Liste der Geotope im Landkreis Oberallgäu
Diese Liste der Geotope im Landkreis Oberallgäu verzeichnet alle dort bekannten vorliegenden (Stand August 2016: 85) Geotope.[1] Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand: Oktober 2015) erfasst.
Name | Bild | Kennung
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Einzelheiten | Position | Fläche Hektar |
Datum | |||
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Steinbruch an der Schanz N von Burgberg | 780A001
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Burgberg i.Allgäu Aufgeschlossen ist ein nordvergenter Sattel mit anschließender Schuppenzone im Südhelvetikum der Grüntenteildecke. Der Aufschluss zeigt mit einer vollständigen Schichtfolge auf engem Raum den Sedimentationsverlauf und das tektonische Bild im Helvetikum. Der Abbau wurde eingestellt, die Grubensohle ist rekultiviert.
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⊙ | 1,75 | |||||
Steinbruch W von Vorderhindelang | 780A002
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Hindelang Der anstehende Liebensteiner Kalk wird stratigraphisch in die Oberkreide gestellt. Er gehört zum pelagischen Ultrahelvetikum, das hier zwischen Helvetikum und Flysch eingeschuppt ist. Der Abbau ist eingestellt, das Grubengelände umzäunt. Aufschlüsse liegen aber auch am benachbarten Hang.
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⊙ | 0,03 | |||||
Aufschluss am Oybach SSE von Oberstdorf | 780A003
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Oberstdorf Am rechten Bachufer und am Talhang liegt die Überschiebungsgrenze von Allgäudecke auf Rhenodanubischen Flysch. Durch die Deckenüberschiebung Kalkalpin-Flysch im Alttertiär wurden Sedimente unterschiedlich alter und räumlich weit entfernter Räume aufeinander geschoben. Die Deckengrenze bildet gleichzeitig die markante morphologische Grenze zwischen Allgäuer Alpen und Oberstdorfer Becken.
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⊙ | 0,035 | |||||
Felshang an der Lochbachstrasse NW von Tiefenbach | 780A004
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Obermaiselstein Die Schichtfolge der Grünsandsteine ist z. T. lückenhaft, was typisch ist für den Faziesbereich des Mittelhelvetikums (nach A. Heim, 1916). Ursache dafür sind Hebungen des Meeresbodens während der höheren Unterkreide bis Mittelkreide. Die Schrattenkalkfelswand gibt einen guten Einblick in den Aufbau des Gesteins: Anhäufungen von Bivalven und Korallen, Biogenschuttkalke und kleine Riffe liegen in der ca. 30 Grad geneigten Schichtfolge.
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⊙ | 0,4 | |||||
Prallhang der Bolgenach SE von Balderschwang | 780A005
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Balderschwang Aufgeschlossen ist die Schichtfolge der Feuerstätter Decke (stark spezialgefaltete Junghansenschichten) über Aptychenschichten. Der gut 2 m hohe und sehr breite Aufschluss liegt südlich des Bachbettes und ist daher nur bei Niedrigwasser direkt zugänglich. Die eindrucksvolle Faltung ist aber auch vom Nordufer aus gut zu erkennen.
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⊙ | 0,04 | |||||
Falte an der Riedbergstraße SW von Obermaiselstein | 780A006
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Obermaiselstein An der Straßenböschung ist ein überkippter nordvergenter Sattel in Ofterschwanger Schichten lehrbuchhaft aufgeschlossen. Der große Aufschluss liegt direkt an einer starken Steigungsstrecke. Es besteht bei einem Besuch Gefahr durch den Straßenverkehr.
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⊙ | 0,01 | |||||
Straßenaufschluss am Faltenbach in Oberstdorf | 780A007
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Oberstdorf Der gut erhaltene und ausgezeichnet zugängliche Aufschluss 100 m nordnordwestlich der Eissporthalle zeigt ultrahelvetische Leimenschichten. Das mergelige Gestein zerfällt zu schiefrigen Platten.
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⊙ | 0,02 | |||||
Basaltaufschluss an der Straße Hindelang – Oberjoch | 780A008
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Hindelang An der Felswand oberhalb des Baches treten kissenförmige Gesteinsstrukturen (Pillow-Lava) eines basischen Ergussgesteins auf (Diabasporphyrit). Die Pillow-Struktur weist auf submarinen Erguss hin, Diabasporphyrite (oder - spilite) stellen typische Gesteine der Arosa-Decke. Sie zeigen Neubildung ozeanischer Kruste (erhöhte vulkanische Aktivität) während der Kreidezeit in diesem Sedimentationsraum. In der anhaftenden kontaktmetamorphen Sedimentkruste finden sich Fossilreste (Cenoman).
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⊙ | 0,005 | |||||
Aufschluss an der Breitachstraße NW von Oberstdorf | 780A009
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Oberstdorf Der Aufschluss zeigt einen Anschnitt der Geisberg-Burgberg-Antiklinale im Helvetikum. Die Schichtfolge über dem Schrattenkalk (Mittelhelvetikum) zeigt auf engem Raum Abweichungen, die auf Oszillationen des Meeresspiegels und Schichtkondensationen zurückgeführt werden können.
