Landgericht Sternenberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fahne und Wappen des Landgerichts Sternenberg

Das Landgericht Sternenberg war bis 1798 eine Verwaltungseinheit der Stadt und Republik Bern.

Nach dem Sempacherkrieg 1388 annektierte Bern die Gebiete links der Aare vom Jura bis zur Stockhornkette und usurpierte die dortigen landgräflichen Rechte der früheren Landgrafschaft Aarburgund (circa Ararim) und teilte diese auf die Landgerichte Seftigen und Sternenberg auf. Gestützt auf die Mannschafts- und Steuerpflicht und das Kriminalgericht setzte Bern seine Landesherrschaft in den Herrschaften des Gebiets sukzessive durch. Das kleinste der vier Landgerichte unterstand dem Venner zu Schmieden. Die Tagungsorte (Dingstätten, Gerichtsbaum) des Landgerichts lagen «unter der grossen Eiche» in Gasel (Gemeinde Köniz) und «unter den Tannen» in Neuenegg. Der Venner war bis 1798 für die Militärverwaltung zuständig mit einem lokalen Freiweibel als Exekutivbeamten. Die Kriminaljustiz war in den drei südöstlichen Bezirken Aufgabe des bernischen Grossweibels und im vierten nordwestlichen Bezirk des Landvogts von Laupen. Die Niedergerichte gehörten verschiedenen Herren. Das Landgericht Sternenberg wurde nach dem Franzoseneinfall 1798 aufgelöst und auf die Oberämter (später Amtsbezirk) Bern und Laupen aufgeteilt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anne-Marie Dubler: Sternenberg (BE). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Christian Pfister, Andreas Kellerhals: Verwaltung und Versorgung im Landgericht Sternenberg. Mit einem Exkurs über die Verteilung von Grundbesitz und Getreidevorrat im Jahre 1757 in der Kirchgemeinde Bolligen. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde. Band 51, Nr. 1+2. Bernisches Historisches Museum, 1989, ISSN 0005-9420, S. 151–215 (online bei e-periodica.ch [abgerufen am 24. September 2016]).
  • Christian Rubi: Im alte Landgricht Stärnebärg. Bern 1942.
  • Robert von Stürler: Die vier Berner Landgerichte Seftigen, Sternenberg, Konolfingen und Zollikofen. 1920.