Midlum (Wurster Nordseeküste)

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Wappen von Midlum
Koordinaten: 53° 44′ N, 8° 37′ OKoordinaten: 53° 43′ 44″ N, 8° 37′ 4″ O
Höhe: 0 m ü. NHN
Fläche: 31,07 km²[1]
Einwohner: 1681 (2017)[1]
Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2015
Postleitzahl: 27639
Vorwahl: 04741
Midlum (Niedersachsen)
Midlum (Niedersachsen)

Lage von Midlum in Niedersachsen

Midlum in der Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste
Midlum in der Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste

Midlum (niederdeutsch Millm) ist eine Ortschaft in der Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft Midlum liegt im Elbe-Weser-Dreieck zwischen den Städten Bremerhaven und Cuxhaven. Im Dorf Midlum geht die Marsch in die Geest und Heide über. Der Ort besitzt ausgedehnte Waldflächen und das Naturschutzgebiet Hohensteinsforst.

Ortsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kransburg
  • Midlum (Kernort)
  • Nordermarren
  • Südermarren

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nordholz – Ortsteil
Spieka
Nordholz Nordholz – Ortsteil
Wanhöden
Cappel Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Dorum Holßel
(Stadt Geestland)
Krempel
(Stadt Geestland)

Neuenwalde
(Stadt Geestland)

(Quelle:[2])

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, schlossen sich die Ortschaften Midlum, Mulsum, Cappel, Padingbüttel, Dorum, Misselwarden und Wremen zur Samtgemeinde Land Wursten zusammen.[3]

Zum 1. Januar 2015 bildeten die Samtgemeinde Land Wursten und die Gemeinde Nordholz die neue Gemeinde Wurster Nordseeküste im Landkreis Cuxhaven.[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Quelle
1910 0839 [5]
1925 0924 [6]
1933 1011
1939 1120
1950 1662 [7]
1956 1551
1961 1475 [8]
1970 1561
1973 1573 [9]
1975 01534 ¹ [10]
Jahr Einwohner Quelle
1980 1663 ¹ [11]
1985 1653 ¹
1990 1624 ¹
1995 1731 ¹
2000 1880 ¹
2005 1920 ¹
2010 1802 ¹
2014 1684 ¹
2017 16810 [1]
0 0 0

¹ jeweils zum 31. Dezember

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsrat der Gemeinde Midlum setzt sich aus fünf Ratsmitgliedern folgender Parteien zusammen:[12]

(Stand: Kommunalwahl 12. September 2021)

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsbürgermeisterin ist Patricia Gerhardt (SPD). Ihr Stellvertreter ist Jörg-Andreas Sagemühl (CDU).[12]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Midlum stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[13]

Wappen von Midlum
Wappen von Midlum
Blasonierung: „In Grün über einem silbernen aufgerichteten, von zwei goldenen Ähren begleiteten Bischofsstab eine goldene Waage.“[13]
Wappenbegründung: Der Bischofsstab als Sinnbild der geistlichen Herrschaft erinnert daran, dass im Mittelalter die Grundherrschaft in Midlum zum großen Teil dem 1219 dort gegründeten, 1282 nach Altenwalde und 1334 nach Neuenwalde verlegten Kloster gehörte. Die Waage weist auf die Bedeutung Midlums als Marktort hin und die Ähren sind Sinnbilder des Ackerbaus.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche in Midlum, Südfenster in der Gotik mit Backstein erneuert
Holländerwindmühle in Midlum

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die dem heiligen Pankratius geweihte Kirche in Midlum stammt zum Teil aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, zum Teil aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts und ist aus Feldsteinen gebaut. In der Periode der Gotik wurden mehrere Fenster mit Backstein erneuert. Als wertvolle Ausstattungsstücke sind der bleierne Taufkessel aus dem 14. Jahrhundert, ein Epitaph von 1611, das Gestühl mit Relieffüllungen von 1622, die Kanzel von 1623 und der Altar von 1696 zu erwähnen.