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⊙ | 0,1 | |||||
Ehem. Sandsteinbruch NW von Oberstdorf | 780A010
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Oberstdorf Der Härtling Burgbichel liegt am Rand der postglazialen Stillach-Aue. Anstehend ist Oberstorfer Grünsandstein. Dieser ist eine Regressionsbildung im helvetischen Faziesraum während des Paläozäns. Der sehr große und sehr gut erhaltene Aufschluss im kompakten Sandstein wird als Klettergarten genutzt.
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⊙ | 0,05 | |||||
Steinbruch Wup ESE von Rettenberg | 780A011
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Rettenberg Der Aufschluss liegt am N-Flügel der hier endenden Murnauer Mulde. Aufgeschlossen ist das Profil von Oberen Tonmergelschichten über die gesamten Bausteinschichten bis zur Basis der Weißach-Schichten. Die Bausteinschichten sind durch ein Tonmergelpaket zweigeteilt. Sie enthalten häufig Sedimentstrukturen und Pflanzenhäcksel.
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⊙ | 2,4 | |||||
Obere Meeresmolasse N von Rieggis | 780A012
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Waltenhofen Der Straßenaufschluss zeigt Konglomerate der Oberen Meeresmolasse im Bereich der Hauchenberg-Schuppe (nördlicher Bereich der Faltenmolasse). Austernkonglomerat ist in einem 0,8 bis 1 m mächtigen Horizont konzentriert.
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⊙ | 0,0045 | |||||
Aufschluss im Kollerbachtal NW von Kempten | 780A013
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Wiggensbach Die Prallhänge am Kollerbach zeigen die typische Schichtfolge der Oberen Süßwassermolasse im Bereich des Adelegg-Schwemmfächers. Die gebirgsnahe Radialschüttung weist einen hohen grobklastischen Anteil auf. Diskordanzen, Kalkkrusten und Fossilien weisen auf das Klima und die Sedimentationsbedingungen hin. Im Bachbett ist Schieferkohle aufgeschlossen.
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⊙ | 0,035 | |||||
Ehem. Steinbruch S von Buchenberg | 780A014
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Buchenberg Der Aufschluss liegt ca. 2 km nördlich des tektonischen Alpenrandes. Die Schichten fallen hier noch mit 40-50 Grad nach Norden ein. Aufgeschlossen sind grobe Konglomerate der Oberen Süßwassermolasse im Wechsel mit feinen bis groben Sandsteinen in dünnen Platten. Kristalline Gesteine sind mit einem deutlichen Anteil (5-10%) vertreten.
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⊙ | 0,03 | |||||
Nagelfluh-Felswand am Burgstall NNE von Wagegg | 780A015
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Haldenwang Der auf Oberer Süßwassermolasse auflagernde konglomerierte Schotter bildet ein nach Süden steilwandiges Plateau. Über dem Schotter lagert alt-pleistozäne verfestigte Moräne. Klüfte und Flexuren gehen auf Setzungen im Sediment zurück. Östlich der Burgruine liegt eine Höhle im verfestigten Schotter.
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⊙ | 0,36 | |||||
Rauhenstein NW von Eschachberg | 780A016
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Buchenberg Die löchrige, kalkig gebundene und schlecht sortierte Nagelfluh ist von der liegenden Oberen Süßwassermolasse deutlich abgesetzt. Es handelt sich um die höchstgelegenen Reste eines ältest-pleistozänen Schotterstrangs im westlichen Alpenvorland.
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⊙ | 0,625 | |||||
Aufschlüsse im Weißach-Tobel NE von Steibis | 780A018
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Oberstaufen Im Tobel sind ältere Weißach-Schichten erschlossen. Die Weißach-Schichten sind die tiefsten, rein fluviatil- terrestrischen Schichten der Unteren Süßwassermolasse. Der Bereich westlich der Iller gehört zum Hochgratschuttfächer, dem Schwemmfächer eines oligozänen bis miozänen Ur-Iller-Flußsystems. Der geringe bis fehlende Konglomeratanteil stellt die Aufschlüsse im Weißach-Tobel in den Bereich der Graufazies. Dieser Faziesbezirk ist zum Schüttungszentrum vorgelagert (Hochgratfazies).
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⊙ | 4 | |||||
Aufschlüsse im Steigbachtal SW von Immenstadt | 780A019
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Immenstadt i.Allgäu Im Steigbachtobel sind die höheren Steigbachschichten (Untere Süßwassermolasse) erschlossen. Es handelt sich um Ablagerungen eines Ur-Iller-Flußsystems. Der Tobel bildet den Übergang vom Hängetal des Steigbaches zum glazial übertieften Haupttal von Iller und Konstanzer Ach.
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⊙ | 2,4 | |||||
Aufschluss am Bahneinschnitt NW von Sulzbrunn | 780A020
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Sulzberg Der Bahneinschnitt zeigt glaukonitische Sandsteine der Obere Meeresmolasse und ist reich an Fossilien.
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⊙ | 0,021 | |||||
Nagelfluhfelsen NW von Sommersberg | 780A022
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Dietmannsried Der Aufschluss zeigt Mindelmoräne über Mindelvorstoß-Schotter. Die Felsbildung liegt am ausgeschilderten Wanderweg Bockrundweg.
