Panzergrenadierbrigade 16
Panzergrenadierbrigade 16 | |
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Verbandsabzeichen | |
Aktiv | 2. Jan. 1958 bis 5. Mai 1994 |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Heer |
letzte Stationierungsorte | Wentorf, Elmenhorst |
Marsch | Yorckscher Marsch |
Führung | |
letzter Kommandeur | Brigadegeneral Eckhart Fischer |
Die Panzergrenadierbrigade 16 „Herzogtum Lauenburg“ war eine Brigade der 6. Panzergrenadierdivision mit Sitz in Wentorf und Elmenhorst. Die Brigade war vornehmlich im Bereich Kreis Herzogtum Lauenburg stationiert und wurde 1994 aufgelöst.
Auftrag
Das Einsatzgebiet der Panzergrenadierbrigade 16 "Herzogtum Lauenburg" umfasste das südliche Schleswig-Holstein ( Stormarn, Herzogtum Lauenburg und Lübeck) an der innerdeutschen Grenze, welches gegen Angriffe des Warschauer Paktes mit Stoßrichtung auf den Elbe-Lübeck-Kanal verteidigt werden sollte. Vorgesehen war eine Ablösung des Bundesgrenzschutzes und Sicherung des Kanalgebietes samt seiner Gewässerübergänge. Weiterhin sah der NATO-Verteidigungsplan vor, das Territorium östlich von Hamburg zu sichern und feindliche Verbände, eingebunden in das grenznahe Konzept der Vorneverteidigung im Raum Trittau und Mölln zu zerschlagen. Es wurden mit stark überlegenen Feindkräften gerechnet, die an der Abwehrlinie des Kanals so lange aufgefangen werden sollten, bis Divisionsreserven in der Lage waren, einzugreifen.[1]
Verbände und Standorte
- Stabskompanie
- Panzerjägerkompanie 160, Lanken
- Panzerpionierkompanie 160, Lanken, Wentorf
- Instandsetzungskompanie 160, Elmenhorst, Lanken
- Nachschubkompanie 160
- Panzergrenadierbataillon 161, Wentorf und Elmenhorst
- Panzergrenadierbataillon 162, Wentorf[2]
- Panzergrenadierbataillon 163, Wentorf
- Panzerbataillon 164, Schwarzenbek
- Panzerartilleriebataillon 165, Wentorf
- Jägerbataillon 66, Wentorf
- Feldersatzbataillon 63
- StOV Wentorf
Geschichte
Die Brigade wurde 1958 als Kampfgruppe A 6 in Flensburg aufgestellt, war zunächst der 3. Panzerdivision unterstellt und um Flensburg, Schleswig und Husum stationiert. Zur Brigade gehörten anfänglich eine Stabskompanie, die Panzeraufklärungskompanie 168, das Grenadierbataillon 16, das Grenadierbataillon 162 und das Grenadierbataillon 26.
In der Heeresstruktur II wurde die Brigade 1959 Panzergrenadierbrigade 16 umbenannt und der 6. Panzergrenadierdivision unterstellt. Zur Brigade gehörten damals eine Stabskompanie, die Panzergrenadierbataillone 161, 162 und 163, die Panzeraufklärungskompanie 160, die Panzerjägerkompanie 160, die Panzerpionierkompanie 160, die Flugabwehrbatterie 160, das Versorgungsbataillon 166, das Panzerbataillon 164, das Feldartilleriebataillon 165 und das Feldersatzbataillon 167. Ab 1969 verlegt die Brigade nach Elmenhorst und Wentorf. In der Heeresstruktur 4 unterstanden der Brigade 1981 das gemischte Panzergrenadierbataillon 161, die Panzergrenadierbataillone 162 und 163, das Panzerbataillon 164, das Panzerartilleriebataillon 165, das Jägerbataillon 66, das Feldersatzbataillon 63, die Stabskompanie, die Panzerjägerkompanie 160, die Panzerpionierkompanie 160, die Instandsetzungskompanie 160 und die Nachschubkompanie 160. 1987 wurde der Brigade als erstem Bundeswehrverband überhaupt ein Beiname („Herzogtum Lauenburg“) verliehen. Die Brigade wurde zum 5. Mai 1994 außer Dienst gestellt.
Vor der Auflösung der Brigade wurde Ende des Jahres 1993 der "Traditionsverband Panzergrenadierbrigade 16" gegründet, der als Dachverband der Ehemaligenverbände der Brigade fungiert und seinen Sitz in einem ehemaligen Gebäude der Bismarck-Kaserne in Wentorf bei Hamburg hat. In ihm gliedern sich neben Traditionsverbänden der Bataillone auch zivile Vereine aus dem Umfeld. Sitz des Verbandes ist die "Alte 16", ein Strohdachhaus, das als ältestes Gebäude Wentorfs gilt.
Wappen
Die Brigade führte in ihrem Wappen ein weißes Nesselblatt auf rotem Grund und zwei blauen Löwen auf gelbem Grund. Das weiße Nesselblatt auf rotem Grund ist das Familienwappen der Grafen zu Schaumburg und wurde zum Wappen Schleswig-Holsteins, als im Jahre 1110 Adolf von Schaumburg Holstein und Storman vom deutschen Kaiser als Lehen erhielt. Schleswig war zu dieser Zeit dänisches Lehen. Sein Wappen, zwei blaue Löwen auf goldenem Grund, wurde dem Wappen Dänemarks entnommen. Im Jahre 1386 erhielten die Grafen von Schaumburg Schleswig von der dänischen Krone als Lehen. Dieser Zusammenschluss blieb bestehen. Er findet Ausdruck in der Verschmelzung beider Wappen zum Landeswappen von Schleswig-Holstein.
Kommandeure
Die Kommandeure der Brigade waren (Dienstgrad bei Kommandoübernahme):
Nr. | Name | Beginn der Berufung | Ende der Berufung |
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12 | Oberst Eckhart Fischer | 1. April 1991 | 31. Dezember 1994 |
11 | Brigadegeneral Rolf Th.Ocken | 1. April 1988 | 31. März 1991 |
10 | Brigadegeneral Jürgen von Falkenhayn | 1. April 1984 | 31. März 1988 |
9 | Brigadegeneral Eckhard Klewin | 1. Oktober 1979 | 31. März 1984 |
8 | Oberst Gerhard Brugmann | 1. Oktober 1977 | 30. September 1979 |
7 | Brigadegeneral Joachim Bruhn | 1. Mai 1972 | 30. September 1977 |
6 | Brigadegeneral Paul-Georg Kleffel | 1. April 1970 | 30. April 1972 |
5 | Oberst Werner Manns | 1. April 1968 | 31. März 1970 |
4 | Oberst Oskar-Hubert Dennhardt | 1. November 1965 | 31. März 1968 |
3 | Brigadegeneral Werner Ebeling | 16. Juli 1962 | 31. Oktober 1965 |
2 | Oberst Hasso Neitzel | 1. Mai 1960 | 15. Juli 1962 |
1 | Oberst Jürgen Bennecke | 1. April 1958 | 30. April 1960 |
Weblinks
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ Auftrag der PzGren 16
- ↑ Btl. wurde nach Personalabgaben von GrenBtl. 12 (Göttingen), GrenBtl. 16 (Flensburg) und GrenBtl. 51 (Nienburg) aufgestellt
Koordinaten: 53° 29′ 21,7″ N, 10° 15′ 35,9″ O