Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2013/Hammerwurf der Frauen

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14. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin Hammerwurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 26 Athletinnen aus 18 Ländern
Austragungsort Russland Moskau
Wettkampfort Olympiastadion Luschniki
Wettkampfphase 14. August (Qualifikation)
16. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Anita Włodarczyk (Polen POL)
Silbermedaille Zhang Wenxiu (China Volksrepublik CHN)
Bronzemedaille Wang Zheng (China Volksrepublik CHN)
Das Olympiastadion Luschniki während der Weltmeisterschaften

Der Hammerwurf der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2013 wurde am 14. und 16. August 2013 im Olympiastadion Luschniki der russischen Hauptstadt Moskau ausgetragen.

Die chinesischen Hammerwerferinnen errangen in diesem Wettbewerb mit Silber und Bronze zwei Medaillen.
Zu ihrem zweiten Weltmeistertitel nach 2009 kam die aktuelle Olympiasiegerin, amtierende Europameisterin und Vizeeuropameisterin von 2010 Anita Włodarczyk aus Polen.
Silber gewann die Olympiazweite von 2008, Olympiadritte von 2012 und zweifache WM-Dritte (2007/2011) Zhang Wenxiu. Sie war darüber hinaus 2005 und 2009 jeweils Asienmeisterin.
Bronze ging an die Asienmeisterin von 2013 Wang Zheng.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 79,42 m Deutschland Betty Heidler Halle (Saale), Deutschland 21. Mai 2011[1]
Weltmeisterschaftsrekord 77,96 m Polen Anita Włodarczyk WM 2009 in Berlin, Deutschland 22. August 2009

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die polnische Weltmeisterin Anita Włodarczyk verbesserte ihren eigenen WM-Rekord aus dem Jahr 2009 im Finale am 16. August um fünfzig Zentimeter auf 78,46 m, womit sie gleichzeitig einen neuen Landesrekord aufstellte.

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dieser Disziplin waren vier Dopingfälle zu verzeichnen:

  • Die ursprüngliche Siegerin Tatjana Lyssenko aus Russland wurde als Mehrfachtäterin durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS für acht Jahre gesperrt. Ihr Weltmeistertitel von 2013 wurde ihr aberkannt.[2]
  • Die zunächst fünftplatzierte russische Werferin Anna Bulgakowa wurde für zwei Jahre gesperrt, nachdem sie gemeinsam mit vier weiteren betroffenen Sportlern ihren Dopingverstoß zugegeben hatte. Unter anderem ihr hier erzieltes WM-Resultat wurde annulliert.[3]
  • Die ursprünglich elftplatzierte Gulfija Chanafejewa, ebenfalls aus Russland, wurde zusammen mit zwei weiteren russischen Leichtathletinnen bei Nachtests zu den Olympischen Spielen 2012 des Dopings überführt. Die Athletin hatte bereits vorher eine Sperre wegen eines Verstoßes aus dem Jahr 2008 hinnehmen müssen. Unter anderem ihr WM-Resultat wurde gestrichen.[4]
  • Die in der Qualifikation ausgeschiedene Belarussin Aksana Mjankowa wurde bei Nachuntersuchungen der Dopingproben von den Olympischen Spielen 2012 positiv auf Turinabol und Oxandrolon getestet. Ihr Goldmedaille von 2012 musste sie zurückgeben, auch ihr Resultat von den Weltmeisterschaften 2013 wurde gestrichen.[5]

Bei vier Dopingfällen war eine entsprechend hohe Zahl von benachteiligten Athletinnen die Folge. Im Finale hatten in erster Linie vier Werferinnen unter den Betrugsvorkommnissen zu leiden, in der Qualifikation waren es drei Teilnehmerinnen. Unter Zugrundelegung der erzielten Resultate waren dies folgende Wettbewerberinnen.

  • Benachteiligungen im Medaillenbereich:
    • Anita Włodarczyk, Polen – Sie wurde erst mit langer Verspätung als Weltmeisterin anerkannt.
    • Wang Zheng, Volksrepublik China – Sie erhielt ihre Bronzemedaille erst lange nach Abschluss dieser Weltmeisterschaften und konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen.
  • Folgenden zwei Werferinnen hätten im Finale der besten Acht drei weitere Versuche zugestanden:
  • Folgenden drei Athletinnen blieb die aufgrund ihrer in der Qualifikation erzielten Resultate zustehende Finalteilnahme verwehrt:

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

26 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 73,00 m. Sechs Athletinnen übertrafen diese Marke (hellblau unterlegt). Das Finalfeld wurde mit den sechs nächstplatzierten Sportlerinnen auf zwölf Werferinnen aufgefüllt (hellgrün unterlegt). So mussten schließlich 70,47 m für die Finalteilnahme erbracht werden.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