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⊙ | 0,03 | |||||
Leybachtobel E von Altstädten | 780A024
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Sonthofen Östlich von Altstätdten liegen im Leybachtobel gute Flyschaufschlüsse. Im unteren Teil des Profils sind gradierte Schichtung und Faltenbildungen zu sehen. Im höheren Teil hat sich im kompakteren Sandstein eine Wasserfallstufe gebildet. In mehreren Stufen überwindet der Bach etwa 20 Höhenmeter.
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⊙ | 0,4 | |||||
Judenkirche NE von Tiefenbach | 780A025
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Oberstdorf Schrattenkalk steht in Form eines Felstores an, das der Rest eines Höhleneinsturzes ist. Das Felstor steht an einem rutschaktiven Steilhang, an den Pfeilern sind Harnischflächen auszumachen, am rechten Pfeiler eine 3 m breite Ruschelzone, der Schrattenkalk ist gebankt.
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⊙ | 0,003 | |||||
Molasse-Wand NW von Seltmanns | 780A026
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Weitnau Aufschlusswand mit Konglomeraten, Sand- und Mergelsteinen der Oberen Süßwassermolasse. Der Aufschluss zeigt interessante Sedimentstrukturen, wird aber als Klettergarten genutzt.
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⊙ | 0,02 | |||||
Konglomeratwände NNW von Freundpolz | 780A027
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Immenstadt i.Allgäu Steile und hohe Wände aus extrem grobkörnigen, ungebankten Konglomeraten. Über einen Bergsattel gelangt man in die Schlucht des Scheidbaches, an deren Eingang und ein Stück weit hinab imposante Konglomeratfelsen anstehen. An einer Aushöhlung wurde eine einfache Waldkapelle mit Grabdarstellung errichtet.
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⊙ | 0,025 | |||||
Kohleflöz im Tal des Steinebaches | 780A028
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Weitnau Entlang des Steinebaches ist Obere Süßwassermolasse mit zwischengeschalteten Kohleflözen aufgeschlossen. Die bis zu 50 cm mächtigen Kohleflöze enthalten Pflanzenfossilien und befinden sich entlang eines Abschnittes von etwa 40 m.
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⊙ | 0,02 | |||||
Stuibenfall im Oytal SE von Oberstdorf | 780A029
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Oberstdorf An einer Wand aus leicht verfalteten, roten und schwarzen Radiolariten fällt der Stuibachfall 25 m in die Tiefe.
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⊙ | 0,03 | |||||
Hauptdolomit-Falten am Wiedemerkopf ESE von Oberstdorf | 780A031
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Hindelang Der Wiedemerkopf besteht zum Großteil aus Hauptdolomit, der während der Oberen Trias in einer Lagune (geringe Wasserzirkulation, hohe Salinität) mit einer Mächtigkeit von bis zu 2000 m abgelagert wurde. Da der Hauptdolomit stark zerklüftet ist, zerfällt er in kleine Stücke, die an den Bergflanken große Schuttfächer bilden. Der Scheitel einer nahezu liegenden Falte weist nach NW, der Hauptrichtung des alpidischen Deckenschubes dieser Region.
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⊙ | 6 | |||||
Deckengrenze am Hornbachjoch SE von Oberstdorf | 780A032
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Oberstdorf Am Hornbachjoch ist die flach liegende Überschiebung der Deckengrenze zwischen Allgäu- und Lechtaldecke aufgeschlossen.
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⊙ | 0,0004 | |||||
Aufschluss der Allgäu-Formation zwischen Falkenberg und Rauheck | 780A033
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Oberstdorf Zentraler Punkt der Typlokalität der Allgäu-Formation. Sie ist auf einer Strecke von über 2 km am Grat zwischen Falkenberg und Rauheck mit Mergelkalk- und Mergelsteinen an einem Wanderweg aufgeschlossen.
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⊙ | 16,5 | |||||
Schaubergwerk Erzgruben am Grünten NE von Sonthofen | 780G001
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Burgberg i.Allgäu Vom 14. bis zum 19. Jahrhundert wurde am Grünten Eisenerz abgebaut. In dem 80 m langen Stollen der Theresiengrube und dem 25 m tiefen Schacht der Alten-Anna-Grube sind Erzkalke im Nummulitenkalk erschlossen. In einem Museumsdorf kann sich der Besucher über die Geologie, die Geschichte des Bergbaus und über die Eisenverarbeitung informieren.
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⊙ | 0,016 | |||||
Sturmannshöhle S von Obermaiselstein | 780H001
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Obermaiselstein Die sagenumwobene Schauhöhle ist auch unter dem Namen Sturmatz-Loch bzw. -höhle (mittelhochdeutsch für Lärm) bekannt. Die Höhle liegt an der Schnittstelle von Schichtfuge und steiler Kluft im Schrattenkalk des Schwarzenberg-Gewölbes. Der spaltenförmige Höhlenquerschnitt verläuft auf 150 m annähernd horizontal, um sich dann in einer schachtartigen Halle zu weiten. Dahinter erfolgt die Absenkung bis zum aktiven Karstwasserniveau. 19 m tiefer liegt ein Höhlensee.
