peter Brooke Conservative Party 1992–1994
Stephen Dorrell Conservative Party 1994–1995
Virginia Bottomley Conservative Party 1995–1997
Minister für Handel und Industrie Michael Heseltine Conservative Party 1992–1995
Ian Lang Conservative Party 1995–1997
Verkehrsminister John MacGregor Conservative Party 1992–1994
Brian Mawhinney Conservative Party 1994–1995
George Young Conservative Party 1995–1997
Schottlandminister Ian Lang Conservative Party 1992–1995
Michael Forsyth Conservative Party 1995–1997
Minister für Wales David Hunt Conservative Party 1992–1993
John Redwood Conservative Party 1993–1995
David Hunt Conservative Party 1995
William Hague Conservative Party 1995–1997
Nordirlandminister Patrick Mayhew Conservative Party 1995–1997
Kanzler des Herzogtums Lancaster William Waldegrave Conservative Party 1992–1994
David Hunt Conservative Party 1994–1995
Roger Freeman Conservative Party 1995–1997
Chefsekretär des Schatzamtes Michael Portillo Conservative Party 1992–1994
Jonathan Aitken Conservative Party 1994–1995
William Waldegrave Conservative Party 1995–1997
Minister für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung John Gummer Conservative Party 1992–1993
Gillian Shephard Conservative Party 1993–1994
William Waldegrave Conservative Party 1994–1995
Douglas Hogg Conservative Party 1995–1997
Minister ohne Geschäftsbereich Jeremy Hanley Conservative Party 1994–1995
Brian Mawhinney Conservative Party 1995–1997
Weitere Teilnehmende an Kabinettssitzungen
Chief Whip
Sekretär im Schatzamt
Richard Ryder Conservative Party 1992–1995
Alastair Goodlad Conservative Party 1995–1997
Vorsitzender der Conservative Party Norman Fowler Conservative Party 1992–1993

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Richard O'Mara: Major quells rebellion in his party Vote lifts chances of treaty approval. 5. November 1992, abgerufen am 5. Juni 2016 (englisch).
  2. John Majors future may lie in unionist hands.in Irish Times, 2. Januar 1996, abgerufen am 14. Juni 2023.