14. August 2013, 9:30 Uhr

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) Anmerkung
1 Zhang Wenxiu China Volksrepublik Volksrepublik China 75,15 71,99 75,15
2 Éva Orbán Ungarn Ungarn 70,62 x 69,45 70,62
3 Jeneva McCall Vereinigte Staaten USA 70,47 70,47 x 69,14
4 Rosa Rodríguez Venezuela Venezuela 69,35 67,48 69,35 x eigentlich für das Finale qualifiziert
5 Sultana Frizell Kanada Kanada 69,06 67,86 69,06 68,77
6 Jennifer Dahlgren Argentinien Argentinien 68,90 67,63 66,86 68,90
7 Betty Heidler Deutschland Deutschland 68,83 68,83 66,41 x
8 Martina Hrašnová Slowakei Slowakei 68,00 x x 68,00
9 Tereza Králová Tschechien Tschechien 64,74 63,68 x 64,74
10 Barbara Špiler Slowenien Slowenien 64,58 x x 64,58
DOP Anna Bulgakowa Russland Russland 74,83 68,86 74,83 für das Finale zugelassen
Tatjana Lyssenko Russland Russland 74,60 x 74,60
DNS Iryna Sekatschowa Ukraine Ukraine

In Gruppe A ausgeschiedene Hammerwerferinnen:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

14. August 2013, 11:10 Uhr

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) Anmerkung
1 Anita Włodarczyk Polen Polen 76,18 x 76,18
2 Oxana Kondratjewa Russland Russland 73,89 73,89
3 Wang Zheng China Volksrepublik Volksrepublik China 73,17 71,33 73,17
4 Amanda Bingson Vereinigte Staaten USA 71,90 71,90 x x
5 Yipsi Moreno Kuba Kuba 71,69 71,69 x x
6 Bianca Perie Rumänien Rumänien 71,32 70,19 69,58 71,32
7 Amber Campbell Vereinigte Staaten USA 69,86 69,86 66,92 67,40 eigentlich für das
Finale qualifiziert
8 Liu Tingting China Volksrepublik Volksrepublik China 69,68 69,07 x 69,68
9 Sophie Hitchon Vereinigtes Konigreich Großbritannien 68,56 68,56 67,62 65,86
10 Kathrin Klaas Deutschland Deutschland 68,34 x 66,93 68,34
11 Amy Sène Senegal Senegal 65,58 x 64,96 65,58
12 Tracey Andersson Schweden Schweden 61,37 x 61,37 x
DOP Gulfija Chanafejewa Russland Russland 72,47 69,67 69,62 72,47 für das Finale zugelassen
DOP Aksana Mjankowa Belarus Belarus 66,65 62,19 66,65 x

In Gruppe B ausgeschiedene Hammerwerferinnen:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

16. August 2013, 19:00 Uhr

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) 4. Versuch (m) 5. Versuch (m) 6. Versuch (m)
1 Anita Włodarczyk Polen Polen 78,46 NR 70,75 74,21 77,79 78,46 72,85 71,39
2 Zhang Wenxiu China Volksrepublik Volksrepublik China 75,58 74,62 73,60 75,08 75,58 72,70 x
3 Wang Zheng China Volksrepublik Volksrepublik China 74,90 68,46 74,90 x 73,94 x 72,35
4 Yipsi Moreno Kuba Kuba 74,16 68,96 74,16 71,06 x x 72,68
5 Oxana Kondratjewa Russland Russland 72,76 71,46 72,76 71,21 68,80 x 68,61
6 Éva Orbán Ungarn Ungarn 72,70 67,17 72,70 70,18 70,57 x 67,39
7 Jeneva McCall Vereinigte Staaten USA 72,65 72,33 72,61 72,65 eigentlich zu drei
weiteren Würfen berechtigt
8 Amanda Bingson Vereinigte Staaten USA 72,56 x 72,56 x
9 Bianca Perie Rumänien Rumänien 71,25 71,15 70,40 71,25 nicht im Finale der besten acht Werferinnen
DOP Tatjana Lyssenko Russland Russland 78,80 77,58 77,33 76,34 78,80 76,90 74,49
Anna Bulgakowa Russland Russland 74,64 x 72,69 74,64 72,80 x 73,33
Gulfija Chanafejewa Russland Russland 71,07 71,07 69,52 69,00 nicht im Finale der besten acht Werferinnen

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Hammer throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 30. Januar 2022
  2. Zwölf russische Leichtathleten wegen Dopings gesperrt, dw.com, abgerufen am 7. Februar 2021
  3. Fünf russische Leichtathleten gestehen Doping, eurosport.de, 19. April 2017, abgerufen am 7. Februar 2021
  4. Die nächsten russischen Dopingfälle. In: Kleine Zeitung, 22. März 2017, abgerufen am 7. Februar 2021
  5. 3 Olympic gold medals stripped in latest IOC doping retests, apnews.com, 25. November 2016, abgerufen am 7. Februar 2021