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⊙ | 0,287 | |||||
Karstquellen im Christlessee SSE von Oberstdorf | 780Q001
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Oberstdorf Der kreisrunde Christlessee wird von mehreren unterseeischen Karstquellen sowie einen oberirdischen Zufluss gespeist. Die unwirklichen Farben, die sich je nach Sonneneinstrahlung von türkis über grün bis hin zu schwarz ändern können, werden wahrscheinlich durch Algen bedingt.
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⊙ | 5 | |||||
Iodquelle Sulzbrunn ENE von Sulzberg | 780Q002
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Sulzberg Die natürliche Mineralquelle bildete die Grundlage für das ehemalige Iod-Bad Sulzbrunn. Die Quelle ist durch einen (verschlossenen) Schacht zugänglich. Im Quellschacht haben sich eindrucksvolle lebende Tropfsteine aus Mikroorganismen gebildet.
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⊙ | ||||||
Gletscherschliff NW von Weiher | 780R001
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Rettenberg Die nach Süden bis Südsüdosten gewandte Luvseite ist stark abgeschliffen, sie zeigt Schrammen und Striemen in Richtung der Eisbewegung. Die steilere Leeseite ist ungleichmäßig ausgebildet und durch das Abreißen frostgelockerter Gesteinspartien rau. Daneben sind einzelne Kolke und Rinnen, welche die Wirkung Schutt führender Gletscherwässer zeigen, zu erkennen. Durch Verwitterung beginnen die Feinstrukturen der Gletschertätigkeit zu verschwinden.
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⊙ | 0,02 | |||||
Seealp-See ESE von Oberstdorf | 780R002
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Oberstdorf In einem glazial etwas übertieften Tal hat sich der Seealpsee gebildet.
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⊙ | 14 | |||||
Kar mit Gaisalpseen NE von Oberstdorf | 780R003
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Oberstdorf Die gut ausgebildete pleistozäne Hochgebirgsform weist u. a. eine 150 m hohe Karstufe auf.
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⊙ | 100 | |||||
Engeratsgund-See ENE von Oberstdorf | 780R004
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Hindelang Die seegefüllte Karmulde liegt in leicht erodierbaren Allgäu-Schichten und weist 100 m hohe Karwände auf.
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⊙ | 2,5 | |||||
Starzlach-Klamm NE von Sonthofen | 780R005
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Sonthofen Das tief eingeschnittene Starzlachtal verengt sich beim Übertritt von den Wang- und Dreiangelschichten in die harten Nummulitenkalke zur Klamm. Die Nummulitenkalke sind teilweise vererzt und sehr fossilreich (Großforaminiferen). Bemerkenswert ist eine 150 m lange Trockenklamm mit trockenen Strudellöchern (Wassermühlen).
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⊙ | 0,4 | |||||
Hölltobel SE von Dietersberg | 780R006
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Oberstdorf Der Klammanschnitt ist durch zahlreiche Wasserfälle, Grund- und Seitenkolke und eine z. T. extrem geringe Weite (< 1 m) gekennzeichnet. Die Klammbildung ist typisch für die Einmündung von Seitentälern in glazial stärker eingetiefte Haupttäler.
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⊙ | 0,04 | |||||
Eisenbreche und Auelesgasse SE von Hinterstein | 780R007
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Hindelang Die Ostrach überwindet den Hauptdolomitriegel in einer engen und tiefen Klamm. Ausschlaggebend für die Klammbildung war der Höhenunterschied in der Talsohle oberhalb und unterhalb des Festgesteinriegels. Die höhere Reliefenergie in diesem Talabschnitt bewirkte verstärkte Tiefenerosion.
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⊙ | 2,2 | |||||
Täschlefall E von Oberstdorf | 780R008
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Hindelang Der kleine Täschle-Bach überwindet die 70 m Höhenunterschied an seiner Mündung ins Haupttal mit einem beinahe stufenlosen Wasserfall.
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⊙ | 0,004 | |||||
Palast-Kar S von Waltrams | 780R009
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Weitnau Nördlichste und tiefstgelegene Karmulde eines Lokalgletscher während des Würmhochglazials im Alpenvorland.
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⊙ | 12 | |||||
Kerbtal des Schrattenbaches SSE von Rieggis | 780R010
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Waltenhofen Der Bachlauf folgt der glazialen Rinne zwischen den Molasserippen. Ein etwa 30 m hoher Fall ist über eine Steige erschlossen. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk erforderlich.
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⊙ | 2,7 | |||||
Findling Rabenstein N von Ermengerst | 780R011
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Wiggensbach Erratische Blöcke wie der Rabenstein aus Gesteinen der Unteren Süßwassermolasse sind im Bereich des Kemptener Gletschers sehr häufig zu finden. Sie entstammen den quer zur Gletscherfließrichtung streichenden Molassebergen. Benachbart liegen zwei kleine Toteislöcher.
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⊙ | 0,0096 | |||||
Findling SW von Oberdorf | 780R012
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Waltenhofen Der Findling besteht aus grobem Konglomerat der Unteren Süßwassermolasse. Trotz intensiver landwirtschaftlicher Nutzung treten auch heute noch innerhalb und nördlich der Faltenmolasse stellenweise massenhaft Findlinge auf.
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⊙ | 0,0024 | |||||
Findling SW von Langenegg | 780R013
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Waltenhofen Der Findling besteht aus grobem, buntem Konglomerat der Kojenschichten. Erratische Blöcke aus Gesteinen der Unteren Süßwassermolasse sind im Bereich des Kemptener Gletschers sehr häufig zu finden.
