Nawlja

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Siedlung städtischen Typs
Nawlja
Навля
Wappen
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Brjansk
Rajon Nawlja
Gegründet 1904
Siedlung städtischen Typs seit 1938
Bevölkerung 14.361 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 170 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 48342
Postleitzahl 242130
Kfz-Kennzeichen 32
OKATO 15 238 551
Geographische Lage
Koordinaten 52° 49′ N, 34° 30′ OKoordinaten: 52° 49′ 0″ N, 34° 30′ 0″ O
Nawlja (Europäisches Russland)
Nawlja (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Nawlja (Oblast Brjansk)
Nawlja (Oblast Brjansk)
Lage in der Oblast Brjansk
Liste großer Siedlungen in Russland

Nawlja (russisch На́вля) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Brjansk (Russland) mit 14.361 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siedlung liegt etwa 50 km südlich des Oblastverwaltungszentrums Brjansk an der gleichnamigen Nawlja, einem linken Nebenfluss der Desna.

Nawlja ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Nawlja. Die Siedlung bildet eine gleichnamige Stadtgemeinde (gorodskoje posselenije), zu der außerdem die ländlichen Siedlungen Beresinka (etwa 2,5 km nördlich des Ortszentrums), Krasny Otpusknik (4 km nordwestlich) und Uschinez (gut 2 km südwestlich) gehören.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1897–1899 wurde durch das Gebiet die Bahnstrecke Moskau – Brjansk – Lgow der damaligen privaten Moskau-Kiew-Woronescher Eisenbahn geführt. Wenig später entstand eine kürzere Direktverbindung nach Konotop, wo bereits Bahnanschluss nach Kiew bestand; als Trennungsbahnhof von der Strecke nach Lgow entstand die Station Nawlja, benannt nach dem in der Nähe überquerten Fluss. Das Jahr des Baubeginns der Strecke und der Station mit zugehöriger Siedlung 1904 gilt auch als Gründungsjahr des Ortes. Die neue Strecke wurde 1907 eröffnet.

1938 erhielt Nawlja den Status einer Siedlung städtischen Typs.[2] Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort im November 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzt. In Folge lag er während der Okkupation auf dem Territorium der halb-autonomen „Republik Lokot“, bis er im September 1943 von der Roten Armee zurückerobert wurde.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1926 1.000
1939 5.207
1959 6.933
1970 10.522
1979 11.920
1989 13.709
2002 14.014
2010 14.361

Anmerkung: Volkszählungsdaten (1926 gerundet)

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Nawlja gibt es seit 1961 ein Museum des Partisanenruhms (Musei partisanskoi slawy), das den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs in dem Gebiet gewidmet ist.[3] Von 1991 bis 1996 entstand in der Siedlung die Kirche der Ikone der Gottesmutter von Kasan (церковь Казанской иконы Божией Матери, zerkow Kasanskoi ikony Boschijei Materi).[4]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Siedlung gibt es Betriebe der Lebensmittel- und holzverarbeitenden Industrie sowie der Forst- und Bauwirtschaft.[2]

Nawlja liegt an der Eisenbahnstrecke Moskau – Kiew (Streckenkilometer 424 ab Moskau Kiewer Bahnhof), von der dort eine Strecke nach Lgow abzweigt. Östlich am Ort führt die Fernstraße M3 vorbei, die Moskau mit der ukrainischen Hauptstadt Kiew verbindet (Teil der Europastraße 101, in der Ukraine als M 02).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. a b Nawlja auf der Webseite des Geographischen Instituts der RAN (russisch)
  3. Informationen zum Museum bei museum.ru (russisch)
  4. Kirche der Ikone der Gottesmutter von Kasan Nawlja (Memento des Originals vom 6. November 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sobory.ru bei sobory.ru (russisch)