Windmühle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Windmühle Midlum wurde als Galerie-Holländer 1857 gebaut und ist eine der wenigen, noch funktionsfähigen Windmühlen im Landkreis Cuxhaven. 1998 wurde sie an die Gemeinde verkauft, bis 2010 saniertiert und vom Verein zur Erhaltung der Midlumer Mühle von 1998 betrieben. Auch Trauungen sindhier möglich.

Megalithgräber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ortsgebiet liegen die Megalithgräber Midlum 1 und Midlum 2, Sprockhoff-Nr. 606 und 607.[14] Entstanden sind sie in der Steinzeit.

Sonstige Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Verein zur Erhaltung der Midlumer Mühle
  • Heimatverein Midlum und Umgebung
  • Förderverein der Kindertagesstätte „Das Baumhaus“ in Midlum
  • Jagdgenossenschaft Midlum
  • Schulverein Midlum
  • Schützenverein Midlum von 1926
  • Sozialverband Midlum
  • Tennis-Club Midlum
  • TSV Midlum
  • Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Midlum
  • DRK Ortsverein Midlum
  • Verkehrsverein Midlum

Wirtschaft, Verkehr, Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Midlum hat mehrere Fremdenverkehrseinrichtungen wie Quellenfreibad, zwei Campingplätze sowie Wanderwege durch Forst und Heidelandschaft.

Ein regelmäßig verkehrendes Anruf-Linientaxi-System ergänzt die Buslinien.

Sagen und Legenden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kranichsburg (auch: Die Holleburg) und ihre Zwerge[15][16]
  • Seegrund und Schiffshöhe[17]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 15 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB]).
  • Friedhelm Bartels, Birgit Deppe, Renate Grützner, Wolfgang Köthe, Wilfried Kuhl: Land Wursten und Nordholz – gestern & heute – Wurster Nordseeküste. Kellner Verlag, Bremen 2017, ISBN 978-3-95651-128-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Midlum – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Friedhelm Bartels, Birgit Deppe, Renate Grützner, Wolfgang Köthe, Wilfried Kuhl: Land Wursten und Nordholz – gestern & heute – Wurster Nordseeküste. Kellner Verlag, Bremen 2017, ISBN 978-3-95651-128-8, S. 224.
  2. Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 26. März 2022.
  3. Friedhelm Bartels, Birgit Deppe, Renate Grützner, Wolfgang Köthe, Wilfried Kuhl: Land Wursten und Nordholz – gestern & heute – Wurster Nordseeküste. Kellner Verlag, Bremen 2017, ISBN 978-3-95651-128-8, S. 35.
  4. Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Wurster Nordseeküste, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 26/2012. Hannover 8. November 2012, S. 428, S. 2 (Digitalisat (Memento vom 10. Juli 2018 im Internet Archive) [PDF; 454 kB; abgerufen am 9. Mai 2019]).
  5. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Lehe. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 26. März 2022.
  6. Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 61).
  7. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 192 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 105 (Digitalisat).
  9. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 48, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 26. März 2022]).
  10. Gemeinden in Deutschland nach Fläche und Bevölkerung. (XLSX; 895 kB) In: Website Destatis. Statistisches Bundesamt, 31. Dezember 1975, abgerufen am 12. Juni 2019 (Siehe unter: Niedersachsen, Nr. 1925).
  11. Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Website Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 24. März 2020.
  12. a b Ortsrat Midlum. In: Website Wurster Nordseeküste. Abgerufen am 27. März 2022.
  13. a b Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
  14. Thomas Witzke: Megalithgräber, Steinkisten, Menhire und Schalensteine (Näpfchensteine) in Niedersachsen. In: strahlen.org. Abgerufen am 9. Oktober 2018.
  15. Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S. 135–138.
  16. Die Sagen des Landes Wursten – Die Holleburg und ihre Zwerge auf YouTube, abgerufen am 15. August 2020.
  17. Die Sagen des Landes Wursten – Seegrund und Schiffshöhe auf YouTube, abgerufen am 15. August 2020.