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⊙ | 0,006 | |||||
Findling bei Untereinöden | 780R015
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Weitnau Der Block entstammt vermutlich einer Altmoräne des Rheingletschers (Mindel). Geschiebe und Findlinge aus Leitgestein des Gletschernährgebietes, wie der Erratische Block bei Untereinöden, zeigen Fließwege und Verbreitung der Vergletscherung an (Herkunft vermutlich aus dem Rätikon).
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⊙ | 0,0002 | |||||
Bergsturz S von Hinterstein | 780R016
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Hindelang Der im September 1964 abgegangene und im Mai 1965 reaktivierte Bergrutsch hatte ca. 1 Mio. m³ Volumen. Die Rutschung wurde durch die tonigen Lagen der Allgäu-Schichten begünstigt.
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⊙ | 25 | |||||
Breitachklamm SW von Oberstdorf | 780R017
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Oberstdorf Die tiefste Klamm im Allgäu weist Wandhöhen bis zu 80 m auf. Die Anlage erfolgte postglazial längs eines Störungssystems im Schrattenkalk.
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⊙ | 5,5 | |||||
Findling Dengelstein SE von Stein | 780R018
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Durach Der größte Findling des Kemptener Waldes besteht aus buntem, grobem Konglomerat der Unteren Süßwassermolasse. Im Dengelstein wird ein vorgeschichtlicher Kultplatz vermutet. Der Sage nach soll der Teufel hier immer seine Sense dengeln, wenn schlimme Ereignisse bevorstehen. Das Bodendenkmal ist von einem Wall mit Graben umgeben. Der Findling wurde 2000 freigestellt.
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⊙ | 0,04 | |||||
Morauchelstein NNW von Bodelsberg | 780R019
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Durach Die Karrenbildung auf der Gesteinsoberfläche des Findlings aus Konglomeraten der Unteren Süßwassermolasse (Kojenschichten) war namensgebend für den Block (Morauchel= Morchel). Eine Fichten-Pflanzreihe versperrt leider mittlerweile den Blick auf den Findling.
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⊙ | 0,012 | |||||
Findling WSW von Wachsenegg | 780R020
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Sulzberg Der Findling besteht aus grobem, buntem Konglomerat der Kojenschichten. Erratische Blöcke aus Gesteinen der Unteren Süßwassermolasse sind im Bereich des Kemptener Gletschers sehr häufig zu finden.
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⊙ | 0,008 | |||||
Sulzberger See SSW von Durach | 780R021
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Sulzberg Toteis konservierte den Sulzberger See, der ein Überbleibsel des großen Raunser Eisstausees darstellt. Der See wird von spät- bis hochglazialen Schmelzwasserschottern begrenzt. Im heute verlandeten Seebereich sind Moore zu finden.
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⊙ | 90 | |||||
Illertal NNW von Altusried | 780R022
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Altusried Das hydrodynamisches Flußsystem wurde durch Staustufen beeinträchtigt. Der eindrucksvolle, ca. 70 m hohe Prallhang bei Kalden zeigt einen Einschnitt bis in die Obere Süßwassermolasse.
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⊙ | 1,2 | |||||
Ziegelberger Trompetental (SE-Teil) NE von Kraiberg | 780R023
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Dietmannsried Das größte würmglaziale Trompetental im Allgäu dokumentiert den Schmelzwasserabfluss im Hochglazial (Würm), bis zur Umleitung ins heutige Iller-Lech-Tal (Südteil des Tales bis Landkreisgrenze).
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⊙ | 40 | |||||
Nagelsteine NNW von Oberschwarzenberg | 780R024
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Oy-Mittelberg Es handelt sich um eine Anhäufung von großen Findlingen aus grober Molassenagelfluh der Unteren Süßwassermolasse. Die Blöcke stammen vermutlich aus dem südwestlich gelegenen Rottach-Berg-Gebiet und wurden durch den östlichen Seitenast des Iller-Gletschers abgelagert.
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⊙ | 0,0048 | |||||
Riesenfindlinge südlich Baltenstein | 780R025
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Betzigau In der Bachschlucht des Bannholzbaches liegen 3 grosse Findlinge. Der schoenste hat ein Mauerwerk aus Bruchsteinen am Gipfel, bei dem es sich um ein en mittelalterlichen Burgfried handeln koennte. Alle sind mit grossen Baeumen bestockt.
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⊙ | ||||||
Eiszerfallslandschaft SE von Hochgreut | 780R026
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Betzigau Im überwiegend weidewirtschaftlich genutzen Gelände gelegen zeigt diese Eiszerfallslandschaft ein sehr unruhiges Relief. Mehrere, z. T. anmoorige Toteislöcher und ein ausgeprägter Kame-Hügel sind erkennbar.
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⊙ | 25 | |||||
Moränenwall bei Seltmans | 780R027
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Weitnau Moränenwall bei Seltmans, der sich deutlich von der ebenen Umgebung abhebt.
