Kutinait

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Kutinait
Kutinait aus Černý Důl, Riesengebirge, Böhmen, Tschechien
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1969-034[1]

IMA-Symbol

Kti[2]

Chemische Formel Cu14Ag6As7
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/A.01
II/A.01-080

2.AA.25
02.02.02.02
Kristallographische Daten
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol m 3 m
Raumgruppe Pm3m
Gitterparameter a = 11,78 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Formeleinheiten Z = 4 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 4,5
Dichte (g/cm3) 8,39
Spaltbarkeit fehlt
Bruch; Tenazität elastisch
Farbe silbrig-grau
Strichfarbe Bitte ergänzen!
Transparenz opak
Glanz Metallglanz

Kutinait ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze.

Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Formel Cu14Ag6As7 und bildet kleine Körner, die als Verwachsungen mit Novákit vorkommen. Kutinait ist von silbrig-grauer Farbe.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mineral wurde erstmals 1970 von den J. Hak, Z. Johan und Brian Skinner in der Typlokalität Černý Důl (Schwarzenthal) im Riesengebirge (Tschechien) gefunden. Sie benannten das neue Mineral nach dem tschechischen Mineralogen Jan Kutina.

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Systematik nach Strunz wird Kutinait bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. Es wird zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen gezählt. In der achten Auflage bildete es mit Algodonit, Cuprostibit, Domeykit, Koutekit und Novákit eine Gruppe. In der neunten Auflage werden die Legierungen zusätzlich nach Kationen unterteilt, dort ist Kutinait in der Klasse der Halbmetalle mit Kupfer (Cu), Silber (Ag) oder Gold (Au) zu finden.

In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Mineralen Domeykit und Dienerit eine Untergruppe der Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=3:1.[3]

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kutinait kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe mit dem Gitterparameter a = 11,78 Å und vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kutinait ist im Gegensatz zu vielen anderen Mineralen verformbar. Das Mineral lässt sich durch Salpetersäure und Eisen(III)-chlorid-Lösung ätzen.[4]

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kutinait bildete sich in Carbonat-reichen hydrothermalen Adern. Es ist je nach Fundstelle mit Novákit, Koutekit, Paxit, Arsenolamprit, Löllingit, Allargentum, Domeykit, Lautit, Arsen, Silber oder Proustit vergesellschaftet.

Es sind nur wenige Fundstellen bekannt. Neben der Typlokalität im Riesengebirge sind dies Lodève in Frankreich, Nieder-Beerbach in Hessen (Deutschland) und Anarak in der Provinz Esfahan (Iran).[5]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com
  4. J. Hak, Z. Johan und Brian J. Skinner: Kutinaite; a new copper-silver arsenide mineral from Cerny Dul, Czechoslovakia. In: American Mineralogist, 1970, 55, S. 1083–87, pdf.
  5. MinDat - Localities for Kutinaite (engl.)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kutinait in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]