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⊙ | 4,8 | |||||
Molasselandschaft zwischen Niedersonthofen und Eckarts | 780R028
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Waltenhofen Markante Landschaftsform aus Nordost-Südwest-gerichteten Molasserippen. Das Landschaftsbild ist geprägt durch eine Vielzahl länglicher Härtlingsrippen aus Konglomeraten der Steigbach- und Weißach-Schichten, lokal mit Mooren dazwischen.
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⊙ | 900 | |||||
Nagelfluhrippen am Hochgrat NW von Balderschwang | 780R029
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Oberstaufen Im Bereich des Hochgrats treten Nagelfluhbänke landschaftsprägend aus den Hängen hervor. Großräumige Faltenstrukturen sind anhand der Härtlinge im Gelände deutlich zu erkennen.
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⊙ | 2.000 | |||||
Glaziales Überlauftal bei Wuhr | 780R030
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Haldenwang Über dieses Tal entwässerte der Überlauf des späthochglazialen Schmelzwassers, das sich im Zungenbecken der Wilpoldsrieder Zunge des Iller-Vorlandgletschers aufgestaut hatte, zur Iller hin. Seit dem Verlanden des Sees wird das Tal von der Leubas benutzt. Bei Wuhr befindet sich ein mittelalterlicher Damm.
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⊙ | 3 | |||||
Drumlinfeld NW von Bubenberg | 780R031
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Durach Zwischen Betzigau und Herrmannsberg sind mehrere hohe, gut ausgebildete Drumlins zu finden.
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⊙ | 469,82 | |||||
Findling E von Bodelsberg | 780R032
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Durach Auf der Ostseite des Bodelsberges befindet sich ein 4 m hoher, 6 x 4 m durchmessender Nagelfluh-Findling. An seinem höchsten Punkt befindet sich ein Kreuz.
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⊙ | 0,0024 | |||||
Delta auf der Westseite des Niedersonthofener Sees | 780R033
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Waltenhofen Am Westrand des Niedersonthofener Sees schüttet der Schrattenbach ein etwa 5 m in den See reichendes Delta auf.
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⊙ | 0,002 | |||||
Schleierfälle in der Starzlachklamm NE von Sonthofen | 780R034
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Sonthofen Am Ausgang der Schwarzachklamm befindet sich ein 12 m hoher Gleitwasserfall. Aufgeschlossen sind basale, mitteleozäne Stadschiefer über Nummulitenkalk. Nummulitenkalke sind im Allgäu sonst nur selten aufgeschlossen. An den wenigen Stellen wo sie zu finden wären, werden sie meist von Almwiesen überdeckt.
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⊙ | 0,01 | |||||
Hinanger Wasserfall ENE von Hinang | 780R035
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Sonthofen Östlich von Hinang durchfließt der Hinanger Bach eine Klamm aus würmeiszeitlichen Niederterrassenschottern. Dabei haben sich mehrere Wasserfälle ausgebildet, wovon die 12 m hohe Wasserfallstufe in einer Felsenge am höchsten Punkt der Klamm die beeindruckendste ist. Daneben rieselt das Wasser durch dichte Moosvorhänge. Entlang der Wände lagert sich Kalktuff ab, an der Basis befinden sich Sinterbecken und ausgehöhlte Bereiche.
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⊙ | 1,6 | |||||
Burgstalltobel E von Sonthofen | 780R036
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Sonthofen Die bis zu 30 m tiefe Klamm mit kleinen Wasserfällen ist durch einen Wanderweg erschlossen. Die Felswände bestehen aus Nummulitenkalken der Faltenzone des Unterrieds/Helvetikum. Daneben kommen Globigerinen-Mergel (Stadschiefer) und Oberstdorfer Grünsandstein vor. Im oberen Tobelbereich befinden sich zwei Trinkwasserfassungen.
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⊙ | 1,47 | |||||
Überschliffene Molasserippen zwischen Sulzberg und Rottach | 780R037
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Sulzberg Das Landschaftsbild zwischen Sulzberg und Rottach wird durch von eiszeitlichen Gletschern überschliffenen, südwest-nordost gerichteten Härtlingsrippen aus Molasse-Konglomeraten geprägt. Die Molasserippen erstrecken sich auf ein Gebiet von mehreren Kilometern.
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⊙ | 1.400 | |||||
Höhenrücken zwischen Iller und Niedersonthofener See | 780R038
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Waltenhofen Der hohe, langgestreckte Höhenrücken verläuft parallel zur Iller. Seine Oberfläche ist durch Drumlins und Toteislöcher gekennzeichnet. In seinem Kern besteht er aus Vorstoßschottern und älteren pleistozänen Ablagerungen. Bei Buch befindet sich eine Kiesgrube mit geschichtetem, den Vorstoßschottern zugehörigem Kies.
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⊙ | 480 | |||||
Steigbach-Schichten am Mittagberg S von Immenstadt | 780A030
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Blaichach In der Nähe der Mittag-Bergstation befindet sich dieser eindrucksvolle Aufschluss in einer Wechsellagerung von Konglomeraten und Sandsteinen der Steigbach-Schichten.
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⊙ | 0,004 | |||||
Helvetischer Kieselkalk am ehemaligen Schwefelbad von Tiefenbach | 780A034
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Oberstdorf Das Gebäude des ehemaligen Kneipp- und Schwefelbades von Tiefenbach ist heute ein Hostel. Bei der Neugestaltung der Außenanlagen wurden Drusbergschichten und Kieselkalk des Geißberg-Gewölbes freigelegt. Damit ist hier eine der tiefsten Schichten des Helvetikums im Allgäu leicht zugänglich aufgeschlossen. Der Kieselkalk besteht aus relativ dunklen Kalksteinen mit Quarzsandkörnern und herauswitternden Linsen von Hornstein, die sich teils aus den reichlich vorhandenen Nadeln von Kieselschwämmen gebildet haben. Die Drusbergschichten - südlich des Hauseingangs aufgeschlossen - bestehen aus dunklen, schiefrigen Mergeln mit Kalksteinbänken. Die über Jahrhunderte genutzte Schwefelquelle soll sich unten am Mühlbach befunden haben und heute versiegt sein.
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⊙ | 0,12 | |||||
Korallen der Kössen-Formation NE vom Prinz-Luitpold-Haus | 780A036
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Hindelang Etwa 20 Minuten vom Prinz-Luitpoldhaus auf dem Jubiläumsweg (Via Alpina) zur Bockskarscharte finden sich nach Überwindung eines kleinen Felsriegels reichlich Korallen (Thecosmilia) und vereinzelt Brachiopoden in Lesesteinen im Wanderweg, in einem Schuttstreifen daneben und anstehend in einem mergeligen Hang über dem Wanderweg. Die mergeligen Schichten gehören der Kössen-Formation an. Der massige Kalkstein, der in einer Wand den Weg auf seiner westlichen Seite bis hierher begleitet hat, ist Oberrätkalk.
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Kössen-Formation in der Traufbachschlucht E von Spielmannsau | 780A037
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Oberstdorf Die Traufbachschlucht östlich von Spielmannsau verläuft im Aufstieg zuerst im Hauptdolomit. Passiert wird der Pegel Spielmannsau am Traufbach - eine Wasserstands-Messstelle, die auch vor Hochwasser warnt. Bei etwa 1.100 m erweitert sich die Schlucht etwas, der Weg wird schmal und ist in wenig stabilem Gestein über einem Prallhang mühevoll befestigt. Hier stehen schwarzgraue Tonsteine mit eingeschalteten dunklen bituminösen Kalken der Kössen- Formation an. Der weitere Weg bis zum Ende der Schlucht verläuft in Oberrätkalk.
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Exotische Gesteine am Kühberg SE von Oberstdorf | 780A038
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Oberstdorf Die Entdeckung exotischer Gesteine - Gneise, Glimmerschiefer, Granite - in den Allgäuer Alpen hat in der Frühzeit der Geologie für große Diskussionen gesorgt. Einer dieser viel beschriebenen Aufschlüsse war der Kühberg bei Oberstdorf, wo Glimmerschiefer und Granit in großen Blöcken und Platten im Wildflysch gefunden wurden. Heute wird für die meisten dieser exotischen Riesenblöcke angenommen, dass sie vom Schelfrand mit Trübeströmen in die Tiefe befördert und in die bunten Konglomeraten der Junghansenschichten (Feuerstätter Flysch) eingebettet wurden. Nimmt man an der Oybelehalle nicht den Weg, der in Serpentinen zum Gasthaus Kühberg führt, sondern den Weg an der Längsseite der Halle entlang in südlicher Richtung, dann zweigt 150 m nach der Halle ein Trampelpfad links ab. Entlang dieses Pfads lassen sich anstehend und in Lesesteinen grünlich angewitterte, helle Glimmerschiefer finden.
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Flysch des Gaisalptobels SE von Reichenbach | 780A040
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Oberstdorf Beim Aufstieg durch den Gaisalptobel werden zuerst rote Tonsteine und graugrüne Tonmergelsteine der Lahnegraben-Formation (Untere Bunte Mergel), dann Schichten der Kalkgraben-Formation (Zementmergel-Serie) durchquert. Die Kalkbänke innerhalb der Folge aus überwiegend Tonmergeln zeigen Boudinage: Durch Zerrung werden die härteren Bänke in linsenförmige Körper zerteilt und von der Matrix aus schiefrigen Mergeln umflossen. Im höheren Abschnitt des Tobels steht die Wechselfolge aus Feinsandsteinen und Tonsteinen der Rehbreingraben- Formation (Quarzitserie) an. Am Kraftwerk oben hat ein kleinerer Felssturz stattgefunden.
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Karstlandschaft der Gottesackerwände WSW von Oberstdorf | 780R039
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Oberstdorf Die langgezogenen Felsriegel der Oberen und Unteren Gottesackerwände entstanden aus dem Aufbrechen durch Erosion von nach Norden überkippten Sätteln aus Schrattenkalk. Südseitig liegen hinter den Wänden flach einfallende Plateaus mit zahlreichen Karsterscheinungen: Karren, Dolinen, Höhlen. Zwischen Oberen und Unteren Gottesackerwänden bildet der Torkopf den überkippten Nordflügel eines Sattels mit senkrecht stehendem Schrattenkalk. Dazwischen treten im Sattelkern die unterlagernden Drusbergschichten (und teils Kieselkalk) zutage und in den Mulden Grünsandsteine der Garschella-Formation bis zu den mergeligen Amdener Schichten. Die wasserstauenden Mergel in den als Täler ausgeräumten Sattel- und Muldenkernen erlauben die Almwirtschaft. Das Gebiet der Gottesackerwände ist über das Mahdtal (Kleinwalsertal) oder aus dem Rohrmooser Tal zu erwandern.
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Gschwender Tobel WNW von Immenstadt | 780R040
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Immenstadt i.Allgäu Vom Parkplatz (gebührenpflichtig) im Ortsteil Gschwend sind es keine 10 Minuten zum Fuß des Wasserfalls im unteren Gschwender Tobel. Der Tobelbach stürzt ca. 20 m über mehrere Stufen aus Konglomeraten (Nagelfluh) und Sandstein. An seinem Fuß stehen Mergel an. Das Profil zeigt damit einen Querschnitt durch die Gesteinsfolgen, die im Wechsel die hier insgesamt weit über 1.000 m mächtigen Steigbach-Schichten der Unteren Süßwasser-Molasse aufbauen.
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Karstlandschaft von Gottesackerplateau und Hohem Ifen | 780R041
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Oberstdorf Das Gottesackerplateau nördlich des Hohen Ifen (2230 m) ist eine der faszinierendsten Karstlandschaften des Alpen- raums. Auf der kahlen oder mit Latschen bestandenen Hochfläche aus Schrattenkalk sind neben tiefen Spalten ent- lang sich kreuzender Störungen eine Fülle von Karrenformen zu sehen: Rillenkarren, Rinnenkarren, Kluftkarren. An der Gottesacker-Alpe sind im Muldenkern und stellenweise in fossilen Karsttaschen Sandsteine der überlagernden Brisi-Subformation anzutreffen. Der Graswuchs auf den lehmigen Verwitterungsrückständen der glaukonitreichen Sandsteine erlaubte hier überhaupt erst eine - inzwischen längst eingegangene - Almwirtschaft. Das Gottesacker- plateau ist vom Kleinwassertal ab der Mittelstation der Ifenbahn, über das Mahdtal oder vom Rohrmooser Tal aus über Windeck- und Toreckscharte zu erreichen. Die Begehung des Gottesackerplateaus erfordert dauernde Aufmerk- samkeit: Der Wanderweg auf dem Fels verläuft oft neben und zwischen tiefen Spalten. Daher die lange Tour nur bei schönem und stabilem Wetter unternehmen, sorgfältig den Markierungen folgen und reichlich zu Trinken mitnehmen!
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Hirschsprung S von Obermaiselstein | 780R042
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Obermaiselstein Der Hirschsprung an der Straße Obermaiselstein - Tiefenbach ist nicht etwa ein technisch geschaffener Straßendurchbruch, sondern ist die inzwischen trockengefallene Klamm einer älteren Breitach. Das Tal von Tiefenbach zum Hirschsprung dürfte im Riß-Würm-Interglazial (126.000 - 115.000 vor heute) geschaffen worden sein. Am Hirschsprung ist eine Seitenverschiebung von etwa 100 m Versatz mit Harnischstreifen und begleitenden Klüften zu sehen. Sie bildete die Schwächezone, an der die Erosion angreifen konnte. Der Fuhrweg durch den Hirschsprung war jahrhundertelang bis zum Bau der Breitachtalstraße die einzige Verbindung von Tiefenbach nach Oberstdorf. Zum Namen des Hirschsprungs gibt es zwar eine Legende von einem flüchtenden Hirsch, der die 20 m breite Klamm übersprang, wahrscheinlicher ist aber, dass der erste Kartograph den Ürschprüng (Ursprung des Riedbaches unterhalb) der Einheimischen falsch verstand. Der Riedbach weist schöne Mäander auf. 2011 erfolgte am Hirschsprung ein Felssturz von etwa 200 m³, der eine Straßensperrung und nachfolgende Sanierung nötig machte.
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Buchenegger Wasserfälle SE von Oberstaufen | 780R043
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Oberstaufen Die Weißach stürzt in einer engen Schlucht durch zwei übereinander liegende Wasserfälle rund 20 Meter hinab. Die Fälle werden durch steilstehende Nagelfluhrippen verursacht. Neben den Fällen sind relativ große, eindrucksvolle Felswände aus Nagelfluh zu sehen. Unterhalb des unteren Falles befindet sich eine große, landschaftlich sehr schöne Gumpe. Die Buchenegger Wasserfälle sind über ausgeschilderte Wanderwege von Buchenegg und von Steibis aus erreichbar.
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Nagelfluhfelsen am Siplingerkopf | 780R044
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Blaichach Im Bereich des Siplingerkopfes stehen die Schichten der Weißach-Formation nahezu senkrecht. Der Wechsel von verwitterungsresistenten, grobkörnigen Konglomerat-Lagen und leichter erodierbaren feinkörnigen Sandstein-Lagen hat hier dazu geführt, dass die Konglomerate als Rippen und Felstürme herauspräpariert wurden. Besonders spektakulär sind die Siplinger Nadeln im Nordgrat des Siplingerkopfes und die Felsrippen und Schluchten in der Ostflanke.
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Einzelnachweise
- ↑ Geotope im Landkreis Oberallgäu (Abgerufen am 23. September 2013)
Weblinks
Commons: Geotope im Landkreis Oberallgäu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien